19.01.25: 2. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder Jesu Christi,
dankbar darf ich mit Ihnen Messe feiern in der unser Glaube Nahrung findet und unsere Hoffnung gestärkt wird.

Was haben Sie in den letzten Tagen Schönes erlebt?
Wofür sind Sie dankbar?
Was hat sie gefreut?
Wenn Sie hernach aus der Kirche kommen, erzählen Sie einander davon!

Grüßen wir Jesus Christus, der uns mit seiner Freude erfüllt.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Am 1. Tag bekannte Johannes, dass er nicht der Messias ist.
Am 2. Tag kam Jesus und ließ sich von ihm taufen.
Am 3. Tag wies Johannes zwei seiner Jünger auf Jesus, das Lamm gottes hin.
Am 4. Tag berief Jesus Philippus und Nathanael.
3 Tage später – also am 7. Tag war die Hochzeit in Kana in Galiläa.

Im Johannesevangelium spielen Zahlen eine große Rolle. Sie sind sehr oft als Anspielungen und Andeutungen zu verstehen. Dahinter stehen Botschaften, die Kundige verstehen können. Leider können wir nicht mehr alle diese Botschaften entschlüsseln. Hier aber fällt auf:

Das Evangelium macht einen Sprung von 3 Tagen zur Erzählung von der Hochzeit. – Am dritten Tag erschien Jesus den Jüngern als Auferstandener und sie erkannten ihn endgültig als Sohn Gottes.
An dieser Stelle am Anfang der Erzählungen über Jesus schreibt das Evangelium: „- „am dritten Tag offenbarte Jesus seine Herrlichkeit“.

Vom Beginn der Erzählung des Evangeliums ist es der 7. Tag.
Der 7. Tag ist auch der Tag an dem Gott die Schöpfung vollendete und ruhte.
Dieses Rätsel lässt sich lösen: Jesus vollendet den Plan Gottes:
Er schenkt den Menschen ewiges Leben – und hält keineswegs Gericht über sie!

Von der Hochzeit ist noch gar nicht die Rede gewesen – aber schon die Zählung der Tage ist eine Predigt über Jesus, der den Gott Israels zärtlich „abba“, lieber Papa anspricht.

Dann beginnt die Erzählung von der Hochzeit. Wer heiratet eigentlich? Bräutigam und Braut werden nicht benannt. Nur, dass Ihnen der Wein ausgeht. Gott hat mit dem Volk Israel einen Liebesbund geschlossen – doch dieser Bund ist freudlos und leer geworden. Statt von Liebe ist vom Gesetz die Rede. Das Hochzeitspaar – das ist Gott und sein Volk.

Maria erkennt die Leere, den Mangel, die Lieblosigkeit und setzt Jesus auf diese Spur. Jesus ist dafür da, dass die Liebe und die Freude in dem Bund Gottes mit den Menschen zurückkehren.

Weil erst am dritten Tag nach seinem Tod die Herrlichkeit Gottes in Jesus offenbart wird, sagt Jesus: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen!“

Maria aber weiß: „Was er euch sagt, das tut!“
Wer Jesus folgt und auf ihn hört, in dem wird der Liebesbund Gottes wieder lebendig – der kann sogar selbst den Wein der Freude anderen reichen.“

Übrigens waren es sechs Krüge – ist es ein Zufall, dass die gleiche Zahl an Tagen genannt wird, in den Gott durch sein Wort die ganze Schöpfung ins Dasein rief?

Sodann stellt der Festverantwortliche fest, dass der Wein jetzt viel besser ist als der zuerst ausgeteilte Wein! Verbirgt sich in der Person des Speisemeister auch ein Rätsel? – Ich weiß es nicht.

Sehr schnell kommt das Evangelium dann zum Schluss und zum Höhepunkt:

So offenbarte Jesus in seinem ersten Zeichen seine Herrlichkeit.
Wenn er am Ende den Jüngern als Auferstandener erscheint, ist es kein Zeichen mehr, sondern Gegenwart.

Den Sinn und Zweck dieses Zeichens erfahren wir auch:

Seine Jünger glaubten an ihn.

Liebe christliche Gemeinde,
Der Bund Gottes mit seiner Braut, dem Menschengeschlecht,
ist gefüllt und erfüllt von der Liebe eines Hochzeitspaars und der hochzeitlichen Freude –
gepaart mit dem Hinweis: „Was er euch sagt, das tut!“

Wir sind Diener des Bundes Gottes
und damit Boten der Liebe unseres himmlischen Vaters
und unsere Freude tragen wir zu den Menschen in der Welt.

Amen.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Herr Jesus Christus, du hast uns deine Herrlichkeit geoffenbart, die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters. Wir bitten dich:

  • Für die Frauen und Männer in der neugewählten Kirchenverwaltung, die in unserer Pfarrgemeinde eine große Verantwortung übernommen haben.
  • Für die weltweite Staatengemeinschaft: dass die Regierungen den Frieden suchen und im gerechten Austausch dem Fortschritt der Menschheitsfamilie dienen.
  • Für unsere Kirche und alle christlichen Kirchen: dass sie die Freunde und Hoffnung Jesu zu den Menschen bringen.
  • Für die Christenheit insgesamt: dass sie die Spaltungen überwindet und das Gedächtnismahl Jesu miteinander feiern kann.
  • Für die Staaten im Nahen Osten: dass sie Wege zur Versöhnung finden und die Bereitschaft einander um Vergebung zu bitten.
  • Für die Ukraine: dass die Regierung Russlands den Krieg endlich beendet und das gegenseitige Töten aufhört.

Lektor/in: Himmlischer Vater, du schenkst uns durch Jesus Versöhnung und Frieden. Wir preisen Dich heute und in Ewigkeit. Amen.