Hier geht es zu den liturgischen Texten: 
Zu Recht kreidet man es der Kirche an, wenn es ihr nur um sich selbst geht – um ihren Einfluss, ihre Finanzen und um ihr Ansehen!
Zu Recht geraten Politiker in Misskredit, wenn sie ihr eigenes Süppchen kochen, unliebsame Konkurrenten ausschalten, Vorteile im Amt annehmen!
Zu Recht werden Unternehmen boykottiert, die ihren Angestellten keinen angemessenen Lohn zahlen, sie mit Kameras überwachen und unwürdige Arbeitsbedingungen herstellen.
Zu Recht beklagen wir, wenn der Egoismus die Gesellschaft dominiert –
ich meine damit: eine Mentalität, die persönlichen Gewinn über Fairness und Gerechtigkeit stellt.
Der Jakobusbrief sagt dazu unverblümt und schonungslos: „Euer Reichtum verfault, eure Kleider werden von Motten zerfressen; euer Gold und Silber verrostet“
Der Egoismus, der Arbeitern ihren Lohn vorenthält, der nicht zurück-schreckt vor Lüge und Unwahrheit, der Blind macht für den Mitmenschen, dieser Egoismus trennt den Menschen von Gott. Er ist unmittelbar gegen Gott gerichtet und er bringt Spaltung, Unglück, Tod und Verderben zuerst über die Armen und Benachteiligten und dann über die, die Unrecht tun.
Davor warnt der Jakobusbrief und auch das Markusevangelium mit seinen drastischen Sätzen, es sei besser mit einem Auge, Hand, Fuß in das Himmelreich zu kommen als mit beiden Augen, Händen, Füßen in das nie verlöschende Feuer.
Schwestern und Brüder, es geht darum, ob wir unser Leben auf Gott ausrichten, ob wir Gott anerkennen in unserem konkreten Tun und Lassen. Das Evangelium beschwört seine Leser geradezu, sich für Gott zu entscheiden. Es ist die Entscheidung zwischen Leben und Tod.
Denn Gold und Silber verrosten, und die Motten zerfressen die Kleider.
Niemand kann etwas mitnehmen, wenn er stirbt, doch das Gute, das Menschen tun, die Liebe, die sie empfangen und schenken, bleibt in Ewigkeit.