Wir feiern heute Erntedank.
Dank gebührt den Frauen und Männer, die säen, pflegen und ernten.
Doch froh und dankbar dürfen wir auch sein, dass die Erde uns ernährt
dass das Klima günstig ist.
Dank gebührt auch denen, die die Früchte der Erde so schön hier in der Kirche darbieten.
Unter uns sind heute auch Ehepaare, die heuer oder im vergangenen Jahr 10 oder 25 oder 40 oder 50 oder noch mehr Jahre verheiratet sind.
Auch dafür danken wir: für das Geschenk der Liebe und für die Kunst, diese Liebe zu erhalten und zu pflegen.
Tagesgebet
Gott, himmlischer Vater
wir leben, weil du uns das Leben gibst.
Du versprichst uns unvergängliches Leben
und Anteil an deiner Vollkommenheit.
Vergib uns unsere Unzulänglichkeit
und schenke uns Frieden,
den nur du geben kannst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
zum diesem Gottesdienst wurden Ehepaare eingeladen, die im vergangenen Jahr oder heuer ein Ehejubiläum feiern durften.
Die Lesungstexte habe ich nicht deswegen ausgesucht, sondern sie treffen heute und passen natürlich genau zu diesem Anlass.
Ich könnte mir denken, dass einige der Ehepaare, die heute gekommen sind, dieses Evangelium auch für die Hochzeitsmesse ausgewählt haben – weil sie sich gewünscht haben und alles dafür tun wollten, dass ihre Verbindung stabil bleibt und sich ihre Einheit immer mehr vertieft.
Das Evangelium zitiert das Buch Genesis, in dem so bildlich erzählt wird, wie sich der Mensch (Erdling) über die Menschin freut, die in der Bibel dann Eva genannt wird.
Schon da heißt es: Sie werden ein Fleisch sein.
Wir dürfen diese biblische Geschichte nicht falsch verstehen: „Ein Fleisch“
spielt gar nicht auf die Sexualität an, sondern darauf, dass zwischen der Frau und dem Mann eine Einheit entsteht, die darauf beruht, dass beide Menschen sind: mit allem, was den Menschen zum Menschen macht:
Liebesfähigkeit, Verstand, Einfühlungsvermögen, Barmherzigkeit – dies alles macht den Menschen zum Ebenbild Gottes.
Schon gar nicht dürfen wir falsch auslegen, wie die Bibel erzählt, dass Gott die Menschin aus einer Rippe des Menschen geschaffen habe. Damit ist gesagt, dass die beiden eines Wesens sind.
Und zu guter Letzt: Bald werden Menschin und Mensch – die von der Erde genommenen – mit den Namen Adam und Eva genannt:
Beide sind eben einzigartig, gleich in ihrem Menschsein, aber doch einzig in ihrer Person: Weils sie als Person verschieden sind, können sie eine Einheit bilden – etwas neues:
Jeder behält seine einzigartige Persönlichkeit, seine Eigenarten, seine ureigenste Weise, der Welt zu begegnen und die Welt wahrzunehmen und sich zur Welt zu verhalten. Aber dieses Verschiedenheit ergänzt sich gegenseitig, so dass eine Einheit entsteht, etwas neues, das jede der beiden Personen verändert und prägt und an den anderen bindet.
Wahrscheinlich können die verheirateten unter ihnen dies wesentlich lebendiger und persönlicher beschreiben: wie beglückend diese neue Einheit sein kann und wie mühsam es sein kann, diese Einheit aus zwei verschiedenen immer wieder zu bilden, zu vertiefen und auch Risse, die sich bilden können heilen zu lassen.
Viele Ehepaare dürfen sich freuen, dass sie diesen Weg 10 Jahre lang, 25, oder 40 oder 50 Jahre oder noch länger miteinander gegangen sind und gehen konnten.
Sie dürfen sich freuen an der Einheit, an der Gemeinsamkeit,
an der gegenseitigen Unterstützung, an der Partnerin und ihrer Besonderheit, die ein großer Reichtum ist.
Sie dürfen sich freuen, an dem Guten, das durch ihre Ehe entstanden ist:
Dieser Gottesdienst trifft mit dem Erntedankfest zusammen. Wir danken für die Früchte der Erde, die wir genießen und die wir als Gottes Gaben annehmen.
Genauso wahr ist es, dass ihre Einheit und ihr Bund der Liebe durch Gottes Kraft gewachsen ist: der gute Geist Gottes wirkt in ihnen und durch sie, und führt sie gemeinsam und schenkt ihnen das Glück und den Reichtum der gegenseitigen Liebe.
Ich möchte gerne mit ihnen und für sie beten, dass Gottes Segen bei ihnen bleibt und auf ihnen ruht, damit sie ihren gemeinsamen Weg weitergehen und einander Stütze und Halt sein können.
Fürbitten
Pr.: Gott unsere Vater, hat uns durch seinen Sohn mit sich versöhnt. Zu ihm beten wir:
Schenke ihnen dein Erbarmen.
- Für die Kirche: Befreie uns von Angst und Furcht und mache uns offen für die Fragen, Nöte und Hoffnungen der Menschen.
A Schenke ihnen dein Erbarmen.
- Für jene Eheleute, die es schwer miteinander haben, die sich fremd geworden sind und miteinander um einen neuen Weg ringen.
- Für die Eheleute, die dir heute für ihre Liebe in vielen Jahren danken und die hoffen, dass sie noch lange Zeit in Gesundheit und Frieden zusammen sind.
- Für alle, die in unserer Gesellschaft an den Rand geraten sind, für die Arbeitslosen und für jene, die keine Kraft zum Neuanfang mehr haben.
- Für die Menschen, deren Leben dem Ende zugeht, die von Ängsten und Schmerzen geplagt sind.
Pr.: Gott unseres Lebens, dein Sohn bahnt uns den Weg zu dir. Für ihn danken wir dir, heute und morgen, in Zeit und Ewigkeit. Amen.