02.03.2022: Aschermittwoch

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
Ich begrüße Sie alle sehr herzlich heute Abend in unserer Pfarrkirche und freue mich, dass sie gekommen sind. Wir wollen die österliche Bußzeit beginnen:

Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Gnade und Frieden von Jesus Christus, unserem Bruder, Erlöser und Herrn, sei mit Euch!

Der Krieg in der Ukraine erschreckt mich und ich vermute sie alle.
Wir haben Ängste, was noch alles passieren könnte.
Wir wünschen uns, dass der Krieg bald endet.

Dennoch ist heute Aschermittwoch.
Dennoch stehen vor uns die hl. 40 Tage der österlichen Vorbereitungszeit.
Dennoch sind wir aufgerufen, unser persönliches Leben zu überdenken und wieder auf das Reich Gottes hin auszurichten.

Mir wird in diesem Jahr besonders bewusst, dass wir auch in unserer persönlichen Lebensführung verwoben sind mit allem, was in dieser Welt geschieht.

Grüßen wir Christus, dem wir nachfolgen

Jesus, du hast Gottes Gerechtigkeit verkündet.
Jesus, du hast Gottes Barmherzigkeit verkündet und gelebt.
Jesus, du bist der König des Friedens

Tagesgebet
Gott, du bist treu!
Im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig Tage der Umkehr und Buße!
Du weißt, wir sind sündige Menschen und unser Glaube ist oft schwach.
Rede uns nun zu Herzen, tröste, ermahne und ermutige uns.
Gib uns Kraft, dass wir alles Böse von uns weisen und entschieden das Gute tun!
So bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Wenn ihr betet, wenn ihr fastet, wenn ihr Almosen gebt ….
sagt Jesus. Fasten, Beten, und die Hilfe für die Armen sind drei wesentliche Aktivitäten des Glaubens. Sie gehören zum religiösen Leben wie das Amen zum Gebet.

In der Bergpredigt des Matthäusevangeliums wird dafür weder geworben, noch wird es als überflüssig erklärt. Es ist selbstverständlich.
Jesus mahnt nur: Betet, fastet und spendet aus Überzeugung und ehrlichen Herzens – und nicht um bewundert zu werden und Eindruck zu erwecken.

Wer betet, vertraut sich Gott an: er will auf Gott hören und sich von ihm führen lassen. Er vertraut Gott, dass er ihm den Weg zum Leben führt. Gott, was willst du, dass ich tue? Damit verbinden wir alle Sorgen und Bitten: Was willst du, Gott, damit wir gesund bleiben und zufrieden? Damit die oder der gesund wird und bleibt?

Wer fastet, übt sich darin, unabhängig von den selbstbezogenen Wünschen zu werden: ich muss dies und das nicht haben und jedenfalls nicht sofort – wichtiger ist, dass ich auf Gott höre und gerecht und barmherzig bin.

Wer für Arme spendet, fängt schon damit an und erkennt, dass der persönliche Besitz nicht nur ein behagliches Leben garantiert, sondern auch eine Verpflichtung ist gegenüber denen, die weniger haben.

Liebe Schwestern und Brüder,
Beten, Fasten und Almosen helfen uns, unser Leben auf Gott hin, auf die Liebe zum Mitmenschen hin auszurichten und damit helfen sie uns zugleich, die Trennungen, die Sünden zu überwinden.

Dazu ermuntert uns auch das Leitwort der heurigen Aktion MISEREOR:
Es geht. Gerecht.

In dem Schrecken dieser Tage erleben wir, zugleich, dass die Menschen sich nach Gerechtigkeit sehnen und auch etwas dafür tun wollen.
So viele hilfsbereite Menschen unternehmen dies und das, um in der konkreten Not den flüchtenden und vertriebenen Menschen zu helfen.

Auch wir können und werden vor allem mit Geldspenden den Menschen in und aus der Ukraine in Ihrer Not helfen. Dazu halten wir am 6. und am 13. März eine Sonderkollekte, die an Caritas International überweisen wird.

Es geht. Gerecht. ‑ Ermuntert uns die Fastenaktion MISEREOR. Aber was ist gerecht?

Gerecht ist, wenn jeder Mensch sich satt essen kann und einen Wohnraum für sich und seine Familie hat und wenn er für die Gesundheit sorgen kann durch saubere Toiletten und Waschmöglichkeiten.

Gerecht ist, wenn wir uns dafür einsetzen und auch danach fragen, wie diese Gerechtigkeit hergestellt werden kann.
Gerecht ist es auch, wenn wir danach fragen, warum so vielen Menschen das unerreichbar ist.

Liebe Schwestern und Brüder,
der Schrecken über den Krieg Russlands gegen die Ukraine steckt uns in den Gliedern. Wieder einmal regiert die Unvernunft, das Streben nach Macht und Größe, der verletzte Stolz – wieder einmal in der Geschichte der Menschheit regiert die Gewalt und treibt Menschen in den Tod.

Mich erschreckt nicht nur, der Angriffskrieg, den Russland gegenüber der Ukraine begonnen hat. Mich erschreckt auch die Reaktion in unserem Land. Der große Jubel bei Journalisten und Politikerinnen, dass nun endlich wieder aufgerüstet werden soll mit 100 Milliarden Euro.
Ich hatte gedacht, wir hätten gelernt, dass Waffen keinen Frieden bringen und dass wir besser eine Politik machen, die auf Verständigung setzt und nicht auf Konfrontation.
Die Begeisterung für neue Bewaffnung erinnert mich mit Schrecken an die Kriegsbegeisterung von 1914. Welcher Schrecken kam damals über die Welt!

Das ist ein fürchterlicher Rückschritt der Menschheit auf dem Weg zu einer Menschheitsfamilie, die miteinander und füreinander Verantwortung sieht und trägt und übernimmt.

Mir selbst und uns allen möchte ich Mut zusprechen.
Lassen wir uns nicht hineinziehen in die verführerische Spirale von Vergeltung und Feindseligkeit. Halten wir fest an der Hoffnung auf Gerechtigkeit und an dem Entschluss, immer einen Weg zu suchen, der zu mehr Frieden und mehr Gerechtigkeit führt.

Wir können Mut haben, denn Gott ist gerecht – nicht weil er die Guten belohnt und die Bösen bestraft, sondern in dem Sinn, den ich vorhin angedeutet habe: er wohnt in jedem Menschen. In jedem Menschen ist sein Leben. Jeder Mensch ist sein Ebenbild – egal woher und welches Geschlecht: männlich oder weiblich oder divers.

Unsere Gerechtigkeit ist, dass wir dieses Ebenbild ausprägen und es nicht zu einem Zerrbild werden lassen. Unsere Gerechtigkeit ist, dass wir deshalb Jesus nachfolgen. Auch als er in seinem entstellten menschlichen Körper am Kreuz hing – gerade da, als er für seine Verfolger betete – gerade da wurde er am meisten als Ebenbild Gottes sichtbar.
Es geht. Gerecht. Damit wir als Gottes Ebenbild erkennbar sind und die Menschen vertrauen und hoffen können. Amen.

