25.12.2025: Hochfest Weihnachten

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Einführung:
Christus ist geboren unser Retter und Erlöser. Er befreit uns von der Angst, unser Leben könnte vergeblich sein. Er rettet uns aus der Gefahr, an der Bosheit in der Welt zu verzweifeln.
Er schenkt uns Vertrauen und weckt in uns die Liebe zum himmlischen Vater.

Ihn preisen wir als unseren Heiland und Messias.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Warum bin ich auf der Welt? Also gerade ich? Und Sie? Und Jesus, dessen Geburt wir heute feiern? Zufall oder Gottes Wille und Liebe? Wenn wir nur 8 Generationen zurückrechnen: 2 Eltern – 4 Großeltern – 8 Urgroßeltern usw. Dann mussten 256 Menschen aufeinandertreffen, ein Kind zeugen – damit vor 65 Jahre ich auf die Welt kommen konnte. Genau diese 256 Menschen! Und meine Eltern mussten in einer gewissen Stunde mich zeugen -sonst wäre ein anderer an meiner Stelle. Zufall oder Gottes Wille und Liebe?

Genau dieselbe Frage stellt sich für die Erde als Planet, für die Milchstraße und für das ganze Universum: Warum sind wir da: Zufall oder Gottes Wille und Liebe?

Der Prolog des Johannesevangeliums gibt die Antwort, die damals alle Menschen teilten: Im Anfang war Gott und das „Wort“: Der Logos, das ist das Urprinzip der Schöpfung. Das Prinzip des Schöpfers. Alles wurde durch den Logos. Im Logos ist das Leben.

Alles was existiert und lebt, lebt durch den Logos, der von Gott kommt.
Die Sterne und die Erde und die Pflanzen; die Fische, die Vögel und die Tiere am Land – so wie wir Menschen.

Liebe Schwestern und Brüder, das ist mehr als der Mechanismus von Ursache und Wirkung. Der Logos Gottes ist nicht irgendwo – es ist in allem, was es gibt. Gott ist nicht über oder unter oder um das Weltall herum. Gott hat sich niemals von seiner Schöpfung getrennt. Gott lebt in und mit und durch seine Schöpfung.

Der Mensch aber kann zum Logos, zu seinem Schöpfer in Beziehung treten: Der Mensch kann sich bewusst werden, dass er durch den Logos Gottes lebt.

Das Joh.ev. schaut auf Jesus und erkennt:
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!

Liebe Schwestern und Brüder, Jesus ist einzig unter den Menschen: Es gibt keinen anderen wie ihn. Er hat uns die Liebe des Vaters offenbart – nicht durch einen Aufsatz und eine gelehrte Rede im Gotteshaus.

Er hat es uns gelehrt durch sein Leben:
Er hat an die Liebe des Vaters geglaubt und niemals daran gezweifelt, dass er durch Gottes Wille und Liebe lebt.
Und er hat uns gelehrt, dass auch wir durch Gottes Wille und Liebe leben.

„Der Vater ist in mir und ich bin in euch!“ sagt er beim Abschied von den Jüngern.

Er hat immer danach gehandelt, dass jeder Mensch ein von Gott geliebtes Menschenkind ist, das durch den Logos Gottes lebt.

Durch ihn haben wir gelernt, das Licht der göttlichen Liebe zu sehen und es zu ergreifen und Kinder Gottes zu sein.

Deshalb feiern wir heute seine Geburt, über die wir kaum etwas wissen.
Deshalb feiern wir heute unsere Erlösung durch ihn.

Denn wir sind erlöst von dem Zweifel. Wir haben eine Antwort auf die Frage, warum wir auf der Welt sind: Aus Gottes Wille und Liebe leben wir. Der göttliche Logos hat die 256 Menschen über 8 Generationen bewegt, dass sie zusammenkommen.

In diesem wunderbaren Universum erkennen wir Gottes Herrlichkeit uns seinen Logos.

