29.09.2019: Erntedank und Pfarrfest

Gerade, weil wir in der Stadt leben, wollen wir es auf keinen Fall unterlassen, für die Früchte der Erde zu danken – denen, die dafür arbeiten und die oftmals zu kämpfen haben, dass sie mit ihrer Arbeit auch genug Geld erwirtschaften, um den Betrieb weiterführen zu können.

Natürlich auch dem Urheber der Schöpfung. Aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung – sagt Paulus im Brief an die christliche Gemeinde in Rom.

Schauen wir nicht nur auf das schöne bunte Gemüse – und schauen wir nicht nur auf die Früchte der Erde,
schauen wir auch auf die Früchte des Glaubens, die vielen wertvollen Erlebnisse und Begegnungen, die der Glaube uns schenkt.

Die Früchte fallen nicht vom Himmel, sie brauchen einen Samen, einen Steckling, der in die Erde gepflanzt, mit Wasser begossen und vom Sonnenlicht zum Wachsen angeregt wird.

So ist es auch mit dem Glauben: Der Samen wurde in uns gelegt: Eltern, Pastoralreferenten, Lehrer, irgendjemand hat uns eingeführt und uns gelehrt, Gott zu danken und zu bitten, dass Gott uns beschützt und dass er uns durch Jesus das ewige Leben schenkt.

Dieser Glaube wächst durch das Wort Gottes, durch die Eucharistie, in der wir Gott danken und durch das persönliche Gebet, in dem wir uns immer wieder mit Gott verbinden und uns für seinen Geist öffnen.

Die Samen, die kleinen Pflänzchen haben die Kraft und den Drang zu wachsen, zu blühen und fruchtbar zu werden. Viele sorgen dafür, dass möglichst viele und möglichst schöne Früchte wachsen:
Düngen, Bewässern, vor Gefahren schützen (Schädlinge, Trockenheit, zu viel Nässe) Hochbinden, rechtzeitig ernten. Es ist eine Wissenschaft und braucht viel Können und Kunst und Kraft, damit die Ernte gelingt.

So ist es auch mit dem Glauben und der christlichen Gemeinde:
Es braucht viel Mühe und Können und Kraft, damit der Glaube Früchte bringt: Wir versuchen, die Welt immer besser zu verstehen und wie wir sie besser gestalten können, wir sehen, wo Menschen Schaden entsteht und wie er verringert oder ganz vermieden werden kann.

Das heutige Erntedankfest zeigt uns, dass sich die Mühe lohnt:
Eine Fülle von verschiedenen Früchten bewundern wir, die Farben und Gerüche und auch die Menge und Größe – über die wir staunen dürfen.

Und so ist es auch mit unserem Glauben in der Gemeinschaft, in unserer Kirche: Es gibt so viele Früchte des Glaubens, über die wir uns freuen können: die Musik und der Gesang, die vom Glauben erzählen,
dass wir Gemeinschaft erleben, dass wir uns an Gott freuen, der bei uns ist und jeden von uns kennt; dass so viele Menschen da sind und aus der Kraft des Glaubens handeln, dass so viele Spenden, damit anderen geholfen wird, und sie wieder für sich selber sorgen können.
Dass Caritas und MISEREOR und Missio und Renovabis unzählige Initiativen und Projekte starten, damit die Welt gerechter wird.
St. Leonhard, die Altenheime, die Sozialstationen – es sind unzählige Früchte, die der Glaube an das Liebesgebot Jesu in den Menschen hervorbringt.

Liebe Schwestern und Brüder,
zunehmend wird es für die Landwirte und Gärtner schwieriger, weil die Umweltbedingungen schlechter werden. Zum Glück geben sie nicht auf, sondern suchen nach neuen Wegen, wie sie weiter für die Früchte der Erde sorgen können.

Auch mit dem Glauben in der Kirche wird es in unseren Tagen nicht leichter. Auch da ist das Klima – zum Teil durch eigene Schuld – vergiftet.
Doch behalten wir die Hoffnung. Streuen wir die Samen aus: den Glauben an Gott, der uns kennt, dessen Kraft in uns ist und der die Menschen und die Schöpfung leitet, so dass wir das Leben finden.
Vertrauen wir darauf, dass es nicht umsonst ist, weil es von Gott kommt.

