5. Juni 2011: 7. Ostersonntag

Das Johannesevangelium sagt: Jesus hat Gott verherrlicht. Was kann ich mir darunter vorstellen? Fragte ich mich. Da dachte ich an das Vermählungswort in der kirchlichen Eheschließung.

Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.

Den anderen lieben – jeden Tag des Lebens lieben! – lässt sich das durchhalten?

Ich würde schon gerne hören, was Ehepartner dazu sagen, die schon viele Jahre verheiratet sind und die darüber froh und dankbar sind.

Wer liebt, wünscht dem Geliebten Gutes, will ihm gut sein, will ihm Gutes tun, will ihn vor Schaden bewahren, will zu ihm halten. Und das auch im Streit, im Ärger, im Unverständnis, im Zorn …

Ich möchte diese Gedanken über die Liebe in der Ehe in Verbindung bringen mit den Worten des Johannesevangelium. Jesus sagt zu seinem himmlischen Vater: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht.“

Ich meine, das ist etwas ähnliches: Bei allem, was er tat und sprach, ging es Jesus darum, aus Liebe zu seinem Vater zu reden und zu handeln.
Da ich die liebe, spreche ich gut von dir und verkünde deine Barmherzigkeit, Gott.
Da ich dich liebe Gott, wende ich mich den Kranken zu, weil du willst, dass sie heil sind.
Da ich dich liebe Gott, wende ich mich denen zu, die in ihrer Schuld gefangen sind, weil du willst, dass sie frei sind.

Jesus sprach also wirklich die Worte, die der Vater ihm gegeben hat;
Bei allem, was er sagte und tat, ging Jesus von der Liebe zu seinem Vater aus – er war von ihm gesandt.

Indem ich das erkenne, bin ich sein Jünger und Christ.
Der Glaube an Jesus, der vom Vater ausgegangen ist und der die Worte des himmlischen Vaters gesprochen hat,
wirkt sich dann fast wie von selbst, zwangsläufig im Leben aus:

Und zwar so:  Wer an Jesus glaubt, versucht wie dieser sein Leben so zu gestalten: Da ich an Gottes Liebe zu mir und zu jedem Menschen glaube und da ich diese Liebe erwidern möchte, ….

Werde ich an das Gute im Menschen glauben und an die Zukunft, des Lebens.
Werde ich offen sein für die Sorgen und Nöte anderer.
Werde ich gut zu anderen sein.
Werde ich wahrhaftig und ehrlich sein – aber nicht ohne Liebe und Nachsicht.

Schwestern und Brüder,  können wir dies vor unser Reden und Handeln setzen:
Da ich an Gottes Liebe zu mir und zu jedem Menschen glaube,
und da ich diese Liebe erwidern möchte, werde ich …