Fürbitten:

Pr.: Gott, du erfüllst uns mit deinem Geist und gibst uns Kraft, damit wir einander Gutes tun und dadurch Zeugnis geben für deine Liebe.

L/A: Herr, wir kommen zu dir.

  • Gott, du hast uns als dein Ebenbild geschaffen

Herr, wir kommen zu dir.

  • Du willst dass wir vor dir in Frieden leben
  • Du bist die Liebe, nach der wir suchen.
  • Du hast uns durch Christus mit dir versöhnt
  • Du bist gerecht und schließt niemanden aus.
  • Du bist der Friede für jeden, der zu dir kommt.

Pr.: Wir beten zu dir, weil du Gott bist und alles in deinen Händen liegt.

  • Für die Menschen in der Ukraine: dass die Gewalt schnell ein Ende hat und Freiheit und Frieden zurückkehren.

L/A: Herr, erhöre unser Rufen

  • Segne uns und unser Bemühen, gerecht zu sein.
  • Gib uns Mut und Einsicht, damit wir die Wege zu Frieden und Gerechtigkeit finden und gehen.
  • Gib uns Kraft, dass wir unsere Verantwortung für andere erfüllen.
  • Stärke in uns die Liebe zu den notleidenden Menschen
  • Bestärke uns im Entschluss durch freiwilligen Verzicht unsere Selbstbezogenheit und Selbstsucht zu überwinden.

Pr.: Gott, du bist die Quelle des Lebens und alles lebt durch dich. Wir preisen dich heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Dankgebet:
Gott, unser Vater, wir danken dir für dein Wort, das du an uns gerichtet hast.
Es führt uns den Weg zu dir.
Wir haben das Aschenkreuz empfangen als Zeichen der Vergänglichkeit und der Umkehr.
Bleibe nun mit deinem Segen bei uns und gib uns Kraft,
damit wir uns durch Fasten, Almosen und Gebet für die Feier unserer Erlösung bereiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

20.02.2022: 7. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Schwestern und Brüder,
einerseits bin ich versucht, meine Gedanken weiterzuführen zu unserer Kirche, zur Leitung unserer Kirche und zu den Veränderungen, die im synodalen Weg diskutiert werden.

Bei der letzten Versammlung vom 3. bis 5. Februar wurde ein erster Grundlagentext beschlossen. In diesem Grundlagentext heißt es ganz klar, dass die deutsche Kirche – auch die 2/3 Mehrheit der Bischöfe sich dafür einsetzt, dass verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden.

Außerdem heißt es da unter der Überschrift: Zugang von Frauen zum Amt:

„Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, dass Dienste und Ämter in der Kirche für alle Getauften und Gefirmten zugänglich gemacht und entsprechend ihren Charismen und Berufungen, ihrer Eignung, Befähigung und Leistung besetzt werden.
Wir regen eine synodale Verständigung auf weltkirchlicher Ebene an.
Wir sind überzeugt: Die neue Klärung der Zugangsvoraussetzungen schafft eine Grundlage dafür, dass die Gaben des Geistes, die der Kirche geschenkt sind, besser zur Wirkung kommen und das Zeugnis des Evangeliums an Kraft gewinnt.“

Diese Aussagen wurden auch von 70% der Bischöfe positiv verabschiedet!

Andererseits möchte ich über die Bedeutung der Texte der Hl. Schrift für unser heutiges Leben nachdenken und sie auslegen – gerade bei diesen Texten, die wir heute gehört haben:

Das erste Buch Samuel schildert, wie König Saul nach dem Leben trachtet, weil er durch ihn seine Macht gefährdet sieht. David musste vor ihm fliehen. Er wurde zum Anführer einer kampfbe­reiten Söldnertruppe.

Doch als er die Möglichkeit hatte, Saul, der ihn verfolgte, zu töten, tat er es nicht – weil er in ihm den von Gott erwählten König achtete.
Diese Geschichte ist im Hinblick auf das Evangelium ausgewählt.

Jesus spricht die an, die ihm zuhören, also uns, die wir an ihn glauben.
Was er uns ans Herz legt, ist eine völlig neue Weise des Menschseins.
Es wird nicht mehr zwischen Freund und Feind unterschieden.

Das Liebesgebot, also der Impuls, dem anderen zu helfen und ihm Gutes zu tun umfasst alle Menschen – auch die, die sich feindselig verhalten.

Jesus geht soweit, dass er sagt, wir sollen uns nicht gegen Unrecht wehren, das uns angetan wird.

Liebe Schwestern und Brüder, so unglaublich dieses neue Menschsein ist,
so sehr es mich überfordert in meinem Handeln und Verhalten ‑ dies ist einer der Gründe, warum ich zu Jesus halte und versuche, ihm zu folgen:

Dieses neue Menschsein ist die Zukunft. Barmherzig sein, die Schuld erlassen, Gutes tun – auch dem Feind, nicht richten und nicht verurteilen.

Schon jetzt und seit jeher gibt es dies unter uns Menschen – sonst gäbe es keine Menschen mehr! Die Menschheit wird weiter bestehen und diese Erde wird weiter unser Lebensraum sein, je mehr wir dieses neue Menschsein verwirklichen:

Wir werden lernen, die Wünsche des anderen zu achten wie unsere eigenen und ja: dies wird auch für die Beziehungen zwischen Staaten und Bündnissen gelten. Dann wird es keinen Krieg mehr geben, bei dem so viele Menschen, Tiere und kostbare Güter vernichtet und zerstört werden.

Menschen werden nicht mehr verurteilt und ausgeschlossen und abgewertet, weil sie anders leben, anders sind oder anders lieben.

Jesus sagt: Wir Menschen können das – lernen!

Umso verheerender ist es, dass Männer, die diese Botschaft verkünden sollen, selbst anderen Schaden zugefügt haben. Umso verheerender ist es, dass es einigen immer noch schwerfällt, ihre Verwicklung zuzugeben.

Wir sind mitverantwortlich: dass auch wir dafür eintreten und unsere Stimme erheben, dass sich unsere Kirche so verändert, dass in unserer Mitte solches Unrecht nicht vorkommt und wenn es vorkommt, aufgedeckt wird und die Betroffenen Hilfe und Gerechtigkeit erfahren und den Schutz der Gemeinschaft unseren Schutz.

Verheiratete Priester: ja ‑ Frauen als Priester: Ja; eine menschenfreund­liche Haltung zur Geschlechtlichkeit in all ihren Ausprägungen. Ja

06.02.2022: 5. Sonntag im Jahreskreis

Ansprache:

„Geh weg von mir, Herr, denn ich bin Sünder!“ – das war die Antwort von Franziskus auf die Frage was er als neuer Papst über sich selbst sagen könne.

In dem Abschnitt des Lukasevangeliums drückt Petrus nach dem übergroßen Fischfang mit diesen Worten seine Bestürzung aus, als er merkt, dass er es mit Gottes Kraft zu tun bekommt.

Aber Jesus sagt: „Fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen!“ – Derzeit laufen die Menschen uns weg – in Massen.

