Komm bald! Bußgottesdienst im Advent 2018

Hier ist ein Link zu dem Bild, auf das Bezug genommen wird: https://www.bildimpuls.de/bildimpulsart/komm-bald/

Komm Bald – Bußgottesdienst im Advent                     2018

Vorlage vom liturgischen Institut, Trier

ERÖFFNUNG

Lied                               Kündet allen in der Not                                  GL 221

EINFÜHRUNG                                                                                       Martin

Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus sei mit euch.

„Komm, du Heiland aller Welt.“ Die Welt braucht Heilung:
Die vielen Wunden, die Menschen einander zufügen und sich selbst:
seelische Wunden und körperliche Wunden – verlangen nach Heilung.
Vom 17. Dezember an – die letzten 8 Tage vor Weihnachten – wird in Jesus in besonderer Weise angerufen als der, der Heil bringt und bringen kann. Diese 7 Messiastitel sollen uns heute zur Besinnung anregen.

KYRIE-RUFE

Herr Jesus, du lehrst uns den Weg zur Einsicht.
Herr Jesus, du bist denen nahe, die am Rand leben.
Herr Jesus, du bietest den Menschen deinen Frieden an.

GEBET
Gütiger Gott,
Bei dir ist Freude über jeden Menschen,
der umkehrt und Buße tut.
Denn du bist unser Vater, und hast für jeden ein Herz.
Lass uns darauf vertrauen und deinem Ruf folgen.
Hilf uns, dass auch wir einander vergeben,
wie du uns vergibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Bildbetrachtung
Warme, satte Farben erfüllen dieses Bild. Vor allem das gelbe Lichtspiel fasziniert, das sich von oben in den weinroten Bereich einsenkt, der wiederum wie eine Brücke über einen violetten Fluss anmutet.

Die halbrunde Wölbung nach oben in violett kann die Erde in Erwartung andeuten. Über der Wölbung schwebt gleichsam ein rechteckige Element. Es ragt in den roten Bereich hinein.

In dieses Rechteck ist eine sich weitende Spirale eingezeichnet, die von einem Ursprung her ihre Kreise zieht. Ähnlich wie bei den Jahresringen des Holzes wird hier die Zeit spürbar. So könnte die Spirale bedeuten, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, die Zeit erfüllt, dass ES geschehen kann: Dass sich Himmel und Erde berühren können.

Beim genauen Hinsehen sieht man am unterem Ende in dem gelben Lichtspiel die Spirale auch und sogar nochmal leicht angedeutet darüber mitten im Gelb, fast am hellsten Punkt.

Es ist so, also ob auch für das himmlische Licht nun der Punkt gekommen ist, um endlich die wartende Erde zu erfüllen.

Das Bild zeigt noch nicht die Begegnung oder Vollendung.
Es zeigt im Emporstrecken die irdische Erwartung,
im strahlenden Herniederkommen den göttlichen Aufbruch
aus den Höhen des Himmels.
Es zeigt das Herabsteigen Gottes als Antwort auf die Sehnsucht der Menschen, es zeigt seine bevorstehende Ankunft.

Das Bild drückt die Sehnsucht nach Licht und nach Gott aus.
Es lässt spüren, dass es wohl schön sein muss,
bei Seiner Ankunft dabei zu sein.

Der Messias kommt: die Weisheit Gottes, der Herr, der junge Trieb aus Isai, der Schlüssel zum Leben, der Morgenstern, der König der Völker, der wahre Immanuel. Gott ist mit uns.

Komm, Herr Jesus. Komm bald! (vgl. Offb 22,20)

Nach Patrik Scherrer: KOMM BALD, © Bildimpuls 2018

BUSSE – VERSÖHNUNG

Gesang                          Herr, send herab uns deinen Sohn              GL 761,1

1. O WEISHEIT
O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten,
die Welt umspannst du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest du alles:  Komm und lehre uns den Weg der Einsicht!

Lesung aus dem Buch der Weisheit (Weis 7,22-27)
Die Weisheit ist vernünftig und heilig. Sie ist einzig in ihrer Art und doch vielfältig, fein und beweglich, durchsichtig, fleckenlos und klar.
Niemand kann ihr etwas anhaben.
Sie liebt das Gute und durchschaut alles.

