09.02.25: 5. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den texten der Liturgie:

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
Gott braucht Menschen, die seine Botschaft weitertragen.

Gesucht werden Menschen wie du und ich.

Gesucht werden Menschen – nicht mit vollem Geldbeutel, sondern mit offenem Herzen.

Gesucht werden Menschen, die sich auf die Freundschaft mit Gott einlassen.

Gesucht werden Menschen, die sich auf Jesu ermutigendes Wort verlassen: Fürchte dich nicht!

H. J. Chr.
Du rufst ganz normale Menschen.
Du vertraust uns deine Botschaft an.
Du machst uns Mut und gibst uns Hoffnung.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Haben Sie die Brutalität gespürt, die in der Lesung beschrieben wurde: Mit einer glühenden Kohle wird der Mund des Erzählers berührt!  !!!

Zum Glück geschieht das nicht real, sondern in einer Vision des Jesaja – der ausgesandt wird, als Sprachrohr Gottes zum Volk und zum König zu sprechen.

Voraus ging das Bekenntnis: „Weh mir, ich bin ein Mann mit unreinen Lippen!“ Ein Mann, der aus Wut redet, oder Vorurteile verbreitet, oder anderen Angst macht, …

Aus reinen Lippen kommt kein solches Wort. Ein reines Wort sagt, was dem anderen hilft und was der Wahrheit dient.

Unreine Lippen habe ich: nicht, dass ich immer gottlos rede – aber eben auch. Es ist wie bei einem Glas Wasser: Schon ein Tropfen reicht, um es unrein zu machen.

Spüren sie das? Können Sie das mit-denken?
Gegenüber Gott sind wir Menschen „unrein“: In das Gute mischt sich Ungutes und Böses. Trotz aller Liebe gibt es auch Missgunst, …

Die heiße Kohle ist das Symbol der Reinigung.

Das Lukasevangelium erzählt etwas Ähnliches:
Petrus und die anderen zwei Jünger erleben Jesus.
Er verkündet ihnen das Wort Gottes (schade, dass von dieser Predigt nichts erzählt wird!). Schon da packt es sie innerlich.

Was Jesus verkündet ist ergreifend. Und dieser reiche Fischfang!
Halten wir uns nicht mit der Frage auf, was geschehen ist. Offensichtlich ist: Dieser Fischfang ist ein Zeichen für den neuen Sinn im Leben des Simon, des Jakobus und des Johannes.

Sie sollen künftig nicht mehr Fische fangen und für Geld verkaufen.
Sie sollen Menschen für das Reich Gottes gewinnen. Sie sollen Menschen gewinnen, die an die Liebe Gottes und an ihre immer größere Kraft glauben.

Die Reaktion des Petrus ist ähnlich wie die in der Vision von der glühenden Kohle:

Gegenüber Gott, gegenüber Jesus wird offenbar: Ich bin ein Sünder!

Liebe Schwestern und Brüder,
so sehr wir auch Sünder sind und sein mögen:
Wir sind von Gott gefundene Sünder.
Wir sind mit Gott versöhnte Sünder.
Wir sind von Gott geheilte Sünder!

Je mehr wir versuchen, Jesus zu verstehen und das Göttliche in seiner Botschaft zu erfassen, desto mehr können wir ihm ähnlich werden.
Er reinigt uns durch sein Wort, das mit seinem Leben übereinstimmt und dem er im Sterben treu bleibt.

Immer mehr werden wir davon durchdrungen, für andere zu leben.
Immer mehr werden wir reden, was dem anderen hilft und was der Wahrheit dient.

Liebe Schwestern und Brüder, schreiben wir uns hinter die Ohren, wie Jesus auf Simon und sein Bekenntnis als Sünder reagiert:

Er geht nicht von ihm weg – ganz im Gegenteil:

Er spricht ihm Mut zu und gibt ihm seine Sendung:

In Zukunft wirst Du Menschen gewinnen, die so wie du an Gottes immer größere Liebe glauben.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Gott, wir wollen dem Wort deines Sohnes folgen und bitten dich um deine Kraft für unseren Weg:

  • Für alle, die enttäuscht sind, weil ihre Arbeit und Mühe erfolglos scheint. Dass sie nicht mutlos werden, sondern weiterhin das tun, was in deinen Augen richtig ist. ‑
    Christus höre uns         A: Christus, erhöre uns.
  • Für alle, die Jesu Botschaft verkünden – als Eltern, in einem pastoralen Beruf oder als Lehrer: dass sie auf offene Herzen treffen und in ihrer Arbeit getragen werden von den Christen in ihren Gemeinden.
    Christus höre uns         A: Christus, erhöre uns.
  • Für die Seelsorger und Seelsorgerinnen in unserer Stadt: Dass sie ihren Dienst mit Freude tun. ‑
    Christus höre uns         A: Christus, erhöre uns.
  • Für alle, die von Kindheit an Jesu Botschaft hören: dass sie immer wieder neu spüren, wie kostbar und voller Hoffnung Jesu Botschaft ist. ‑
    Christus höre uns         A: Christus, erhöre uns.
  • Für die Kinder und Jugendlichen, die sich auf die Sakramente vorbereiten: dass die frohe Botschaft Jesu sie hält und trägt wie ein Netz und dass sie in unserer Gemeinde Geborgenheit erfahren. ‑
    Christus höre uns         A: Christus, erhöre uns.

