30. Mai 2013: Fronleichnam

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

13 (31)

Liebe Schwestern und Brüder!
Es ist Brot! Es ist Wein! – auch nachdem der Priester in der Messfeier die Einsetzungsworte gesprochen hat – und doch sind Brot und Wein für uns Glaubende danach etwas ganz anderes geworden.

Das Wort Wandlung versucht das auszudrücken. Was hat sich gewandelt? Was ist anders geworden?

Alle Christen zeigen allergrößte Ehrfurcht davor – wenn auch auf verschiedene Weise. Mit größter Andacht und Ehrfurcht empfangen wir dieses Brot, diesen Wein in der Austeilung der Heiligen Kommunion.

Wir beweihräuchern Brot und Wein! Wir knien uns hin!
Wir beten: Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altares.

Wenn Christus selbst leibhaftig vor uns stehen würde, könnten wir ihm nicht ehrfurchtsvoller begegnen.
Damit ist das entscheidende gesagt: Die Ehrerbietung, die Andacht, die Sammlung den geweihten eucharistischen Gaben gegenüber gilt Jesus Christus – nicht dieser Hostie, nicht diesem Schluck Wein!

Nach der Wandlung sind das für uns die Zeichen der ganz realen Gegenwart Christi unter uns. Was er getan hat, hat er für mich getan:
Mir hat er das Reich Gottes verkündet!
Mir hat er Gottes Treue verkündet!
Mich hat er eingeladen und gerufen das Reich Gottes zu suchen!
Mir hat er die Angst genommen, verurteilt zu werden und dem Tod verfallen zu sein!
Für mich hat er sich dem hingegeben, was die Menschen mit ihm gemacht haben, ohne sie dafür zu verurteilen.

In ihm begegnet mir Gott, der eine und einzige Schöpfer des Lebens, die Quelle des Seins.
In den eucharistischen Gaben Brot und Wein begegnet ER mir, in dem ich Gottes Sohn erkenne.

Und deshalb bringe ich in dem Brot und in dem Wein Christus selbst bringe ich Gott selbst, meine Anbetung und Ehre.

Es ist gut und heilsam für uns, diese Verehrung zu zeigen!
Es ist heilsam, weil wir uns dadurch bewusst werden, dass wir Gott, unserem Schöpfer, so sehr wir ihn als unseren Vater lieben,  nur in der Haltung der Ehrfurcht und Anbetung nähern können.

Außenstehende, die unseren Glauben nicht teilen und verstehen, können das vielleicht falsch verstehen.
Sie könnten vielleicht den Eindruck gewinnen, wir müssten uns klein machen vor unserem Gott!

In Wirklichkeit ist es anders herum:
Diese Zeichen der Ehrfurcht sind unsere menschlichen Versuche, dem geliebten Vater, dem geliebten Bruder Jesus Christus, alle zärtliche Liebe zu zeigen, die uns nur möglich ist.

In dieser Haltung der Anbetung und Ehrfurcht, in dieser liebenden Zuwendung zu unserem Gott,
spüren wir am meisten seine Liebe, spüren wir am meisten die Geborgenheit,
erfahren wir uns am meisten als seine Kinder, die im Geist der Liebe innigst mit dem Vater verbunden sind.

Mitten in diesem Geschehen, das uns selbst zuinnerst berühren und verwandeln kann, hören wir die Worte Jesu:

Ich gebe mich für euch! Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Wir sollen uns füreinander geben.
Wir sollen uns gegenseitig die Hoffnung stärken,
Wir dürfen Gottes Reich verkünden,
Wir sollen denen helfen, die unsere Hilfe brauchen
und wir setzen füreinander unsere Kräfte, unsere Möglichkeiten, vielleicht sogar unser Leben ein.
Jesus sagt uns: Schenkt euch gegenseitige Zuneigung und Liebe im Gedächtnis an meine Hingabe für euch.

26. Mai 2013: Dreifaltigkeitssonntag

26456coLiebe Schwestern und Brüder, der Glaube an den einen Gott, der sich uns offenbart hat in seinem Sohn Jesus Christus und den wir erkennen können im Heiligen Geist ist das einmalige und besondere an uns Christen.
Wer hat sich das ausgedacht? Wie kommen wir dazu, vom dreieinigen Gott zu sprechen?

