06.12.2020: 2. Adventsonntag 2020

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Liebe Schwestern und Brüder,
heuer gab es keinen Bußgottesdienst: in der Fastenzeit waren öffentliche Gottesdienste verboten und jetzt im Advent möchte ich ehrlich gesagt keine zusätzlichen Gottesdienste anbieten.
Und: wenn ich ganz ehrlich bin, frage ich mich, ob es überhaupt jemandem abgeht – dieses Nachdenken über die eigenen Sünden.

Dabei ist das eine Grunderfahrung der Menschheit und jedes Menschen:
wir sind nicht immer gut, sondern wir sind oft auch böse und tun Böses.

Dabei bleibt es sehr schwer, festzulegen, was genau böse ist, was eine Sünde ist. Die Messlatte kann sehr verschieden angesetzt werden.

Ist es nur eine Sünde, wenn ich jemand anderem oder mir selber absichtlich und vermeidbar Schaden zufüge?
Dann gibt es tatsächlich gar nicht so viele Sünden: denn wer stiehlt schon? Wer betrügt schon?

Oder sündige ich auch schon, wenn ich nachlässig bin, wenn ich vergesse Gutes zu tun (beten) oder zu wenig von meinem Besitz mit denen teile, die weniger haben als ich. Ist es schon eine Sünde, weil mein Vertrauen größer, meine Hoffnung stärker und meine Gottes- und Nächstenliebe stärker brennen könnten?

Jeder kann sich selbst fragen:
Habe ich jemand anderem oder mir selbst Schaden zugefügt? War ich ungerecht?

Habe ich das rechte Maß nicht eingehalten – beim Arbeiten und Ruhen, beim Essen und Trinken und beim Fasten, beim Streit und beim Vermeiden eines Streits?

War ich klug genug, um nachzudenken, welche Wirkungen mein Reden und Handeln hat und habe ich abgeschätzt, ob ich den anderen richtig verstehe. Kümmere ich mich darum, was dieser Gesellschaft hilft, menschlicher zu werden oder ist es mir einfach egal? Leiste ich einen Beitrag dazu?

Bin ich zu feige, um für meine Wertvorstellungen einzutreten?
Gebe ich schnell auf, wenn ich merke, dass es anstrengend und schwierig wird?
Vermeide ich alles, was Anstrengung und Ausdauer kostet?

Und es stellt sich die Frage:
Warum bin ich so? Könnte ich anders?
Was könnte ich ändern?

Denn eines steht fest:
So sehr auch jeder einzelne an sich arbeitet, ein immer besserer Mensch und Christ zu werden – wir werden immer auf die Vergebung anderer und auf die Vergebung Gottes angewiesen sein.

Unser Liebe könnte immer noch heller leuchten
unsere Hoffnung stärker und unser Vertrauen größer sein.

Die Botschaft Johannes des Täufers ist:
Kehrt um zum Herrn – immer wieder –
bleibt nicht stehen auf dem Weg, als Kinder Gottes sein Reich aufzubauen.

Denn: Gott hat Erbarmen. Er vergibt euch eure Sünden, wenn ihr auf dem Weg bleibt:
er vergibt euch euer zu wenig und er vergibt euch sogar das Böse –
wenn ihr nur auf dem Weg bleibt und immer wieder umkehrt zu eurem Gott.

22.11.2020: 90jähriges Jubiläum der Kirchweih

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Seit 90 Jahren dient unsere Herz Jesu Kirche als Gotteshaus für die Pfarrei Herz Jesu, der einmal 8000 Katholiken angehörten, bevor die Pfarrei Herz Marien neu gegründet wurde.

Wir feiern diese Zeit in einer ernsten Kirchenkrise und auch in einer ernsten Krise unserer Gesellschaft und unseres Staates: Es gibt eine immer größer werdende Zahl von Menschen, die erleben, dass sie und ihre Interessen übergangen werden: Der AFD ist es ein Leichtes, diese Menschen mit ihrem Frust und ihrem Zorn hinter sich zu bringen.

Wir, die Herz Jesu Gemeinde im Bistum Regensburg leben mitten in dieser Gesellschaft. Was ist unsere Aufgabe in dieser Zeit?
Wie stellen wir uns unsere Zukunft vor?
Worauf bereiten wir uns vor? Welche Pläne entwickeln wir?
Viel wichtiger und ernster? Was will Gott von uns?

Das ist nicht leicht zu beantworten, denn das steht nirgendwo aufgeschrieben. Wir müssen die Antwort selbst suchen – aber wir sind dabei nicht nur auf uns selbst gestellt:
Uns sind die Evangelien gegeben, die Zeugnis geben von Jesus Christus und seiner Lehre und Frohbotschaft.
Uns ist der Heilige Geist gegeben, der uns hilft zu erkennen, was gut ist, was wichtig ist und der uns Kraft gibt.

