02. Februar 2011: Darstellung des Herrn

Ich trage ein Licht in meiner Hand.
Ich kann es beobachten, wie es sich bewegt, wie die Flamme ihre Form verändert, wie sie doch beständig leuchtet – genährt durch das Wachs, das der Docht aufsaugt.

Wenn ich es beobachte mich darin vertiefe und vielleicht sogar mich eine Zeit lang darin verliere – dann ist etwas mit mir geschehen: Das Licht, seine Lebendigkeit erfüllt mich selbst.
Ruhe kehrt ein.

Hat das etwas mit Freude zu tun?

Für mich schon: es ist keine laute Freude, kein Jubel über ein Ereignis, ein Geschenk, etc.
Es ist ein stille Freude, aber eine Freude tief in der Seele.
Eine Freude, die genährt ist aus einer tiefen Quelle, die nicht versiegt. Eine anhaltende Freude, die Kraft hat, die sich immer wieder durchsetzt – auch wenn manchmal dunkle Wolken der Bedrücktheit, der Angst, der Zweifel das Bewusstsein verdunkeln.

Schwestern und Brüder, das Licht der Kerze führt mich nach innen – und dort finde ich das Licht in mir, das Licht Gottes, das in jedem Menschen leuchtet und lebt.

Jeder lebendige Mensch trägt dieses göttliche Lebenslicht in sich.
Simeon erblickt dieses göttliche Licht in dem kleinen Jungen, den seine Eltern zum Tempel bringen, um ihn Gott zu weihen.

Als er dieses Kind sieht, begreift er: Meine Augen haben das Heil gesehen.

Schwestern und Brüder!
Meine Augen haben das Heil gesehen! Wir dürfen versuchen, diesen Satz selbst zu sprechen, mit der Freude des Simeon!

Meine Augen haben das Heil gesehen – Das Heil, das von Gott kommt, das Licht das in jeder Menschenseele leuchtet.

Vieles kann uns traurig machen und plagen: Doch immer wieder setzt sich die Freude durch: meine Augen haben das Heil gesehen.

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