Wie kann das wieder anders werden?

Wenn wir uns von Paulus ins Gewissen reden lassen und am Glauben festhalten, den Paulus in wenigen Worten zusammenfasst: Jesus ist gestorben und begraben worden, er ist am dritten Tage auferweckt worden und erschien dem Kephas und dann über 500 Brüdern.

Und was ist dazu zweitens nötig? Das Jesajabuch drückt es in dichterischer Sprache aus: Jesaja sagt, in einer Vision wären seine Lippen mit glühenden Kohlen berührt worden, um sie zu reinigen. Dann erklärte er: Hier bin ich, Herr, sende mich.

Ich habe keinen Grund, an der göttlichen Kraft zu zweifeln. Ich vertraue darauf, dass Gott die Schöpfung niemals aufgeben wird, sondern dass sie erfüllt ist von der Herrlichkeit Gottes – dreimal heilig ist er. So stimmen wir im Sanctus in das Lob des himmlischen Heeres ein.

Wir Christen und besonders die, die in der Kirche ein Amt übernehmen und innehaben, bedürfen der Reinigung, ehe wir uns senden lassen. Damit wir wirklich reine Absichten haben und nicht hinter der Fassade des Seelsorgers verwerfliche Absichten verfolgen.

Wenn diese „Reinigung“ unterbleibt, kommt es zu solchen verbrecheri­schen Taten, wie sie in den diversen Gutachten seit nun schon 20 Jahren immer wieder auftauchen.

Es genügt eben nicht, den Katechismus zu kennen. Wer Christus verkün­den möchte, muss ein reifer und stabiler Mensch sein, mit einem eigenständigen Charakter. Eine Person, die keinem anderen Schaden zufügt und die ihre Stellung und niemanden auf irgendeine Weise missbraucht.

Solche gefestigten Personen, ob nun mit bischöflicher Beauftragung und in einem kirchlichen Beruf oder in einer Pfarrgemeinde und im eigenen Lebensumfeld sind gesandt, die Botschaft zu verkünden, den Glauben, den Paulus verkündet hat.

Ist ihnen bewusst geworden, wie knapp dieses Bekenntnis ist? Auch das Glaubensbekenntnis ist sehr überschaubar. Da ist im Lauf der Zeit vieles hinzugefügt worden: die leibliche Jungfräulichkeit Mariens nach der Geburt, genaue Vorschriften zum sexuellen Verhalten, die Unfehlbarkeit des Papstes, die Ehelosigkeit für Weltpriester. Der Katechismus ist ein dickes Buch, in dem alles zusammengetragen ist.

Doch eines steht für mich fest: Vieles wurde zu seiner Zeit als wichtig und richtig erkannt und war es hoffentlich auch. Doch genau deshalb haben wir Christen auch heute die Pflicht zu erkennen, was heute wichtig und richtig ist, damit Jesu Botschaft den Menschen Trost und Zuversicht bringt und ihre Liebe stärkt.

Bischöfe, die dies abtun mit dem Vorwurf, dass man dem Zeitgeist nicht nachlaufen dürfe, versuchen jegliche Erneuerung im Keim zu ersticken und setzen in gewohnter Weise dafür ihre innerkirchliche Macht ein. Das bringt viele Christen dazu wegzulaufen.

Wir Christen, das Volk Gottes, sollen die reine Lehre verkünden: Christus, der auferweckt wurde, der durch die Sünden der Menschen ans Kreuz geschlagen wurde. Wir verkünden, dass Gott unsere Zukunft ist und dass wir in ihm leben und leben werden. Dazu sendet und Christus!

Wenn wir auf sein Wort hin und nicht verfälscht durch unsere eigenen Regeln seine Botschaft verkünden und noch wichtiger, zu den verletzten Menschen gehen und ihnen aufhelfen und ihre Wunden versorgen, Dann – werden die Netze auch wieder voll sein.
Denn es gibt so viele Menschen, die sich nach Heilung sehnen und nach Ansehen und nach Respekt und nach Hoffnung.

23.01.2022: 3. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Schwestern und Brüder,
mich bewegt heute zweierlei: erstens möchte ich jetzt in der Gebetswoche für die Einheit der Christen uns allen diesen Auftrag Jesu ans Herz legen:
Unsere verschiedenen Konfessionen haben ihre Berechtigung – gerade wegen ihrer Unterschiede. Es wäre gar nicht wünschenswert, sie zu verschmelzen. Doch es ist notwendig, dass wir einsehen und verstehen: die Unterschiede trennen uns nicht von Jesus. Sie dürfen uns nicht daran hindern, das Brot miteinander zu brechen und freudig zusammenzukommen. Unsere Bischöfe sollten endlich aufhören, dies zu blockieren.
– wie das manche Bischöfe getan haben, als es um die Möglichkeit ging, dass ev. Ehepartner zusammen mit ihrem katholischen Partner zur Kommunion gehen.

Damit zusammenhängt das Zweite, was mich bewegt:

Das ist natürlich die Veröffentlichung des Gutachtens über die sexuelle Gewalt seit 1945 in unserem Nachbarbistum vor wenigen Tagen: Seit 1945 haben alle Bischöfe und ihre Generalvikare und Personalverantwortlichen unzureichend reagiert, wenn Priester oder andere kirchliche Mitarbeiter Menschen durch sexualisierte Gewalt schweren und schwersten Schaden zugefügt haben.

Dabei beschäftigt mich natürlich die gleichen Fragen, die von Journalisten gestellt werden: Warum wurde nicht anders gehandelt? Was sind die tieferen Gründe? Gibt es überhaupt entlastende Umstände?

All das wird in der Öffentlichkeit jetzt ausgiebig diskutiert und die Verantwortlichen werden dafür angeklagt.

Mich beschäftigt aber eine andere Frage: Wie kann ich mir und ihnen und wie können wir unseren Bekannten und Freunden erklären, dass wir dennoch als Kirche zusammenhalten.

Der einzige Grund für mich ist: Ich glaube an Jesus und ich glaube ihm, der seine Sendung so beschrieben hat: Ich bin gekommen, um die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen.

Genau das hat er in seinem Leben getan und er hat uns beauftragt es auch zu tun.

Und wenn es noch so viele Christen gibt, und auch Bischöfe, die diesen Auftrag nicht erfüllt haben, ja sogar selbst mitschuldig oder schuld daran sind, dass Leid zugefügt wurde – so glaube ich an diese Sendung durch Jesus von Nazareth. Und ich weiß, dass viele Christen diese Sendung in berührender und bewundernswerter Weise erfüllen.

Allerdings es ist mir ganz und gar nicht gleichgültig, dass in meiner Kirche sexualisierte Gewalt gedeckt wurde und vielleicht immer noch wird.

Mag das ein Problem der ganzen Gesellschaft sein – aber in der Kirche darf das nicht sein und hätte nie sein dürfen.