Denken wir also nach in drei Schritten: Sehen, urteilen, handeln.

Für die Beschreibung der jetzigen Situation kann man viel Zeit verwenden, doch jeder sieht es: Entkirchlichung, Glaubensverlust, Skandale, Vertrauensverlust, widerstreitende Kräfte der Neuerungen und der Abwehr von Neuerungen.

Die römisch-katholische Kirche bietet in großen Teilen ein desolates Bild.
Niemand hat derzeit einen Plan.
Ich gebe zu, wenn so viele klügere Menschen, Professoren, Bischöfe keinen Plan haben – wie sollen wir einfachen Katholiken in unserer kleinen Pfarrei mit nicht mal 3000 Katholiken uns anmaßen, einen Weg aus der Krise zu finden?

Andererseits: Viele Stimmen ergeben einen starken Chor und wenn viele Stimmen versuchen gemeinsam zu tönen, finden sie oft wie von selbst ihre Harmonien. Scheuen wir uns also nicht, unsere Stimme beizutragen.

Und noch etwas: Tun wir nicht nichts, weil wir nicht alles tun können.
Tun wir, was uns möglich ist – mehr müssen wir nicht von uns verlangen.

1. Christen sind zu den Geringsten gesandt:
Der vielfältigen Not begegnen und sie lindern. Den Not Leidenden nahe sein. Das ist das A und O. Es gibt keine geringen Menschen für Gott.
Wir müssen selbst mit gutem Beispiel vorangehen und wir müssen in unserer Gesellschaft dafür eintreten, dass es keine Geringen gibt.
In den Gesprächen, in den Wahlen, vielleicht sogar bei Demonstrationen.

2. Christen sind eine Gemeinschaft der Erlösten:
Wir können gar nicht erlöst genug aussehen. Unter uns soll es ein Netz geben, so dass niemand sagen muss: Niemand ist da, der mir die Hände reicht. Es ist wichtig, dass keiner von uns alleine ist – nicht im Leid und nicht in der Freude.

3. Christen sind Menschen mit einem guten Geist:
Menschen, die freundlich sind, hilfsbereit,
die sich etwas trauen, die Mut haben,
die Frieden in sich haben –
den Frieden, der von Gott kommt.
Deshalb ist es wichtig und unverzichtbar, dass wir uns gegenseitig im Glauben stärken, dass wir auf das Wort Jesu hören, dass wir zu Gott beten und in der Gemeinschaft und in der Stille uns seine Liebe vergegenwärtigen.
Christen sind Menschen, die aus der Mitte leben, aus der Liebe Gottes und diese Liebe ausstrahlen in Wort und Tat.

Amen.

15.11.2020: 33. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Meinungsumfragen sind hoch im Kurs und werden regelmäßig durchgeführt:
Die Menschen werden nach ihren Ängsten gefragt, nach ihrer Meinung über die Politik und die Politiker und vieles mehr.

Fragen sie sich einmal: Welche Wünsche und Hoffnungen haben sie für die Welt in 50 Jahren – ohne zu überlegen, ob sie das für möglich halten:

Ich würde mir wünschen, dass
alle Menschen genügend Nahrung und Wasser haben,
dass die Menschheit gelernt hat, die Konflikte zwischen den Staaten ohne Gewalt zu lösen und dass deshalb statt Kriegswaffen Gerätschaften hergestellt werden, die der Entwicklung und dem Wohl der Menschheit dienen;
dass Herausforderungen wie der Klimawandel und seine Folgen gemeinsam gemeistert werden
und dass alle Kinder Zugang zu Bildung haben.

Darf ich Ihnen unterstellen, dass ihre Wünsche für die Menschheit ähnlich sind?

Können diese Hoffnungen Wirklichkeit werden?

Viele sind gewohnt zu denken:
Das liegt nicht an mir! Das habe ich nicht in der Hand!

Auf den ersten Blick haben sie recht: Denn weder sie noch ich können einen der vielen Kriege beenden, die zurzeit geführt werden.

Weder sie noch ich bestimmen die Handlungen von Regierungen, die zu Fortschritt oder zu Ungerechtigkeit und Armut führen.

Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Regierungen widerspiegeln, was die Menschen denken und wollen.

In unserer Alltagserfahrung gibt es viele Beispiele dafür, wie wichtig und bedeutsam das ist, was die vielen kleinen Unscheinbaren tun:

Kein Rädchen in der Uhr ist überflüssig;

Viele Entscheidungen werden deshalb geändert, weil viele Menschen dafür eingetreten sind:
Nicht der letzte allein hat das Ziel erreicht, sondern alle, die das Anliegen ebenfalls und früher vertreten haben, haben ihren Anteil daran.

