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Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
Das Wort Advent beschreibt nicht nur die letzten Wochen vor Weihnachten. Als Christen leben wir auch in den anderen 11 Monaten im Advent. Denn wir erwarten Christus, der kommen wird. Er wird sein Reich aufrichten, in dem es nicht mehr Arme und Reiche gibt. Denn in seinem Reich teilt er seine Fülle mit jedem einzelnen. Es wird keine Gräben mehr geben zwischen Oben und Unten, zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften …
Wir leben im Advent: das heißt, wir ebnen dem Reich Christi die Bahn und füllen die Gräben auf und wir bauen Brücken, um die Gräben zu überwinden.
Rufen wir zu Christus: Er ist die Brücke, die Erde und Himmel, Gott und Menschen verbindet.
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder
„Er wird den Weizen in seine Scheune Sammeln, die Spreu wird er im nie erlöschenden Feuer verbrennen!“ – Da ist es wieder einmal: das furchteinflößende Motiv der Feuerhölle, die allen droht – jedenfalls solange wir auf dieser Erde leben!
Aber: wir müssen das nicht unbedingt so verstehen, dass die Menschen, die gar zu böse gehandelt haben, in die Hölle kommen. Wenn wir die Botschaft der ganzen Bibel im Blick haben, können wir das ganz anders deuten und verstehen:
Mit Bedacht wurden die Lesungen ausgewählt und auf das Evangelium bezogen:
Jesaja der Prophet Gottes kündet an, dass ein Messias kommen wird – voll des Geistes Gottes. Er wird denen, die geringes Ansehen haben, zur Gerechtigkeit verhelfen. Papst Franziskus hätte gesagt: denen am Rand. Er entscheidet für die Armen, damit sie ihr Recht bekommen!
Seine Machtwerkzeuge sind nicht Schwerter und Speere; vielmehr seine Botschaft und der Geist, der aus ihm spricht. Seine Eigenschaften sind Gerechtigkeit und Treue.
Wenn dieser Messias kommt, dann wird Friede sein: der paradiesische Friede, wo niemand sein will wie Gott – sondern die Geschöpfe leben im Einklang mit ihrem Schöpfer und hören auf ihn.
Dafür steht der Satz: „Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen!“
Liebe Schwestern und Brüder,
im nie erlöschenden Feuer verbrennen nicht die Menschen, sondern das Böse und das Verbrechen. Dafür ist in Gottes Ewigkeit kein Platz.
Und darum ist es uns, die wir an Jesus glauben, ein Anliegen, dass wir „Frucht hervorbringen“ – mit den Worten des Evangeliums.
Mit unseren Worten gesprochen: dass wir uns dafür einsetzen,
dass die zu ihrem Recht kommen, die nichts gelten
und dass wir uns für die Armen einsetzen, damit sie ein würdiges Leben führen können.
Mit den Worten des Paulus gesprochen, die das Adventslied zitiert:
Wir nehmen uns eins um das andere an.
Doch das umeinander Annehmen sollen wir nicht begrenzen:
nicht auf die sympathischen Freunde und geliebten Familienangehörigen.
Jesus meint: niemanden sollen wir ausschließen – selbst den nicht, der uns schlecht behandelt.
Ich fasse es ganz kurz in biblischen Begriffen zusammen:
Wir sollen gute Früchte hervorbringen, denn sie werden im Himmel leuchten und strahlen in nie verblassendem Glanz.
Allgemeines Gebet
Lektor/in: Ewiger Gott und Vater, du rufst uns durch Johannes zur Umkehr. Wir bitten dich:
- Für alle, die deine frohe Botschaft verkünden und die Menschen zur Umkehr rufen: dass sie deine Liebe ausstrahlen. ‑
Christus Höre uns A: Christus erhöre uns! - Für alle Getauften: dass sie dich und den himmlischen Vater lieben und sich der Armen und gering geachteten annehmen.
Christus Höre uns A: Christus erhöre uns! - Wir beten für alle Menschen dieser Erde: nimm sie um Jesu willen in deine ewige Freude auf.
Christus Höre uns A: Christus erhöre uns! - Wir beten für uns, dass wir die Gräben bei uns überwinden:
zwischen verfeindeten Nachbarn, zwischen Ausländern und Einheimischen, zwischen Armen und Reichen.
Christus Höre uns A: Christus erhöre uns! - Wir beten für alle Menschen: dass der Frieden in der Welt mehr wird und der Unfrieden weniger; dass die Gerechtigkeit wächst und die Ungerechtigkeit schwindet. ‑ Christus Höre uns A: Christus erhöre uns!
Lektor/in: Gott, unser Vater, dein Sohn Jesus Christus hat uns die frohe Botschaft gebracht, dass du uns nahe bist. Erhalte in uns die Freude und Dankbarkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Lehrer und Herrn.