Jesus nimmt uns hinein, in das Geheimnis seines Lebens und seines Wesens: Der göttliche Logos ist Fleisch geworden – und wird es solange Menschen Gott loben und preisen, in dessen Kraft sie leben, Amen.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Gott durch Jesus haben wir Anteil an Dir und dürfen uns Deine Erben nennen. Voller Vertrauen beten wir:

  • Wir beten für die Menschen, die am Sinn ihres Lebens zweifeln: dass sie deine Kraft in sich spüren.
  • Viele Bekannte, Nachbarn, Verwandte und Freunde können nicht mehr an Dich glauben. Wir beten, dass Sie den Glauben an das Gute nicht verlieren.
  • Wir beten für alle Getauften – gleich welcher Kirche sie angehören: dass sie ihre Berufung zum Frieden und zur Gewaltlosigkeit erkennen.
  • Wir beten für die christlichen Theologen und Bischöfe: dass sie das Evangelium so verkünden, dass sie in den Menschen den Glauben an Dich, guter Gott, stärken.
  • Wir beten für alle, die sich heute vor dem Kind in der Krippe verbeugen: dass sie mit Freude erfüllt werden und dich, den Vater loben.
  • Wir beten für all die Menschen, die uns vorausgegangen sind: Dass sie die vollkommene Freude des Himmels genießen.

Lektor/in: Vater Jeus und unser aller Vater, wir preisen dich und danken dir für Jesus, deinen Sohn, in Ewigkeit. Amen.

24.12.2025: Christmette

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Jetzt ist es also wieder soweit. Christmette. Jede und jeder kommt mit seiner Geschichte hierher: mit Sorgen, Hoffnungen, Trauer und Freude und – sehnt sich nach Weihnachtsfreude – wenigstens ein bisschen. Glänzende Kugeln am leuchtenden Christbaum, Weihnachtslieder, die uns allen bekannte Geschichte – es soll Weihnachten werden: Wärme, Frieden, Geborgenheit – weil wir die Geburt eines Kindes feiern.
Da schwinden die Sorgen des Lebens dahin! Wenigstens für die Zeit, in der wir uns um das Kind versammeln.

Lobpreisen wir Jesus von Nazaret, geboren wie jeder Mensch geboren wird freudig begrüßt – wie wir es für jedes neugeborene Menschenkind erhoffen.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Besser als das Lukasevangelium kann man die Geburt Jesu nicht inszenieren:

Da ist der große Rahmen: Kaiser Augustus und der Statthalter Quirinius.

Eine dramatische Handlung: Kurz vor der Entbindung muss Maria ihren Mann nach Betlehem begleiten – wegen einer Volkszählung zur Steuererhebung.

Dazu die 2. Schwierigkeit: Weil keine Herberge gefunden werden konnte, passiert die Geburt auf freiem Feld. Das Kind muss in einer Krippe gelegt werden.

Diese Armseligkeit wird sodann mit himmlischem Glanz umstrahlt:
Die Hirten, erfahren von der Geburt eines Kindes. Engel verkünden ihnen die Geburt ihres Retters auf dem freien Feld.

Kein Wunder, dass dies in unzähligen Krippenspielen aller Art wie ein Theater aufgeführt wird. Wie bei jedem Theater bringt die Handlung den Zuschauer dazu, sich darüber Gedanken zu machen.

Den Kaiser und seinen Statthalter empfinde ich als rücksichtslos. Ihnen ist ein einzelner Mensch gleichgültig. In Wirklichkeit geht es um Ausbeutung und Macht.

Maria und Josef – und besonders das Kind!  – Das sind die Hauptfiguren. Wir fühlen mit ihnen und nehmen Anteil an ihrem Drama.

Mit den Hirten hören wir die Botschaft, dass dieses Kind der Retter des Volkes Israel ist: Direkt vom Himmel – durch den Engel wird es ihnen verkündet.

Außerdem sind da noch die Requisiten: die Krippe und die Windeln, die Schafherde und das freie Feld.

Und nun, Schwestern und Brüder, sie haben die Wahl: Suchen sie sich ihren Platz in der Geschichte: Wer sind sie: Kaiser, Statthalter, Bewohner von Bethlehem, Maria Josef, das Kind, die Hirten, ein Tier aus der Herde oder gar das freie Feld oder die Krippe in die das Kind gelegt wird?

Den Kaiser und den Statthalter scheide ich aus. Wir liefern keine Menschen solcher Peinlichkeit aus -wenigstens nicht absichtlich und wenn überhaupt, dann nur ganz ausnahmsweise. So sind wir nicht.

Den Hirten fühlen wir uns nah: Wir hören die Botschaft und staunen und geraten ein wenig in Furcht. Wir schauen und staunen und erzählen und danken Gott.