Wir müssen unsere Kirche verändern. Diese Kirche braucht einen Heilungsprozess und es nicht nur eine Krankheit, an der wir leiden.
Und wie Paulus es so eindrucksvoll meditiert: Leidet ein Glied, dann leiden alle Glieder mit. Deshalb dürfen auch die leitenden Personen nicht sagen, das sei ihre Sache. Es ist unser aller Sache, dafür zu sorgen, dass sich die Kirche ändert.

Und unser Beitrag kann nur sein, dass wir die Missstände benennen,
dass wir Änderungen vorschlagen und fordern.

Viel zu lange schon leben die Bischöfe und auch Pfarrer in Palästen und sind ausgestattet mit Herrschaftszeichen; Stab und Mitra und Priester­kragen. So konnten die Krankheiten des Hochmuts, der Unbelehr­barkeit und der Gefühlskälte Einzug halten.

Wir Katholiken dürfen uns nicht mehr widerspruchslos gefallen lassen, wenn ein Bischof das, was sehr viele Katholiken denken und wollen völlig missachtet und stattdessen seine Meinung als die einzig Richtige und Denkbare darstellt. Ersparen wir uns die immer gleichen Beispiele.

Es kann nicht mehr sein, dass jemand aufgrund seines Amtes sagt: Die Sache ist entschieden, weil ich es will. Vielmehr müssen die „Oberen“ auf jeder Ebene der Kirche mit Macht daran erinnert werden, dass sie verpflichtet sind, auf die zu hören, deren Leitung ihnen anvertraut ist.

Die geweihten Amtsträger in der Kirche sind nicht zu Herrschern geweiht, sondern dafür, für das Volk die Sakramente zu feiern, diese Zeichen, in denen uns Gottes Kraft zugesprochen wird. Sie sind gesandt, die frohe Botschaft Jesu zu verkünden und auszulegen.

Ganz offenbar ist es notwendig, dass aber das Volk Gottes, also Laien, zur rechten Zeit den geweihten Amtsträgern deutlich macht, welche praktischen Folgerungen daraus zu ziehen sind.

Wenn Laien stark auftreten, ist das ein erstes Zeichen, dass die Heilung beginnt.

Nur Mut!

02.01.2022: 2. Sonntag der Weihnachtszeit

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
In der Weihnachtszeit kommen wir oft zusammen und feiern Gottesdienst. Wir feiern Gottes Dienst an uns!
Wir singen ja in dem Lied: Christ ist erschienen, um uns zu dienen.
So wie Jesus es gesagt hat: Ich bin unter euch wie der, der bedient und hat seinen Jüngern die Füße gewaschen.

Als danken wir Gott für seinen Dienst, für seine größte Gabe, das Leben:

Herr, Ursprung des Lebens.
Quelle der Freude.
Ziel unsrer Hoffnung.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort“. Dieser erste Satz des Johannesevangeliums geht mir leicht ins Gehör. Wie könnte ich ihn nicht auswendig rezitieren können.

Dennoch frage ich mich und sie: „Was können wir über Gott und das Wort sagen und wissen?“

Reden wir über Gott! dann reden wir über den, der uns unzugänglich ist, den auch die vier sogenannten Gottesbeweise des Thomas von Aquin und der des Anselm von Canterbury nur dem beweisen können, der schon an ihn glaubt.

Was können wir über Gott und das Wort sagen und wissen?
Aus menschlicher Perspektive im Grunde nichts. Kein Mensch hat ihn je gesehen, kein Ohr gehört. Trotzdem gehört der Glaube an Gott oder Götter zum Menschen wie die Fähigkeit zu Sprechen oder Bilder zu malen.

Wenn wir über Gott sprechen, sprechen wir also zugleich über uns Menschen. Wir sprechen über das Höchste, das wir Menschen und vorstellen können.

Wir Menschen finden in dieser Erde alles, was wir zum Leben brauchen. Wir empfinden Berge, Gewässer, Pflanzen, Tiere als schön oder auch als ekelig. Nahrung und Wasser, Wärme und Höhlen geben uns Schutz und erhalten uns am Leben. Es gibt so viel davon, dass man sogar dick davon werden kann.

Zugleich lauert überall der Tod: die Kälte, die wilden Tiere, Hitze, Stürme und Fluten, Trockenheit, Krankheiten – wir müssen uns in Acht nehmen.

Was uns nützt, nennen wir gut, was uns schadet, nennen wir böse. Auch in uns ist das Gute und das Böse: wir können anderen viel Gutes tun und wir können ihnen Böses tun.

Wir Menschen haben ein leistungsfähiges Gehirn: Wir beobachten Dinge, wir probieren sie aus, wir untersuchen sie, wir überlegen wie das funktioniert und was es bedeutet und mit diesen Erkenntnissen überleben wir nicht nur, sondern wir gestalten die Welt und bauen sie um.

Wir verbessern unser Leben. Wir wollen nicht frieren und nicht hungern, wir suchen Bequemlichkeit, sogar Luxus und neue Lebensräume ‑ sogar im Weltall.

In all dem wirkt eine Urkraft, die im ganzen Universum wirkt und wir haben Anteil an dieser Kraft, die wir in uns spüren, die wir nützen, die uns antreibt, auf die wir hören.

Diese Kraft, diese Energie, die Neues schafft, die Leben zeugt, drückt sich in dieser Schöpfung aus, sie lebt in dieser Schöpfung, sie ist diese Schöpfung – doch sie ist mehr als diese Schöpfung, weil diese Schöpfung der Ausdruck ihres Seins ist und nicht sie selbst.

Da wir uns nun so weit vorgewagt haben im Nachdenken über uns und das Universum und die Kraft, durch die dieses Universum entsteht und sich entwickelt, wage ich noch einen Schritt:

Wir Menschen erfahren nicht nur unsere Kraft, Neues zu erschaffen.
Wir erleben in uns noch andere Kräfte, die in uns wirken, die unsere Handlungen bestimmen und unsere Beziehungen prägen:
Wir vertrauen und fürchten, wir lieben und hassen, wir hoffen und bangen.

Doch das, was wir selbst geschaffen haben, lieben wir, denn wir haben es uns vorgestellt und gewünscht und es vollbracht.

Wir rächen und wir vergeben, wir befeinden und wir versöhnen,
wir bestrafen und belohnen, wir verachten und haben Erbarmen.

Doch besser wird unser Leben im Vergeben und Versöhnen, im Belohnen und Erbarmen.

Ich kann nicht anders von Gott, dieser ursprünglichen Kraft reden, als dass sie gut ist: aus Liebe drückt sie sich in dieser Schöpfung aus und deshalb kann ich dieser Kraft vertrauen und hoffen, dass sie nicht in Selbstzer­störung endet, sondern immer lebt und Leben wirkt und Erbarmen hat. Und ich hoffe darauf, Gott zu erkennen und wie in ihm Tod und Leben, Gutes und Böses versöhnt sind.

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“
Und es wohnt unter uns – heute und immer. Amen.

25.12.2021: Weihnachten

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
warum lasse ich mir, warum lassen sie sich
den Glauben an Jesus Christus nicht ausreden?