Die Früchte, die wir sehen können, sollen unsere Hoffnung stärken.

22.09.2019: 25. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Eines gleich vorweg: der untreue Verwalter ist kein Vorbild: Er handelt unmoralisch, weil er seinen Herrn betrügt. Jesus lobt einzig und allein, dass er klug vorsorgt für den Tag, da er nicht mehr Verwalter ist.

Wenn wir genauso klug sind, dann leben wir so, dass Gott uns in seine ewigen Wohnungen aufnehmen wird, wenn wir einmal nicht mehr auf dieser Welt sind. „Macht euch Freunde, macht euch Gott zum Freund,
mit dem ungerechten Mammon.“

Das liebe Geld! Schwestern und Brüder, das liebe Geld. Man kann nie genug davon haben, sagen manche Leute. Das sagen Leute, die weniger als 1000 € im Monat zur Verfügung haben und das sagen solche, deren Einkommen mehr als 1000 € am Tag beträgt. Nichts weckt die Selbstsucht so wie das Geld und das Streben, es zu vermehren.

Der Prophet Amos klagt die Reichen in Israel mit harschen Worten an: Sie beuten die Armen aus und machen sie zu Leibeigenen. Die Reichen stellen sich über das Recht. Es geht ihnen nur um Vermehrung ihres Reichtums.

Amos sagt: Keine ihrer Taten wird Gott vergessen: Einmal also werden die Ungerechtigkeit und der Frevel als Frevel offenbar werden.

Ganz auf der gleichen Linie liegt das Lukasevangelium: Jesus redet vom schnöden und vom ungerechten Mammon.

Deshalb möchte ich uns heute in Erinnerung rufen, welchen Entwurf von Gesellschaft und Wirtschaftsleben der christliche Glaube entwickelt hat.
Die christliche Sozialethik schlägt vier Grundregeln vor, damit in einer Gesellschaft Gerechtigkeit und Recht erhalten bleiben.

Grundlegend ist das Personprinzip: bei allem wirtschaftlichen und politi-schen Handeln muss das Wohl jeder Person erstrebt werden, auf die sich das Handeln auswirkt. Die Person ist das Ziel des Handelns – sie darf nicht Mittel zum Zweck sein.

Darauf baut das Gemeinwohlprinzip auf:  Das wirtschaftliche und soziale Handeln in einer Gesellschaft soll immer das größtmögliche Wohl für eine größtmögliche Zahl von Menschen zum Ziel haben.

Das Gemeinwohlprinzip und das Personprinzip begrenzen sich gegenseitig, denn niemand darf sein eigenes Wohl über das Gemeinwohl stellen.

Dem widerspricht es ganz und gar, wenn nur wenige Menschen durch Geschick und günstige Gelegenheit einen immer größeren Teil des Bruttosozialprodukts an sich reißen auf Kosten der großen Zahl der Menschen, deren Anteil immer kleiner wird.

Dies offenbaren die Statistiken, denen zu Folge die 10% mit den größten Einkommen über 60 % der gesamten Steuereinnahmen zahlen.
Das kann nur sein, wenn die anderen 90 % der Steuerpflichtigen entsprechend geringe Einkommen haben.

Solche Zahlen machen deutlich, dass das dritte Prinzip, das Solidaritäts-prinzip eklatant missachtet wird. Die Glieder einer Gemeinschaft sind auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Deshalb ist jeder verpflichtet für andere einzustehen. Die Person ist bestimmt zum Dienst am Ganzen und das Ganze ist bestimmt zum Dienst an der einzelnen Person.

Plakativ gesprochen heißt dies: Eigentum verpflichtet.

Die letzte Grundregel sagt, dass die Gemeinschaft so organisiert sein soll, dass der Einzelne seine Dinge selbstverantwortlich regeln kann.
Die Gemeinschaft unterstützt aber Personen, die durch Krankheit, Unglück oder schlechte Bedingungen dazu nicht fähig ist.

