26. Dezember 2010: Fest der hl. Familie

Heute morgen noch betrachteten wir das freundliche Bild der Hirten, die Maria und Josef wegen des neugeborenen Messiaskindes besuchten. Sie rühmten und priesen Gott für das, was sie gesehen und gehört hatten.

Im Matthäusevangelium, aus dem ich gerade vorlas, waren die Sterndeuter aus dem Osten, die ersten, die das Kind besuchten. Auch sie wurden von „sehr großer Freude erfüllt“.

Und nun das: Sie müssen fliehen. Das Kind hat einen großen Feind: den amtierenden König Herodes. Er trachtet dem Kind nach dem Leben.

Ich kenne das auch:
es gibt Stunden und Zeiten, da denke ich mir: es ist gut.
Ich bin mehr als zu frieden mit meinem Leben. Ich kann an mich glauben, dass ich wertvoll bin und dass es gut werden wird.
Ich habe das Gefühl, zu wissen, was ich will und dass ich es auch schaffen werde, mit meinen Mitmenschen in Frieden zu leben und in Ruhe das Meine tun zu können.

Aber dann: unverhofft wie aus dem Nichts: jemand stellt sich in den Weg, fordert etwas unmögliches, verhält sich feindselig oder mindestens unverständig, … Schon ist der Friede weg.

Ich zweifle an mir und meinen Mitmenschen. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ich kann nicht mehr sehen, dass es einen Ausweg gibt, so dass es doch wieder gut werden kann.

Bin ich überhaupt auf dem richtigen Weg?
Will ich nicht einfach alles hinwerfen? Etwas anders machen?

Auch der eigene persönliche Glaube kennt dieses auf und nieder, dieses hoch und tief.

Nicht immer nehme ich den Engel Gottes war, der mir den Weg weist, so wie das Evangelium es von Josef erzählt: „Nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten!“

Diesen Exilsaufenthalt der hl. Familie erzählt das Evangelium natürlich mit einer besonderen Absicht:

Schon einmal gab es einen ganz großen, einen aus Ägypten, der das Volk Gottes in die Freiheit führte: Moses
Als Moses geboren wurde, ließ der Pharao alle Jungen der Israeliten in den Nil werfen und töten, damit das Volk nicht zu stark würde.

Matthäus stellt Jesus mit dieser Geschichte neben Moses.
Jesus ist der „neue Moses“, der sein Volk befreien und retten wird.

Matthäus schreibt die Geschichte so, dass die hl. Familie zwar gezwungen ist, die Heimat zu verlassen:
Aber genau darin zeigt sich, dass der begonnene Weg fortgesetzt wird: Josef hört weiterhin auf die Stimme des Engels.
Das Kind Jesus wird von ihm angenommen, behütet und beschützt.
Er verlässt sich auf die Erfahrung, die das Kind weckt:
Es ist gut, dass ich lebe, Ich bin wertvoll.
Es wird gut werden.

Ich möchte mich und sie durch diese Geschichte ermutigen lassen:
dass wir auch in schwierigen Zeiten;
auch dann, wenn Enttäuschungen und Streitigkeiten an uns nagen;
dass wir auch dann festhalten an der Urerfahrung,
die das Kind ausstrahlt und die Jesus in seinem ganzen Leben verkündet hat:

Es ist gut, dass Du da bist! Du bist wertvoll!
Es wird gut werden!

25. Dezember 2010: Geburt Christi

Es war in Bethlehem im Morgengrauen. Der Stern be­gann zu verblassen, der letzte Besucher hatte den Stall verlassen, die Jungfrau Maria hatte das Stroh ge­ordnet, und das Kind begann endlich zu schlafen. Aber schläft man in der Weihnachtsnacht?

Sanft öffnete sich die Tür, man hätte denken können, dass eher ein Windhauch sie aufgestoßen hätte als eine Hand. Eine Frau erschien auf der Schwelle, mit Lum­pen bedeckt, so alt und so runzlig, dass ihr Mund in dem erdfarbenen Gesicht wie eine weitere Runzel schien.

