5. April 2012: Gründonnerstag

4 mal finden wir im Neuen Testament die Überlieferung wie Jesus seinen Jüngern den Auftrag gibt: Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Ob es nun das Paschamahl war, das Jesus mit den Jüngern feierte oder ein anderes Mahl –jedenfalls steht das Pachamahl der Israeliten Pate für das, was Jesus tat und seinen Jüngern aufgetragen hat

Das Brot brechen und den Kelch des Segens trinken – beides gehört zur jüdischen Mahlordnung.

Dieser Ritus dringt an und für sich schon in die Gefühlswelt ein.
Man versammelt sich im Namen des lebendigen Gottes!
Man hält sich vor Augen, was Gott für sein Volk getan hat.
Man vergewissert sich der Verheißungen, der Zusagen, die Gott gegeben hat.
Und zur Besiegelung – als Zeichen des Glaubens und der Gemeinschaft im Glauben – teilt man Brot und trinkt Wein.

Dabei wird eine verschworene Gemeinschaft gefestigt. Wer dabei ist, bindet sich an diese Hoffnung und an die anderen, die mit ihm diese Hoffnung teilen.

Wer dieses Mahl feiert, hat Anteil an dem, was da gefeiert wird.
Es ist ein Bündnis, ein Zusammenhalten, eine Geschichte, eine Hoffnung.

Das alles bedeutet die Eucharistie auch für uns: sie fügt uns zu einer Gemeinschaft zusammen und verbindet uns.
Wir feiern unsere gemeinsame Geschichte und unsere gemeinsame Hoffnung.

Welche Geschichte – welche Hoffnung?

Es ist die Geschichte des Jesus von Nazareth, der denen, die am wenigsten dafür geeignet erschienen, verkündete: Das Reich Gottes ist euch nahe! Es ist mitten unter euch! Ihr gehört zu Gott! Ihr seid seine geliebten Kinder!  Glaubt es und seht es: Kranke werden heil: Menschen, die besessen sind, werden befreit; die sich selbst für ihr Tun verurteilen und verurteilt werden, finden aus der Versöhnung Kraft für einen neuen Anfang.

Das ist der neue Bund, den er begründet hat: der neue Bund zwischen dem lebendigen Gott und allen, die an Christus und seine Botschaft glauben.

Für die Juden, die an Christus glauben, ist er deshalb der neue Moses, er ist größer als Abraham und er ist der verheißene Messias, durch den Gottes Reich kommt, der Menschensohn.

Für die Heiden, die an Christus glauben, ist er das Licht der Welt,  die Wahrheit und die Erkenntnis, der Sohn Gottes.

Für uns Christen nach der Aufklärung und all den Umbrüchen und Revolutionen in Gesellschaft und Wissenschaft ist er es, dessen Leben und Lehre uns Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden bringt – der neue Mensch.

Aber egal wer sich an Jesus erinnert und an ihn glaubt:
Er versammelt sich mit seinen Schwestern und Brüdern, die mit ihm glauben; wir teilen das Brot und trinken den Wein und dabei werden wir Partner des neuen Bundes, den Gott mit uns durch ihn geschlossen hat.

Diesen Bund drückt Jesus mit den Worten aus:
Das ist mein Leib, mein Leben, das ich gebe – für euch, damit ihr diesem Bund glauben könnt.
Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird, damit ihr glaubt, dass ihr Gottes geliebte Kinder seid und dass ihr zu Gott gehört und in ihm lebt und leben werdet.

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