15. Februar 2015: 6. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder!
Gott in der Höh sei Ehr und Preis! Singen wir – außer in Advent und Fastenzeit – in jeder Sonntagsmesse!
Lobe den Herren! Großer Gott wir loben dich!

In unseren Liedern ehren wir Gott, wir „verherrlichen“ ihn!
Jedenfalls versuchen wir in unseren Liedern auszudrücken, wie groß wir von Gott denken, wie sehr wir ihn verehren, den Schöpfer aller Dinge, der das Universum am Dasein erhält.

Da aber Gott so groß ist, wollen wir mehr tun als Loblieder singen:
Wir wollen Gott durch unsre Taten ehren und loben!

Der heilige Ignatius von Loyola hatte den Leitspruch:  „Alles zur größeren Ehre Gottes!“
Das ist ganz nahe an dem, was der Heilige Paulus den Christen in der reichen Hafenstadt Korinth ans Herz legt: „Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!“

Und weil wir manchmal besser vom Gegenteil her verstehen fügt er hinzu:
„Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!“

Schwestern und Brüder!
Ich muss jetzt nicht erzählen, was der zeitgeschichtliche Hintergrund dieser Bemerkungen bei Paulus war – wir können das einfach auf heute übertragen:

Da würde es heißen: Ihr Christen, gebt niemanden einen Grund, euch etwas vorzuwerfen! Weder Christen noch Nicht Christen!
Das wäre das schlimmste, was wir anrichten könnten, wenn man auf uns mit dem Finger zeigen könnte und sagen:
Seht die Christen: sie sind scheinheilig. Sie preisen Gott und seine Werke!
Sie selbst aber tun anderen Unrecht. Sie nehmen keine Rücksicht auf andere! Sie suchen nur ihren Vorteil!

Damit würden wir nicht nur selbst unglaubwürdig!
Viel schlimmer daran ist, dass wie die Botschaft Jesu unglaubwürdig machen würden. Wir würden den Menschen den Zugang zu Christus, zum himmlischen Vater erschweren, statt dafür zu werben.

Wir leben in einer Gesellschaft, die mit Argusaugen auf uns Christen schaut: Es ist der Eindruck entstanden, die Kirche sei eine Organisation die vor allem ihren Vorteil sucht, die die eigenen Mitglieder in geistiger Abhängigkeit hält und die Privilegien beansprucht und auf ihnen beharrt.

Ob berechtigt oder unberechtigt: Ins Feld geführt werden Kirchensteuer, die staatlichen Zuschüsse und Leistungen für die Kirche, die großen Vermögen in kirchlicher Hand, das vermeintliche und das tatsächliche Fehlverhalten von kirchlichen Amtsträgern, die Lebensweise der einfachen Christen, die nicht anders ist als die von Nichtchristen.

Paulus gibt uns einen dringenden Impuls zur Gewissenserforschung:
Tut alles zur Verherrlichung Gottes, zur größeren Ehre Gottes.

Was würde sich in unserem Leben ändern, wenn wir jeden Tag beginnen mit dem Entschluss:
Alles zur größeren Ehre Gottes.

Wenn wir das nicht nur als Morgenimpuls sagen und denken,
sondern wenn wir tatsächlich alle Verrichtungen und alle Handlungen unter diese Überschrift stellen würden: „Alles zur größeren Ehre Gottes!“

Die Politiker wollen alle Entscheidungen auf ihre Umweltverträglichkeit und auf ihre Kosten prüfen.

Wir Christen wollen jede Entscheidung, jede Handlung prüfen und so gestalten, dass sie der größeren Ehre Gottes dient.

Wir Christen wollen jede Entscheidung, jede Handlung prüfen und so gestalten, dass sie der größeren Ehre Gottes dient.

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