Nichts kann sie hindern.
Sie erweist den Menschen Wohltaten und meint es gut mit ihnen.
Sie kann alles, sie sieht alles;
sie durchdringt alle denkenden Geister, so fein sie sind.

Denn sie ist ein Hauch, der von dem allmächtigen Gott ausgeht,
ein reiner Ausfluss seiner Herrlichkeit;

Sie ist nur eine und kann doch alles;
selbst unwandelbar, erneuert sie alle Dinge.

In jeder Generation nimmt sie Wohnung
und macht Menschen zu Vertrauten Gottes und zu Propheten.

Fragen
Jesus ist die menschgewordene Weisheit Gottes. Er ist der Mund Gottes, der Gottes Weisheit verkündet.

  • Wie vertraut ist mir das Wort Gottes, das Evangelium von Jesus Christus?
  • Lese ich privat in der Heiligen Schrift?

Stille

Gesang                          0 Weisheit aus des Höchsten Mund            GL 761,2

2. O HERR
O Herr und Fürst des Hauses Israel.
du bist dem Mose erschienen in der Flamme des Dornbuschs,
und gabst ihm das Gesetz am Sinai.
Komm, o Herr, und erlöse uns mit starkem Arm.

Lesung aus dem Buch Deuteronomium
Mose sagte zu ganz Israel:
Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hören
und auf seine Gebote und Gesetze achten.
Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte,
geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Nein, das Wort ist ganz nah bei dir.
Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. (Dtn 30,10a.11-14)

Fragen
Gott hat Mose das Gesetz, die 10 Gebote gegeben.
Das Gesetz der Freiheit, für Israel.
Jesus hat das Gesetz erfüllt.

  • Versuche ich nach Gottes Wort zu leben?
    Ist Jesu Wort Maßstab für mein Handeln?
  • Gottes- und Nächstenliebe sind das wichtigste Gebot Jesu.
    Wie verwirkliche ich sie in meinem Alltag?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Adonai                                                      GL 761,3

3. O WURZEL JESSE
O Wurzel Jesse, gesetzt zum Zeichen für die Völker.
Vor dir verstummen die Mächtigen, zu dir rufen die Völker.
Komm, o Herr, und erlöse uns, zögere nicht länger.

Lesung aus dem Buch Jesaja.
An jenem Tag wird der Spross aus der Wurzel Isais
zum Signal für die Nationen; die Völker suchen ihn auf.
Er sammelt die vertriebenen Israeliten und führt nach Hause.
(Jes 11,10-12)

Fragen
Die Kirche ist das neue Volk Gottes ‑
gesammelt und geeint durch Jesus Christus.

  • Wie engagiere ich mich für die Kirche Gottes?
    Nehme ich nach meinen Möglichkeiten Teil am Gemeindeleben?
  • Versuche ich Gegensätze in der Kirche zu verbinden?
    Sehne ich mich nach der Einheit des Volkes Gottes
    und danach, dass die Spaltungen überwunden werden?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Wurzel Jesse                                             GL 761,4

5. O SCHLÜSSEL DAVIDS
O Schlüssel Davids und Zepter des Hauses Israel,
du öffnest und niemand kann schließen,
du schließt und niemand kann öffnen.
Komm, o Herr, und befreie, die gefangen sind
in der Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ich übergebe ihm den Schlüssel des Hauses David;
was er öffnet, kann niemand verschließen,
und was er verschließt, kann niemand mehr öffnen.
(Jes 22,22-23;)

Fragen
Jesus hat uns durch seinen Tod die Tür zum Leben geöffnet.
Niemand mehr kann sie schließen.
Er hat dem Todes Fesseln umgelegt. Niemand kann ihn daraus lösen.

  • Bin ich gefangen in Zwängen die mich daran hindern,
    meinem Gewissen zu folgen?
  • Wem habe ich die Türen verschlossen und schließe ihn aus meinem Leben aus?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Schlüssel Davids                                       GL 761,5

5. O AUFGANG
O Morgenstern, Glanz des ewigen Lichtes, du Sonne der Gerechtigkeit,
komm, o Herr, und erleuchte uns,
die wir sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Maleachi
Für euch aber, die ihr meine Gebote achtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
und sie wird eure Wunden heilen.
Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen,
wie Kälber, die aus dem Stall kommen. (Mal 3,20)

Fragen
Jesus ist der Morgenstern, der Aufgang des Lichts.
Schon hier und heute ist er unter uns und sein Licht leuchtet in der Welt. Wir sollen ihm treu sein und am Glauben festhalten,
dass das Gute das Böse überwindet.

