19. Juni 2014: Fronleichnam

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

 

Liebe Schwestern und Brüder!
Es ist toll! Ein Blumenteppich vor dem Altar! Die Fahne! Blumenschmuck! Birkenzweige und –bäumchen in der Kirche.
Das sieht schön aus! Das macht gute Laune! Es ist etwas Besonderes.
Es ist ein Fest!

Wir feiern das Fest des Herrenleibes! Das Fest der Eucharistie!

In gewisser Weise ist dieses Fest – wie so manches Fest – überflüssig.
Es gibt ja schon den Gründonnerstag, an dem wir das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern feiern: da hat Jesus dieses Sakrament begründet. Am Tag vor seinem Tod am Kreuz hat er uns den Auftrag gegeben, dass wir dies zu seinem Gedächtnis immer wieder tun: das Brot brechen und aus dem einen Kelch trinken.

Fronleichnam hat einen anderen Charakter:
Wir feiern es 10 Tage nach Pfingsten. Die Eucharistiefeier gehört in die Zeit der Kirche, in die Zeit, da der hl. Geist in uns wirksam ist: er führt uns jeden Sonntag zur Eucharistie zusammen.
Wir beten in jeder Eucharistie vor der Wandlung um den Geist, damit Brot und Wein, die wir miteinander teilen, zum Sakrament der Liebe Gottes werden, die Jesus und geoffenbart und geschenkt hat.

Die Eucharistie ist die Kraftquelle für uns Christen.

In dieser Feier stärken wir unseren Glauben an Jesus und seine Botschaft vom Bund des Lebens, den Gott mit uns geschlossen hat.

In der Eucharistie beleben wir unseren Glauben an die Auferstehung.

In der Eucharistie vertrauen wir uns der vergebenden Liebe des barmherzigen Vaters an. Denn wir gleichen dem verlorenen Sohn, der alles hinter sich ließ, was sein Vater ihn gelehrt und gegeben hatte und der sich selbst an den Rand des Todes brachte.

In der Eucharistie erneuern wir unseren Willen und unsere Entscheidung nach dem Vorbild Jesu zu leben: dass wir die Liebe zum Vater im Himmel und die Liebe zum Mitmenschen in die Mitte des Lebens stellen.

Wie kann ich Gott, dem Vater, wie kann ich dem Mitmenschen Liebe schenken? – das ist die wichtigste Frage in jedem Augenblick und bei allem, was wir tun.

Schwestern und Brüder,
die Eucharistie ist der größte Schatz, den wir Christen haben,
das heiligste Geschenk, das Jesus uns machen konnte.

Deshalb feiern wir zu Recht dieses schöne und große Fest der Eucharistie.

Liebe Kommunionkinder,
nach dieser Messfeier gehen wir mit der Monstranz durch ein paar Straßen unserer Pfarrei: bis zum Altenheim und wieder hierher zurück.

Erinnert ihr euch noch an eure Erstkommunion vor ein paar Wochen am 18. Mai? Mit Jesus auf dem Weg – das war euer Thema!

Heute dürft ihr das richtig erleben:
In dem hl. Brot erkennen wir Jesus, der uns Kraft gibt, der uns stärkt, der in uns die Liebe entzündet.

Wir tragen das Brot mit uns, weil Jesus immer bei uns ist, weil er immer mit uns geht, weil er uns den Heiligen Geist gibt,
damit wir gute Werke tun und
damit Gottes Liebe den Menschen bekannt wird – durch uns.

21. Juni 2014: 12. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den liturgischen Texten:Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
sind ihnen die Gegensatzpaare in diesem Abschnitt des Mt. Ev. aufgefal­len?

Verhüllt – enthüllt; dunkel – hell; flüstern – verkünden; Leib töten – Seele verderben; bekennen – verleugnen

Nach den 40 Tagen der Fastenzeit, nach den 7 Wochen der Osterzeit und den darauffolgenden Festtagen setzt das Kirchenjahr nun die Reihe der Sonntag im Jahreskreis fort.

Von diesem Sonntag an bis zum Advent hören wir der Reihe nach Abschnitte des Matthäusevangeliums –mit einigen Auslassungen und zufälligen Unterbrechungen: zum Beispiel, wenn am nächsten Sonntag das Patrozinium trifft.

Der Abschnitt, den wir gerade gehört haben, gehört zu einer Rede Jesu, in der er die 12 Apostel aussendet. Sie sollen verkünden: „Das Himmelreich ist nahe!“

Dabei gibt ihnen Jesus bestimmte Regeln mit auf den Weg:
„Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ Sie sollen kein Geld mitnehmen und keine Vorratstasche – nicht einmal Reservekleidung, keine Schuhe und keinen Wanderstab.

In unserem heutigen Abschnitt geht es darum, dass die Jünger ihre Botschaft von den Dächern verkünden sollen – also so, dass sie von jedem gehört werden. Und sie sollen ohne Angst verkünden – sie sollen nicht einmal Angst vor dem Tod haben!

Liebe Schwestern und Brüder, es geht ums Ganze:
Es geht um Himmel und Hölle, um Leben und Tod.

Schlimmer ist es, wenn die Seele stirbt, als wenn der Leib stirbt – weil es eine Zukunft gibt, die Gott schenkt!
Eine Zukunft bei Gott, in der wir Gott sehen werden, wie er ist – in der wir also keinen Leib mehr brauchen, sondern wie Gott leben und sein werden.

Die Botschaft Jesu ist eindeutig: Wer zu ihm hält, wer ihm treu bleibt,
der darf gewiss sein: Gott wird ihm Platz geben in den himmlischen Wohnungen.

Diese Münze der Hoffnung hat auch eine zweite Seite:
Unser Leben steht unter dem Anspruch der Wahrheit und des Guten.

Es geht nicht nur um das Wohl und Wehe in dieser Welt:
es geht nicht nur um Gesundheit und Krankheit, um Armut und Wohlstand.

Wichtiger als das Wohl des Leibes ist das Wohl der Seele:

Wichtiger ist, dass ich das tue, was ich als gut erkenne,
als dass es mir gut geht nach weltlichen Gesichtspunkten.

Deshalb werden Menschen die an Gott glauben, lieber auch ein ungeplantes Kind annehmen – und ihre Lebensplanung ändern.

Deshalb werden Menschen, die an Gott glauben, lieber ihrem Gewissen folgen, als sich dem Druck einer Autorität zu beugen.

Denn wir wissen:
Entscheidender ist, dass unsere Seele lebendig bleibt.
Entscheidender ist, dass wir tun, was in Gottes Augen gut ist.

Es gibt eine Wahrheit, die am Ende offenbaren werden wird. Nichts wird verhüllt bleiben, alles wird ans Licht kommen,
dann soll sich zeigen, dass wir für Frieden und Wahrheit, für Gerechtigkeit und Freiheit und vor allem für die Liebe zu Gott und zum Menschen gelebt haben.