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Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
wir sind österliche Menschen, weil wir glauben, dass Jesus auferstanden in Gottes Herrlichkeit lebt.
Sein ganzes Leben war darauf hin ausgerichtet, dass wir an diese Zukunft glauben.
Auch im Foltertod hat er diesen Glauben gelebt und verkündet, als zu Gott betete, dass er denen vergibt, die ihn folterten
In österlicher Freude sind wir zusammen.
Wir erinnern uns nicht nur an Jesus,
sondern Jesus stärkt uns und nährt uns.
Wir verankern uns in seiner Botschaft und
lassen uns in den Bund des ewigen Lebens aufnehmen.
Wir bekräftigen unseren Entschluss, alles was wir tun aus dem Glauben zu tun, dass Gott uns liebt und ebenso den anderen.
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
ich finde es seltsam, dass in dieser Geschichte die Zahl der Fische ganz genau angegeben wird: 153. Wer wollte Fische zählen, wenn Jesus der Gekreuzigte sich den Jüngern als Auferstandener offenbart?
Die Zahl 153 ergibt sich, wenn man die Zahlen von 1-17 addiert: 1 + 2 +3 +4 usw. Vor allem aber kannten die antiken Zoologen 153 verschiedene Fischarten – das überliefert der Kirchenvater Hieronymus.
Im NT finden sich die Spuren eines großen Richtungsstreits der ersten christlichen Gemeinden: Soll das Evangelium nur Juden oder auch Heiden verkündet werden? Etwas zugespitzter: Dürfen Nicht Juden zur Kirche gehören?
Diese strittige Frage wurde von den Evangelien ins Leben Jesu hineingewoben. Man denke nur an das Gespräch mit der heidnischen Frau, die Jesus zuerst nicht heilen wollte. Er ließ sich aber vom Glauben dieser Frau umstimmen.
Wenn entsprechend dieser Zahl alle Arten sich in dem Netz der Jünger versammeln, ist es ein klarer Hinweis: „Verkündet das Evangelium allen Menschen – Juden und Nicht Juden!“
Das ist der eine Aspekt dieser Fischfanggeschichte, die durch die Frage ausgelöst wird: „Habt ihr keinen Fisch zu essen?“ Im Klartext: „Konntet ihr niemand für das Evangelium gewinnen?“
Als dann die Fische und die Menschen endlich an Land waren, wechselt die Szene ins Gegenteil: Der vorher um einen Fisch bat, hat plötzlich ein Feuer aus Kohlen und darauf Fisch und Brot liegen.
Die Jünger bringen den Fischfang und Jesus gibt ihnen Brot und Fisch zu essen.
Das bedeutet: Die Jünger Jesu, wir, leben dauerhaft von Jesus. Er nährt uns und stärkt uns – wenn er mit uns (wie jetzt) das Brot bricht.
Jesu selbst, seine Botschaft und sein Leben, sind unser Lebenselixier.
Er ist der Stifter der Gemeinschaft, die sich nun Kirche nennt.
Liebe Schwestern und Brüder,
Unsere Kirche hat leider schon vor Jahrhunderten – eigentlich schon auf den ersten Konzilien – damit angefangen, auszusortieren:
Wer dies oder das sagt oder eben nicht bekennt,
der sei ausgeschlossen.
Wer nicht zu uns gehört, ist verdammt.
Die geweihten Amtsträger haben sich eine fast göttliche Autorität gegeben oder zugeschrieben: mit der Bestimmung von Glaubenswahrheiten und Kirchengesetzen haben sie immer mehr Macht ausgeübt und angehäuft.
Es fällt schwer, das alles wieder loszulassen. Die eigene Macht zu verkleinern. Das Papsttum ist zum Symbol dieser gesetzlichen und richterlichen Gewalt geworden.
Der verstorbene Bischof von Rom „Franziskus“ war einer von denen, die sich mehr als Hirten verstanden, denn als Richter und Gesetzgeber.
Ich wünsche mir sehr, dass die Kardinäle wieder einen Mann erwählen, der nicht aussortiert, sondern sammelt.
153 Fische sind ein Symbol:
Die Jünger Jesu sollen Menschen für das Reich Gottes für das ewige Leben gewinnen. Niemand ist dafür zu reich oder zu arm, zu dumm oder zu klug, zu weiblich oder zu männlich oder zu queer, zu alt oder zu jung.
Wer sich im Netz versammelt, das wir auswerfen, wenn wir die Botschaft von Jesus verkünden, der ist dabei.
Dass Reiche sich viel schwerer tun, hat Jesus angedeutet mit dem Bildwort vom Kamel und Nadelöhr. Reiche haben viel, woran sie hängen und was sie für ihren Besitz halten. Wer hingegen auf Gott setzt und das ewige Leben, merkt: entscheidend ist nicht, was mir gehört, sondern was ich verschenke.
Allgemeines Gebet
Lektor/in: Jesus gibt uns die Nahrung, die wir brauchen. Er teilt mit uns seinen Glauben, seine Hoffnung, sein Leben. Wir beten zu ihm:
Jesus, unser Herr und Bruder L/A Erfülle uns mit deinem Geist
- Wir beten für die Kirche: Dass die Kardinäle bei ihren Beratungen auf den Heiligen Geist hören und die richtige Richtung für den Weg der Kirche bestimmen.
- Wir beten für die Kirche in Deutschland und auf der ganzen Welt: dass sie den Bedrängten Menschen hilft und auch gegenüber den Regierungen denen ihre Stimme leiht, die sonst überhört werden.
- Wir beten für unser Bistum: dass wir nicht der Vergangenheit anhängen, sondern angeführt von unserer Bistumsleitung mutig uns auf die Menschen der Gegenwart einlassen.
- Wir beten für die weltweite Staatengemeinschaft und die Milliarden Menschen: dass bald wieder die Friedensstifter gehört werden.
- Wir beten für die Kinder, die bald Erstkommunion feiern, dass der Glaube an Jesus in ihnen Wurzeln schlägt und sie zu aufrechten und hoffnungsvollen Menschen heranwachsen.
- Wir beten für unsere Pfarreiengemeinschaft: dass es uns immer besser gelingt, ein Ort der Hoffnung und der Gemeinschaft für viele junge und alte Menschen zu sein.
Lektorin: Himmlischer Vater, du hast uns mit deinem Leben und mit deinem Geist erfüllt. Wir loben und preisen Dich in der Gemeinschaft aller Glaubenden in Ewigkeit. Amen.