Einführung:
Es gibt so viele Krisen und Gefahren und Katastrophen.
So viele Menschen (manchmal auch ich selbst) verhalten sich rücksichtslos, gleichgültig, nur auf sich selbst bezogen, sorglos und sogar verantwortungslos.
Wie wird das weitergehen? Wo wird das hinführen?
Was erwarten wir? Was wird kommen? Kann es gut werden? Gibt es eine Zukunft?
Lassen wir unsere Hoffnung stärken. Öffnen wir uns für Gottes Geist.
Das ist kein Geist der Verzagtheit sondern
Kyrie
Herr Jesus Christus, du führst uns den Weg.
Du machst uns Mut, auf dein Reich zu hoffen.
Du stärkst unsere Hoffnung auf Leben und Heil.
Tagesgebet:
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
was wird in 3 Jahren sein oder in 20?
Diese Frage kann ich auf mich beziehen: Was wird mit mir sein?
In 3 Jahren? Hoffentlich bin ich noch Pfarrer, hoffentlich kräftig und zufrieden und voller Pläne. In 20 Jahren allerdings, muss ich damit rechnen, dass ich vielleicht schon gestorben bin – aber nicht tot!
Ich glaube ja an das Leben in Gottes Ewigkeit.
Wie sehen Sie ihre Zukunft in 2 in 6 oder in 20 Jahren?
Diese Frage können wir aber auch auf unser Land beziehen, auf Europa, auf die Welt: Werden wir es schaffen, dass wir den Menschen in den Küstengebieten neuen Wohnraum schaffen – weil ihr bisheriger Lebensraum durch den steigenden Meeresspiegel unter Wasser ist?
Werden wir die Pandemie überwunden haben?
- Werden die großen Machtblöcke der Erde einen Weg gefunden haben, friedlich miteinander zu existieren und sich gegenseitig zu nützen statt zu bekämpfen?
- Werden die Atomwaffen abgeschafft sein?
- Werden die Länder der EU es schaffen, ihre freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und ihre unterschiedlichen Interessen gerecht auszugleichen?
- Wird die Lebensqualität besser geworden sein?
- Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen.
Im Kern geht es um die Frage: Glaube ich an eine gute Zukunft für die Menschen? Trotz aller Krisen und Katastrophen, die es immer wieder geben wird? Glaube ich daran, dass der Mensch es schafft kann, einen Weg in die Zukunft zu finden?
Dieses Vertrauen und diesen Glauben an die Menschheit stärkt die 1. Lesung aus dem Buch Jeremia: Die gerechten Menschen werden Recht und Gerechtigkeit wirken. Israel kann in Sicherheit wohnen.
Damals war das auf das Volk Israel bezogen. Israel soll den Mut nicht verlieren. Es wird Recht und Gerechtigkeit geben im Land, weil sie wieder auf Gott hören.
Paulus im 1. Thessalonicherbrief und auch die Stelle aus dem Lukasevangelium stärken auch das Vertrauen in die Zukunft und den Mut, bewusst auf diese Zukunft zuzugehen:
„Lebt so, dass euer Leben Gott gefällt!“ mahnt Paulus die Christen – also auch uns heutige:
Das Evangelium warnt uns davor, dass unsere individuellen Bedürfnisse und Ansprüche, unsere Wünsche nach Annehmlichkeit (Rausch und Trunkenheit) und die Sorgen des Alltags unser Tun bestimmen:
Denn wenn wir anfangen würden, Unrecht zu tun und selbstsüchtig zu handeln, würden wir nicht mehr an eine gute Zukunft glauben. Dann hätten wir aufgegeben. Wir hätten uns vom Glauben an Gott abgewandt.
Und wenn es dann soweit ist, dass in der Zukunft Mitgefühl zählen und Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Nachsicht mit den Fehlern der anderen.
Dann würden wir einsehen müssen, dass wir auf dem verkehrten Weg waren.
Schwestern und Brüder, wir sind Christen und glauben an die Botschaft Jesu vom Reich Gottes. Wir erwarten dieses Reich! Es ist im Kommen und es ist schon da, wenn wir auf Jesus hören.
Darum sollten wir geduldig und beharrlich bleiben und handeln, wie es dem Glauben an Gottes Reich entspricht:
Das Gemeinwohl ist wichtiger als meine selbtbezogenen Ansprüche;
Es ist wichtiger, dass alle satt werden, als dass ich meinen Besitz vermehre.
Es ist besser Rücksicht zu nehmen, als zu fordern.
Zuvorkommenheit macht das Miteinander geschmeidig, wie die Butter das Brot. Und Freundlichkeit versüßt das Leben wie der Honig die Speisen.
Liebe Schwestern und Brüder! Erwarten wir Gottes Reich und gehen wir weiter darauf zu. Es wird kommen – auch durch uns. Es ist Advent!
Fürbitten
Pr.: Vater im Himmel, wir leben in einer schwierigen Zeit. Wir sorgen uns um die Menschen, die krank werden und dass es so viele sind.
Wir spüren, wie sich die Menschen entzweien und einander verurteilen und einander nicht verstehen. Deshalb beten wir zu dir:
A: Guter Gott, dein Reich komme, dein Wille geschehe
- Wir beten, dass Rücksicht und Nachsicht das Miteinander der Menschen erleichtern.
- Wir beten, dass in den Menschen das Bemühen wächst, den anderen zuzuhören und seine Sorgen und Anliegen zu verstehen.
- Wir beten, dass die Menschheit begreift, dass sie eine Familie ist, in der alle miteinander verbunden sind.
- Wir beten, dass die Abscheu vor der Gewalt die Menschen davor bewahrt, anderen weh zu tun und Schaden zuzufügen.
- Wir beten, dass die Zuversicht in eine gute Zukunft den Willen stärkt, geduldig und beharrlich das Gute zu tun.
Pr.: Du Gott hast Deinen geist in uns gelegt, den Geist der Hoffnung und der Geduld und der Zuversicht. Wir erwarten, dass dein Reich kommt und wir dich preisen werden zusammen mit allen Menschen. Amen.