Als Maria sie sah, bekam sie Angst; es war so, als wäre eine böse Fee eingetreten. Glücklicherweise schlief Je­sus! Der Ochs und der Esel kauten friedlich ihr Stroh und betrachteten die Fremde, die herankam, ohne die geringste Verwunderung, so, als kannten sie sie schon seit eh und je. Maria ließ sie nicht aus den Augen. Jeder Schritt, den sie tat, schien Jahrhunderte lang zu sein.

Die Alte schritt immer weiter voran, und jetzt war sie am Rand der Krippe angekommen. Gott sei Dank schlief Jesus immer noch. Aber schläft man in der Weih­nachtsnacht?

Plötzlich öffnete er seine Augen, und seine Mutter war ganz erstaunt, dass die Augen ihres Kindes und die Au­gen der Frau sich vollständig glichen und dass sie beide von derselben Hoffnung leuchteten.

Dann neigte sich die Alte über das Stroh, während ihre Hand in dem Gewirr ihrer Lumpen etwas suchte; es schien, als brauchte sie Jahrhunderte, es zu finden. Ma­ria schaute immer noch mit derselben Unruhe. Die Tie­re schauten auch, aber immer noch ohne Erstaunen, als ob sie schon im Voraus wüssten, was geschehen würde.

Endlich, nach langer Zeit, hatte die Alte aus ihrem Ge­lumpe einen Gegenstand gezogen, der in ihrer Hand verborgen war und den sie dem Kind übergab.

Aber was konnte dieses Geschenk bedeuten nach all den Schätzen, die die Weisen gebracht hatten, und nach all den Gaben der Hirten? Maria konnte es von ihrem Platz aus nicht sehen. Sie sah nur den vom Alter ganz gekrümmten Rücken der Frau, der sich noch mehr krümmte, als sie sich über die Krippe beugte. Doch der Ochs und der Esel, sie sahen, was es war, und immer noch verwunderten sie sich nicht.

Das alles dauerte sehr lange Zeit. Dann erhob sich die Alte, so als wäre sie befreit worden von einer sehr schweren Last, die sie gegen den Boden gezogen hatte.

Ihre Schultern waren nicht mehr gekrümmt, ihr Kopf berührte fast das Strohdach, und ihr Gesicht hatte wun­derbarerweise seine Jugendlichkeit wiedergefunden. Und als sie sich von der Krippe entfernte, um wieder zur Tür zu gehen und in dem Dunkel zu verschwinden, aus dem sie gekommen war, konnte Maria endlich se­hen, was für ein geheimnisvolles Geschenk es war.

Eva ‑ denn sie war es gewesen ‑ hatte dem Kind einen kleinen Apfel in die Hand gelegt, jenen Apfel der ersten Sünde (und der vielen, die folgten!), und der kleine rote Apfel strahlte in den Händen des Neugeborenen wie auch der ganze Erdball, der mit ihm neu geboren war.

 

Liebe Schwestern und Brüder,
zunächst hat mich diese Geschichte einfach nur angesprochen: eine schöne Idee, Eva als Besucherin an der Krippe ins Spiel zu bringen.

Dann fragte ich mich: stimmt es denn, was die Geschichte erzählt?

Ich finde: Ja! Genau das hat Jesus in seinem Leben vollbracht?
Er hat Gott und Mensch versöhnt. Er hat überwunden, was uns Menschen bedrückt: dass wir fern von Gott leben müssen, dass wir Krankheit und Tod erleiden müssen, dass Bosheit und Sünde unser Miteinander vergiften.

Wir dürfen zu Jesus, zu Gott, kommen, so wie wir sind: Von Schmerz, Enttäuschung und Schuld gezeichnet. Er nimmt uns an und richtet uns auf, so dass wir aufrecht und mit neuer – jugendlicher ‑ Kraft uns dem Leben zuwenden und ihm dienen können.

24. Dezember 2010 Christmette

Liebe Schwestern und Brüder!
Kaiser Augustus wurde von seiner Nachwelt gelobt und verehrt: Er begründete vom Jahr 27 vor Christus an eine 40 jährige Friedens­zeit für das römische Reich. Und das nachdem 100 Jahre lang immer neue Bürgerkriege das Land und Menschen geplagt hatten.

