3. Juli 2011: 14. Sonntag im Jahreskreis

Es gibt ganz besondere Gasthäuser: da sitzen in der Gaststube verschiedenste Menschen an einem Tisch, so wie es sich gerade ergibt: Man geht hinein und setzt sich an einen freien Platz an irgendeinem Tisch zu anderen Leuten dazu. Und man beginnt miteinander zu reden. Der Akademiker mit dem Handwerker, der Wohlhabende mit dem, der sich grade so über Wasser halten kann. Es gibt keine sozialen Barrieren! Viele solche Gasthäuser gibt es nicht – aber es sind ganz besonders gemütliche.

Bei uns in der Pfarrgemeinde Herz Jesu soll es auch so sein:  Es braucht keine Barrieren: Vermögen, Ausbildung, Titel, Karriere, ‑ unterscheiden uns zwar. Das bringt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Begabungen zum Ausdruck, aber darin liegt kein besser oder schlechter.

Eines verbindet uns: Uns allen hat Jesus den himmlischen Vater offenbart.

Weisen und Klugen bleibt es verborgen: Damit ist nicht gemeint, wie viele Bücher jemand gelesen hat – Weise und Kluge: sind Menschen, die allein auf menschliche Weisheit bauen, die meinen, durch eigene Anstrengung dem Leben einen Sinn zugeben, die den Himmel verdienen wollen, die selbst den Himmel bauen wollen.

Wir, die Gemeinde Jesu, das Volk Gottes, glauben an unseren gemeinsamen himmlischen Vater und an Jesus, den er gesandt hat, damit wir Ruhe finden: zu inneren Frieden, zur inneren Harmonie.
Damit wir im Einklang leben können mit dem Vater im Himmel, mit dieser Welt und unseren Mitmenschen.

Wir sind untereinander verbunden, weil wir uns bemühen, von Jesus zu lernen: Dass wir gütig und demütig sind: Gütig: gut zu anderen und uns selbst;
demütig: wir haben Mut, zu unseren Grenzen und Schwächen zu stehen. Wir sind uns selbst bewusst, dass es vieles gibt, was andere besser verstehen und können und dass wir nicht ohne die anderen auskommen und das, was sie für uns tun.

Wir sind Gemeinde Jesu Christi: das heißt: Wir setzen unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten füreinander ein und wir nehmen dankbar den Einsatz der anderen an.
Keiner kann alles alleine – jeder braucht den anderen und das, was er kann.

So kann so ein gemeinsames Fest organisiert werden, wie unser heutiges Pfarrfest. So können wir dieses Fest genießen, weil jeder sich angenommen und getragen weiß von allen anderen, die hier verweilen.

Miteinander kommen wir zu Jesus – mit allen Lasten, die wir zu tragen haben und finden Ruhe bei Jesus. Nicht nur heute Nachmittag, wenn wir Pfarrfest feiern, immer mehr und das ganze Jahr hindurch kann dies unser Miteinander in der Gemeinde prägen:
Wir setzen uns füreinander ein;
Wir nehmen dankbar an, was ein anderer tut,
Wir brauchen einander und schenken einander Achtung und Aufmerksamkeit.

Das dürfen wir von Jesus lernen, damit wir zum Einklang mit uns selber finden.

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