03.08.25: 18. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:

Liebe Schwestern und Brüder,
immer wieder wird von den Werten unserer Gesellschaft gesprochen.
Was sind die höchsten Werte? Meine höchsten Werte?

Das ist eine überaus moralische Frage.
Denn meine/ihre Werte bestimmen auch mein/ihr Handeln.

An Welcher Stelle steht „mir soll es gut gehen“?
An welcher Stelle steht: „ich will gut sein“?
An welcher Stelle steht: „ich will liebevoll sein“?

Jetzt begegnet uns unser höchster Wert: Gott, von dem wir das Leben empfangen und zu dem unser Leben hinführt.

Grüßen wir Jesus, unseren Christus, der uns mit Gott versöhnt.

Jesus, Bruder der Menschen.
Jesus, Messias Gottes.
Jesus, du unser Friede

Ansprache:

Liebe Schwestern und Brüder,
Gibt es auf der Erde Gerechtigkeit?

Bevor ich mit „ja“ oder „nein“ antworte, frage ich:
Was ist gerecht und Gerechtigkeit?

In der Gesellschaft sollte Gerechtigkeit herrschen. In dem Sinn ist Gerechtigkeit ein wünschenswerter Zustand und eine moralische Forderung.

Zugleich sollte jeder einzelne sich bemühen, gerecht zu handeln und zu urteilen.

Sie haben recht: ich sollte jetzt keine langatmige Überlegung über das Wesen der Gerechtigkeit anstellen. Das wäre nicht angemessen und damit ungerecht.

Gerecht ist, wenn alle Menschen gleich behandelt werden – unabhängig von Geschlecht, Religion, Bildung, pol. Einstellung, und Vermögen.

Gerecht ist, wenn die verfügbaren Güter gerecht verteilt werden:
Wer sich anstrengt, wer besondere Fähigkeiten hat oder große Verantwortung trägt, darf ruhig ein bisschen mehr bekommen,
aber der Unterschied darf nicht zu groß werden.

Der Gründer der Carl Zeiss Stiftung Dr. Ernst Abbe hat 1896 (!) zum Beispiel bestimmt, dass das höchste Gehalt in der Stiftung nicht mehr als das 10fache des Durchschnittsgehalts aller Beschäftigten sein darf.

Man stelle sich vor, wir würden das auf heute übertragen!!!!

Gibt es also auf der Erde Gerechtigkeit?

Die Antwort kann nur heißen: Mehr oder weniger!

Außer in einem Fall:
Niemand – wirklich niemand – konnte entscheiden, dass er geboren wird.

Und: Alle – wirklich alle – müssen einmal sterben.

Liebe Schwestern und Brüder;
die heutigen drei Lesungen handeln von dieser Gerechtigkeit.

Pauls mahnt:
Alle möglichen Leidenschaften und Süchte und die Habsucht –
sind wertlos und sinnlos, wenn man daran denkt, welches Leben wir nach dem Tod erhoffen.

Werden wir uns bewusst, dass das Totenhemd keine Taschen hat und dass niemand Geld und Immobilien und andere Schätze mit in das Jenseits nehmen kann.

Dieses Bewusstsein wird uns zum Nachdenken bringen, wonach wir streben wollen und was wir als unsere größten Wert wählen.

Wonach will ich in meinem Leben streben?

Paulus drückt mit diesen Worten aus:
Richtet euch danach aus, dass ihr bei Christus in Gottes Herrlichkeit sein werdet.

Ein weiser Mensch hat dafür diese Worte gefunden:

Lebe stets so, wie du bei deinem Tod wünschen wirst,
gelebt zu haben.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Wir sind dankbar für das Leben und wir hoffen auf das kommende Leben in Gottes Herrlichkeit. Wir beten:

Gott, du Ziel unseres Lebens     L/A Sei uns nahe und führe uns

  • Gott, manche Menschen leben hauptsächlich dafür, dass es ihnen selbst gut geht. Weite ihren Blick, dass sie auch an das Wohl der Mitmenschen denken.

Gott, du Ziel unseres Lebens   A Sei uns nahe und führe uns

  • Gott viele Menschen setzen sich in den Gewerkschaften für die Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft ein. Wir beten, dass ihre Arbeit wirksamist.

Gott, du Ziel unseres Lebens   A Sei uns nahe und führe uns

  • Gott, dir ist jeder Mensch gleich wertvoll und wichtig.
    Wir beten, dass die Würde aller Menschen geachtet wird – besonders der Ärmsten.

Gott, du Ziel unseres Lebens   A Sei uns nahe und führe uns

  • Gott wir beten für die Menschen in Palästina und Israel und für alle Krieg führenden Länder: dass sie den Fluch der Feindschaft besiegen und den Segen des Friedens genießen.

Gott, du Ziel unseres Lebens   A Sei uns nahe und führe uns

Lektor/in: Gott, du bist eins mit dir selbst. In dir ist keine Spaltung. Hilf uns durch deinen Geist immer mehr zu werden, was wir schon immer sind: dein Ebenbild. Amen.