Die Osterkerze ist das ganz besondere Symbol des Osterfestes. Entzündet wurde sie am lodernden Feuer, abends vor der Kirche
Das Licht erleuchtet die Dunkelheit und selbst am Tag verbreitet es einen warmen, hellen und glänzenden Schein.
Die Osterkerze verkündet:
Christus ist das Licht der Welt, weil er der Liebe den Vorzug gegeben hat: der Liebe zu seinem himmlischen Vater und der Liebe zu den Menschen.
Dabei blieb er ‑ selbst als man ihn anklagte und zum Verbrechertod am Kreuz verurteilte.
Deshalb ist die Osterkerze mit einem Kreuz geziert – das macht sie eindeutig: Es ist das Licht Jesu, des Gekreuzigten, das sie darstellt und verbreitet.
Zugleich verkündet dieses Licht, was wir von ihm glauben: dass Gott ihn auferweckt hat vom Tod.
Denn dass die Toten auferstehen zum ewigen Leben – das hat Jesus immer geglaubt und gelehrt.
Wenn ich an Jesus glaube, glaube ich auch an seine Auferstehung und an die Auferstehung aller, denen Gott seine Barmherzigkeit schenkt.
Diese Kerze verkündet also Christus, der das Licht des Lebens in sich hat. Er war in einer Welt der Angst vor Gott und seinem Gericht ein helles Licht. Er hat Vertrauen geschenkt und geweckt, dass Gott den Menschen leibt, wie eine Mutter und ein Vater ihr Kind.
Heute bei der Taufe wird eine Kerze an der Osterkerze entzündet. Diese Kerze wird als Taufkerze Lucia durch ihr Leben begleiten.
Lucia empfängt in der Taufe das Licht Christi. Sie hat Anteil an Christus, sie ist Gottes geliebtes Kind!
Sie gehört für immer zu Gott, sie hat das Leben von Gott empfangen und wird in Gott leben – auch wenn sie einmal sterben wird.
Mit ihrer Taufe beginnt der Weg im Licht des Glaubens an Jesus Christus. Das ist ein Weg der Hoffnung und der Zuversicht, ein Weg der Freude über das Leben und ein Weg der begleitet ist von der Liebe Gottes, die wir in so vielen Dingen und Ereignissen erkennen können.
Im Licht dieser frohen Zuversicht darf Lucia leben und – das ist das zweite, was nicht übersehen werden darf, wenn wir nachdenken über die Taufkerze und ihren Sinn:
Lucia soll und darf selbst anderen Menschen Licht bringen:
Als Baby tut sie das von selbst: wenn sie ihre Eltern anstrahlt,
wenn sie jeden Tag etwas neues lernt
und alle sich an ihr und über sie freuen.
Besonders wir erwachsene Christen aber sind befähigt und berufen, anderen Menschen Licht zu sein: durch die Hoffnung, die wir ausstrahlen; durch die Solidarität und Hilfe, die wir anderen erweisen; durch das Vertrauen, das uns trägt; durch die Kraft, die in uns ist.
Wir dürfen und können Licht für andere sein, weil und je mehr das das Licht Christi in uns leuchtet.
Liebe Eltern und Paten, ganz besonders ihnen, die sie heute Lucia taufen lassen, lege ich das ans Herz: Geben sie Christus einen festen Platz in ihrem Leben. Leben sie in seinem Licht – es ist ein Licht das Hoffnung und Freude bringt. Lucia soll von ihnen lernen können, in diesem Licht zu leben und sie soll das Leben anderer hell machen durch ihren Glauben und ihre Liebe.