Der letzte Schritt zum Ziel ist nur der letzte, weil ungezählte Schritte den Weg zum Ziel gegangen sind.

Liebe Schwestern und Brüder,
das Reich Gottes, der Friede, die Gerechtigkeit, die Geborgenheit für jeden und alle werden kommen.

Mein Beitrag dazu wird nicht der letzte sein und nicht der einzige,
und es steht nicht allein in meiner Macht.

Doch Schwestern und Brüder,
damit der Friede kommt, ist der Beitrag jedes einzelnen wichtig:
Ich will und soll zu denen gehören, die sich dafür eingesetzt haben,
dass der Frieden mehr und der Hunger weniger wird.
Ich will und darf meinen kleinen Beitrag nicht deshalb unterlassen, weil ich es nicht alleine kann. Ich muss mit meinen Möglichkeiten und Mitteln dafür arbeiten.

Dann liebe Schwestern und Brüder, werde ich mich freuen können, wie die beiden treuen und guten Knechte.

Der dritte Knecht hat sich verweigert. Er hat seine Möglichkeiten nicht genutzt. Er ärgerte sich über den Herrn und dachte vielleicht: Der soll doch selbst arbeiten. Er wollte seine Pläne und sein Leben nicht belasten.

Am Ende hatte er zwar keine Arbeit und keine Mühe – aber er hatte auch keinen Anteil an der Freude seines Herrn. Im Gegenteil, ihm blieb der Ärger über sich selbst und das Bedauern. Keiner von uns wird alleine den Frieden in die Welt bringen – doch wenn genügend viele ihre Möglichkeiten einsetzen – dann wird er kommen.
Ja, dann will ich auch dabei sein, wenn einmal Friede ist.

08.11.2020: 32. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

die Sportlerinnen, die den Wettbewerb über 400m bestreiten möchten, müssen beim Startschuss bereit sein – sonst können sie nicht teilnehmen!

Insofern ist, meiner Meinung nach, das Gleichnis nicht übertrieben hart, wenn die jungen Mädchen, die zu spät kommen, nicht mehr in den Hochzeitssaal gelassen werden.

Doch es steht mir gar nicht an, das Verhalten des Bräutigams zu beurteilen. Er steht – das ist unschwer auszudenken – für Jesus Christus, von dem wir bekennen: Ich glaube, dass er kommen wird, um zu richten die Lebenden und die Toten. Er ist es, der die Tür öffnet oder verschließt.

Das Gleichnis geht von der Vorstellung aus, dass Christus wiederkommt, wie ein Bräutigam, der zum Hochzeitsmahl lädt. Hineindürfen alle, die bereit sind, wenn er kommt. Deshalb ist es klug, bereit zu sein,
wachsam zu bleiben, für den Augenblick, in dem der Herr kommt.

Liebe Schwestern und Brüder, an dieser Stelle erwarten nun gut geschulte Kirchgänger, dass in der Predigt erläutert wird, was es denn heißt, für das Kommen Jesu Christi bereit zu sein: das überspringe ich jetzt – vor allem, weil sie das selbst können und wissen: gerecht sein, hilfsbereit, etc.

Ich möchte nämlich lieber in aller Kürze etwas dazu sagen, wie wir uns diese Wiederkunft Christi vorstellen können, wenn er Gericht halten wird und ich möchte mit einem – vielleicht überraschendem Gedanken zu den törichten Hochzeitsmädchen enden.

Was wird denn mit dieser Welt, mit dem Universum passieren?
Was wird mit uns Menschen geschehen und mit allen Lebewesen?

Ich wäre geneigt, diese Frage zuerst einem Physiker zu stellen – doch die naturwissenschaftliche Erkenntnis kann darüber keine sicheren Vorher­sagen machen. (Zusammenfallen des Universums? Meteorit? Erkalten der Erde?)

Was wird denn mit der Welt, mit dem Universum passieren? Mit den Menschen und allen Lebewesen?
Diese Frage stelle ich mir als einer, der an Gottes schöpferische Liebe glaubt.

Da ich im 3. Jahrtausend lebe und nicht mehr in der Zeit des römischen Kaiserreiches wenige Jahrzehnte nach der Hinrichtung Jesu, habe ich andere Bildwelten als die Menschen damals. Es geht ja auch nicht um die Bilder, sondern um Gott und um die Erde und wie Gottes Gerechtigkeit und Liebe in dieser Welt und für uns Menschen endgültig zum Zug kommen.

Das Bild vom Hochzeitsmahl gefällt mir sehr: Gott lädt uns ein zu seinem Fest! Da gibt es kein oben und unten! Gottes Licht strahlt für jeden. Gottes Freude ist in jedem. Jeder genießt das Heil Gottes, der alle Schmerzen tilgt und alle Wunden heilt.