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
Jesus betete zu seinem Vater und er versprach uns den Geist, den Beistand, der für immer bei uns bleiben wird.

Liebe Schwestern und Brüder, es ist leicht, in zwei Zitaten aus der Bibel Gott den Schöpfer des Himmels und der Erde zu finden; ebenso Jesus der diesen Gott seinen Vater nannte und den Heiligen Geist, der schon im ersten Satz der Bibel genannt wird.

Dadurch wird uns eine ganz besondere Beziehung zu Gott eröffnet – anders als in allen anderen Religionen:
Gott ist nicht nur der Herrscher über das all, dessen Gebote wir halten müssen, damit wir gerecht sind vor ihm.
Gott ist nicht nur der, der alles fügt und der vor allem Ergebung in das Schicksal fordert.
Gott ist nicht nur der, in dessen Einheit hinein sich alles auflöst.

Sondern Gott sucht die Beziehung zu uns Menschen, zu seiner ganzen Schöpfung – sein Geist ist in ihr und besonders im Menschen, der durch den Geist die Begabung hat, Gott zu erkennen.

Der dreieine Gott ist für uns Menschen zugänglich:
er lässt uns unsere Eigenheit in unserer endlichen Gestalt und
dennoch ist er in uns und wir sind in ihm:
Er gibt uns Anteil an sich und seiner göttlichen Art und
er hat Anteil an uns und unserer weltlichen Art.

In beiden – im ewigen unendlichen Gott und in der endlichen begrenzten Welt ist Gottes Geist.

Bewirkt diese ganz besondere Beziehung zu Gott etwas in mir und meinem Leben?

Das hängt ganz und gar von mir ab: Diese Beziehung kann etwas bewirken, wenn ich mich auf sie einlasse,

Wenn ich auf das Angebot eingehe und  eine Beziehung zu Gott zulasse und gestalte:
dann ist es eine Beziehung der gegenseitigen Bejahung:

Gott anerkennt und will meine Endlichkeit
und ich anerkenne Gott und will seine Unendlichkeit.

Für Gott ist es eine Freude mein Gott zu sein
und für mich eine Freude, sein Geschöpf zu sein.

Gott gibt mir alles, was sein ist
und ich gebe ihm alles, was mein ist.

Schwestern und Brüder, gehalten und getragen in dieser Beziehung zu Gott,
will ich Gott danken und preisen für alles, was er mir gibt.

Ich will entdecken, was sein Wille ist für mich und das tun, was ihm gefällt.

Ich kann mich auf ihn verlassen, dass er mich und jeden Mitmenschen bewahrt,
dass meine Endlichkeit aufgenommen wird in seine Unendlichkeit.

Ich kann auf ihn hoffen, dass er mich versteht, wenn ich manches in meinem Leben schuldig bleibe – und dass ich in ihm vollkommen sein werde.

Schwestern und Brüder, Anerkennung und Bejahung, Vertrauen und Hoffnung, Dankbarkeit und Interesse beschreiben meine Beziehung zu Gott – deshalb möchte ich auch mit meinen Mitmenschen so leben.

Das bewirkt die ganz besondere christliche Beziehung zu Gott, die wir mit dem Glauben an den dreieinen Gott, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist ausdrücken.

19. Mai 2013: Pfingsten

Pfingsten (Zacharias)Liebe Schwestern und Brüder!
Die Verwirrung der Sprachen und das gemeinsame Verstehen der Menschen aller Sprachen – es ist ein eindrucksvoller Kontrast und Zusammenhang, den die Apostelgeschichte mit der Pfingsterzählung herstellt.

Der Theologe im Buch Genesis erklärt die Verschiedenheit der Sprachen
und die Zerstreuung der Menschheit über die ganze Erde mit dem Eingreifen Gottes: Gott verhindert, dass die Menschen zu mächtig werden.

Vergessen wir nicht den Plan, den die Menschen hatten:
Einen Turm wollten sie bauen, dessen Spitze zum Himmel reicht.
Die Menschen in dieser Urgeschichte der Bibel machen sozusagen Gott Konkurrenz.
Sie bauen sich ein Denkmal, einen Turm. Der soll ihren Zusammenhalt garantieren. Der Mensch will sich selbst erschaffen und selbst seine Existenz sichern und bewahren.

