Eröffnung
Einzug in Stille – Nach der Altarverehrung
Gesang: Hilf Herr meines Lebens GL 440,1-4
inführung: Liebe Schwestern und Brüder,
Wir wollen uns auf das Osterfest vorbereiten: Bevor wir die Auferstehung Jesu feiern und unsere Erlösung, wollen wir um Vergebung bitten: für alles, was wir auf dem Weg der Nachfolge; was wir als Kinder Gottes schuldig geblieben sind:
Wir wollen uns bewusst machen, an wem und wie wir schuldig geworden sind und Gott bitten, dass er uns von der Sünde befreit:
Herr Jesus Christus, du bist gekommen um zu retten, nicht um richten.
Herr Jesus Christus, du suchst, die verloren sind.
Herr Jesus Christus, die mit Schuld beladenen richtest du auf.
Gebet
Ich komme zu dir, mein Gott.
Ich möchte dein Wort hören,
weil es mir Mut macht und den Weg zeigt.
In deine Hände lege ich meine Sorgen,
meine Zweifel und alle Angst.
Ich kann oft kaum glauben,
ich bin unruhig und zerrissen.
Dir vertraue ich mich an.
Ich möchte lieben können,
zusammen mit den anderen,
die an dich glauben.
Darum bitten wir …
Verkündigung und Gewissenserforschung
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth
Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe:
Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte:
Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach:
Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.
Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Wort der Heiligen Schrift
Ruf vor dem Evangelium: Lob dir Christus GL 584,9
Dies ist mein Gebot:
Liebet einander, wie ich euch geliebt habe.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
Es fand ein Mahl statt. Jesus stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann,
den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem
Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm:
Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Jesus erwiderte ihm:
Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.
Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen:
Begreift ihr, was ich an euch getan habe?
Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe,
dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.
Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
Lied Beim letzten Abendmahle 282
Gewissenerforschung
- Jesus heilt die Menschen:
Die Evangelien berichten, wie Jesus zahlreiche Menschen geheilt hat: Aussätzige, Gelähmte, Blinde, Verstümmelte, Gehörlose und Stumme.
Menschen, die zur Selbstverstümmelung neigten ebenso wie solche, die ihre Aggressionen nicht im Zaum halten konnten.
- Denken wir an unseren Kontakt zu Kranken,
zu Behinderten in der Verwandtschaft,
im Freundeskreis, bei Kollegen und Nachbarn:
- Wen habe ich besucht
und wem bin ich den Besuch schuldig geblieben?
Habe ich Angst?
Fällt es mir schwer, mir dafür Zeit zu nehmen?
- Für wen könnte ich und möchte ich mich
stärker engagieren?
- Wenn ich Menschen pflege, die krank sind oder gebrechlich: Wie ist meine Beziehung zu dieser Person?
Kann sie Zuwendung spüren, Geduld, Verständnis?
Tue ich es gerne – oder ist es mir zur Pflicht geworden, die ich nur noch widerwillig erfülle?
Brauche ich selber mehr Erholungspausen?
2 Minuten Stille oder meditative Musik
2 mal Liedruf: Herr, erbarme dich (GL 157)
- Jesus verkündet Gottes Reich für alle:
Jesus begann sein öffentliches Wirken in Galiläa in seiner Heimatstadt Nazaret: Kehr um, glaubt an die frohe Botschaft: Das Reich Gottes ist nahe!
Jesus hat zahlreichen Gleichnisse in einfacher Sprache erzählt. Die Menschen sollten verstehen: Das Reich Gottes ist da, es kommt ganz sicher und es ist offen für jeden Menschen;
für Gerechte und Sünder, für Gesunde und Kranke, Reiche und Arme.
So hat er den Menschen Hoffnung gegeben, dass Gott sie nicht allein lässt, sondern dass er ihnen ganz nahe ist und sie bei sich aufnehmen wird.
Jesus fordert uns auf: Tut dies zu meinem Gedächtnis
- Denken wir nach: Hoffe ich, dass Gottes Reich kommt?
Vertraue ich, dass ich Platz bekomme im Reich Gottes?
- Welche Zweifel habe ich?
Spreche ich mit jemandem darüber,
der mir helfen kann, Klarheit zu finden?
- Vielleicht erinnere ich mich an Situationen in denen es möglich war, über die Hoffnung auf das Reich Gottes zu sprechen.
- Fällt es mir leicht oder schwer, darüber zu reden, welche Hoffnung ich habe? Warum?
2 Minuten Stille oder meditative Musik
2 mal Liedruf: Herr, erbarme dich (GL 157)
- Jesus vergibt den Sündern
Beeindruckend ist, wie sich Jesus den Sündern zuwendet:
Bei Zöllnern ist er zu Gast, eine Ehebrecherin bewahrt er vor der Steinigung; von einer anderen lässt er sich die Füße salben, dem Gelähmten sagt er die Vergebung der Sünden zu …
Gerade dadurch zieht er Zorn und Ablehnung auf sich.
