Hier geht es zu den liturgischen Texten:
Liebe Schwestern und Brüder, eine Wohnung sagt immer viel aus über den, der darin wohnt:
ist alles aufgeräumt – oder stehen und liegen Sachen herum?
Was für Bilder hängen an der Wand?
Ist es schmutzig oder sauber? Welchen Stil haben die Möbel?
Wie riecht es in der Wohnung?
Das Johannesevangelium spricht von den Wohnungen im Haus des Vaters,
die Jesus für uns vorbereitet – um uns zu sich zu holen, damit auch wir dort sind, wo er ist.
Es gibt eine gemeinsame Zukunft mit Jesus – im Haus des Vaters.
Schwestern und Brüder, dass unsere Wohnungen hier keine endgültige Bleibe sind, wissen wir. Oft genug und hart genug werden wir immer wieder damit konfrontiert:
Wasserfluten reißen ganze Häuser und Siedlungen mit sich.
Ein Bergwerksunglück kostet 300 Menschen das Leben.
Die täglichen Beschwerden und Schmerzen erinnern uns nur zu sehr daran: Wir sind nur Gast auf Erden und wir werden irgendwann Abschied nehmen müssen oder wollen.
Jesus Christus ist für uns der Weg, auf dem wir die Wohnungen beim Vater erreichen. Dann werden wir für immer bei ihm sein.
Schwestern und Brüder, unser Leben auf der Erde gleicht einer Wanderschaft: Wir sind unterwegs zum Ziel – das aber auch bedeutet, dass wir den Weg dann hinter uns lassen und auch nichts mehr daran ändern können. Dadurch gewinnt der Weg, den wir gehen große Bedeutung.
Wenn wir das Ziel erreichen, werden wir uns fragen:
Bin ich den richtigen Weg gegangen?
Bin ich Umwege gegangen?
Habe ich meine Aufgaben gelöst?
Bin ich den Weg bis zum Ende gegangen?
Woran kann ich ermessen, was richtig und gut ist? Was falsch und was richtig? Was meine Aufgaben sind und ob ich den Weg zu Ende gegangen bin?
Für uns Christen liegt das auf der Hand:
Alles was dem Reich Gottes dient:
der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Wahrheit und dem Frieden,
alles das ist ein richtiger Schritt und ein gutes Werk.
Immer wenn wir aus dem Glauben an die Liebe Gottes handeln, dann gehen wir einen Schritt in die richtige Richtung.
Damit wir diesen Weg gehen können, haben wir den Heiligen Geist empfangen, den Geist des Vaters und des Sohnes, der uns zu Kindern Gottes macht.
Bitten wir Gott,
dass er uns immer wieder Kraft gibt, auf dem Weg zu bleiben,
dass wir Freude erleben, diesen Weg gehen zu dürfen,
dass wir Ausdauer haben und nicht müde werden,
dass wir den Glauben und die Hoffnung bewahren,
damit wir mutig und zuversichtlich weitergehen.