Es gibt zahlreiche Argumente, die uns entgegengehalten werden:

Die Erzählungen des Lukas- und des Matthäusevangeliums sind völlig verschieden und lassen sich auch nicht harmonisch zusammenfügen.

Die Jahresangaben in den Evangelien sind zu ungenau. Man kann nicht sagen, wann Jesus geboren wurde.

Die Geburtsgeschichten enthalten viele Elemente, die sich auch in außerchristlichen und zum Teil älteren Geburtsgeschichten bedeutender Menschen finden lassen.

„Was stimmt eigentlich noch? Kann ich das alles noch glauben?“

Muss ich auch gar nicht. Denn es ist eigentlich glasklar: Die Geburtsge­schichten sind Geschichten, die den Glauben an Jesus verkünden.
Sie sind keine Reportage, sie entspringen keinen Tagebucheinträgen.

Lukas und Matthäus verwenden Anspielungen auf Verheißungen in der hebräischen Bibel, sie greifen sogar außerchristliche Motive auf und bringen sie mit Jesus in Verbindung. Sie verkünden jeder auf seine Weise:
Jesus ist der Heiland, der Sohn Gottes, der Retter.

Zusätzlich wird uns entgegengehalten: Jesus hat die Welt nicht gerettet!
Seuchen, Kriege, Feindschaften, Naturkatastrophen, Boshaftigkeit usw. sind nicht weniger geworden.

Auch das stimmt selbstverständlich. Und es ist ‑ bemerkenswert(!), dass Jesus sich gar nicht wie der Retter der Welt verhalten hat: Er hat keine Soldaten rekrutiert, er hat nicht demonstriert, er hat nicht behauptet, alles Leid dieser Welt abzuschaffen.

Im Gegenteil: Er hat darauf hingewiesen, dass es immer Arme geben wird, dass Naturkatstrophen die Menschen erschrecken werden, dass die Menschen weiter Krieg führen werden.
Allerdings hat Jesus auch gesagt: Mein Reich ist nicht von dieser Welt! Und er hat sich nicht unterkriegen lassen: Er hat seinem himmlischen Vater vertraut, mehr als ihm der Tod Angst gemacht hat.

Da haben wir es wieder: Sein himmlischer Vater. Er ist der Sohn! Der Sohn Gottes!

Es geht nicht darum, wie er gezeugt wurde.
Es geht nicht darum, wer sein biologischer Vater gewesen ist –
auch nicht darum, wer seine biologische Mutter war.

Gottes Sohn ist Jesus aus einem viel tieferen Grund:
Seine Gedanken und Worte und seine Handlungen haben eine Wurzel:

Das Vertrauen in den himmlischen Vater und seine schöpferische Liebe.

In den Evangelien ist überliefert und auf jeder Seite verständlich:
Die Liebe Jesu zum Leben und zu seinem Ursprung.

Jesus geht es ums Leben. Er hat den Menschen das Leben zurückgegeben:
davon erzählen die Heilungsgeschichten.

In seinen Lehren, seinen Weisungen und seinen Reich Gottes Gleichnissen hat Jesus den Weg gezeigt und erklärt. Wer sein Denken studiert und lernt so zu denken wie er, der kann – so wie Jesus selbst und vielleicht sogar noch mehr – dem Leben dienen, dem Leben aufhelfen,
die Menschen trösten und versöhnen und Frieden finden.

Deshalb verkündet das Johannesevangelium in seinem Vorwort:

Allen, die an ihn glauben, gab er Macht Kinder Gottes zu werden.

Liebe Schwestern und Brüder, Jesus heilt meine Seele – immer wieder – so dass sie nicht zerrissen wird von Angst und Aggression;
Jesus versöhnt mich mit meinem Leben und meiner Geschichte,
Jesus hilft mir, Frieden zu finden,
er zeigt mir den Weg des Lebens.

Und deshalb lasse ich mir den Glauben nicht ausreden, sondern feiere die Geburt meines Retters und Lehrers, der mich lehrt, ein Kind Gottes zu sein.

Fürbitten

Pr.: Gott, himmlischer Vater, du bist da, in uns und wir sind in dir.
Es ist eine unlösbare Einheit zwischen dir und uns. Deshalb beten wir für die Menschen, dass sie heil werden:

Herr, erhöre unsere Bitten.

  • Wir beten für die Mutlosen, um Mut.
  • Wir beten für die Menschen, die sich selbst Vorwürfe machen:
    um Versöhnung.
  • Wir beten für die Menschen in Armut und Not: um ein menschenwürdiges Leben.
  • Wir beten für die Glaubenden: dass sie immer besser lernen, deine Kinder zu sein.
  • Wir beten für die werdenden Mütter und Väter, um Freude und Zuversicht.
  • Wir beten für die Menschen in Russland und Belarus: dass sie vom Krieg verschont bleiben.
  • Wir beten für unsere Lieben: um Gesundheit und Wohlergehen.

Pr.: Gott, wir danken dir für das Leben, wir preisen dich für deine wunderschöne Schöpfung und wir ehren dich durch unsere Liebe zu deinen Geschöpfen. Amen.

19.12.2021: 4. Adventsonntag

Einführung: Die Tage vor Weihnachten sind kritische Tage. In der Familie und im miteinander der Staaten ballen sich in manchen Jahren Dramen zusammen. Es gab auch schon Terrorakte gerade um die Weihnachtstage.

Das Lukasevangelium hingegen erzählt eine Geschichte, wie zwei werdende Mütter zusammenkommen und von der Freude, die sie erleben.

In unseren Gottesdiensten müsste die Begegnung mehr Platz haben.
Wenn Menschen sich begegnen, die Liebe bedenken und sich verbünden,
da berühren sich Himmel und Erde und der Friede wächst.

Wir wollen die Liebe bedenken: die Liebe Gottes und wie wir Liebe schenken können.

Herr Jesus Christus,
Du bist das Wort des ewigen Vaters.
Du stillst die Hoffnung auf Frieden.
Du versöhnst uns mit unserem himmlischen Vater.

Tagesgebet:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
ist unsere Zeit wirklich schwer? Aus dem Blickwinkel der Jahre zwischen 1980 und 2000 ganz sicher: In den letzten 20 Jahren musste die ganze Welt und auch wir in Europa und in Bayern viele Krisen überstehen:
Und seit fast 2 Jahren ist es das erste Mal, dass eine Krise wirklich jeden Menschen betrifft und erfasst:
Unser tagtägliches Verhalten wird dadurch bestimmt, Angst und Verweigerung prallen aufeinander, Beruf, Erwerb und Freizeitmöglichkeiten sind eingeschränkt bis hin zur Reglementierung, dass man sich privat nicht nach Belieben treffen kann.

Diese Krise wirkt auch so als ob man eine Decke wegzieht und Dinge zum Vorschein kommen, die man nicht gesehen hat oder nicht sehen wollte:

Es gibt viele Menschen, mehr als man dachte, die unzufrieden sind: 
Sie fühlen sich benachteiligt, und sie haben oft wenig Einkommen,
sie fühlen sich von der parlamentarischen Demokratie übersehen und nicht ernstgenommen. Sie haben Wut im Bauch, die in Hass umschlägt und auch in Gewalt.

