Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Einführung:
Jesus hat bei der Taufe die Stimme des Vaters gehört:
„Du bist mein geliebter Sohn!“
Jesus tauft mit dem Heiligen Geist! Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass Gottes Geist in uns ist, weil wir an Jesus glauben.
Dankbar für das Geschenk der Gotteskindschaft erinnern wir uns an die Taufe, wenn wir heute zu Beginn der Messfeier mit dem geweihten Wasser besprengt werden.
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unseren Herrn!
Inwiefern ist Jesus Christus Gottes „eingeborener“ Sohn?
Im Credo ist damit gemeint: Gottes „einziger“ Sohn.
Der 1. Johannesbrief und viele andere Stellen der Bibel bezeichnen aber die Glaubenden als von Gott „gezeugt“. Demnach sind wir alle Töchter und Söhne Gottes.
Gibt es einen Unterschied zwischen Jesus und uns?
Inwiefern ist er einzig und wir alle dennoch Gottes Kinder?
Alle vier Evangelien verkünden den Glauben an Jesus den Sohn Gottes.
Alle erzählen von der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer:
Fast wortwörtlich gleich ist die Himmelsstimme bei Mt., Mk, und Lk:
„Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen gefunden!“
Es geht überhaupt nicht darum, auf welche Weise Jesus biologisch gezeugt wurde!
Es geht um etwas viel tieferes und wesentlicheres:
Wir alle, die wir daran glauben, dass wir Gottes geliebte Kinder sind,
wir alle glauben es, weil Jesus es uns gelehrt hat: in Wort und Tat.
Wir sind durch den Glauben an Jesus Kinder Gottes – er ist es im Tiefsten seiner Seele. Er wurde als Sohn Gottes empfangen und geboren. Weil Gott seit Anfang der Schöpfung diesen Plan hatte, dass Jesus sein Sohn sein würde.
Liebe Schwestern und Brüder, ich bin mir bewusst, jedes Nachdenken und sprechen über das Besondere von Jesus ist eigentlich wie der Versuch eines Menschen, wie ein Vogel zu fliegen: Er ist zum Scheitern verurteilt.
Trotzdem kann ich es mir nicht sparen, darüber nachzudenken, was Jesus so besonders und anders macht als mich und sie und zu versuchen, es in unzureichenden Worten auszudrücken.
Und ich wünsche mir so sehr, dass viel mehr Christen sich so mit Jesus auseinandersetzen und beschäftigen, so dass sie darüber reden können, was sie glauben, warum sie glauben und welche Fragen sich ihnen stellen.
Ich füge noch einen zweiten Gedanken an, der ebenfalls seinen Ursprung in der zweiten Lesung hat:
Da ist geschrieben: Die durch den Glauben an Jesus gezeugt ist, lieben auch die, die ebenso Kinder Gottes sind und zwar – entsprechend den Geboten Gottes. Denn sie haben durch den Glauben die Welt besiegt:
Die Gebote Gottes sind einfach:
Die Liebe zum Mitmenschen, die Wahrhaftigkeit, die Treue in der Liebe zum Ehepartner, der Verzicht auf Gewalt und Diebstahl und das Verbot zu planen, wie man dem Nächsten sein Eigentum oder seine geliebten Menschen rauben könnte.
Wer an Christus glaubt, so steht es im 1. Johannesbrief, hat die Welt besiegt und keinerlei Neigung mehr, so etwas seinem Nächsten anzutun.
Wir sind zwar nicht frei von jeder Sünde – weil unsere Kraft zu lieben Grenzen hat – aber das, was in den Geboten geschrieben ist, ist so weit weg vom Weg der Liebe zu den Mitmenschen, dass es für uns nicht in Frage kommt.
Liebe Schwestern und Brüder,
woher kommt nun der Glaube an Jesus, den Sohn Gottes von Anfang an?
Die Antwort entnehme ich wiederum der 2. Lesung, dem 5. Kapitel des 1. Joh.briefs.
Erstens: Was Jesus seit seiner Taufe im Jordan durch Johannes verkündet und getan hat, ist voller Liebe und Klarheit und Schönheit.
Zweitens: Jesus hat dafür sein Blut vergossen – aus Liebe und in der Treue zur Liebe Gottes, die in ihm war.
Drittens: Gottes Geist ist in uns. Er führt uns zu der Erkenntnis, dass Jesus Gottes Sohn ist. Der Geist Gottes in uns erkennt den Geist Gottes in Jesus.
Lasst uns als durch den Glauben von Gott gezeugte Kinder Gottes einander als Schwestern und Brüder Jesu lieben und einander Gutes tun. Amen.
Paraphrase der Lesung aus dem Johannesbrief (1 Joh 5,1-9)
Jeder der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist selbst ein Kind Gottes.
Wer ein Kind Gottes ist, liebt die, die ebenso Kinder Gottes sind.
Wir lieben die Kinder Gottes, wenn wir nach Gottes Geboten handeln.
Diese sind nicht schwer einzuhalten,
denn durch den Glauben drängt es uns, dass wir sie halten.
Wir siegen über die Hindernisse,
die sich der Liebe zu den Kindern Gottes in den Weg stellen,
weil wir glauben, dass Jesus der Sohn Gottes, Christus, ist.
Er ist nicht nur von Johannes getauft worden,
er hat auch sein Blut vergossen.
Durch den Geist erkennen wir, dass er der Sohn Gottes ist.
Der Geist lässt es uns erkennen,
bei der Taufe im Jordan wurde es geoffenbart,
und als er sein Blut für uns vergoss, hat er es eingelöst.
Wenn wir das Zeugnis anderer Menschen annehmen
dann werden wir erst recht das Zeugnis Gottes annehmen,
denn in Gott ist keine Unwahrheit.
Gott hat Zeugnis abgelegt von seinem Sohn.
Fürbitten
Lektorin: Wir glauben, dass wir Gottes Kinder sind. Wir beten, dass das Licht Christi, in dem wir leben, alle Menschen erleuchtet.
- Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters (A) schenke ihnen deinen Geist.
- Wir beten für alle Getauften: dass sie in der Kraft des Glaubens die Gebote halten und ihren Mitmenschen Gutes tun.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters - Wir beten für alle, die an Gott glauben: dass sie der Stimme in ihrem Herzen folgen, und dadurch die heilende Kraft des Glaubens spüren.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters - Wir beten für alle, die sich auf die Taufe vorbereiten: dass ihre Freude an der frohen Botschaft Jesu immer weiterwächst.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters - Wir beten für die Kinder auf der ganzen Erde: dass sie ein gutes Leben vor sich haben und sich an der Vielfalt und Schönheit der Lebensformen auf der Erde freuen können.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters - Wir beten für die ganze Menschheit: dass wir lernen, auf Gewalt zu verzichten. Dass wir Wege entdecken, um zu verhindern, dass Völker in Kriegshandlungen geraten oder getrieben werden.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters - Wir beten im Gedenken an unsere Verstorbenen: dass sie in vollkommener Freude dein Licht schauen.
Jesus Christus, einziger Sohn des Vaters
Lektorin: Guter Gott mit Lob und Dank bringen wir unsere Bitten zu.
Erhöre uns im Namen Jesu Christi, unseres Herrn.