Doch genau das wird ihm zum Verhängnis. Der Mensch muss lernen, dass er sich nicht selbst zu Gott machen kann. Wenn der Mensch leugnet, dass er sich, dass er sein Leben Gott verdankt, dann wird er zurückgeworfen auf seine Beschränktheit: Er gewinnt nicht Einheit und Macht, sondern erfährt seine Zerstreuung, Spaltung und Schwäche

Insgesamt ist dies eine eher pessimistische Sicht auf den Menschen und auf seine Beziehung zu Gott: Es herrschen Neid und Eifersucht, Aufbegehren und Demonstration von Macht und Stärke.

Die umgekehrte Bewegung schildert die Apostelgeschichte:
Menschen aus allen Sprachen weilen in Jerusalem, um Gott anzubeten.
Sie finden im Tempel zusammen. Gottes Geist spricht aus den Menschen und alle verstehen diese Sprache des Geistes Gottes.

Alle verstehen, die Botschaft Jesu und die Botschaft seiner Auferstehung.

Die Beziehung zwischen Gott und Mensch wird völlig neu gestaltet und definiert: Die Jünger Jesu sind von Jesus zusammengerufen und erwarten nach seinem Wort den Beistand und die Kraft aus der Höhe.
Gott schenkt eine völlig neue Qualität: mit dem Heiligen Geist gibt er dem Menschen Anteil an seiner Größe und Macht.

Nun ist die Beziehung zwischen Gott und Mensch geprägt von Vertrauen und Hoffnung, von Gemeinschaft und Dankbarkeit.

Schwestern und Brüder,
Gottes Plan mit dem Menschen ist die Einheit, ist Verständigung und Frieden.
Der Mensch nun ist offen für Gottes Gaben. Er dankt Gott und sieht seine Ehre darin, nach Gottes Willen in Frieden und Gerechtigkeit zu leben.

Schwestern und Brüder!
was die Apostelgeschichte in dieser eindrücklichen Geschichte zeichnet, ist weithin geschichtliche Wahrheit geworden.

Menschen aus fast allen Sprachen und Völkern finden im Glauben an Christus zusammen.
Die Botschaft Jesu verstehen die Menschen – überall auf der Erde und zu jeder Zeit:

Die Botschaft Jesu ist Frieden, ist Leben und ist Freude.

Seine Botschaft ist, dass Gott dem Menschen nahe ist und dass der Mensch Anteil hat an Gott;
dass Gott im Menschen lebt – umso mehr er das Leben als Gottes Gabe liebt, das des anderen wie das eigene.

12. Mai 2013: 7. Ostersonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Kennen sie den „Baum des Lebens“?
Das Buch Genesis enthält die Geschichte: Adam und Eva essen gegen das Verbot Gottes vom Baum der Erkenntnis von gut und böse.

Diese Auflehnung gegen ihren Schöpfer, gegen ihre Natur hat allerlei schlechte Wirkungen – insbesondere werden sie aus dem Paradies vertrieben, damit sie nicht auch noch vom Baum des Lebens essen.

Nun aber lesen wir in der Offenbarung des Johannes am Ende der Bibel:
„Wer sein Gewand wäscht, hat Anteil am Baum des Lebens!“
und einige Sätze später: „Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens!“

Das letzte Buch der Bibel stellt die Verbindung mit dem ersten Buch der Bibel her. Was dort verloren gegangen ist – das ist die Botschaft – ist durch Christus wiederhergestellt.

Was aber ist der Menschheit verloren gegangen?
Was fehlt dem Menschen?
Was ist seine tiefste Sehnsucht?

Der Mensch will leben –
ohne Krankheiten, die das Leben zur Qual werden lassen;
ohne Feindschaften, die den Menschen zum Unmenschen machen,
ohne den alten Widersacher des Menschen, den Tod.

Der Mensch will
gesund sein, will sein Leben bestimmen, möchte den Frieden und will nicht sterben, bevor er satt an Jahren ist.

Das letzte Buch der Bibel endet mit der Zusage des Lebens für den, der sein Gewand wäscht.