Der Propheten Micha lebte in einer Zeit, in der es ähnliche Erfahrungen gab: Viele waren unzufrieden, weil die Männer um König Ahas in Jerusalem sich immer mehr Macht und Einfluss verschafften und die einfache Bevölkerung auf dem Land immer ärmer machten.

Micha protestierte dagegen: „Ihr erbaut den Tempel mit Blut und die Stadt Jerusalem mit lauter Unrecht!“ Er droht: „Jerusalem wird ein Trümmerhaufen werden!“

Micha ist ein Bauernprophet aus dieser unteren Einkommensschicht, aber ein Prophet: einer, der im Namen Gottes spricht: er ruft nicht zum Umsturz auf. Er redet den Reichen und Mächtigen ins Gewissen, damit sie erkennen, wohin ihr Handeln führen wird und damit sie das ausbeute­rische Unrecht beenden. Er sagt: Wenn ihr nicht auf Gott hört und wieder Gerechtigkeit übt, wird das Unheil kommen nicht nur über die anderen, sondern auch über euch.

Liebe Schwestern und Brüder, ich befürchte, dass das für alle Zeiten gilt:
Wenn die Reichen und Mächtigen den Bogen überspannen, wenn sie unersättlich immer noch mehr Reichtum und Macht sammeln, endet es am Schluss in der Katastrophe.

Darum hoffe ich sehr, dass unsere Gesellschaft, unsere Parlamente und die Interessensgruppen, sich aufraffen und etwas ändern:

Welch ein Ruck ginge durch die Gesellschaft, wenn der Ertrag der produktiven Arbeit wieder mehr in die Hände derer ginge, die ihn erwirtschaften.

Welch ein Ruck ginge durch die Gesellschaft, wenn man darauf achtet, was die wahren Ursachen jener Wut sind, die sich in Parolen Luft macht, die eher die wahren Probleme verdecken und sie deshalb auch nicht lösen werden – selbst wenn ihre Anführer die Macht erringen würden.

Doch viel zu viele Menschen– die Reichen und Mächtigen und die wütenden und oft auch hasserfüllten Menschen – laufen dem Irrtum nach, sie könnten aus eigener Kraft ihr eigenes Glück schmieden – nur für sich und ihre Freunde und sagen: „Gott brauche ich dazu nicht!“

Doch gerade und besonders der Glaube an Gott versetzt uns in die Lage, nicht das eigene Wohl, nicht den eigenen Wunsch in die Mitte zu stellen, sondern das Wohl des anderen zu suchen wie das eigene.

Ja, auch wir Glaubenden lassen uns blenden: auch wir genießen den Wohl­stand und fragen nicht immer, wie er entsteht. Oft sieht es so aus, als würden auch unsere Anführer die Menschen ohne Macht und Geld übersehen. Die Mitren und Hirtenstäbe und Messgewänder glänzen von Gold und Seide.

Darum sollten wir auf den Propheten Micha hören: Es gibt keinen Frieden, wenn nicht auch die Armen daran Anteil haben. Die Menschen, die in „Bethlehem“ wohnen. Von den missachteten Leuten kommt die Rettung. Selig sind, die glauben, was Gott ihnen sagen lässt:
Frieden und Gerechtigkeit sind die zwei Seiten einer Medaille und sie gedeihen gebettet in Barmherzigkeit und Sanftmut.

Fürbitten

Pr.: Gott, Vater der Armen und Retter der Machtlosen. Wir bitten dich:

  • Für die Menschen in Bethlehem, die umgeben sind von haushohen Betonwänden und nur mit großen Hindernissen ihre Stadt verlassen dürfen: dass sie Frieden erleben dürfen, als gleichberechtigte Bürger in ihrem Land.
  • Für die Menschen, die voller Wut und Hass sind, dass ihre Not gehört wird und dass sie zur Besinnung kommen und nicht durch Gewalttaten ihren berechtigten Anliegen schaden.
  • Für die Nationen Europas und Russland: dass sie sich nicht der schein­baren Zwangsläufigkeit hin zu militärischer Gewalt ergeben, sondern im Gespräch die Konflikte austragen und nach fairen Lösungen suchen.
  • Für unsere ganze Gesellschaft: dass die Abscheu vor Gewalt gegen Menschen und Sachen tief in uns einwurzelt und wir stattdessen den Frieden lieben und das Leben und den Besitz des anderen achten.

Pr.: Gott, du sendest Jesus in diese Welt, um uns zu versöhnen. Um deines Namens willen, sende deinen Geist in die Herzen der Menschen,
dass sie den Frieden suchen – in allem, was sie tun. Amen.


28.11.2021: 1. Adventsonntag Lesejahr B

Einführung:
Es gibt so viele Krisen und Gefahren und Katastrophen.
So viele Menschen (manchmal auch ich selbst) verhalten sich rücksichtslos, gleichgültig, nur auf sich selbst bezogen, sorglos und sogar verantwortungslos.

Wie wird das weitergehen? Wo wird das hinführen?

Was erwarten wir? Was wird kommen? Kann es gut werden? Gibt es eine Zukunft?

Lassen wir unsere Hoffnung stärken. Öffnen wir uns für Gottes Geist.
Das ist kein Geist der Verzagtheit sondern

Kyrie
Herr Jesus Christus, du führst uns den Weg.
Du machst uns Mut, auf dein Reich zu hoffen.
Du stärkst unsere Hoffnung auf Leben und Heil.

Tagesgebet:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
was wird in 3 Jahren sein oder in 20?
Diese Frage kann ich auf mich beziehen:  Was wird mit mir sein?
In 3 Jahren? Hoffentlich bin ich noch Pfarrer, hoffentlich kräftig und zufrieden und voller Pläne. In 20 Jahren allerdings, muss ich damit rechnen, dass ich vielleicht schon gestorben bin – aber nicht tot!
Ich glaube ja an das Leben in Gottes Ewigkeit.

Wie sehen Sie ihre Zukunft in 2 in 6 oder in 20 Jahren?

Diese Frage können wir aber auch auf unser Land beziehen, auf Europa, auf die Welt: Werden wir es schaffen, dass wir den Menschen in den Küstengebieten neuen Wohnraum schaffen – weil ihr bisheriger Lebensraum durch den steigenden Meeresspiegel unter Wasser ist?

Werden wir die Pandemie überwunden haben?

  • Werden die großen Machtblöcke der Erde einen Weg gefunden haben, friedlich miteinander zu existieren und sich gegenseitig zu nützen statt zu bekämpfen?
  • Werden die Atomwaffen abgeschafft sein?
  • Werden die Länder der EU es schaffen, ihre freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und ihre unterschiedlichen Interessen gerecht auszugleichen?
  • Wird die Lebensqualität besser geworden sein?
  • Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen.

Im Kern geht es um die Frage: Glaube ich an eine gute Zukunft für die Menschen? Trotz aller Krisen und Katastrophen, die es immer wieder geben wird? Glaube ich daran, dass der Mensch es schafft kann, einen Weg in die Zukunft zu finden?