Schwestern und Brüder, das Gemeinwohl, die einzelne Person als Ziel des Handelns, die Solidarität miteinander und nicht zuletzt die Eigenverant­wortlichkeit. – unsere Gesellschaft verwirklicht manches davon.

Doch vieles wird sehr häufig missachtet (in allen Schichten der Gesell­schaft). – Dadurch entsteht Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Zuviel davon gefährdet den Frieden und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft – das können wir zunehmend beobachten.

Sie haben recht: Das hört sich alles sehr kompliziert an. Das Evangelium sagt es viel einfacher:

Ihr könnt nicht beiden dienen: Gott und dem Mammon.

15.09.2019: 24. Sonntag im Jahreskreis LJ C

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Liebe Schwestern und Brüder,
Vielleicht erinnern sie sich noch an die schweren Sätze am letzten Sonntag: Jesus mehr lieben als seine Liebsten; sein Kreuz tragen;
die Entscheidung für Jesus genau überlegen, denn sie fordert einem alles ab.

Tatsächlich ist das Gleichnis vom Wiederfinden der unmittelbare Anschluss. Die Leseordnung lässt in diesem Fall keine Lücke.

Zuerst diese erschreckenden Zumutungen und nun wieder diese Freundlichkeit und Güte, dieses Werben für Verzeihung.

Es ist eine große Spannung die das Lukasevangelium aufbaut in der Überlieferung von Jesus.

Die Gleichnisgeschichten erklären sich von selbst. Ich möchte deshalb nur auf die Eckpunkte hinweisen, denn die finden – das lehrt mich die Erfahrung – kaum Beachtung, weil die beiden Gleichnisgeschichten vom Wiederfinden der Drachme und des Schafs so plastisch sind:

Die Zöllner und Sünder kommen und wollen Jesus hören! – Sie waren scheinbar nicht abgeschreckt von seinen Worten. Vielmehr merkten sie, dass sie bei ihm nicht abgeschrieben waren. Sie spürten, dass Jesus sie ernst nahm und sie nicht verachtete.

Dass Jesus diese Leute aufnahm, dass er mit ihnen Tischgemeinschaft hatte – das wiederum provozierte die Schriftgelehrten und die gesetzestreuen Pharisäer.

Sie können sich selbst Beispiele aus unserer Zeit für einen solchen Tabubruch ausdenken:

Jesus wird also angegriffen. Ich stelle mir vor, wie sich die anständigen und gewissenhaften Juden ärgern: So einer will Rabbi sein. SO einer traut sich sagen: Im Himmel ist es so! Da erzählt Jesus diese beiden Gleichnisse. Ich staune, wie freundlich, wie einfühlsam Jesus versucht, denen, die über ihn schimpfen, sein Verhalten verständlich zu machen – mit Beispielen, die jedem geläufig und eingängig sind. Er will sie auf seine Seite ziehen.

Beide Geschichten münden in dem Lehrsatz:
Im Himmel – also bei Gott – ist mehr Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben.

Was sagen sie dazu, liebe Schwestern und Brüder?
Ist das vielleicht zu viel Aufhebens um einen Menschen, der lange Zeit sich verfehlt hat und nun endlich von seinen Verfehlungen ablässt?

Sollte man sich nicht vielmehr über die freuen, die Zeit Lebens versuchen es gut zu machen?

Liebe Schwestern und Brüder, es ist eine ernste Frage, wie jeder das sehen kann und sehen will.

Jesus jedenfalls charakterisiert den Himmel, die Engel Gottes, Gott selbst so, dass seine Freude über einen Menschen, der zu ihm findet größer ist als über die, die nie verloren waren.

Die Sicht Jesu ist sehr optimistisch:
Manchmal denken Menschen pessimistisch:
Es hilft nichts mehr, ich habe keine Chance mehr, das gut zu machen.
Manchmal geben sich Menschen auf und werden aufgegeben.