Mit Maria und Josef können wir uns nicht so leicht identifizieren: wir fiebern mit ihnen mit – aber das sind wir nicht. Erst recht nicht das Kind.

„Stoopp“: geht es uns nicht manchmal so, dass wir ohne eigenes Verschulden in eine missliche Lage gekommen sind? Müssen wir nicht auch manchmal improvisieren und versuchen das Beste daraus zu machen? Haben wir nicht schon oft andere retten können? Sagt man nicht manchmal zu uns: Gott sei Dank, dass du da bist! Du bist mein Retter in der Not!“ Ja, Gott möchte durch uns sein Licht in der Welt zum Leuchten bringen!

Da sind noch die Engel, die die Botschaft über Jesus verkünden. Die Botschaft, dass die Welt von Gott stammt, dass Gott in der Welt ist und dass die Welt gut ist. Liebe Mitchristen: Auch das ist unser aller Aufgabe!
Botschafter des Guten und des guten Gottes zu sein. Den Glauben zu verkünden und zu stärken.

Besonders aber möchte ich heute die Krippe ins Licht stellen.
Wenn sie reden könnte. Wenn sie fühlen könnte. Was für ein Glück, den Erlöser der Welt aufzunehmen.

Liebe Schwestern und Brüder, wir haben Jesus, den lieben Jesus, in uns aufgenommen. Er wohnt in unseren Herzen. Er erleuchtet uns und strahlt aus uns und sein Friede ist in uns. Mögen wir auch knarzen, wie eine alte Krippe, mögen wir auch ein wenig müffeln von dem dürftigen Stroh. –

Das ändert nichts daran: Wir haben Jesus Christus aufgenommen und tragen ihn in uns und er erfüllt uns mit seinem Frieden, mit seinem Vertrauen, seiner Hoffnung und seiner Freude. Niemand und nichts, kann uns dies wegnehmen. Es ist das göttliche Licht in uns. Amen.

Allgemeines Gebet

Lektorin: Wir haben Jesus aufgenommen und er erfüllt uns mit seinem Licht. Erfüllt von seiner Liebe beten wir zu Gott dem Vater:

Pfarrer stimmt Liedruf an

  • Für die Menschen, die unter Herrschern und Diktatoren leiden.
  • Für die Christenheit, die in diesen Tagen die Geburt Jesu feiert, der denen Frieden bringt, die an ihn glauben.
  • Für die Frauen und Männer, die sich auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten.
  • Für die Menschen, für die wir heute in der Aktion Adveniat spenden.
  • Für die Menschen, die heute darunter leiden, dass sie  alleine sind.
  • Für alle, die anderen Gutes tun und nicht aufhören, an das Gute zu glauben, das stärker ist als Feindschaft und Neid.

Lektorin: Himmlischer Vater, wir danken dir für Jesus deinen Sohn und preisen dich in Ewigkeit. Amen.

14.12.2025: 3. Adventsonntag

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Haben sie Sünden begangen in den letzten Wochen und Monaten? Gibt es etwas, für das sie Gott um Verzeihung bitten möchten – so wie die Leute, die sich von Johannes im Jordan taufen ließen?
Haben sie gelogen, um sich der Verantwortung zu entziehen?
Haben sie stur auf ihrem Recht bestanden?
Haben sie die Geduld der Mitmenschen überstrapaziert?
Pflegen sie Hilfsbereitschaft gegenüber den Notleidenden bei uns und in der ganzen Welt? ….

Bekennen wir gemeinsam, dass wir Liebe schuldig bleiben und bitten wir um Vergebung.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
gar nicht selten wird in Gesprächen darüber nachgedacht, ob Gott auch Kriegsver­brechern verzeihen wird – oder ob sie für ihre Menschen verachtenden Taten ewige Strafe erhalten.

Ganz ähnlich ist die Frage, warum Gott all das Verbrechen und die Gewalt in der Welt zulässt – statt mit göttlicher Macht und Gewalt für ein Ende der Kriege und Verbrechen zu sorgen.

Wo ist Gottes Macht und Gerechtigkeit und Liebe?

Johannes der Täufer hegte gemäß dem Evangelium ähnliche Zweifel:

Er hatte den Messias angekündigt und mit ihm das Gericht Gottes:
„Der Messias wird die Bäume, die keine Frucht bringen, umhauen.
Er wird die Spreu vom Weizen trennen und die Spreu verbrennen.“
So hatte er zu den Leuten gesprochen.