So stelle ich mir das gerne vor. Das Gleichnis im Mt-Ev. Beleuchtet aber einen anderen Aspekt: Es kommt darauf an, „Wachsam“ also „bereit“ zu sein, um – wie die klugen Hochzeitsmädchen) bei dem Fest dabei zu sein.

Am Ende entscheidet der Bräutigam, dass die „törichten“ Mädchen draußen bleiben: das zeigt mir, dass vor ihm unbestechlich offenbar wird, ob jemand, ob ich, „bereit“ bin. Ob er mich leuchtend findet – oder ob ich zu spät komme.

Dass der Bräutigam lange auf sich warten lässt, deutet an, dass die Erde und die Menschheit immer noch geplagt werden von Katastrophen, von Krankheiten und von der eigenen Ungerechtigkeit. Die Botschaft des Gleichnisses ist: Seid klug und vertraut darauf, dass Gottes Heil zu euch kommt. Bleibt auf dem Weg mit Christus, damit ihr bereit seid, wenn er kommt.

Soweit zu meinen Vorstellungen: Gott entscheidet über das Heil und ich soll dafür bereit sein und damit rechnen – jederzeit.

Was ist nun so töricht an den Mädchen, die draußen bleiben müssen?
Sie waren nicht „bereit“. Sie rechneten nicht damit, auf ihn warten zu müssen. Sie dachten nicht daran, dass ihre Fackeln leuchten sollen.

Was wäre aber gewesen, wenn sie ohne brennende Fackeln geblieben wären und um Verzeihung gebeten hätten? Wenn Sie Ihr Versäumnis eingestanden hätten? Wenn Sie auf die Großzügigkeit des Bräutigams vertraut hätten? Das wäre ihre Chance gewesen. Doch dazu waren sie auch nicht bereit.

01.11.2020: Allerheiligen

Hier geht es zu den Texten der Liturige:

Ihr Heiligen Gottes,
so darf ich Sie und Euch alle ansprechen, auch wenn wir das nicht gewohnt sind. Warum eigentlich nicht?

Weil das Wort „heilig“ in Verruf geraten ist,
es ruft bei vielen Gedanken und Empfindungen hervor,
die nur ein Zerrbild dessen sind, was „heilig“ tatsächlich meint.

Sie kennen vielleicht diese kleine Anekdote von Franziskus:
In der Kantine sagt ein Monsignore zum ihm: „Darf ich mich zu Ihnen setzen, heiliger Vater?“ Franziskus antwortet: „Selbstverständlich, heiliger Sohn, der Platz ist noch frei.“

„Heilig“ ist eben keine Ehrfurchtsbezeichnung und kein Würdentitel.

Heilig hat auch nichts damit zu tun, dass jemand besonders ausdrucks-starke Gesten verwendet, um beim Gebet und Gottesdienst seine Ehrfurcht vor Gott zu bezeugen.

Heilig sagt auch nichts aus, über die Häufigkeit und Länge der Gebete einer Person.

Heilig bedeutet auch nicht sündenfrei und fehlerlos oder perfekt.

Heilig hat schon gar nichts damit zu tun, als würde man 2 Meter über dem Erdboben schweben und alles irdische wäre deshalb unwichtig.

Was aber bedeutet heilig?

Ich trage ein paar Facetten zusammen:
Zuerst mal gibt es Dinge und Menschen, die einem heilig sind – also besonders wertvoll und teuer. Was aber gar nicht mit dem materiellen Wert zu tun hat. Es ist mir heilig, wegen der Erinnerung, die sich damit verbindet, die für mich von großer Bedeutung ist.
Deshalb ehre ich solche Gegenstände und Menschen: sie haben einen besonderen Platz, sie wecken in mir besondere Gefühle.
Dass mir jemand oder etwas heilig ist, ist also eine Eigenschaft, die ich dem anderen verleihe.

Und damit sind wir schon viel näher bei dem, was das Wort „heilig“ und „Heiliger“ in unserem christlichen Denken bedeutet:

Für uns ist Gott DER HEILIGE. Er ist uns heilig und er verleiht Heiligkeit:
Wir sind ihm heilig, wir sind besonders für ihn.
In uns ist sein Heiliger Geist. Der Geist des Lebens.
Der Geist der Erkenntnis, der Weisheit. Er macht uns fähig, auf Gottes Stimme in unserem Gewissen zu hören und ihr zu folgen.
Durch ihn können wir Gott erkennen.

Wir haben in unserer römisch-katholischen Kirche einen wunderschönen Brauch bewahrt, der dies auf berührende Weise ausdrückt:

Bei der Taufe und bei der Firmung werden wir alle mit dem heiligen Chrisam gesalbt. Mit dieser Salbe aus kostbarem Olivenöl, das heilende Kräfte hat.

