24. Mai 2015: Pfingsten

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Liebe Schwestern und Brüder!
unsere Firmlinge können sie zurzeit fast auswendig aufzählen: Die 7 Gaben des Heiligen Geistes:
Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

Die Gaben des Geistes werden in der Taufe und Firmung dem Christen zugesagt und er empfängt sie – mit dem Heiligen Geist – in diesen beiden Sakramenten.

Was passiert eigentlich, wenn wir den Heiligen Geist empfangen?
Wie empfangen wir den Heiligen Geist! Woran merkt man das?

Jeder, der gefirmt ist, weiß, dass er nach der Firmung kein anderer war als vorher: man wird durch den Heiligen Geist nicht verzaubert, das ist keine Gehirnwäsche und man verliert dabei nicht seine Persönlichkeit.

Wie empfängt man den Heiligen Geist?

Es geschieht tief im Inneren, in der Seele, in der Mitte unserer Persönlichkeit: es geschieht, indem wir berührt werden vom Geist Jesu Christi: von der vollendeten Menschlichkeit, die er hatte;
von der Lauterkeit, die in ihm war: er hatte ein reines Herz, ohne Hintergedanken und böse Absichten und Wünsche.

Wenn sein Geist uns zutiefst berührt,
wenn wir uns anstecken lassen, wenn wir ihm ähnlich werden wollen,
beginnt das, was wir beschreiben wenn wir sagen: wir empfangen den Heiligen Geist.

Wenn wir anfangen, dass wir in der Schöpfung die Liebe und die Größe des Schöpfers entdecken;
wenn wir lernen, uns ihm anzuvertrauen,
wenn wir merken, dass seine Liebe uns erfüllen kann und die Liebe zu ihm uns erfüllt – dann fängt der Heilige Geist an, in uns zu wohnen.

Wenn wir aufhören, andere zu beurteilen und zu verurteilen,
wenn wir den Eifer entwickeln, dass wir helfen, wo Hilfe nötig ist,
dann entfaltet der Heilige Geist in uns seine Kraft.

Wir empfangen den Heiligen Geist, diese kostbare Gabe, je mehr wir uns Jesus dem Herrn zuwenden, je mehr wir uns ihm öffnen, je mehr wir uns ihm überlassen, damit er uns formt und unser Handeln prägt.

Der Heilige Geist ist die kostbarste Gabe, die wir im Glauben empfangen:
denn durch ihn lebt Gott in uns, durch ihn ist Christi Liebe in uns wirksam und schenkt sich der Welt.

Der Heilige Geist macht uns weise:
wir lassen uns nicht leiten von schnellen Empfindungen: von Wut und Zorn –  vielmehr leitet uns die Sehnsucht nach Frieden, nach Gerechtigkeit und Versöhnung bei dem, was wir tun.

Wir lassen uns nicht blenden von Vorurteilen
und von dem, was scheinbar so erstrebenswert ist,
wir lassen uns nicht in den Bann ziehen von Dingen und Versprechungen und Süchten, die uns nur unfrei machen würden:

Wir haben die Weisheit empfangen und gelernt,
den Dingen auf den Grund zu gehen,
das Wesentliche zu erkennen und uns nicht täuschen zu lassen.

Der Geist der Weisheit macht uns fähig uns zu spüren, zu erkennen und zu verstehen, was das Leben stärkt, was den Menschen heil werden lässt,
was dazu hilft, die Schöpfung zu bewahren, damit auch die kommenden Generationen in ihre Leben können.

Der Heilige Geist und seine Gabe der Weisheit sind uns nie endgültig geschenkt – vielmehr empfangen wir sie immer neu,
je mehr wir uns Jesus zuwenden und er uns berührt,
so dass wir ihm ähnlich werden in dem die Weisheit Gottes war.

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