Lektor/in: Erhöre uns, Gott, und sende uns neu zu unseren Mitmenschen. Denn du bist es, der lebt und Leben schenkt in Ewigkeit.

02.02.25: Darstellung des Herrn

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Ansprache:
Was Maria und Josef in dieser Erzählung des Lukasevangeliums erleben müssen, ist eigentlich brutal:

Dieser Simeon, alt und betagt, kommt zu der Heiligen Handlung dazu,
spricht einen wundervollen Lobpreis, der bis heute zu unserem Gebetsschatz gehört.

Meine Augen haben das Heil gesehen! Jesus ist ein Licht – sogar für die Völker und er bringt Israel Herrlichkeit. Dann segnet er Mutter und Vater des Kindes und hängt dann diese Drohung an:

Jesus bringt in Israel viele zu Fall und richtet viele auf;
man wird ihm widersprechen.
Dir wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Die guten und bösen Gedanken vieler Menschen sollen offenbar werden.

Wie verstört muss Maria, muss Josef dadurch gewesen sein!
Ist der Mann irre, die Eltern des Kindes in eine solche Achterbahn der Gefühle zu schicken?

An dieser Stelle muss ich meine Gedanken bremsen und mich erinnern, dass das Evangelium Jesus verkünden will. Und was alle wussten ist: Jesus starb den Tod am Kreuz. Aber die Jünger Jesu verkündeten, dass er der Messias ist, durch den Gott die Menschen mit sich versöhnt, ihnen alle Schuld vergibt und ewiges Leben schenkt.

Die Botschaft lautet: Der Gekreuzigte ist das Licht der Welt! Und genauso umgekehrt: Das Licht der Welt ist gekreuzigt worden.

Davon ist nicht die Rede, als die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkündeten. Eine zarte Andeutung war, dass Jesus in eine Futterkrippe gelegt worden war, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Jetzt spricht das Evangelium zum ersten Mal fast unverhohlen darüber, dass Jesus nicht wie ein Superheld die Welt auf seine Seite zieht, sondern dass die Menschen ihn schwierig finden und sogar töten, weil sie aus seinen Reden Anmaßung und Gotteslästerung heraushören.

Lukas erzählt also nicht eine verstörende Episode im Leben der jungen heiligen Familie, sondern er predigt darüber, dass Jesus das Licht der Welt ist, dass er das Heil bringt. Wer die Stimme Gottes aus Jesus sprechen hört, der kann in Frieden sterben – und leben,
weil er daran glaubt, dass Gott Heil schenkt: Leben in Fülle!

Und Lukas gibt dem traurigen Schicksal, das Jesus bevorsteht einen ersten Sinn: Die Gedanken vieler Menschen sollen offenbar werden.

An Jesus scheiden sich die Geister:

Seine Jünger erkennen in ihm die Liebe Gottes,
seine Feinde hören nur Anmaßung und Gotteslästerung und die Gefahr des Abfalls vom Glauben der Vorfahren.

Damit sind wir aber mitten in unserer heutigen Lage:

Viele ignorieren Jesus;
viele verstehen die christlichen Symbole, die sich überall finden, nicht;
Viele lehnen in und die Verkündigung der Kirchen ab und sagen, dass man das alles nicht glauben kann.

Viele aber glauben an ihn. Sie hören das göttliche in seiner Botschaft,
sie erkennen die Zuneigung zu den Menschen,
sie wollen den Weg der Mitmenschlichkeit gehen, den Jesus vorgelebt hat.

Was in unserer Zeit nicht mehr möglich ist:
Mitläufertum – irgendwie dabei sein, weil es sich gehört! Das funktioniert nicht mehr. Wenn wir uns heute zu Jesus bekennen, dann tun wir das aus bewusster Überzeugung.

Unsere Bischöfe sollen darauf achten, dass sie das Glauben nicht unnötig und mit falschen Gründen erschweren – im Gegenteil: Sie sollen die Menschen in die Freiheit des Christenmenschen führen.

Fürbitten

Lektor/in: Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt. Wir rufen zu dir:

  • Sei du das Licht für die Kinder, die heuer in unserer Kirche getauft werden und für die Jungen und Mädchen, die sich auf Erstkommunion und Firmung vorbereiten: Bring ihnen auch durch uns das Licht des Glaubens, damit sie immer an deine Liebe glauben.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel des Terrors, der Kriege und der Bürgerkriege: Bring auch durch uns Hoffnung und Erlösung für die Menschen in Afghanistan, in Palästina, in der Ukraine und überall, wo die Gewalt das Sagen hat.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Neid, Feindschaft und Hass: Bring auch durch uns Versöhnung in verfeindete Nachbar­schaften, Verwandtschaften und Gemeinden.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Hunger, Durst, Krankheit und Armut: Bring auch durch uns Hilfe zu den Menschen in Not.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Trauer, Depression, Verlassenheit und Tod: Bring auch durch uns Licht zu Menschen, die nur noch das Dunkel sehen.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns

Lektor/in: Dann können wir dich preisen als das Licht, die Wärme und die Hoffnung unserer Welt: Jesus Christus, unser Freund und Bruder, heute und in Ewigkeit.