Was ist damit gemeint?
Selbstverständlich ist damit nicht die Kleiderpflege gemeint.
Vielmehr geht es darum, wie der Mensch lebt,
oder noch genauer: es geht darum, ob ich an Christus glaube.

Wenn ich an ihn glaube, dann steht mir sozusagen das Paradies offen.
Das Paradies, in dem der Mensch zu keiner historischen Zeit war und sein kann.

Offen steht mir dann das Paradies, das mir verschlossen ist,
weil ich sterblich bin, weil ich Zorn und Angst kenne.
weil ich uneins bin mit meinem Leben, mit mir selbst,
mit meinem Mitmenschen und mit dem mir so unbekannten und fremden Schöpfer des Lebens.

Schwestern und Brüder,
im Johannesevangelium überliefert ein langes Gebet Jesu zum Vater am Abend vor seiner Hinrichtung, nachdem er den Jüngern die Füße gewaschen hat.
Aus diesem Gebet, das er in Gegenwart der Jünger spricht, betet er:
Vater sie sollen eins sein, wie wir eins sind: ich in ihnen und du in mir.
Der innerste Punkt der Einheit ist also der Vater, der in Jesus lebt, der wiederum in seinen Jüngern lebt.

Es drängt sich auf, diese biblischen Vorstellungen und Bilder miteinander zu verbinden:
Gott hat durch Jesus die Spaltung beendet.
Gott und Mensch sind miteinander versöhnt.
Der sterbliche Mensch hat Zugang zum Vater – der ewige Schöpfer des Lebens ist in ihm und er hat Anteil an seiner himmlischen Herrlichkeit.
Das wird offenbar werden, wenn das vergängliche Leben hineinmündet in das Leben in Gottes Herrlichkeit.

Durch den Glauben an Christus,

der den Namen Gottes bekannt gemacht hat, in seiner Liebeshingabe am Kreuz,

dürfen wir jetzt schon, in dieser vergänglichen Welt,
uns erfreuen an der Einheit mit Gott, der Quelle des Lebens.

9. Mai 2013: Christi Himmelfahrt

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

 

Liebe Schwestern und Brüder!
Im Namen  Jesu wird allen Völkern – angefangen in Jerusalem – verkündet, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden! Ihr werdet meine Zeugen sein, bis an die Grenzen der Erde!

Dem Lukasevangelium war es ein großes Anliegen, deutlich zu machen, dass Jesus Christus und seine frohe Botschaft universale Bedeutung hat.

Die Jünger Jesu, die Kirche, ist keine Sekte, kein Privatclub, keine Interessengemeinschaft, keine regionale und modebedinge Erscheinung.
Die Kirche ist von ihrem Wesen her KATHOLISCH:
Sie wendet sich mit der Botschaft von Gott, dem barmherzigen Vater an alle Menschen, die sie erreichen kann – im Norden und Süden, im Osten und Westen.

Was macht diese Botschaft so bedeutend?
Was ist so wichtig daran, dass sie bis heute die Menschen dieser Welt bewegt?

Die Botschaft Jesu beutet: Frieden, Freude und Befreiung – für jeden, der Jesus glaubt und der an ihn glaubt.
Gleichzeitig wird niemand ausgeschlossen – allen steht es frei, zu glauben oder nicht zu glauben.

Denn es gibt – so lehrt es Jesus ‑ nur einen Herrn über Himmel und Erde, den er „himmlischen Vater“ nennt. Deshalb darf niemand einen anderen Menschen zwingen, unter Druck setzen, ausschließen.

Die Machthaber dieser Welt verlieren so die Herrschaft über die Menschen, denn sie unterstehen dem gleichen Gebot wie jeder andere.
Dem Gebot Jesu: „Wer unter euch der größte sein will, der soll der Diener aller sein.“

Die Botschaft Jesu und die Botschaft über Jesus hat also die Kraft, die Menschen zu bewegen und zu befreien. Es ist die Botschaft des Himmels, die Botschaft Gottes an die Menschen. Weil wir glauben, dass Jesus von Gott gesandt ist und Gott geoffenbart hat, nennen wir ihn Sohn Gottes. Deshalb glauben wir auch, dass er aufgefahren ist in den Himmel und zur Rechten Gottes des allmächtigen Vaters sitzt.

