25.03.2018: Palmsonntag

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der arme Petrus – er musste bitterlich weinen – über sich und seine Feigheit mit der er verleugnete, Jesus, seinen Meister und Herrn zu kennen.

Er war weit davon entfernt, sich für Jesus und seine Sache in Gefahr zu bringen. Lieber Jesus verleugnen als mit ihm und wegen ihm angeklagt zu werden.

Er weinte – aus Scham oder aus Reue – oder weil er merkte, wie ängstlich und schwach er war. Er konnte nicht anders.

Wir wollen nicht über ihn urteilen. Es war ja wirklich eine fürchterliche Zwangslage: „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes“ hatte Petrus zu Jesus gesagt. Er hat alles liegen und stehen lassen, um ihm zu folgen.
Trotz aller Angst wagte er sich in den Hof des Hohenpriesters und hoffte unerkannt zu bleiben. Doch eine hatte sich sein Gesicht gemerkt und sprach ihn an. Da war die Angst zu groß, um zu sagen:
„Ja, ich gehöre zu ihm!“

Schwestern und Brüder,
später hatte Petrus mehr Mut. 50 Tage nach dem Ostertag hielt er eine flammende Rede in Jerusalem – offenbar hatte er alle Angst überwunden. Schließlich starb er – der Überlieferung nach – in Rom als Bekenner des Glaubens.

Jemand verleugnen, sich verleugnen lassen, etwas leugnen – das ist uns nicht so unbekannt. Heute tun sich viele – auch Kirchgänger ‑ schwer damit, vor anderen zu sagen: „Ich glaube an Jesus und die Auferstehung.“ „Ich gehöre zur Kirche. Ich bete. Ich gehe zur Kommunion“.

Es ist einem peinlich. Man fürchtet die Blicke, man fürchtet als rückständig, altmodisch, verzopft dazustehen und Ansehen zu verlieren.

Die Geschichte des Petrus lässt uns barmherzig sein – auch mit unserer Ängstlichkeit. Zugleich aber zeigt sie uns:
Angst haben ist das eine – die Angst überwinden und Zeugnis geben, das kommt danach. Das ist ein Beispiel für uns!

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