Diese Salbung drückt Gottes Zärtlichkeit uns gegenüber aus, so wie eine Mutter ihre Kind salbt, damit keine wunden Stellen an der Haut entstehen und wie ein Vater sein Kind salbt, damit es geschützt ist vor der Sonne, die die Haut verbrennen könnte.

Wir sind Gott heilig, weil wir seine Kinder sind. Deshalb sind wir heilig.

Je besser wir auf Gottes Stimme in unserem Gewissen hören,
umso mehr werden wir ihm ähnlich, so dass uns der Mitmensch heilig ist und die ganze Schöpfung, durch die und mit der wir unser Leben von Gott empfangen.

Ihr Heiligen Gottes,
lasst uns Gott den Heiligen ehren und auf ihn hören,
damit wir einander heilig sind
und wir dem Mitmenschen mit Ehrfurcht und Anstand begegnen,
so dass wir ihn niemals verletzen, sondern im Gegenteil,
ihn ermutigen, ihn loben, ihn stärken.

Weil heilig eben nicht erhaben und abgehoben ist, erlaube ich mir noch eine Bemerkung:
Wenn es Leute gibt, die andere Personen am Galgen hängend zeichnen, wenn sie davon sprechen, man werde die anderen vor isch her treiebn und an die Wand stellen, wenn sie Gewalt gegen anders denkende und gegen Journalisten anwenden, muss man auf jeden Fall bezweifeln, ob ihnen der Mitmensch heilig ist – sobald er eine andere Meinung vertritt als sie selber.
Darauf darf man in Diskussionen durchaus auch hinweisen.

18.10.2020: 29. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Liebe Schwestern und Brüder,
wie soll ich die Antwort Jesu einschätzen?
Ist er einfach nur klug, um sich aus der Schlinge zu ziehen?
Ist er schlagfertig, phantasievoll, kreativ,
übertrifft er seine Gegner an Schlauheit?
Oder ist seine Antwort einfach überzeugend und wahr?

Die Frage, die man Jesus stellte, war hinterhältig, weil sie von Jesus ein Ja oder Nein fordert. Bestätigt er, dass es erlaubt ist, dem Kaiser Steuern zu zahlen, macht er sich vor den Juden zum Handlanger der Römer.
Antwortet er mit „Nein. Man darf dem Kaiser keine Steuern zahlen.“ Bekommt er es mit der römischen Macht zu tun.“

Jesus ist dadurch nicht in die Falle zu locken. Warum?
Weil er in sich völlig klar ist und beständig und einen Kompass hat:
Ihm geht es nicht um Rebellion – ihm geht es um Gott.
Er will nur, dass Gott und damit dem Menschen die Ehre gegeben wird.

Er antwortet mit entwaffnender Klugheit und Klarheit: Gebt dem Kaiser, was ihm gehört und Gott, was Gott gehört.

Dem Kaiser, dem Staat gebührt, dass wir uns an die Regeln halten,
dass wir an der Meinungsbildung mitwirken, dass wir uns für das Gemeinwesen engagieren, dass wir die Entscheidungen der Gerichte akzeptieren – ob sie uns gefallen oder nicht. …

Was gehört Gott?
Auf diese Frage muss jeder, der an Gott glaubt, eine Antwort finden.
Doch eines ist klar: Staat, Regierung, Gesetze – das sind menschliche Größen. Gott ist größer als alles, was Menschen tun und beschließen.

Auch wenn es in unserer römisch katholischen Kirche einen Bereich gibt, der als „göttliches Recht“ unveränderbar sein soll. Doch auch dies wurde irgendwann von Bischöfen in unserer Kirche festgelegt, denn Jesus hat kein einziges Gesetz gegeben – nicht eines.
Dies muss ich sagen, auch wenn ich weiß, dass mein Bischof mir dafür entschieden widersprechen und mich zurechtweisen würde.
Gott ist größer als alles, was Menschen tun und beschließen.

Das kann im Ernstfall bedeuten, dass jemand spürt:
Ich kann mich jetzt nicht an das Gesetz halten.
Ich muss jetzt Gott gehorchen, meinem Gewissen –
selbst wenn mich das in Schwierigkeiten bringt.

Beispiele dafür zu benennen, ist einfach und schwierig zugleich.

Als die Nationalsozialisten in Deutschland eine Regierungsmehrheit gefunden hatten und große Aufmärsche organisierten, verweigerten dennoch viele Menschen die Gefolgschaft: sie verweigerten den Hitlergruß, hissten keine Hakenkreuzfahnen, versteckten Juden.

Das ist ein einfaches Beispiel – das allerdingst lebensgefährlich war.