Jesus sagt: das muss nicht so sein:
Niemand muss sich aufgeben und niemand muss einen anderen aufgeben.

Es liegt viel Trost darin, zu wissen, zu glauben, dass es die Möglichkeit gibt, ein guter Mensch zu sein – was immer auch früher gewesen war.

Das gibt jedem Mut und Hoffnung, der ständig versucht,
seinen Mangel an Liebe zu verringern;
seinen Überschuss an Wut und Zorn,
an Enttäuschung und Mutlosigkeit zu überwinden.

Umso mehr ich mir bewusst bin, dass ich auch ein Sünder bin,
weit entfernt, Gottes Liebe auszustrahlen,
umso mehr kann ich daraus Hoffnung schöpfen.

08.09.2019: 23. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder,
bevor wir uns Gedanken über diese Sätze des Lk-Ev machen, müssen wir uns ein paar grundlegende Dinge ins Bewusstsein rufen:

1. Der Evangelist hat viele Erinnerungen und Überlieferungen an Jesus und sein Wirken zusammengetragen und daraus sein Evangelium zusammengestellt. Dabei hat er als Redaktor immer zwei Dinge im Auge:
Jesus verkünden als den Messias Gottes, den Retter der Menschen – und –
die Situation der christlichen Gemeinden.

2. Das Lukasevangelium wurde in einer Zeit zusammengestellt, in der es schon einen größeren Zulauf zu den christlichen Gemeinden gab.
Lukas möchte den vielen Interessenten klar machen, was die Entscheidung für Christus bedeutet und welche Konsequenzen sie hat.

Das Evangelium ist also mehr als eine Chronik. Es verkündet den Glauben an Jesus und seine Auswirkung auf das Leben der Christen.

„Wer seine Eltern, seine Familie, sein Leben nicht (hasst) gering achtet,
wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen, ist meiner nicht wert.“

Wenn ich das höre, muss ich erst mal durchschnaufen.
Wer darf so etwas verlangen?

Aber bitte, bevor wir uns entrüstet zurückziehen, überlegen wir noch einen Augenblick:
So etwas gibt es doch, dass Leute Entscheidungen treffen, die sogar die Familie in Frage stellen:

Heute im Radio wurde berichtet von dem SPD Gemeinderat Stefan Großglettner aus Ruhpolding, der sich öffentlich gegen die NSDAP stellte – deswegen mehrfach ins Gefängnis kam, seine Wohnung verlor und am Kriegsende noch eingezogen wurde und in den letzten Kriegstagen tragisch den Tod fand.

Schwestern und Brüder, wer zu seiner Überzeugung steht, muss oft schwere Entscheidungen treffen, muss alles, was ihm sonst wertvoll ist, zurückstellen.

Der Glaube an Jesus Christus kann eine solche Entscheidung sein.
Jünger Jesu zu sein, ist eine Entscheidung, die den Menschen als Ganzes in Anspruch nimmt. Diese Wahl steht nicht auf einer Ebene mit anderen Gütern.
Es geht um alles, wenn man sich für die Jüngerschaft Jesu entscheidet.

Diese Entscheidung muss wohl überlegt sein, wie das Evangelium mit den beiden Beispielen vom Turmbau und vom König und seinem Kriegszug zeigen:

Mit dem Jesus Wort von Nachfolge und mit den beiden Bildworten macht Lukas den vielen, die sich den christlichen Gemeinden anschließen wollen klar:

Wir Christen verlieren jedes Ansehen, wenn wir unsere Jüngerschaft verraten: wenn wir – wie andere – den eigenen Nutzen, Geld und Bequemlichkeit wichtiger erachten;

Wenn wir verschämt mit unserer Überzeugung hinter dem Berg halten, weil wir vielleicht keine Zustimmung finden;

Die sind auch nicht anders als andere – das ist das schlechteste Urteil, das man über uns sagen kann.

Liebe Schwestern und Brüder,
viele Jahrhunderte war es eher ein Mitläufertum, zur Kirche zu gehören und in der Kirche mitzumachen.

