Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Konzentrieren sie sich bitte auf ihre guten Ansichten und Gedanken.
Sie haben sicher schon eine Menge getan, damit sie Wirklichkeit werden:
Sie haben gespendet für einen guten Zweck – und nicht nur, dass diese Spende ihren Zweck erfüllt – alle diese Spenden sind auch eine Kundgabe:
Wir wollen, dass niemand hungert, dass Tiere geschützt werden, dass Menschenrechte geachtet werden, dass das Theater weiterspielen kann, u.s.w.
Oft denken wir: mit meinen wenigen Mitteln kann ich nicht viel bewirken.
Was helfen meine paar Eure, was hilft meine Postkarte an einen Politiker, was bewirke ich, wenn ich in der Diskussion dafür eintrete!
Wir fühlen uns ohnmächtig und klein.
Und so könnten wir auch denken, wenn es um die Sache Jesu geht, um das Reich Gottes: Wir sind doch nur noch so wenige, immer mehr wenden sich ab. Wir sind auf verlorenem Posten.
Die 10 % der Menschen, die am meisten Geld haben, die bestimmen, was geschieht!
Durch diese Gedanken und Zweifel machen wir uns selber schwach und wirkungslos. Wir bremsen uns, berauben uns selbst der Kraft.
Es ist genau anders:
Ein paar Salzkristalle, ein wenig Zucker, ein wenig Pfeffer machen die Speise schmackhaft. Da braucht es keine Mengen dafür.
Noch deutlicher ist sogar das Beispiel, das Jesus wählt:
Ein wenig Sauerteil durchsäuert eine große Menge Mehl – lässt es selbst zu Sauerteig werden – infiziert es sozusagen dass es gut schmeckt und bekömmlich ist und haltbar.
In den letzten Monaten wurden wir geschult, wie wir Infektionen vermeiden können.
Doch wenn es um die guten Absichten und Gedanken geht, dürfen wir hoffen und darauf vertrauen, dass sie ansteckend sind. Dass wir einander und andere damit anstecken können und werden.
Die Fridays for future Bewegung ist ein Beispiel dafür!
Die Friedensbewegung – im Moment zwar nicht so populär aber nach wie vor aktiv – zieht immer wieder Menschen in ihren Bann.
Entscheidend ist, dass wir uns viral verhalten:
dass wir davon reden, was wir hoffen und glauben und wofür wir leben.
Liebe Schwestern und Brüder,
wir Christen sind berufen, es ist der Sinn unseres Lebens,
dass wir mit unserem Vertrauen auf Gott andere anstecken,
dass unser Glaube an den Sieg der Liebe auf andere überspringt,
dass unsere Hoffnung auf die guten Kräfte im Menschen und eine gute Zukunft für die Menschheit auch andere Menschen verwandelt und sie unsere Hoffnung teilen und sie selbst verbreiten.
Überlassen sie es nicht den Bischöfen und Pfarrern,
nicht den Politikern ihres Vertrauens,
und schon gleich gar nicht denen, die Misstrauen säen.
Seien sie selbst viral, ansteckend, mit ihrem Vertrauen und ihren Hoffnungen und ihren guten Gedanken.