Zum Glück können wir heute in Deutschland offen gegen Entscheidungen der Regierung demonstrieren. Wir leben in einem Land, das die Rechte seiner Bürger anerkennt und respektiert und in dem auch die Regierung die Entscheidungen der Gerichte achtet.
Allerdings fangen manche politische Gruppen damit an, andersdenkende zu bedrohen und einzuschüchtern, sie zerstören Kameras und verprügeln Journalistinnen.

Wir sollen Gott geben, was ihm gehört: Unsere größte Liebe, die Ehrfurcht und der Gehorsam. Beispiele aus der Gegenwart sind schwieriger, weil es bei uns immer verschiedene Meinungen gibt:

  • Die Achtung vor dem Leben, vor der Geburt und an seinem Ende –
    was immer auch die Gesetze des Staates und die Entscheidungen der Gerichte nahelegen. Es kann für Ärztinnen und Ärzte schon bedrängend werden, wenn sie das tödliche Gift verweigern – obwohl das Gericht den Anspruch hat, dass es dem Lebensmüden gegeben werden muss.
  • Es kann schon schwierig sein, einen Menschen zu schützen, der in der Arbeit aneckt und deshalb zur Zielscheibe für Aggressionen wird.
  • Es ist nicht leicht, einen Arbeitgeber darauf hinzuweisen, wenn Rechte der Arbeitnehmer missachtet werden.

Gebt Gott, was Gott gehört! Wenn ich an Gott glaube, dann gehöre ich ihm und zu ihm. Das macht frei gegenüber jedem und allem.
Das macht frei, für das Leben einzutreten, für die Gerechtigkeit, für die Schwächeren,

Die Gottesfurcht und die Einsicht werden uns davor bewahren,
Bequemlichkeit und Eigennutz damit zu verwechseln.

27.09.2020: 26. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Offiziell gelten bei uns strenge Bestimmungen für den Export von militärischen Produkten. Deutschland sagt, wir wollen keine Waffen in Krisengebiete liefern. Wir wollen nicht an kriegerischer Gewalt Geld verdienen.

Und doch finden sich Waffen aus deutscher Produktion in fast allen Kriegsgebieten. Die Rüstungskonzerne haben Wege gefunden, wie sie die Verbote umgehen – und die Regierung weiß das.

Solches Verhalten nennt man scheinheilig!

Scheinheiligkeit ist heuchlerisch und erweckt nur nach außen hin den Eindruck von Rechtschaffenheit – in Wahrheit ist hinter der Fassade Selbstsucht und Gleichgültigkeit.

Es ließen sich aus den Regierungen der Welt viele weitere Beispiele finden. Es finden sich – leider, das ist wirklich schlimm -für alle Epochen der Kirchengeschichte solche Beispiele.

Und wie ist es bei uns selbst? Bei jedem einzelnen?

Stimmt bei uns das wirkliche Verhalten mit dem Überein, was wir andere über uns denken lassen?

Das ist es, was wir an dem einen der beiden Söhne kritisieren: Er tut schön brav – aber nur zum Schein!

Schauen wir noch einmal hin: Das Gleichnis hält ja den Ältesten und den Hohenpriestern des Volkes den Spiegel vor: Sie hätten erkennen müssen, dass Johannes der Täufer Gottes Wort verkündet. Jeder, der das Gesetz des Moses und die Propheten kennt, musste merken, dass Johannes Gottes Bote ist.

Die offensichtlichen und bekannten Sünderinnen und Sünder haben es jedenfalls gemerkt:
Sie haben Johannes ihre Sünden bekannt und sich von ihm Taufen lassen und kehrten um von ihren Sündern.

Sie haben den Ruf in das Reich Gottes vernommen und sind ihm gefolgt.

Nicht aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten. Sie haben ihm nicht geglaubt – sondern sich gefreut, als man ihn umgebracht hat.

Sie haben sich der Einladung, der Stimme des Rufers in der Wüste,
sie haben sich Gott verweigert.

Liebe Schwestern und Brüder, es wäre ja so einfach, wenn ich mich nur einmal richtig entscheiden müsste – und dann ist alles gut.

Doch das Leben ist komplizierter:
Jeden Tag gibt es die Herausforderung, Gottes Stimme zu hören und zu erkennen und der Einladung in das Reich Gottes zu folgen.

Jeden Tag entscheidet sich aufs Neue, ob ich heuchle und nur so tue,
oder ob ich wirklich den Willen meines himmlischen Vaters erfülle.

Es ist eine tägliche Übung und Entscheidung!

Hilf Herr meines Lebens, das ich nicht vergebens, hier auf Erden bin.
Hilf Herr meiner Stunden, dass ich nicht gebunden an mich selber bin.
Hilf Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage meinem Nächsten bin.
Hilf Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin.

Hilf Herr meines Herzens, dass ich auf dich höre auf dem Weg zur dir.