Immer mehr wird es eine Frage der persönlichen Entscheidung und Konsequenz: will ich Jesus nachfolgen?

Will ich die Sorge für andere, für das Reich Gottes an die erste Stelle setzen?

Bin ich bereit, mein Familienleben, mein Geld, meine Zeit, meine Reden und Handeln mit aller Kraft darauf auszurichten?

01.09.2019: 22. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder
Jesus Sirach, der jüdische Weisheitslehrer mit griechischer Bildung mahnt:
Bleib „Bescheiden“!

Demütig und bescheiden sein – ich glaube nicht, dass viele Eltern ihre Kinder zu Bescheidenheit und Demut erziehen möchten.

Selbstbewusst sollen die jungen Leute werden, sie sollen von sich überzeugt sein, sollen mit ihren Fähigkeiten und Vorzügen andere beeindrucken und dadurch vorwärts kommen. Es ist auch richtig so, denn nichts stärkt einen Menschen so wie Lob und Anerkennung.

Wir müssen also überlegen, ob wir Demut und Bescheidenheit als erstrebenswerte Tugenden aufrecht erhalten wollen.

Ich mache es uns ein wenig einfacher:
Es wird auch heute nicht geschätzt, wenn jemand herablassend ist, andere Leute von oben herab behandelt und abgehoben wirkt.

Das schlechte Ansehen vieler Priester und Bischöfe, Politiker und anderer Prominenter wird oft damit begründet, dass sie keine Ahnung mehr haben vom richtigen Leben, dass sie in einem Wolkenkukucksheim leben,
das ihnen andere Menschen (weiter unten) egal sind –

Das ist auch die Einflugschneise für die AFD und ähnliche autoritär denkende Organisationen, deren Sympathie für die Demokratie nur so lange reicht, bis sie (hoffentlich nie) die Regierungsmacht inne haben. Dann werden sie nach Aussagen mancher ihrer Vorreiter ihre Gegner an die Wand stellen und jagen.
Dann wären, fürchte ich, die Zeiten der Freiheit und der Demokratie für eine Zeit lang beendet. Dann herrscht wieder eine kleine Gruppe mit ihrer Ideologie, der sie alle und alles unterordnet.

Papst Franziskus hingegen beeindruckt, weil er – trotz seines hohen Amtes – natürlich auftritt, geradezu herzlich; weil er sich um die Obdachlosen rund um den Petersplatz kümmert: dass sie Duschgelegenheiten haben sollen; ….

Auch Politiker können sich schnell Sympathien erwerben, wenn sie den Leuten wirklich zuhören, wenn sie nicht nur Floskeln abspulen, sondern tatsächlich über Probleme und Lösungsmöglichkeiten sprechen.

Bescheiden sein und demütig – mir scheint, es ist doch gar nicht so verkehrt.

Es ist auch etwas anderes als duckmäuserisch und unterwürfig zu sein, ohne Selbstvertrauen und ängstlich.

Die weltliche Sprache sagt es so: Vor dem Gesetz sind alle gleich.
Unser christlicher Glaube sagt: Jeder Mensch ist ein geliebtes Kind Gottes.

Das ist die Perspektive aus der wir Jesus verstehen und erkennen, dass seine Mahnung nicht lebensverneinend ist, sondern einen guten Weg für das Miteinander weist.

Letztendlich geht es aber um mehr als eine moralische Mahnung.
Es geht um die rechte Beziehung der Menschen untereinander und zu Gott:

Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt –
wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht.

In der Ewigkeit, wird zutage treten, dass es gut und richtig war, Arme, Krüppel, Lahme und Blinde einzuladen.

Ich hoffe, sie können mit mir die ganz einfache Schlussfolgerung ziehen:
Wenn wir ernsthaft daran glauben, dass Gott keinen Unterschied macht und ihm jeder Mensch gleich lieb und wichtig ist,
wenn wir wirklich glauben, dass es in seiner Herrlichkeit kein oben und unten gibt und keine Privilegien,

dann ist es angemessen, jetzt schon nach diesen Idealen zu leben.