11. März 2012: 3. Fastensonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten:

Die 10 Gebote – sind so etwas wie das Urgestein der Lebensregeln, die ein Christ – ob evangelisch oder orthodox oder evangelisch – kennen und einhalten sollte. Tatsächlich ist es der Mühe wert, sie auswendig zu können.

Die 10 Gebote – werden als Grundlage des Zusammenlebens angesehen – auch von Menschen, die Gottesdiensten meistens fern bleiben.

Die Achtung vor dem Leben des anderen und seinem Besitz,
die Treue in der jetzigen Partnerschaft,
der familiäre Zusammenhalt, die Ehrlichkeit
gelten auch heute als Pfeiler im Zusammenleben der Menschen.

Zu den 10 Geboten gehört aber auch:

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
Gedenke des Sabbats – halte ihn heilig.

Es hat einen tiefen Sinn, dass zuerst geregelt wird, wie sich der Mensch zu Gott verhalten soll. Noch bevor es um das Verhalten der Menschen zueinander geht, wird das Verhalten des Menschen zu Gott geregelt.

Martin Luther sagte: „Das was Dir am wichtigsten ist, der Mittelpunkt deines Lebens – das ist eigentlich dein Gott!“

Tomas Morus sagte: „Herr lass nicht zu, dass ich mir allzu viele Sorgen mache um dieses sich breit machende etwas, das sich ich nennt!“

Im Vater Unser beten wir zuerst: „Vater, geheiligt werde dein Name, dein Wille geschehe!“

Das wichtigste Gebot spricht zuerst von der Liebe zu Gott und dann von der Liebe zum Mitmenschen.

Das Alte und das Neue Testament und die christliche Tradition setzen das Verhalten zu Gott und das Verhalten der Menschen zueinander in eine ganz enge Beziehung –
Es gehört zusammen wie innen und außen, wie vorne und hinten, wie Anfang und Ende.

Der Mensch wird dadurch keineswegs sich selbst entfremdet.
Er wird nicht klein gemacht oder für unbedeutend erklärt.

Gott, so sagen wir, ist vollkommen eins mit sich. Er ist die Fülle und das Leben selbst.  Er hat es nicht nötig, von uns geehrt zu werden, damit es ihm „gut“ geht.

Mein Glaube sagt mir:
Wenn ich Gott ehre, dann werde ich nicht mich selbst über andere stellen.
Wenn ich Gott ehre, dann werde ich niemandem einen Schaden zufügen.
Wenn ich Gott ehre, dann werde ich das Wohl des anderen erstreben – genauso sehr, wie mein eigenes.
Wenn ich Gott ehre – mache ich auch den Menschen groß, weil er Gottes Geschöpf ist – und nicht ein unbedeutendes Staubkorn im Universum.

Allen aber, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,  andere Menschen zur Verehrung Gottes anzuhalten.
Den Menschen, die anderen Gottes Wort und Gebote verkünden und auslegen sollen und wollen,
Den Menschen, die stellvertretend für Gott die Stimme erheben,

Diesen Menschen ist die Geschichte der Tempelreinigung eine Mahnung:
Wir sind immer in Gefahr, statt Gottes Willen und Ehre unsere eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse zu vertreten.
Wir sind gefährdet, statt Gottes Sache und Gerechtigkeit unsere eigenen Interessen zu vertreten.

Jesus Christus hat für sich selbst reinen Tisch gemacht: er sagte: reißt diesen Tempel nieder – damit meinte er seinen Körper, seinen Leib.
Er sorgte sich nicht um sich selbst. Er sorgte sich allein darum, dass sein himmlischer Vater in dieser Welt wieder zu ehren kommt – als der, der niemals aufgehört hat, mit seiner schöpferischen Liebe die Erde und den Menschen und jedes Leben ins Sein zu rufen.

Er verdient Vertrauen und Gehör – wenn wir ihn ehren, machen wir auch den Menschen groß.

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