Prof. Dr. Andreas Holzem
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen
Memorandum „Ein notwendiger Aufbruch“
Ich habe dieses Memorandum unterschrieben, …
Prof. Dr. Andreas Holzem
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen
Memorandum „Ein notwendiger Aufbruch“
Ich habe dieses Memorandum unterschrieben, …
Dass die „Progressivsten Reformer“ die Kirchensteuer verteidigen, weiß ich nicht. Kenne kein Beispiel. Bischof G. L. Müller hat uns ausrichten lassen, wir sollten in etwaigen Diskussionen unbedingt das jetzige Kirchensteuermodell für Deutschland verteidigen. Ich glaube nicht, dass er zu den „progressivsten Reformern“ gehört. 🙂
Die heftigsten Verteidiger der Kirchensteuer haben eine Mitra auf, denn die Bistümer in Deutschland haben am meisten zu verlieren. Ich möchte sie deshalb aber nicht als Mietlinge bezeichnen.
Zölibatäre Lebensform ist das eine. Verpflichtung zum Zölibat für Weltpriester das andere. Zölibat ist eine mittelalterliche Einführung. Das „Eunuchenwort“ eine schreckliche Bezeichnung, bezieht sich nicht auf das Priester- oder Apostelamt. Petrus war ja verheiratet.
Wann wird endlich bemerkt, dass auch die Ehe ganze Hingabe an Gottes Willen bedeutet? Paulus hängt die Ehe so hoch, dass er sie mit der Beziehung Christi zur Kirche in Beziehung bringt.
Das mit den mehr SeelsorgerInnen glaube ich nicht. Es sind weit mehr Priester gestorben, als Pastoral- und Gemeindereferent/Inn/en eingestellt wurden – vermute ich aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus. Haben Sie Zahlen?
Die Einschätzung, was das Frauenpriestertum angeht ist völlig korrekt. Ziemlich schwierig.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten der Wirkung außer der Priesterweihe, vor allem den Diakonat.
Vor allem, da die Diakone ja nicht mehr zum Klerikerstand gezählt werden durch ein Motu Proprio von Benedikt XVI.
E i n Theme wird freilich selbst von den progressivsten Reformern tunlichst weithin vermieden: Die Kirchensteuer. Dieses deutsche Unikum, das die Verquickung zwischen Staat, Amt, Kirche und Glauben am deutlichsten zu Tage treten lässt.
Interessanterweise wird die Kirchensteuer selbst noch von den progressivsten Reformern vehement verteigigt. Warum dürfte klar sein – sie leben ja auch ganz gut davon. Deshalb sind wohl so viele an einer möglichst breiten National – und Volkskirche interessiert, die möglichst bequem und angepasst ist und immer hübsch im Mainstreamkonsens mitschwimmt…
Wer so denkt, ist kein Hirte sondern ein Mietling, der nur an sich denkt. (Klar gilt das nicht pauschal für alle, und viele haben ja auch noch die allerbesten Absichten dabei).
Der Zölibat ist ein starkes und daher auch oft verstörends Zeichen des Glaubens. (Für Nietzsche war er sogar schlechthin das Charakteristikum des christlichen Priesters!). Der Zölibat macht die Ganzhingabe eines Menschen an Gott erkennbar. Er ist wohl eine große Herausforderung und eine schwere Prüfung. Daher ist der Zölibat aber auch ein wertvoller Schatz der Kirche. Er hat seine Wurzeln in der Urkirche und geht auf das Eunuchenwort Jesu zurück.
Daher wäre es vollkommen verfehlt, dieses kostbare Gut unbedacht beiseite zu schieben. Es wird dabei immer wieder ins Feld geführt, wir hätte zu wenige Priester. Wir haben heute weit mehr SeelsorgerInnen als etwa in den 60er Jahren, aber viel weniger praktizierende Gläubige. Wie passt das zusammen? Wir brauchen halt nicht einfach nur mehr Priester, wir brauchen vor allem heiligmäßige Priester.
Manche verwechseln „Dialog“ mit Thesenanschlägen. Nicht ständig neue Thesenpapiere sind jetzt vonnöten sondern fundierte Argumente!!! Leider kam und kommt da gerade von Theologenseite kaum was brauchbares…
Die Frage des „Frauenpriestertums“ ist schwerwiegend und weitreichend. Man sollte dabei auch mehr Augenmerk darauf legen, dass es auch gewichtige theologische Gründe aus der Liturgie, dem Evangelium gibt, die dagegen sprechen. Johannes Paul II hat in dieser Frage eindeutig entschieden, die Kirche habe dazu schon gar kein Mandat. Die gesamte Weltorthodoxie und alle alten christlichen Kirche lehnen eine Frauenweihe strikt ab. Die Gemeinschaft mit diesen sehr alten Kirchen würde dadurch empfindlich gestört. Freilich k a n n man trotzdem darüber reden, aber der Argumentationsaufwand dürfte halt erheblich größerer sein als das, was ich bisher so mitbekommen habe.