Augustus heißt auf Deutsch der Erhabene!

Ich muss das erzählen, weil ich deutlich machen möchte, welchen Anspruch das Lukasevangelium stellt: In der Szene, die das Evangelium entwirft, verkünden Engel den Hirten auf dem Feld:

Heute ist euch in Bethlehem der Retter geboren, der Messias, der Herr! Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden Friede den Menschen, die seine Liebe annehmen können.

Das Evangelium verkündet und propagiert:
Nicht von Rom, von Augustus,
sondern von Jesus geht Friede aus!

Nicht Augustus ist der Herr, sondern Jesus.
Nicht der Kaiser wird verherrlicht – sondern Gott!

Retter und Herr – die römischen Kaiser ließen sich gerne so nennen – Das Lukasevangelium aber nennt ein kleines Kind so, von dessen Geburt die Welt seinerzeit keine Notiz genommen hatte. Über 30 Jahre später wird dieser Jesus vom römischen Staat provokativ jeder Ehre beraubt und nackt ans Kreuz gehängt werden – so nackt, wie jeder Mensch geboren wird.

Retter und Herr ist Jesus – verkünden die Engel den Hirten!

Die Geburtsgeschichte von Jesus ist einerseits ähnlich verfasst und stilisiert wie die Geburtsgeschichten anderer großer Persönlichkeiten in der Antike.

Zugleich aber ist sie das Gegenteil davon!

Denn hier sind die kleinen groß!
Hier wird nicht in einem Palast geboren, sondern in einem Stall!
Hier bewundern nicht die Mächtigen der Welt den neuen König, sondern das wandernde Hirtenvolk!

Dieses Kind also bringt der Welt den Frieden,
und den Menschen, die die Botschaft hören eine große Freude!

Der Friede ist ein Gottesgeschenk für die Menschen, die seine Liebe annehmen können und wollen.

Der Friede kann das Geschenk dieser Stunde sein, in der wir die Geburt Jesu feiern. Dieser Friede kann tief in unserem Inneren einziehen und uns erfüllen.
Es ist ein Friede, der uns von ihm geschenkt wird und der eine große Sehnsucht erfüllt. Er ist anders als der Friede, den wir in Verhandlungen manchmal erringen.

Der Friede breitet sich warm aus im Herzen.
Es ist die Gewissheit: es ist gut, dass ich lebe!
Es ist die Überzeugung: Es darf so sein, wie es ist!
Es ist das Erlebnis: ich bin wertvoll für andere.
Es ist die Zuversicht: Es wird gut werden!

Schwestern und Brüder,
schauen wir hin auf das Kind:
Es ist klein und schwach. Es ist nichts und kann nichts.
Und doch hat das neugeborene Kind diese Gewissheit, diese Überzeugung, diese Erfahrung und diese Zuversicht.

Und wir, die das Kind betrachten und in unser Herz schließen, werden mit hineingezogen in diesen Frieden. Dabei entsteht eine große Freude am Leben und über das Leben.

Schwestern und Brüder!
ein neugeborenes Kind verströmt diesen Frieden!
Jesu lädt uns ein, dass wir ihm folgen:
dass dieser Frieden in uns ist,
dass wir dieses Licht in uns behüten und bewahren,
dass diese Freude in uns bleibt und aus uns strahlt.

19. Dezember 2010: 4. Adventsonntag

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die römische Glaubensbehörde heutzutage Paulus vielleicht kritisieren würde, weil er schreibt:
Jesus ist der Abstammung nach Nachkomme Davids. Seit der Auferstehung ist er eingesetzt als Sohn Gottes in Macht.

Drücken diese Sätze ausreichend aus, dass Jesus schon bei seiner Geburt, ja bei seiner Entstehung im Mutterleib Sohn Gottes war?
Das Evangelium nach Matthäus und nach Lukas sagen doch in aller Deutlichkeit: Maria erwartete ein Kind durch das Wirken
des Hl. Geistes.

