14.11.2010: 33. Sonntag im Jahreskreis

In Jerusalem redete sich Jesus um Kopf und Kragen! Er spricht vom Ende, das kommt, von der Zerstörung des Tempels und von sich als dem Menschensohn, der auf den Wolken des Himmels kommen wird.

Es ist nicht verwunderlich, dass man ihn loswerden will und beschließt, ihn zu töten!

Achten wir dennoch auf den Inhalt der endzeitlichen Rede im Lukasevangelium:
Das Evangelium spricht vom Weltuntergang und von seinen Katastrophen und endet mit einer Verheißung:
Wer standhaft bleibt, wird das Leben gewinnen!

Geschrieben wurde dieses Evangelium für Christen, die schon einiges erlebt hatten: der Tempel in Jerusalem war bereits zerstört in den jüdischen Kriegen, die Christen wurden bereits verfolgt – mal mehr, mal weniger;
es gab immer wieder Leute, die sagten:   Jetzt ist das Ende! Ich bringe das Ende!

Ist es heute anders oder nicht vielmehr ganz ähnlich?
Katastrophen gehören zu den allwöchentlichen Meldungen.
Kriege haben niemals aufgehört.
Es gibt immer wieder Leute, die sich als Weltretter gebärden, um andere für ihre Zwecke einzuspannen.
Meistens geht es dabei um Menschen, die versprechen, sie wüssten, wie die Geschichte einen guten Verlauf nehmen würde, so dass es allen besser geht. Am Ende sind oft sie die einzigen, denen es besser geht und manchmal führen sie viele Leute in den Untergang.

Was ist die Botschaft des Evangeliums für uns, die wir all das beständig erleben?

Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!

Wir müssen uns nicht grämen und nachdenken, ob das Ende der Zeit jetzt kommt, oder erst in einer ewig entfernten Zukunft. Wenn es da ist, wird es jeder merken!

Aber das Ende der Zeit ist nicht unser Ende!
Die Zukunft ist das Leben – nicht der Untergang.

Wir werden es gewinnen, wenn wir standhaft bleiben:
Wenn wir nicht aufhören, an das Leben zu glauben, das von Gott kommt und das er uns schenken wird.
Wenn wir nicht aufhören, dem Leben in dieser Welt zu dienen,
weil es Gottes kostbare Gabe an alles Lebendige ist:
Standhaft bleiben wir, wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben;
Wenn wir in unserem konkreten handeln – hier und jetzt ‑
an den Werten festhalten, die zu unserer Hoffnung gehören:
Freiheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe.

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