Sie haben sich entschieden! Wofür?
Sie haben sich entschieden heute diese Sonntagsmesse mitzufeiern!
Die meisten unter uns haben sich irgendwann entschieden, dies in der Regel zu tun – wann immer es ihnen möglich ist.
Wir feiern die Eucharistie, weil wir an Christus glauben! Weil wir getauft sind!
Von Zeit zu Zeit ist es gut und notwendig, dass wir uns erinnern, dass wir getauft sind und dass wir die Entscheidung für das Leben als Getaufte erneuern und bekräftigen.
Wenn ich heute gefragt würde: würde ich mich taufen lassen?
Auf den Namen Jesu Christi? Im Glauben an ihn, den Sohn Gottes? In diese katholische Kirche hinein?
Da ich schon als Kind in diesen Glauben hineingewachsen bin, kann ich mich fragen: Was bewirkt dieser Glaube in meinem Leben?
Was in meinem Leben ist so, wie es ist, weil ich als Christ glaube und lebe?
Ich möchte persönlich Zeugnis geben:
Das erste und wichtigste ist für mich,
dass ich glaube, dass ich, dass jedes Lebewesen in dieser Welt von Gott gewollt und angenommen ist – in der Vergänglichkeit dieses irdischen Seins.
Diese Überzeugung ist sehr existenziell und bedeutsam: meine Eltern konnten sich nur überraschen lassen, von dem Kind, das ihnen geschenkt wurde. –
Ich glaube aber, dass in all den Zufälligkeiten ich von Gott gewollt bin. Dass er der Uranfang meines Seins ist. Dass jedes neugeborene Kind seine Idee ist – eine wunderbare, einzigartige Idee!
Das zweite ergibt sich fast von selbst daraus:
Da ich von Gott gewollt bin, bin ich geliebt von Gott, von Anfang an!
Dieses Vertrauen darf mich immer mehr prägen; dies darf immer mehr wie ein helles Licht in mir leuchten: ich bin Gottes geliebtes Kind!
Ich kann es kaum mit Worten beschreiben, was dies für das tägliche Leben bedeutet: für das Aufstehen und Arbeiten, für das Genießen und Freuen:
Ich habe einen festen Anker, einen Lebensatem, eine Lebenskraft,
eine Quelle, die nicht versiegt!
Ich muss mir dies auch nicht verdienen, sondern ich darf aus dieser Quelle leben – ohne etwas dafür getan zu haben.
Das erste und wichtigste meines Leben ist: ich bin von Gott geliebt!
Das dritte ergibt sich wiederum daraus:
Ich wünschte mir, dass alles, was ich tue und anfange, da seinen Ausgangspunkt hat: Ich tue das und ich tue es so, weil ich von Gott geliebt bin.
Oft gelingt mir das nicht: Manchmal handle ich aus Ärger!
Manchmal bestimmen meine Vorstellungen und Wünsche mein Tun!
Oft zieht mich einfach der tägliche Betrieb in seinen Bann.
Oft lasse ich mich von den Menschen und ihren Wünschen und Erwartungen bestimmen.
Viel öfter könnte ich handeln unter der Überschrift:
Weil ich glaube, dass Gott mich liebt, und
weil ich glaube, das die Liebe das Größte ist, …
Jedes der vier Evangelien erzählt von der Taufe Jesu durch Johannes im Jordan. Diese Taufe des Johannes wird verbunden mit der himmlischen Aussage über Jesus: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe!
Wenn ich lese und bedenke, was die Evangelien über Jesus zu erzählen wissen, dann fast diese Aussage alles zusammen:
Du bist mein geliebter Sohn!
Jesus ist für mich der Mensch, der davon ganz und gar durchdrungen war und der sich ganz diesem Glauben geöffnet hat – so dass alles, was er tat und sagte, darin seinen Ausgang hatte. Dieses Licht leuchtet aus ihm und es leuchtet in mein Leben.
Es leuchtet auch in mir – und in jedem der glaubt – je mehr ich mich dafür öffne.