31.03.24: Ostersonntag

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Wie ein guter Hirte hat Jesus sein Leben für uns hingegeben.
Doch wie er gesagt hat, konnte er nicht im Tod bleiben. Denn in ihm ist das Leben.
Sein Leben lebte er für Gott und nun hat Gott ihn zu sich genommen.
Jesus selbst wird uns alle zu sich holen, denn das ist sein Wunsch: Er will, dass alle bei ihm sind, die der Vater ihm gegeben hat.
Dankbar und voll Liebe preisen wir Christus, unseren Herrn.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Erinnern Sie sich noch an die Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit?“

Jesus hatte verkündet: „Der Vater hat dem Sohn gegeben, das (ewige) Leben in sich zu haben.“
und: „Wer an mich glaubt wird in ewig leben, auch wenn er stirbt.“

Wahr – oder falsch? Jesus im Grab kann eigentlich als Beweis gelten für: falsch.

Aber – es ist anders gekommen:
Simon mit dem Beinamen Petrus verkündete voller Begeisterung und Überzeugungskraft in Jerusalem und in Caesarea und an vielen Orten:
„Jesus, der gekreuzigt wurde, ist am dritten Tage auferstanden, wie er gesagt hat, gemäß der Schrift und er ist uns erschienen.“

Natürlich möchte ich Petrus sofort fragen: Was? Wie? Wann? Erzähl mir das genau!

Heute hören wir eine der Antworten: Maria aus Mágdala und ihre Freundinnen fanden das Grab offen. Sie erzählten es Petrus und dem Lieblingsjünger. Alle liefen gemeinsam zum Grab. Nur die zwei Tücher, mit denen Jesus bedeckt war waren im Grab – heißt es im Evangelium. Vom Glauben des Jüngers, den Jesus liebte, ist die Rede.

Das Entscheidende kommt aber – wie immer bei Johannes – am Schluss:
Maria aus Magdala ist allein beim Grab geblieben. Sie wollte den Leichnam Jesu finden. Stattdessen findet Jesus sie und gibt sich ihr zu erkennen, in dem er ihren Namen sagt. Als ob er sagen wollte:

Maria, warum weinst du und glaubst nicht? Warum suchst du meinen Leichnam? Glaube doch der Wahrheit, für die ich mit meinem Leben Zeugnis abgelegt habe: „Wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der an mich glaubt, durch mich leben.“

Und sie wird zu den Jüngern gesandt, damit sie ihnen ausrichtet:
„Ich kehre zurück zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.“

So verkündet das Johannesevangelium in einer anrührenden Geschichte den christlichen Osterglauben:

Jesus lebt bei seinem Vater und bei unserem Vater.
Bei seinem Gott und bei unserem Gott.

Liebe Schwestern und Brüder,
wir haben Glück: von Kindheit an sind wir in diesem Glauben eingeführt worden. Er hat sich in unsere Denkbahnen eingekerbt. Wir finden das fast schon als normal. Es kann sein, dass deshalb unsere österliche Freude ein wenig verhalten ist.

Aber wir können versuchen, das umstürzende wahrzunehmen und die Freude, die es auslöst:

Ja wirklich: Jesus hat es immer gesagt.
Er ist nicht tot. Er lebt.
Sein Vater ist auch mein Vater. Sein Gott ist mein Gott.
Seine Wahrheit ist auch meine Wahrheit.

Wer an ihn glaubt, wird auf ewig nicht sterben!

Begraben ist die Angst, die enge Angst um mich selbst.
Begraben ist der Hass. Er nützt zu nichts.
Begraben ist der Neid. Er hat keinen Grund.
Begraben ist der Tod. Denn Gott ist das Leben.

Was für eine Freude! Was für eine Freiheit!

Es ist Ostern. Der Herr ist auferstanden.
Jesus lebt, mit ihm auch ich. Gelobt sei Gott.
Amen. Halleluja.

Fürbitten

Lektorin: Gott Jesu und unser Gott. Du bist das Leben und du schenkst uns Leben in Ewigkeit. Wir beten zu dir:

  • Wir beten für unsere Schwestern und Brüder im Glauben, die heute nicht mit uns feiern: dass sie von heller Freude über die Auferstehung erfüllt sind.

Pfarrer singt: Gott, unser Vater        Alle: Wir bitten ….

  • Wir beten für alle unsere Bekannten, Freunde und Feinde:
    dass heil wird, was verwundet ist.
  • Wir beten für unsere Kirche und alle christlichen Kirchen, die den Glauben an Jesus, den Auferstandenen verkünden: dass ihre Verkündigung auf offene Herzen trifft und die Menschen die Botschaft annehmen und heil werden.
  • Wir beten für unser Land und für alle Länder Europas: dass wir Frieden bewahren und dem Ungeist des nationalen Egoismus widerstehen.
  • Wir beten für Israel und Palästina, für Ukraine und Russland und für alle Länder, die Kriege führen: dass sich die Regierenden bekehren und den Krieg beenden.
  • Wir beten für die ganze Menschheitsfamilie: dass die Dankbarkeit und die Sorge für das Leben alle verbindet. Dass Feindschaft und Hass verschwinden und Zusammenhalt und Freundschaft wachsen.

Lektorin: Vater im Himmel, dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde.
Hilf uns durch den Osterglauben deine Schöpfungsgabe zu bewahren und zu behüten, wie du es uns aufgetragen hast. Amen.