13.09.2020: 24. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Sie erinnern sich sicher noch an letzten Sonntag: Jesus sagt zu seinen Jüngern, sie sollen vergeben – wenn sie es tun wird es sicher auch der himmlische Vater tun, denn sie bitten um das, was Gottes Liebe in ihnen wirkt.

Petrus hat es offenbar verstanden: Wenn er fragt: Muss ich meinem Bruder siebenmal vergeben? Zeigt er durch diese Zahl sieben. dass er verstanden hat: Man muss dem Bruder uneingeschränkt immer wieder vergeben.

Jesus könnte nun einfach bestätigen: Ja so ist es! Statt dessen erzählt er eine Geschichte und treibt den Impuls zur Vergebung ins unermessliche. Zugleich erklärt er nochmal, warum wir einander immer wieder vergeben sollen:

Der König steht ja für Gott und wir alle brauchen die Vergebung von Gott her: In viel größerem Maß, als andere unsere Vergebung nötig haben.

Damit ist eigentlich alles gesagt!

Doch:
Haben wir das Bewusstsein dafür, dass wir Gottes Vergebung brauchen?
Spüren wir, dass wir ihm viel schuldig bleiben?
Oder sehen wir nur, wie andere an uns schuldig werden, weil sie rücksichtslos sind, boshaft, herablassend, egoistisch usw.?

Natürlich gibt es Beispiele von größter Grausamkeit, die Menschen anderen antun, die selbst nie solche Grausamkeit verüben.
Natürlich müssen wir uns – nach dem Vorbild Jesu – auf die Seite der Unterdrückten stellen, und denen helfen, die Unrecht erleiden.

Im Alltag aber: einer Familie, im Berufsleben, wenn wir uns im öffentlichen Raum bewegen, geht es zum Glück meistens um viel weniger.
Eben nur um 100 Denare – nicht um 10.000 Talente.

Liebe Schwestern und Brüder, versuchen wir es: versuchen wir es doch, einander nichts nachzutragen. Bestehen wir nicht darauf, dass jemand seine Schuld begleichen muss – wie immer er das auch tun sollte.

Vergeben wir in dem Bewusstsein, dass auch wir Vergebung nötig haben.

Binden wir den anderen nicht an ihr schlechtes Verhalten.
Lassen wir ihm die Freiheit, es besser zu machen.

Es ist doch besser vor dem Herrn zu stehen und zu sagen:
Vergib mir meine Schuld, wie ich auch denen vergebe, die an mir schuldig geworden sind.

Das ist mehr Frieden. Das ist mehr Ruhe und größerer Trost.

Wie wir es mit den ganz schlimmen Übeltaten machen, die auf dieser Erde geschehen?

Schwestern und Brüder, wir werden nie vollkommen sein und auf Gottes Erbarmen angewiesen – auch wenn wir nicht vergeben können.

Ein Theologe hat gesagt:
Wenn du nicht vergeben kannst, dann kannst du wenigstens beten, dass Gott ihm vergibt.

Das könnten wir vielleicht schaffen.

06.09.2020: 23. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Jetzt während das Corona Virus die ganze Welt heimsucht, klingen die Sätze Jesu fast provokativ:

„Was auch immer zwei oder drei in meinem Namen erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten!“ –so viele Gemeinden, Familien, Ordensleute haben schon weiß Gott wie oft gebetet, dass diese Krankheit besiegt wird.

Wir haben schon so oft um Frieden gebetet, um Befreiung von Ausbeutung – wie oft haben wir erhalten oder nicht erhalten, worum wir gebetet haben?

Wie soll ich Jesus das glauben? Kann ich es glauben?

Bevor ich mich in Verbitterung und Auflehnung hineinrede, gehe ich noch einmal einen Schritt zurück und überlege:

Ganz sicher hat auch Jesus gewusst, dass längst nicht alle Gebete erhört werden. Dennoch hat er das gesagt.

Wie hat er sich das vorgestellt?

Ich schaue nochmal auf den Zusammenhang:
Was ihr hier löst, gilt auch im Himmel als gelöst. Was ihr bindet, gilt auch im Himmel als gebunden! Das ist auf den Umgang mit Menschen bezogen, die sich versündigen. Die Entscheidung der Gemeinde gilt bei Gott.
Im Vordergrund steht sicher der Impuls zur Vergebung, zur Versöhnung.

Sollte die Gemeinschaft der Glaubenden davon nicht viel öfter Gebrauch machen und Menschen aus dem lösen, befreien, was sie bindet und daran hindert, wirklich frei zu sein – auch wenn es nicht sein kann, dass dadurch den Opfern von Unrecht und Verbrechen Schutz und Hilfe und die Solidarität der Gemeinschaft entzogen wird.

Denken wir nur an die Opfer von Raub und Körperverletzung, von Entführung und Missbrauch: Es kann nicht sein, dass sie ansehen müssen, wie ihre Peiniger gelöst sind und sie dadurch an das erlittene Unrecht gebunden bleiben.