  • Wer und was stellen meinen Glauben an das Gute in Frage?
    Hege ich Zweifel, ob es sich lohnt, das Leben auf Gott hin auszurichten?
  • Bekenne ich mich zu meinem Glauben, oder verleugne ich ihn?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Aufgang, hell vor aller Zeit                      GL 761,6

6. O KÖNIG DER VÖLKER
O König der Völker, den sie alle ersehnen.
Du Schlussstein, der alles zusammenhält.
Komm, o Herr, und rette den Menschen,
den du aus Erde erschaffen hast.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ja, der Herr sorgt bei uns für das Recht.
der Herr gibt uns Gesetze;
der Herr ist unser König (Jes 33,22)

Fragen
Jesus ist unser König.
Er eint uns im Glauben an die Liebe des himmlischen Vaters.
Er gibt uns seinen Frieden – einen Frieden in dem keine Spaltung ist.

  • Bin ich ungerecht gewesen? Habe ich jemand bevorzugt oder benachteiligt? Habe ich jemand zu Unrecht beschuldigt oder verurteilt?
  • Was raubt mir den „Seelen-Frieden“? Unrast, Hektik?
    Habe ich zu hohe Ansprüche an mich und andere?
    Beneide ich andere?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 König, Sehnsucht der Völker                    GL 761,7

7. O IMMANUEL
O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung der Völker und ihr Heiland.
Komm, o Herr, und rette uns, Herr, unser Gott.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht;
über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.
Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude.
Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte.

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.
Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter;  man nennt ihn:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende.
Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich;
er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit,
jetzt und für alle Zeiten. (Jes 9,1-6)

Fragen
Jesus ist das Kind, dessen Geburt lauten Jubel erregt –
besonders bei denen, die von Gott vergessen schienen.

  • Habe ich einen Blick für die Menschen am Rand, die Not leiden?
  • Was macht mir Freude? Welche alltäglichen Kleinigkeiten?
    Freue ich mich über das Geschenk des Glaubens?
    Dass ich von Gott geliebt bin? Dass ich Gottes Kind bin?

Stille / Instrumentalmusik

GL 222,8                                                              0 „Gott mit uns“, Immanuel

SCHULDBEKENNTNIS – VERGEBUNGSBITTE – BUSSWERK

Wir sehnen uns danach, dass es uns gut geht, dass wir uns wohl fühlen, dass wir in Frieden leben und in Sicherheit. Wir sehnen uns nach Heil.
Gott schenkt uns das Heil.
Und er beruft uns, für das Heil in der Welt zu leben und zu wirken.
Er will durch uns sein Heil in der Welt sichtbar machen.

Manchmal oder auch öfter schwindet unser Vertrauen,
manchmal oder auch öfter – begrenzen wir unsere Liebe;
manchmal oder auch öfter verletzen wir andere, statt zu heilen;
manchmal oder öfter verursachen wir Streit statt Frieden zu stiften;
manchmal oder öfter schaffen wir Ungerechtigkeit statt Gerechtigkeit.

Wir bekennen darum nun vor ihm und voreinander, dass wir schuldig geworden sind, und bitten ihn, dass uns Vergebung schenkt und uns Mut zur Versöhnung schenkt.

Wir sprechen das Schuldbekenntnis: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, …

VERGEBUNGSBITTE
Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. – A Amen.

Kurze Stille

ZEICHEN DER UMKEHR
Immer wieder darf ich Vergebung erfahren. Der schönste Dank, den ich Gott dafür sagen kann, ist mein Tun, getragen vom Gebet. Umkehr und Erneuerung aber sollen konkret werde in unserem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir uns in einem Moment der Stille den eigenen persönlichen Vorsatz überlegen: – ein besonderes Gebet, – die Mitfeier der Heiligen Messe, während der Woche, – ein Besuch, – ein Brief, – die Unterstützung der Adveniataktion…

Stille (evtl. meditative Musik)

FRIEDENSGRUSS
Wir sehnen uns nach gelingendem Leben, nach Heil und Frieden – mit Gott und untereinander. Wir haben uns mit Gott versöhnt. So wollen wir uns nun auch untereinander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung geben.