Er hatte Jesus getauft und ihn als den Messias Gottes erkannt.
Er hatte gedacht, dass nun das Gericht kommt – über alle, die sich Gottes Willen widersetzen und Unrecht tun:

Die Römer, die die Leute misshandeln;
Die Führer des jüdischen Volkes, die mit den Römern gemeinsame Sache machen und die Menschen mit ihren vielen Regeln klein halten.

Nun sitzt er im Gefängnis, weil er dem König Herodes sein Unrecht, den Ehebruch, vorgehalten hat und im Land ändert sich nicht. Die Römer drangsalieren die Leute und die Priester und Schriftgelehrten kolaborieren.

Er fragt sich: Ist Jesus wirklich der Messias? Sollen wir lieber auf einen anderen warten? Johannes hat sich das Auftreten des Messias offenbar ganz anders vorgestellt.

Seine Zweifel sind die gleichen, die wir heute haben und die wir verständlicher Weise haben.

Ist Jesus wirklich der Messias, durch den Gottes Reich kommt?
Wirkt Gott überhaupt in dieser Welt? Oder ist er gar nicht da?

Mitten im Matthäusevangelium steht dieser Zweifel des Johannes und die Antwort, die Jesus gibt – ja! Er gibt Johannes eine Antwort – und damit allen, die die gleichen Zweifel haben:

Blinde sehen! Lahme gehen! Aussätzige werden rein. Taube hören. Tote stehen auf und den Armen wird die frohe Botschaft verkündet!

Das sind die Zeichen des Himmelreiches!

Schauen wir in unsere heutige Welt:
Krankheiten und Leiden werden geheilt – selbst solche, für die es bis vor kurzem gar keine Heilungschancen gab.
Menschen aus Palästina und Menschen aus Israel pflegen bewusst Freundschaften und treten gemeinsam für die Versöhnung ein.

Christen haben unzählige Schulen, Krankenstationen, Krankenhäuser aufgebaut. Christliche Einrichtungen unterstützen die Menschen in den Trockengebieten und finden Methoden, wie sie mit wenig Wasser eine ausreichende Ernte erzielen. Straßenkinder und missbrauchte Mädchen finden Aufnahme in christlichen Schutzhäusern überall auf der Welt. Diese Aufzählung lässt sich schier unbegrenzt weiterführen.

Die Zeichen für das Reich Gottes, das in dieser Welt angebrochen ist, sind unübersehbar und vielfältig. Gottes Gericht vernichtet nicht die Bösen, sondern heilt die Kranken und Verwundeten!

Dass diese Welt trotz aller Gewalt und der Bosheit weiterbesteht, danken wir Gott, der seinen Geist in die Menschen legt, damit sie heilen und verzeihen, damit sie trösten und stärken.

Und wir, liebe Schwestern und Brüder Jesu, wir dürfen daran mitwirken, dass Gottes Reich sich ausbreitet und immer mehr Menschen dazu kommen und darin die Lebensfreude finden. Amen.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Gott, alles Leben hat in dir seinen Ursprung und du behütest deine Schöpfung erfüllst sie dauernd mit deiner Kraft. Wir beten:

Gott, Vater des Lebens    L/A: Schenke uns dein Heil.

  • Wir beten für die Menschen, die wie Johannes der Täufer die Ungerechtigkeit anprangern und zur Gerechtigkeit mahnen.
  • Wir beten für die Kinder und Frauen und Männer, die von anderen unterdrückt werden, dass sie Frieden finden.
  • Wir beten für unsere Kirche, dass sie weiterhin den Mut hat, den sexuellen Missbrauch durch Priester und kirchliche Mitarbeiter aufzuklären und so das Vertrauen zurückgewinnt.
  • Wir beten für die freien Staaten Europas, dass sie lernen, wie sie sich Autokraten und Kriegstreibern widersetzen – und den Krieg vermeiden.
  • Wir beten für die Menschen, die anderen helfen: in der Medizin, in der Landwirtschaft, in der Bildung, in der Sorge um das nötige Einkommen:
    dass ihre Arbeit Frucht bringt.

Lektor/in: Gott, in der Taufe haben wir deinen Geist empfangen, damit wir deinem Reich des Friedens dienen. Verherrliche durch uns deinen Namen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

A: Amen.