Dieses Vertrauen und diesen Glauben an die Menschheit stärkt die 1. Lesung aus dem Buch Jeremia: Die gerechten Menschen werden Recht und Gerechtigkeit wirken. Israel kann in Sicherheit wohnen.

Damals war das auf das Volk Israel bezogen. Israel soll den Mut nicht verlieren. Es wird Recht und Gerechtigkeit geben im Land, weil sie wieder auf Gott hören.

Paulus im 1. Thessalonicherbrief und auch die Stelle aus dem Lukasevangelium stärken auch das Vertrauen in die Zukunft und den Mut, bewusst auf diese Zukunft zuzugehen:

„Lebt so, dass euer Leben Gott gefällt!“ mahnt Paulus die Christen – also auch uns heutige:

Das Evangelium warnt uns davor, dass unsere individuellen Bedürfnisse und Ansprüche, unsere Wünsche nach Annehmlichkeit (Rausch und Trunkenheit) und die Sorgen des Alltags unser Tun bestimmen:

Denn wenn wir anfangen würden, Unrecht zu tun und selbstsüchtig zu handeln, würden wir nicht mehr an eine gute Zukunft glauben. Dann hätten wir aufgegeben. Wir hätten uns vom Glauben an Gott abgewandt.

Und wenn es dann soweit ist, dass in der Zukunft Mitgefühl zählen und Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Nachsicht mit den Fehlern der anderen.
Dann würden wir einsehen müssen, dass wir auf dem verkehrten Weg waren.

Schwestern und Brüder, wir sind Christen und glauben an die Botschaft Jesu vom Reich Gottes. Wir erwarten dieses Reich! Es ist im Kommen und es ist schon da, wenn wir auf Jesus hören.

Darum sollten wir geduldig und beharrlich bleiben und handeln, wie es dem Glauben an Gottes Reich entspricht:
Das Gemeinwohl ist wichtiger als meine selbtbezogenen Ansprüche;
Es ist wichtiger, dass alle satt werden, als dass ich meinen Besitz vermehre.
Es ist besser Rücksicht zu nehmen, als zu fordern.
Zuvorkommenheit macht das Miteinander geschmeidig, wie die Butter das Brot. Und Freundlichkeit versüßt das Leben wie der Honig die Speisen.

Liebe Schwestern und Brüder! Erwarten wir Gottes Reich und gehen wir weiter darauf zu. Es wird kommen – auch durch uns. Es ist Advent!

Fürbitten

Pr.: Vater im Himmel, wir leben in einer schwierigen Zeit. Wir sorgen uns um die Menschen, die krank werden und dass es so viele sind.
Wir spüren, wie sich die Menschen entzweien und einander verurteilen und einander nicht verstehen. Deshalb beten wir zu dir:

A: Guter Gott, dein Reich komme, dein Wille geschehe

  • Wir beten, dass Rücksicht und Nachsicht das Miteinander der Menschen erleichtern.
  • Wir beten, dass in den Menschen das Bemühen wächst, den anderen zuzuhören und seine Sorgen und Anliegen zu verstehen.
  • Wir beten, dass die Menschheit begreift, dass sie eine Familie ist, in der alle miteinander verbunden sind.
  • Wir beten, dass die Abscheu vor der Gewalt die Menschen davor bewahrt, anderen weh zu tun und Schaden zuzufügen.
  • Wir beten, dass die Zuversicht in eine gute Zukunft den Willen stärkt, geduldig und beharrlich das Gute zu tun.

Pr.: Du Gott hast Deinen geist in uns gelegt, den Geist der Hoffnung und der Geduld und der Zuversicht. Wir erwarten, dass dein Reich kommt und wir dich preisen werden zusammen mit allen Menschen. Amen.


21.11.2021: Christkönigssonntag

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Jemand hat mir erzählt, dass er beim Bücherkauf den Schluss eines Buches liest und dann entscheidet, ob er das Buch kaufen möchte. Der Schluss, das Ende fasst nochmals alles zusammen.

Heute endet das Kirchenjahr. Dieser Sonntag setzt den Schlusspunkt – nachdem wir die Erwartung des Messias, seine Ankunft, sein Leben, sein Sterben und Auferstehen, seine Heimkehr zum Vater und seine Gabe den Heiligen Geist erinnert haben.

Der Schlusspunkt heißt: „Jesus Christus ist König. Aber sein Königtum ist nicht von dieser Welt.“

So wie das Lukasevangelium schon bei seiner Geburt Jesus als den wahren Retter der Welt schildert – im Gegensatz zum Kaiser in Rom –
Ganz anders, aber doch in der Aussage ähnlich, zeigt uns das Johannesevangelium Jesus als König – im Gegensatz zur Regierung Roms – vertreten durch den Statthalter Pilatus und den König der Juden von Roms Gnaden: Herodes.

Richtig interessant ist aber, dass das Evangelium sagt, Jesus ist König, weil er für die Wahrheit einsteht!

Was soll das denn sein? Wer meint, immer die Wahrheit zu wissen, ist selten sympathisch und manchmal gefährlich! Gibt es überhaupt eine Wahrheit?

Aber langsam, bevor wir unseren Vorbehalten folgen und uns abwenden.

Wahrheit ist … das, wonach wir uns richten. In der Gesellschaft, in der wir leben, ist der höchste Wert die Freiheit, zu sagen und zu tun, was mir gerade einfällt und ebenso hoch steht der Besitz: je mehr ich mir leisten kann, desto besser.

Ich kann das gut nachvollziehen: Schon ein Kind möchte es selbst machen, möchte selbst bestimmen und möchte dies und jenes haben. Es ist eine ganz natürliche und kindliche Einstellung: Gut ist das, was ich für mich haben möchte und was ich will.

Dieser kindliche, natürliche und harmlose Egoismus wird aber zur Quelle von Verletzungen, Streit und Feindschaft, wenn er in der Entwicklung zum Erwachsen sein nicht überwunden wird.

Jesus steht für eine andere Wahrheit – mit seinem Leben ist er dafür eingestanden:

Jesus steht dafür, dass jeder Mensch durch Gottes Geist lebt.
Jeder Mensch ist es wert, geliebt zu werden und ist geliebt.
Das ist das wichtigste und Größte, was von einem Menschen zu sagen ist:
Du bist geliebt.

Diese Wahrheit ist größer und höher als die kindliche Selbstsucht: Gut ist, was ich will. Und daraus folgt die andere Seite der Wahrheitsmedaille.

Das wichtigste ist, dass ich den anderen Menschen helfe, nütze, Gutes tue, heile, tröste, stütze – ihn liebe. Was kann ich für Dich tun, damit es Dir gut geht?

Liebe Schwestern und Brüder,
diese Haltung gibt es nur bei Menschen, die ihr Leben auf die höchste Wahrheit ausrichten: auf Gott, der die Liebe ist.