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch. Und mit deinem Geiste.

Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

LOBPREIS UND DANK
Danken wir Gott. Er hat uns die Sünden vergeben. Singen wir das große Danklied, das einst Maria angestimmt hat, als sie von Elisabeth der Mutter des Johannes begrüßt worden war.

Gesang                          Den Herren will ich loben                              GL 395

ABSCHLUSS

SEGEN
Gott, steh Euch bei
und lass euch allezeit seine Hilfe erfahren.

Er erleuchte euch mit seinem Licht,
damit Ihr auf sein Wort hört
und seinen Willen erkennt.

Er schenke euch die Kraft, ihm zu folgen
und bewahre euch auf dem Weg, den er euch führen will.

Er stärke euren Glauben, eure Hoffnung und eure Liebe.

Dazu segne euch der allmächtige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

A Amen.

Komm bald! Bußgottesdienst in: Advent, Herausgeber: Deutsches Liturgisches Institut, Abbildung: © Jörgen Habedank: Lichtschmiede, 2015. farbige-kunst.de

02.12.2018: 1. Adventsonntag LJ C

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Die letzten Sonntag waren geprägt von Gedanken an die Zukunft: Das kommende Gericht. Christus wird alles recht machen; er wird die Schöpfung und die Menschen vollenden, so dass alles gut sein wird im strahlenden Licht Gottes.

Heute mischt sich in diese Gedanken vom Ende der Zeit ein neuer Akzent:
Der Prophet Jeremia spricht in der Verbannung der Israeliten von einem gerechten Spross für David, also für ganz Israel. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen und das Volk Gottes kann in Sicherheit wohnen.

Das Lukasevangelium greift diesen Akzent des Jeremia auf und verbindet damit die Mahnung: Mit klarem Kopf sollen wir daran denken, was wir erwarten und was unsere Zukunft ist: Das neue Leben im Licht Gottes, in dem sowohl die Vergnügungen als auch die Sorgen dieser Welt endgültig vorbei sein werden.

Schwestern und Brüder,
der Advent hat die Überschrift: „Wachet und betet!“
Paulus sagt: Lebt so, dass ihr Gott gefallen könnt.

Richten wir also ruhig einmal den Blick darauf, was Gott an unserem Leben nicht gefallen könnte und darauf, was wir noch tun könnten, um Gott noch besser zu gefallen.

Was Gott sicher nicht gefällt ist, wenn wir gegeneinander streiten, wenn wir nach dem Prinzip „Ich zuerst“ leben, wie es manche politische Führer auch in unserem Land zurzeit leider propagieren.

Was Gott sicher nicht gefällt ist, wenn wir unsere Pflichten vernachlässigen, die wir gegenüber anderen haben.

Was Gott sicher nicht gefällt ist, wenn wir kleinmütig und ängstlich und verzagt sind, statt für Gerechtigkeit einzutreten, wo Ungerechtigkeit droht.

Es gefällt Gott sicher nicht, wenn wir unser Glück in Genuss und Vergnügungen suchen und uns damit selbst betrügen, als ob es den Tod nicht gäbe und das künftige Leben in Gottes Herrlichkeit

Was Gott gefällt, ist, wenn wir mit Menschen in Not teilen:
hier in unserem Land. Durch unsere Spenden für Hilfswerke helfen wir mit, die Not vieler Menschen in der ganzen Welt zu lindern oder gar zu wenden.

Was Gott gefällt ist, wenn wir uns ihm zuwenden, im Gebet;
wenn wir das Wort der Heiligen Schrift studieren, denn daraus können wir lesen, wie Gottes Plan für unser Leben aussieht und wie er uns den Weg in sein Licht führen will.

Was Gott gefällt ist, wenn wir gerecht sind, wenn wir keine Unterschiede machen, sondern in jedem Menschen unsere Schwester und unseren Bruder erkennen.

Was Gott gefällt ist, wenn das Vertrauen in seine Liebe in uns stark wird und uns Mut und Zuversicht gibt, so dass wir uns nicht fürchten vor dem, was uns in dieser Welt an Unheil geschehen könnte.

Liebe Schwestern und Brüder,
wir stehen am Anfang des Advent in diesem Jahr.
Doch im Advent unseres Lebens sind wir schon weit vorangeschritten.

