Sind wir dankbar, wenn wir in diesen Tagen von der sehr guten Kartoffelernte hören, wenn wir Gemüse und Früchte hier so schön aufgebaut sehen, wenn wir jeden Tag frische und gute Nahrungsmittel auf dem Tisch haben?
Sind wir den Produzenten dankbar – oder braucht es das nicht, weil wir ja ihre Produkte mit Geld bezahlen?
Sind wir dankbar, dass die Früchte gedeihen konnten! Danken wir bei der täglichen Mahlzeit dem Schöpfer aller Dinge?
Und wie zeigen wir ihm gegenüber unsere Dankbarkeit?
Sowohl der Abschnitt aus dem Buch Jesaja wie auch aus dem Philipperbrief geben uns klare Hinweise, welche Art von Dankbarkeit wir Gott zeigen können:
Jesaja spricht vom Recht und von der Gerechtigkeit – die jedem gibt, was Recht ist;
Paulus wirbt dafür: seid darauf aus, was wahr und edel, gut und rein, schön und liebenswert ist – übt das in eurem eigenen Verhalten.
Das Gleichnis von den Weinbergsbesitzern und den bösen Winzern ist zwar nicht ureigentlich eine Dankbarkeitsgeschichte – aber es hat auch damit zu tun:
Ich erinnere daran: die Hohenpriester hatten Jesus gefragt: Mit welchem Recht vertreibst du die Händler mit ihren Opfertieren aus dem Tempel?
Jesus antwortete darauf mit dieser Geschichte:
Jesus kommt – so interpretiere ich das Mt.Ev. – und erinnert alle, die ihn hören, daran, was es heißt, auf Gott zu hören und ihm Dankbarkeit zu zeigen – ihm seinen Anteil an den Früchten zu geben:
Jesus kommt im Auftrag dessen, dem der Tempel geweiht ist, der sein Volk aus Ägypten geführt hat, der ihm Gebote gegeben hat, damit Frieden und Gerechtigkeit die Leute erfreuen.
Die nicht auf Jesus hören, erweisen sich nicht als dankbar dafür,
dass Gott sich ihnen offenbart hat,
dass er sie in das Land geführt hat,
dass er ihnen den Weg zum Leben weist.
Sie handeln undankbar, indem sie sich ihm verweigern,
weil sie mehr ihren Vorteil im Sinn haben und ihre Vorrangstellung
– als das Heil der Menschen.
Der Sinn der Geschichte und ihrer Deutung durch Jesus besteht nicht darin, die Juden, die Hohenpriester als solche zu maßregeln, weil sie Juden sind.
„Böse Winzer“ gibt es in jedem Volk und in jeder Religion – auch unter uns Christen.
Der Sinn dieser Worte ist: Alle, die sie hören, sollen ermahnt werden, Gott gegenüber die Dankbarkeit zu zeigen, indem sie das tun, was Gott entspricht:
Gerechtigkeit üben, Verzeihung gewähren, mit den Armen teilen, Kranke heilen und pflegen.