Um dieser Wahrheit willen ist Jesus geblieben, statt wegzulaufen.
Um dieser Wahrheit willen ließ Jesus sich Gewalt antun, statt sich zu verteidigen. ‑ Um dieser Wahrheit willen!

Und die, die nach dem suchen, was den Menschen menschlich macht,
die nach dem göttlichen im Menschen suchen – diese Menschen hören auf Jesus, weil sie es in ihm finden und erkennen:

Das erste und wichtigste ist:
Liebe Gott, den Ursprung, die Liebe. Er steht über dir und über allem.
Deshalb: Liebe den anderen: Tu ihm Gutes. Heile. Tröste. Stärke. Teile.

Das ist unsere Wahrheit. Danach richten wir uns.

Jedenfalls versuchen wir es immer wieder. Und immer wieder.

02.11.21: Allerseelen

Formular II: 1. Lesung: Ijob 19, 1.23–27a – 2. Lesung: Röm 8, 14–23 – Ev: Joh 14, 1–6

Einführung:
ich begrüße ganz herzlich alle, die im vergangenen Jahr einen Menschen das letzte Geleit geben mussten. Sie sind gekommen, um in dieser Messfeier seiner zu Gedenken. Das kann noch ein kleiner Schritt sein, um Abschied zu nehmen, um die Trauer abschließen zu können oder um in der Trauer einen Schritt voran zu kommen.

Wir vertrauen darauf, dass Gott uns das Leben schenkt – so wie unseren Verstorbenen. Wir vertrauen darauf, dass er uns zusammen mit Jesus Christus aufnimmt in sein Licht. Deshalb rufen wir:

Herr Jesus Christus,
du hast als Mensch gelebt wie wir.
Du bist gestorben und wurdest begraben wie wir.
Du bist auferstanden und hast uns die Tür zu Gottes Herrlichkeit geöffnet.

Predigt: Liebe Schwestern und Brüder,
Alle christlichen Konfessionen teilen das große Glaubensbekenntnis. Und da bekennen wir im letzten Abschnitt:

Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.

Glaube ich das? Und was stellen wir uns darunter vor?
Und: ist es wichtig, das zu glauben? Wofür ist dieser Glaube gut?

Letztendlich muss jeder diese Fragen für sich beantworten.
Ich kann ihnen meinem Glauben darlegen und versuchen, ihn zu begrün­den. Die Lehre der Kirche dazu kann jede und jeder selbst nachlesen.

Doch die eigene Antwort muss jeder selbst finden.
Die Frage danach, was mit den Toten ist, stellt das Leben, stellt das Sterben, mit dem wir konfrontiert sind, so lange wir leben.

Einerseits erfahren wir: Alles ist vergänglich. Nichts bleibt ewig.
Auf der anderen Seite wissen wir: In diesem Universum geht nichts verloren: Kein Molekül, keine Energie. Es wird umgeformt, verändert – aber nichts verschwindet.

Das ist eine Form der Ewigkeit.

Aber das beantwortet ja nicht die eigentliche Frage:
Dieser uns so vertraute Mensch, den wir begraben mussten:
er hatte seine Erlebnisse, seine Hoffnungen und Freuden, seine seelischen Wunden und seine Kräfte und Stärken und seine Träume und Ideen und Pläne.

Was ist mit ihm? Wo ist er jetzt? Oder gibt es ihn gar nicht mehr?

Gerne antworte ich: Ja, sie lebt.
Sie lebt in der gleichen Weise wie der Ursprung und Schöpfer des Universums. Er hat sie aufgenommen – in sich.

Das Johannesevangelium lässt Jesus sagen: Ich bereite einen Platz für euch vor im Haus meines Vaters.

Natürlich ist das nur ein bildlicher Vergleich aus unserer Erfahrungswelt, um das unsagbare zu sagen. Natürlich lebt Gott nicht in einem Haus mit unendlich vielen Appartements für alle, die jemals auf der Erde gelebt haben.

Ich glaube, dass Gottes Geist in jedem Geschöpf ist. Ich glaube, dass Gott das Leben in uns ist. Ich glaube, dass wir alle ein Teil von Gott sind.
Er umschließt alles und birgt alles. Bei ihm geht nichts verloren.

Die Dankbarkeit, die Hoffnung, das Vertrauen, die Liebe ‑‑ 
Diese Seelenkräfte sind Gottes unvergängliche Kräfte in uns.

Liebe Schwestern und Brüder,
dieses Bewusstsein, dass Gott in uns lebt, dass er das innerste in uns ist,
dass wir ein Teil von ihm sind – so wie die vielen, die schon verstorben sind – verändert uns.

Es wird uns bewusst, dass wir verbunden sind und immer verbunden bleiben: denn Gott ist in uns und wir sind in Gott.
Was wir als das Leben der kommenden Welt bezeichnen ist schon Gegenwart – für uns wie für unsere Verstorbenen.

Und doch hat Gott uns das Geschenk gemacht, dass wir in dieser Welt sein Licht zum Leuchten bringen dürfen. Dass wir diese Welt erfüllen dürfen mit seinem Geist und seiner Liebe. Wir dürfen in diesem Universum Neues erschaffen.- Er macht uns zu Miterschaffern dieser Erde, nicht viel weniger als Gott selbst, der dieses Universum ins Dasein ruft.

Nehmen wir dieses Leben als Geschenk. Wir haben kein Anrecht darauf,
wir haben kein Recht auf ein langes Leben – wir sind beschenkt mit dem Leben, damit wir Anteil haben an Gottes schöpferischer Macht und Liebe.

So wie wir selbst werden auch die Früchte unseres Tuns Teil der ewigen Freude Gottes an seiner Schöpfung. Amen.

Verlesen der Verstorbenen und Anzünden der Kerzen

Läuten der Totenglocke (2 Minuten)

Fürbitten

Pr.: Gott, Ursprung und Quelle des Lebens, wir beten zu dir:

  • Wir beten für die Trauernden, die den Verlust eines geliebten Menschen erlitten haben: dass sie wieder inneren Frieden finden.
    Gott des Lebens:
  • Wir beten für die Menschen, die Trauernde begleiten: dass sie das rechte Gespür haben, dass sie zuhören können und dass es ihnen gelingt, den Blick wieder auf das Leben auszurichten.
    Gott des Lebens:
  • Wir beten für unsere Gesellschaft, in viele Tod und Sterben verdrängen:
    dass wir die Vergänglichkeit des irdischen Daseins annehmen und unser Leben auf das Leben in Gottes Herrlichkeit ausrichten.
    Gott des Lebens:
  • Wir beten für die Kranken, für die Menschen, denen das Leben zur Last geworden ist, für die Menschen, die merken, dass sie bald sterben werden: dass sie Beistand erfahren, dass sie Abschied nehmen können und dass sie Vertrauen haben können, dass sie in dir Gott leben und leben werden. Gott des Lebens:

Pr.: Du Gott bist das Ziel unseres Lebens. In dir ist Frieden und vollkommene Freude. Wir danken dir, dass wir schon jetzt in diesem Licht leben dürfen, bis wir heimkommen zu dir. Amen.