Wir üben uns schon lange darin so zu leben, dass wir Gott gefallen.
Der Advent bietet uns aber die Chance, dass wir unsere Übung wieder einmal verstärken:
dass wir uns prüfen, ob sich nicht Manches in unser Leben geschlichen hat, das Gott nicht gefällt.

Die Weisung Jesu für uns ist:

„Wacht und betet“, damit wir getrost den Tag erwarten, da wir zu Christus kommen, der schon lange eine Wohnung für uns im Reich des Vaters bereitet hat.

25.11.2018: 34. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Im großen nicäno-konstantinopolischen Glaubensbekenntnis heißt es:
Jesus Christus ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Das Ende der Welt wird kommen, wenn Christus in seiner Herrlichkeit kommt. – So habe ich es als Kind gelernt und so steht es auch heute noch in der katholischen Glaubenslehre.

Man hat es sich seit Urzeiten so vorgestellt:
Die Sterne fallen vom Himmel. Blitz und Donner ziehen von einem Ende des Himmels zum anderen.
Tatsächlich: Gewitter machen uns immer noch Angst: Diese grellen Blitze und der Knall, der darauf folgt.

Die Physiker, die sich mit dem Universum beschäftigen, diskutieren darüber, ob das Universum sich unendlich und ewig ausdehnen wird, oder ob es sich einmal wieder zusammenzieht und die Sterne und Himmelskörper ineinander stürzen, zu einem Punkt von Energie, der dann aufs Neue vielleicht ein anderes Universum hervorbringen wird.

Diese Unsicherheit der physikalischen Theorien lehrt mich aber:
Es geht in meinem Glauben nicht um bestimmt Vorstellungen über das Ende der Welt. Es geht um unsere Hoffnung, die im Glauben an Jesus Christus gründet.

Der Glaube an die Auferstehung der Toten, an ein unvergängliches Reich, in dem nur noch Gott regiert, hat seine Wurzeln schon im Glauben Israels und auch der anderen Völker der Antike. Man kann die Vorstellungen der Griechen und Ägypter, Babylonier und Israels miteinander vergleichen und Unterschiede und Ähnlichkeiten entdecken.

Für mich ist entscheidend: die Zukunft der Menschen, die Zukunft der Erde und die Zukunft des Universums – des Alls – kann ich nicht anders denken, als dass Gottes Herrschaft immer mehr zum Durchbruch kommt.

Auch wenn das Universum sich vielleicht unbegrenzt ausdehnt und weiter besteht, bleibt die Frage: Woher kommt es? Durch welche Kraft besteht es? Wir Menschen strecken den Kopf aus der Hülle, die uns umgibt und fragen, was dahinter ist.

Wir denken an eine Zukunft jenseits dessen, was wir in der Hand haben und planen und gestalten und beeinflussen können:
Diese Zukunft wollen wir uns nicht anders vorstellen als erfüllt von Frieden, von Gerechtigkeit, von Freude und Vollkommenheit.

Würde diese Welt mit ihrer Zerstörung und Gewalt immer so weiter gehen; würde diese Welt nicht verwandelt in eine Welt des umfassenden Friedens für alles, was ist:
diese Vorstellung wäre keine Hoffnung, sondern eine Kapitulation vor denen, die versuchen mit Gewalt die Herrschaft über die Welt zu gewinnen.

Wir aber, wir glauben an Christus. Wir glauben daran, dass er der neue Anfang ist, weil er sein Leben nicht auf Macht und Besitz ausgerichtet hat, er kam nicht, um etwas zu erobern: er lebte ganz aus der Dankbarkeit für das Leben, das vom himmlischen Vater kommt, und der jedes Haar auf unserem Kopf gezählt hat.

Er ist nicht dem Wahn erlegen, er könne diese Welt besitzen:
er blieb unerschütterlich bei seiner Wahrheit:
Gott ist der Vater aller Menschen und die Menschen untereinander Schwestern und Brüder.

Wir glauben, dass dieser neue Anfang, den Gott durch Jesus in seiner Schöpfung gemacht hat, unaufhaltsam sich entfalten wird.

Seine Wahrheit, die Wahrheit von der selbstlosen Liebe aus der das Leben hervorquillt, um zu ihr zurückzukehren, diese Wahrheit wird am Ende für alle offenbar werden, wenn die Liebe offenbar wird, die das Leben gebar und immer wieder gebiert.