24. Dezember 2012: Christmette

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Beuron

Haben Sie sich heute Abend über die Geschenke gefreut?
Können Sie Geschenke annehmen? Auch sonst? Oder nur am Geburtstag und an Weihnachten?

Manche tun sich sehr schwer damit, Geschenke anzunehmen.
Andere warten auf die Geschenke und wären sehr enttäuscht, wenn sie vergessen würden. 
Kinder sind Meister im „Sich-Beschenken-Lassen!“ Sie belohnen die Schenker mit glänzenden Augen und freuen sich ungeniert.

Vielleicht spielt Jesus auf diese Eigenart von Kindern an, wenn er sagt: „Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Mt 18,3)

Weihnachten handelt vom Geschenk und vom Beschenkt werden! Maria und Josef wird ein Sohn geschenkt!
Die Engel, denen das Evangelium seine Stimme gibt, sprechen von Freude, von der Geburt des Messias, vom Frieden und von der Gnade, die Gott den Menschen schenkt.

Lukas verkündet Jesus Christus, den Messias der Welt: Deshalb schildert schon seine Geburtsgeschichte, dass Jesus das Geschenk des Himmels ist – so wie das Leben, die Natur, die Welt, das Universum, so wie alles ein Geschenk des Himmels ist!

Das ist die spezielle Antwort des Glaubens auf die Fragen, die sich dem Menschen schon immer stellen.

Durch diese Fragen hat der Mensch seine besondere Stellung in dieser Welt und unter allen anderen Lebewesen:
Der Mensch fragt nach dem Woher, nach seiner Geschichte.
Er fragt danach, warum die Dinge sind, wie sie sind.

Wir haben durch dieses Fragen großes Wissen und großes Können erworben.
Dennoch werden die Fragezeichen nicht weniger sondern mehr. Das Fragen wird nie ein Ende haben, wie viel auch noch erforscht werden wird. 

Es bleibt dabei: der Mensch findet sich in dieser Welt vor –
er hat sich die Welt und sich selbst nicht ausgedacht;
er lebt und kann nichts dafür. Das wird immer so bleiben.
Immer wird die Frage bleiben: Woher und Wozu? Und was ist das Ziel? 

Ich glaube daran, dass das Leben ein Geschenk ist,
ein Geschenk, dessen WOHER meinen Augen und Ohren, meinem Rechnen und Forschen ein Rätsel bleibt!

Ich glaube aber daran, dass das Leben das Geschenk des Himmels, das Geschenk Gottes ist!

Ich glaube daran, dass in ganz besonderer Weise Jesus Christus uns von Gott geschenkt ist, weil er ernst gemacht hat mit dem Mensch Sein und mit der menschlichen Berufung, Ebenbild Gottes zu sein.

  • Er ist gekommen, um den Willen seines Vaters im Himmel zu tun!
  • Er redet nicht aus sich, sondern verkündet, was er von seinem himmlischen Vater gehört hat!
  • Er ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben!
  • Er ist gekommen, damit unsere Freude (am Leben) vollkommen wird.

Das JA des Menschen zu Gott und zum Leben in Gottes Schöpfung ist in ihm Fleisch geworden und
Das JA Gottes zum Menschen und zu seiner Schöpfung ist in ihm Mensch geworden!

Er ist uns von Gott geschenkt,
damit wir seine Freude am Leben in uns haben und
Frieden mit uns und dem Leben in dieser Welt schließen können.

Gottes Geschenke nennen wir Gnadengaben.
Ich wünsche ihnen ein gnadenreiches Weihnachtsfest.
Ich wünsche Ihnen, dass Gott ihnen seine Gnadengaben schenkt:
Dass Frieden und Freude, Hoffnung und Liebe durch dieses Weihnachtsfest in Ihnen gestärkt werden.

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