Da Jesu Botschaft Frieden bedeutet, Freude und Freiheit, bewegt sie die Menschen zuerst und vor allem im Herzen.

Wenn wir an Christus glauben, müssen wir also zunächst einmal gar nichts tun.
Wir müssen keine Programme entwickeln, wie wir die Welt verändern, wie wir die Botschaft verbreiten oder etwas ähnliches.

Zuerst und vor allem verändert Christus uns – unsere Persönlichkeit.
Er verändert uns nicht dadurch, dass er uns umerzieht oder manipuliert.
Er verändert uns dadurch, dass er uns Gottes Liebe zusagt – ohne dass wir dafür etwas tun müssen.

Gott nimmt uns an, so wie wir sind. Wir haben Anteil an Gott, weil er uns sein Leben einhaucht und weil wir in ihm sind und leben.
So gibt es nichts mehr, was uns von Gott, vom Leben trennen kann.

Welche Freude! Welches Glück! Himmlische Freude!

Das verändert uns und bringt die besten Seiten und Eigenschaften unsere Persönlichkeit zur Entfaltung.
Jesus verändert uns, weil er das scheinbar Tote in uns zum Leben erweckt.
Er verändert uns so wie die Sonne mit ihrer Wärme die Knospen zum Blühen bringt.

Schwestern und Brüder! von Jesus empfangen wir Freiheit, Frieden und Freude,
mit anderen Worten seinen Heiligen Geist.

Mit diesen Schätzen im Gepäck sind wir seine Zeugen,
damit die Menschen umkehren und beschenkt durch die Liebe Gottes Freiheit und Frieden und vollkommene Freude finden.

 

5. Mai 2013: 6. Ostersonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
wer würde sich nicht nach Frieden sehnen –
Dennoch: der Unfriede gehört zu unserer alltäglichen Erfahrung.

Und umso mehr sehnen wir uns nach Frieden.

Was ist Frieden? Wann ist Frieden?
Frieden ist satt werden und keine Angst haben müssen ums tägliche Brot.
ist einander verstehen, gegenseitig Rücksicht nehmen und einander vertrauen können;
ist sich selbst und seine Mitmenschen annehmen können;

Welchen Frieden meinte Jesus,
als er zu seinen Jüngern, zu den Aposteln sagte:
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch;
nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.

Bevor ich darüber nachdenke, erinnere ich mich an die ersten Worte des Auferstandenen als er den Jüngern erschien:
Er spricht sie an: „Friede sei mit euch!“

Jesus stiftet also Frieden zwischen sich und den Jüngern, die ihn im Stich ließen, verrieten und verleugneten. Friede ist zwischen mir und euch, sagt er – und nimmt den Jüngern so die Angst und ihr schlechtes Gewissen.

Was ist das für ein Friede, von dem Jesus spricht?
Dieser Friede, den die Welt nicht geben kann.

Dieser Friede hat seinen Grund, seine Wurzel in tiefsten Herzensgrund Jesu, in einer Überzeugung, die alle Evangelien mehrfach von Jesus überliefern:
Eine Stimme vom Himmel sagte: „Du bist mein geliebter Sohn!“

Jesus lebte aus dem Vertrauen und in der festen Überzeugung, dass er von Gott geliebt und angenommen ist.

Wer glaubt, dass Gott ihn liebt, weiß im Grunde seines Herzens:
„Es ist gut, dass ich lebe! Ich bin gut, weil ich von Gott komme!“

Je stärker dieses Selbst-Bewusstsein ist, umso größer der Friede in mir;
umso größer ist auch die Fähigkeit, sein eigenes Leben anzunehmen und umso größer ist die Fähigkeit, auch den Mitmenschen anzunehmen.

Wer erkennt, dass er bedingungslos von Gott geliebt ist,
Wer daran glaubt, dass er Gottes geliebtes Kind ist,
der darf immer mehr entdecken:
auch der andere, ist Gottes geliebtes Kind.

So kann ich leben und handeln, weil ich daran glaube, dass Gott mich liebt und weil ich daran glaube, dass Gott Dich liebt!

Das ist der Friede Jesu Christi,
das ist der Frieden, den er uns gibt,
das ist der Friede, der Feindschaft und Hass überwindet;
das ist der Friede, den wir der Welt zu geben haben.