Immerhin: Paulus wie das Evangelium wollen Jesus als Sohn Gottes verkünden. „Sohn Gottes“ – das ist aber auch ein schwieriger Begriff. Jahrhunderte lang wurde in der Christenheit hart darum gerungen, wie dies richtig zu verstehen sei und mit welchen Worten es angemessen ausgedrückt werden kann.

Hat Gott, der jenseitige, einen Sohn?
Wie kann der unsichtbare, der größer ist als alles, der eine, der alles im Dasein hält, wie kann der, den wir mit Gott meinen, einen Sohn haben, der von einer menschlichen Frau geboren wird?

Wie kann dieser Gott sein und Mensch?

Der Glaube an Jesus ist unzertrennlich mit diesem Bekenntnis verbunden. Matthäus legt es bei der Kreuzigung einem römischen Hauptmann in den Mund, der sagt:
„Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!“

Vielleicht geht es aber weniger darum, zu erklären, wie Gott ein Mensch werden und sein kann, den wir dann Sohn Gottes nennen.
Vielleicht geht es mehr darum, dass Jesus so lebt uns stirbt, dass sein ganzes Leben offenbart, wie Gott eigentlich zum Menschen steht.

Jedenfalls stellten sich das Lukas- und das Matthäusevangelium die Aufgabe, etwas über die Geburt Jesu zu schreiben – auch wenn ihnen nur wenige biografischen Angaben darüber zur Verfügung standen.

Beiden war klar: das wenige muss so erzählt werden, dass deutlich wird: nicht irgendein Kind, wird da geboren, sondern der, den man Sohn Gottes nennen wird.

Nazareth und Bethlehem, Maria und Josef, das war das wenige, was an Daten verfügbar war. Darum herum wurde nun die Geschichte vom Werden Jesu Christi erzählt. Nehmen wir das Evangelium als das was es ist: Verkündigung des Glaubens an Jesus als Sohn Gottes, als Nachkomme Abrahams und Davids.
Die Evangelien erzählen nicht ein Geschehen, das beweist, wer Jesus ist. Sie verkündigen Jesus in dem Geschehen, das sie erzählen. Hören wir auf die Botschaft des Evangeliums:

1. Das Kind, das Maria empfing, ist vom hl. Geist.
Man darf ergänzen: Das Kind ist erfüllt vom hl. Geist, von Gottes Geist. Wichtig ist nicht die Aussage über die Zeugung des Kindes; wichtig ist: Jesus, der Sohn Marias, handelt in seinem ganzen Leben aus der Kraft Gottes und ist ganz und gar durchdrungen von Gottes Geist. Sein Leben, seine Botschaft, sind etwas neues, das nur als Gottes Wirken in Jesus zu erklären ist.

2. Dieses Kind hat den Namen Jesus. Das ist ein sprechender Name, der bedeutet: Gott rettet. Gott rettet sein Volk. Er gibt allen, die an Jesus glauben, Anteil an seinem Leben.

3. verkündet das Evangelium: Jesus erfüllt, was der Prophet Jesaja versprochen hat: die junge Frau wird einen Sohn gebären, den man Immanuel – Gott ist mit uns – nennen wird. Jesus wird nicht so genannt. Aber am Ende des Matthäusevangeliums sagt der Auferstandene zu seinen Jüngern: Ich bin bei euch, alle Tage bis zum Ende der Welt. So verwirklicht er, was der Name Immanuel sagt, auch wenn er diesen Namen nicht trägt.

4. geht es dem Evangelium auch darum, Josef, den Vater Jesu, als Vorbild darzustellen. Josef gehorcht dem Engel, dem Wort Gottes.
Das ganze Evangelium fordert dazu auf und Jesus gib am Ende seinen Jüngern diesen Auftrag: Lehrt die Menschen alles zu befolgen, was ich euch geboten habe! Gehorchen wir Gott – damit sein Friede sich ausbreitet unter den Menschen.