Zu diesem Geschehen von Binden und Lösen, von Zurechtweisung und Umkehr und Versöhnung gehört dieses Wort von der Bitte der Glaubenden.

Wenn wir gemeinsam Bitten, dass Gott vergibt, wie auch wir vergeben, dann wird unsere Bitte erfüllt, weil in diesem Gebet Jesus mitten unter uns ist und wir so beten, wie er es uns gelehrt hat.

Liebe Schwestern und Brüder,
nur auf Anhieb erscheinen diese beiden Sätze als uneinlösbares Versprechen, dass unsere Bitten um Gesundheit und Frieden von Gott erfüllt würden.

Bei genauerem Hinsehen sind sie eine viel tiefer und bedeutender:
Jesus ist mit uns, wenn wir in seinem Namen versammelt sind.
Wir beten, als seine Schwestern und Brüder, als Kinder Gottes, wie er es uns lehrt:
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.


Ich versuche es mit eigenen Worten auszudrücken:
Gott verschenkt sich an uns, so dass wir bitten, was seine Liebe wirkt.
Vater vergib ihnen!

Zum Abschluss noch drei Anmerkungen zum Gebet Jesu:
Nach dem Matthäusevangelium betet Jesus im Ölberg:
Dein Wille geschehe.
Im Augenblick des Todes hört er zu bitten auf und klagt:
Warum hast du mich verlassen?

Der Auferstandene sagt zu den Jüngern – und das erinnert an die Zusagen „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“: Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.

Dies sind verschiedene Momente des gleichen Geheimnisses Jeus:
Was immer wir auch bitten, wir bitten – weil Jesus in unserer Mitte ist -, was Gottes Liebe wirkt.

30.08.2020: 22. Sontag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Jesus sagt: Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
Wer zuz mir gehören will, nehme sein Kreuz auf sich.

Das klingt nicht besonders einladend. Beim Nachdenken, was das bedeuten könnte, beginne ich mit einem wirklichen Beispiel. Es ist nicht so gemeint, dass man es so machen muss. Es ist nur ein Beispiel:

Eine Frau, gelernte Grundschullehrerin, übernahm nach langer Erziehungspause, als alle vier Kinder über 15 Jahre alt waren, Krankheitsvertretungen in der Grundschule. Obwohl sie über 20 Jahre lang nicht mehr unterrichtet hatte, machte es ihr viel Freude – dazu kam auch noch der Verdienst für diese Tätigkeit.

Einige Jahre ging das so dahin – dann wurde ihr Schwiegervater pflegebedürftig. Die Frau beendete ihren beruflichen Wiedereinstieg und übernahm die Pflege. Das war sehr anstrengend und brachte viel weniger Selbstbestätigung als die Aushilfen in der Schule.

Viele Menschen bringen solche und noch größere Opfer!
Vermutlich hat jeder von uns schon solche Entscheidungen getroffen.

Wir entscheiden uns für einen Weg, der anstrengend ist, weniger Freude macht und keinen Gewinn bringt – Warum?

Es ist genau die Grundhaltung, die Erkenntnis, die das Matthäusevangelium beschreibt:

„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?“ ich deute es so: wenn er dabei sich selbst verliert.

Wer will ich sein?

Möglichst großer Wohlstand? Möglichst viel Einfluss?
Möglichst viel Anerkennung? Möglichst große Bequemlichkeit?

Oder will ich ein Liebender sein? Einer, der anderen beisteht?
Einer der zu seinen Überzeugungen steht?

Das wichtigste, um wirklich zu leben, ist die Liebe zum Ursprung des Lebens, an dem wir Anteil haben – zu Gott – und die Liebe zum Mitmenschen, der am gleichen Leben Anteil hat.

Wir ahnen dieses Geheimnis und handeln auch danach – wenn auch nicht immer konsequent. Doch wir wissen, dass Rücksicht wichtiger ist als sich durchsetzen, dass Hilfsbereitschaft wichtiger ist als Selbstbestimmung.

Ich meine, davon spricht das Evangelium und Jesus hat danach gelebt.

Das ist der Weg des Lebens.
Und er ist besser als der Weg, der viele Opfer bringt:

Opfer der Rücksichtslosigkeit, Opfer der Rechthaberei, Opfer der Gewalt, Kriegsopfer, Verkehrsopfer ….

Wir wollen keine solchen Opfer – lieber wollen wir mithelfen, dass diese Opfer weniger werden.

Vielmehr erzählen Frauen und Männer, die ihre Zeit, ihr Geld, ihre Aufmerksamkeit und Liebe für andere opfern davon, dass sie mehr zurückbekommen als sie geben können.

Das erleben wir in der Nachfolge Jesu.