Hier geht es zu den liturgischen Texten: 
Liebe Schwestern und Brüder,
wie gehen Sie mit Ihrem Geld um?
Kaufen Sie überflüssige Sachen, die später nur im Schrank stehen oder hängen?
Kaufen Sie Sachen, die es woanders viel billiger in gleicher Qualität gibt?
Verschwenden Sie Geld?
Die Maßstäbe sind dabei sehr verschieden: was der eine als Verschwendung empfindet, ist für den anderen eben eine Annehmlichkeit, ein kleines bisschen Luxus.
Aber Geld ausgeben und einsetzen ohne dass irgendetwas dabei herauskommt, das empfinden die meisten als ärgerlich –
wenn staatliche Stellen zu teure und überflüssige Anschaffungen oder Baumaßnahmen tätigen – dann ist das Verschwendung von Steuergeld.
Schildert Jesus in dem Gleichnis einen Sämann, der unfähig ist, weil er seinen Samen dahin sät, wo es nichts zu ernten gibt?
Mitnichten – Jesus beschreibt, was jeden Tag geschieht:
Auch heute fallen Samenkörner vom Anhänger auf Wege und Straßen.
Jeder Koch weiß, dass ab und an ein Ei zu Boden fällt.
Jede Ingenieurin weiß, dass manches Produkt fehlerhaft die Fabrik verlässt,
jeder Lehrer weiß, dass seine Bemühungen nicht bei allen Schülern fruchten.
Aber was kommt häufiger vor?
Der Misserfolg, das Scheitern der Bemühungen, der Fehleinkauf –
oder der Erfolg, das Gelingen, der erhoffte Nutzen.
Schwestern und Brüder,
vor diesem Gleichnis Jesu erzählt das Evangelium von einer schwierigen Periode in seinem Leben: Die Pharisäer stellen sich gegen ihn;
wegen einer Heilung am Sabbat beschließen sie ihn, umzubringen.
Sie bezichtigen ihn nach der Heilung eines blinden und stummen Mannes, er stünde mit dem Satan im Bund.
Ich kann mir die Stimmung unter den Jüngern vorstellen:
Jesus, wie geht es weiter! Das hat doch keinen Erfolg.
Siehst du nicht, dass sie Dir übel wollen.
Glaubst Du wirklich, dass das Reich Gottes kommt?
Glaubst Du wirklich, du kannst das Reich Gottes zu den Menschen bringen?
Dieser Zaghaftigkeit setzt Jesus die alltägliche Erfahrung entgegen:
Jeder vernünftige Mensch wird sein Werk, sein Bemühen auch nach einem Misserfolg weiterführen.
Es wäre völlig unangemessen, nicht mehr zu arbeiten, weil man einen Fehler gemacht hat, oder weil etwas nicht angenommen wurde.
Liebe Schwestern und Brüder,
der Sämann wird reiche Frucht ernten können, trotz der Körner, die neben den fruchtbaren Boden fielen.
Die Lehrer werden den Erfolg ihrer Bemühungen sehen können.
Und die Familie wird essen können, was in der Küche zubereitet wurde.
Und so ist es auch mit dem Reich Gottes,
wenn wir Versöhnung bringen,
wenn wir kranke heilen,
wenn wir der Macht der Liebe trauen,
wenn wir Gottes Güte in die Welt bringen,
werden wir die Früchte ernten können.
Darauf dürfen wir vertrauen.
Jesus macht uns Mut,
dass wir den guten Kräften trauen und uns einsetzen für Freiheit und Frieden, für Gerechtigkeit und Wahrheit
und dass wir vor allem barmherzige und tätige Liebe üben.