12. Dezember 2010: 3. Adventsonntag

Markus Lanz unterhielt sich in den vergangenen Tagen mit Prof. Michael Tsokos. H. Tsokos ist Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Charité in Berlin. Im Laufe des Gesprächs sagte Tsokos: „Ich kann nicht mehr an eine höhere Gewalt glauben, die zulässt, dass Kinder auf so grässliche Weise getötet werden. Ich habe durch meinen Beruf meinen Glauben verloren!“

Ich höre die Enttäuschung eines Menschen, der denkt: Eine höhere Gewalt müsste in der Lage sein, solche Exzesse zu verhindern.

Kann ich, muss ich von Gott erwarten, dass er in seiner höheren Macht Unmenschlichkeiten verhindert?

Johannes dem Täufer mag es mit Jesus von Nazareth ähnlich gegangen sein: Welche großartige Verheißungen machten die Propheten, besonders Jesajas über den Messias! Sie sprechen von ewiger Freude, von der Wiederherstellung Israels und vom Frieden, der vom Zionsberg aus die ganze Welt erfasst, weil alle Völker kommen, um von Gott Weisung zu empfangen.

Jesus erfüllt diese Verheißungen nicht!
Er gibt sich mit den Armen ab, er sammelt eine kleine Schar von Freunden um sich, er muss sich den Angriffen seiner Widersacher entziehen. Johannes sieht seine Erwartungen enttäuscht und zweifelt: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?

Prof. Tsokos ist ein Beispiel dafür, dass der Zweifel des Johannes nach wie vor den Glauben an Jesus in Frage stellt. Ist Jesus wirklich der, der die Menschen vom Übel befreit: von Gewalt und Krankheit, Von Bosheit und Tod?

Ist Jesus der Messias? Wird es das Paradies, den Himmel jemals geben? Oder ist die Welt so wie sie ist, weil es keinen Gott gibt und wird sie deshalb immer so bleiben?

Hat Gott sich von der Welt abgewandt und ihr seine Huld entzogen? Ist das Leben, das wir kennen nur noch ein Kampf um Leben und ein bisschen Lebensqualität – bis es vorbei ist?

Jesus sagt: Mitten in dieser Welt mit ihren Grauen kannst Du sehen, wie das Grauen überwunden wird: Kranke werden gesund. verlassene und verlorene Menschen fassen neuen Mut.
Gerade sie glauben die frohe Botschaft, dass Gott ihnen nahe ist, dass sie das Reich des Friedens erben, das Reich Gottes!

Und er fügt hinzu: „Selig, wer an mir keinen Anstoß nimmt!“

Schwestern und Brüder, welcher Stimme, welchem Urteil, welcher Lebenshaltung wollen sie folgen und angehören:

Jener, die angesichts des Grauens in der Welt nicht, an die Göttlichkeit der Liebe glauben kann. Sie denkt: Ich bin ein Teil dieser Welt. Ich lebe und versuche, gut zu leben. Dem Grauen versuche ich, aus dem Weg zu gehen. Ich weiß aber, dass der Tod mein letztes Schicksal ist.

Oder wollen Sie auf die Stimme Jesu hören, die sagt:
Das erste und das letzte im Leben ist Gott, der uns aus Liebe das Leben schenkt, der unser Leben in Liebe begleitet und der uns, wenn unser Körper stirbt aus Liebe neues Leben gibt.

Entscheiden sie sich für die Absolutheit des Todes!
Oder entscheiden sie sich für die Absolutheit der Liebe als Quelle und Ziel des Lebens?

Ja, man kann leicht Anstoß nehmen. Gott kommt in diese Welt und wird ein Teil von ihr – von der Geburt, bis zum Tod.
Er nähert sich dieser Welt nicht mit mächtigen Überwesen, die den grausamen Taten der Menschen ein Ende setzen.
Er vollzieht keine Gehirnwäsche durch überirdische Wellen, die alle Menschen zu friedliebenden Menschen verwandeln.

Er lässt sich vielmehr ein auf diese Welt, wird ein Teil von ihr, um in dieser Welt ein Licht anzuzünden. Wir, die das Evangelium glauben, dass Gott uns nahe ist, haben einen Auftrag:

Durch uns soll es hell werden in der Welt. Freude soll aus unseren Gesichtern strahlen, die Freude darüber, dass wir geliebte Gotteskinder sind.