4. Dezember 2011: 2. Adventsonntag

Advent – heißt Ankunft.
Es ist spannend, am Anfang in der Mitte und am Ende des Advents die verschiedenen Dimensionen des Advent zu entdecken.

Zuerst geht es um die erneute Ankunft des Herrn – am Ende der Zeit, wenn die alte Schöpfung vergeht und die neue Schöpfung kommt.

Dann geht es um die Ankündigung des Messias durch Johannes den Täufer, der auf Jesus hinweist, der nach der lukanischen Darstellung gerade ein halbes Jahr jünger ist als Johannes selbst.

Und schließlich geht es um die Geburt des Messias, die historisch betrachtet im Dunkel der Geschichte liegt.

Wir feiern und bedenken die dreifache Ankunft unseres Messias!

Heute wird unsere Aufmerksamkeit auf Johannes den Täufer gelenkt. Warum: Er ist sozusagen der Türöffner:

Er öffnet uns für Jesus, den verheißenen Messias, und er ebnet dadurch dem Messias den Weg. – Er bringt den Messias und die Menschen, zu denen er gesandt ist zueinander: Wie?

Indem er uns zur Umkehr ruft!

Schwestern und Brüder! Das fremdartige, herbe Auftreten des Johannes ist wichtig: Dadurch wird er glaubwürdig. Dadurch sieht jeder: er sucht nicht Anerkennung. Er sucht nicht den Weg in die Festsäle und zu den Banketten, um dort aufrüttelnde Worte zu sprechen.

Er lebt in der Wüste und er lebt von der Wüste.

Er kann zur Umkehr rufen. Ihm kann ich es abnehmen, weil er selbst prophetisch lebt.

Johannes ruft zur Umkehr und zur Taufe zur Vergebung der Sünden.

Habe ich Umkehr nötig? Haben Sie Umkehr nötig?

Eine schwierige Frage: denn einerseits habe ich gelernt. Umkehr habe ich immer nötig. Ich muss nur an das Bemühen um das Gebet denken und auch an die Bereitschaft, mein Geld mit Armen zu teilen.

Andererseits versuche ich als Christ zu leben. Anbetung Gottes,
Spenden für Arme, ein offenes Herz für die Nöte der Menschen, die helfende Hand – das alles üben sie – seit langem!

Auf unsere Pfarrei bezogen kann ich aber doch erkennen, dass Umkehr mindestens in dieser Hinsicht nötig ist:

Der Umkehrruf heißt:

Lasst ab von Eurer Teilnahmslosigkeit!

Zum Christ-Sein gehört nicht nur der Gottesdienst, sondern das tägliche Engagement. Es mangelt in unserer Pfarrei nicht an Christen, die einladen, die sich etwas ausdenken, die dafür etwas tun.

Es mangelt an denen, die sich beteiligen, die Interesse zeigen, die zusammen kommen, die Gemeinschaft bilden.

Zu dem Vortrag über das Gebet kürzlich kam niemand.

Zur der Veranstaltung über Präimplantationsdiagnostik kamen etwa 10 Mitglieder der Pfarrgemeinde;

Zu den adventlichen Gesprächen am Dienstag kamen drei.

Auch beim Festmahl zur Einweihung von St. Leonhard blieben Plätze leer.

Schwestern und Brüder!
Das ist mein Umkehrruf an die Gottesdienstbesucher in Herz Jesu!
Fangt an, Gemeinde zu werden! Nehmt Anteil! Macht mit!
Wendet Euch nicht ab! Wenn Sie Wünsche haben, sagen sie es!

Gemeinde lebt vom Miteinander!

Hinterlasse einen Kommentar