Das Gespräch zwischen Jesus und der Frau aus Samaria ist typisch für das ganze Johannesevangelium. Das Gespräch zwischen Jesus und den Personen geht aneinander vorbei – Jesus spricht von seiner Sendung und von dem, was er für die Menschen bedeutet. Diese Frau meint, es ginge um Wasser.
Dennoch wird das Ziel erreicht: Die Frau und mit ihr die Bewohner des Dorfes bekennen am Schluss: Er ist wirklich der Retter der Welt!
In 4 Wochen – in der Auferstehungsfeier – werden wir gefragt:
Glaubt ihr an Gott? Glaubt ihr an Jesus? Glaubt ihr an den Heiligen Geist?
Die Wochen vor dem Osterfest sind eine Einladung, uns auf die Erneuerung unseres Taufversprechens vorzubereiten:
Uns selbst zu fragen? Ist Jesus für mich der Retter der Welt?
Gerade in diesen Zeiten können wir uns fragen: Rettet Jesu wirklich die Welt? Wie kann dann das in Japan, in Lybien, in Afghanistan, in Israel und Palästina geschehen?
Mit dem gleichen Missverständnis dachte die Frau, Jesus würde ihr ersparen, künftig Wasser vom Brunnen holen zu müssen.
Jesus rettet die Welt, rettet jeden einzelnen Menschen, weil er uns die Augen öffnet für eine viel wichtigere und bedeutendere Erkenntnis: In uns ist das göttliche Leben, das unvergängliche Leben – das bleibt in Ewigkeit.
Das ist das Wasser, das Jesus uns gibt. Und diese Quelle kann nicht versiegen! Das Leben Gottes ist in jedem von ihnen, von uns Schwestern und Brüder! Wir sind Töchter und Söhne Gottes – in Ewigkeit.
Dies hat allergrößte Bedeutung für unser Handeln in dieser Welt:
Denn aus dieser Erkenntnis heraus verstehen wir, dass es wichtiger ist, dass die Erde auch künftigen Generationen zur Heimat werden kann, als unseren Konsum im gewohnten Maß aufrecht zu erhalten.
Da unser Leben ewiges Leben ist, zählt mehr, was wir mit anderen geteilt haben als das, was wir für uns herausgeholt haben.
Was das Johannesevangelium mit den sprudelnden Quellen meint, deren Wasser ewiges Leben schenkt, formuliert in ganz anderer Sprache Paulus: und für uns vielleicht eher verständlich. Er sagt:
„Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“
Diese Liebe Gottes wirksam in uns und allen, die an Gott glauben, der die Liebe ist – diese Liebe vermag die Welt zu retten – auch vor Ausbeutung, Vergiftung, Gewalt und Zerstörung.
Amen.