Jesus erklärt durch mehrere Gleichnisse, dass der Vater keine Freude an der Verurteilung hat, sondern dass er den Sündern vergibt. Immer wieder verlangt Jesus, dass seine Jünger anderen gerne vergeben sollen.
Jesus sagt: tut dies zu meinem Gedächtnis! Denken wir nach:
- Wofür mache ich mir Vorwürfe?
Kann ich glauben, dass Gott mir vergibt?
- Gibt es Menschen, gegen die ich Groll hege?
Denen ich aus dem Weg gehe?
Gegenüber denen ich voll Vorwürfen bin?
- Kann ich selbst zu anderen sagen,
dass mir etwas leid tut?
- Habe ich es versäumt, jemandem Trost zu geben
und zu sagen:
Du kannst wieder neu anfangen. Gott ist dir nahe.
Du bist nicht verurteilt!
2 Minuten Stille oder meditative Musik
2 mal Liedruf: Herr, erbarme dich (GL 157)
- Jesus gibt sich für die Menschen hin
Jesus lebt für die Menschen: Das Lukasevangelium stellt Jesus als Erlöser und als Retter für die Menschen vor.
Jesus verzichtet für seine Sendung auf alles: auf Haus und Wohnung, auf Einkommen und Beruf.
Er dient den Menschen durch sein ganzes Leben: seinen Jüngern wäscht er zuletzt die Füße. Er gibt sein Leben – aus Treue zu seinem Vater und zu den Menschen, für die er lebt.
„Auch ihr müsst einander die Füße waschen!“ sagt Jesus zu den Jüngern. Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Denken wir über uns nach:
- Fällt es mir leicht oder schwer,
jemandem einen Gefallen zu tun?
- Wie groß ist meine Bereitschaft, freiwillig Aufgaben für die Gemeinschaft zu übernehmen?
- Wem habe ich in letzter Zeit meine Hilfe angeboten?
Wann habe ich mich gedrückt?
- Nehme ich meine Verantwortung für andere ernst?
- Ich weiß, wieviel Not es in der Welt gibt: Wie groß ist meine Bereitschaft zur Linderung der Not zu spenden?
- Bin ich offen für die Menschen und ihre Sorgen und Nöte – oder schotte ich mich ab und blocke ab?
- Bringe ich persönliche Opfer, um anderen zu helfen?
4 Minuten Stille oder meditative Musik
Lied: O Her aus tiefer Klage (GL 271)
Buße und Versöhung
Wir sind getauft auf Christi Namen und glauben an ihn, unseren Erlöser und Heiland. Wir sind seine Jünger und haben seinen Ruf gehört: „Folge mir nach!“
Wir feiern in jeder Messe seinen Tod und seine Auferstehung und hören seine Aufforderung: Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Immer wieder weichen wir ab von dem Weg, den er uns voraus gegangen ist.
Immer wieder stellen wir unser eigenes Wohl über das der anderen.
Immer wieder bleiben wir in unserer Enge und verschließen uns für die Not des anderen.
Immer wieder verdrängen wir, dass unsere Zukunft im Himmel ist und nicht auf der Erde.
Bekennen wir miteinander und voreinander, dass wir gesündigt haben. Bitten wir füreinander und miteinander Gott, dass er uns vergibt und uns annimmt, damit wir mit frohem Herzen Ostern feiern können erfüllt von neuem Eifer auf unserem Weg in der Nachfolge Christi.
Schuldbekenntnis
Vergebungsbitte
Gott unser himmlischer Vater ist treu.
Nichts kann uns trennen von seiner Liebe,
die in Christus Jesus erschienen ist.
Wenn auch unser Herz uns verurteilt,
er verurteilt uns nicht.
In der Taufe hat er uns als seine Töchter und Söhne angenommen. Er vergebe uns die Sünden und schenke uns die Kraft, Gutes zu tun. Amen.
Vorsatz für die Umkehr
Der Glaube dass Gott uns immer wieder annimmt und uns seinen Frieden schenkt, hilft uns, dass wir immer wieder einen neuen Anfang suchen.
Halten wir nochmal einige Augenblicke Stille und überlegen,
wie wir Jesu Aufforderung „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ in unserem Leben folgen wollen.
2 Min. Orgelmusik: Improvisation zu GL 638
Abschluss
Vater Unser
Friedensgruß
Frieden ist die große Sehnsucht der Menschheit. Doch der Friede geht bei uns selbst an. Er geht damit an, dass wir als Schwestern und Brüder im Frieden Christi leben.
Herr Jesus Christus, unser Bruder und Erlöser.
Erfülle uns mit deinem Geist.
Schenke uns und durch uns der Welt Einheit und Frieden.
Segensgebet
Der HERR, erfülle euch mit seiner Kraft,
auf dass Ihr in Gelassenheit ertragt,
was er euch zumutet und auferlegt;
ER erfülle euch mit seiner Liebe,
auf dass ihr sie an die weitergebt,
die sich danach sehnen;
ER erfülle euch mit seiner Güte,
auf dass ihr denen Hilfe bringt, die Not leiden;
ER erfülle euch mit seiner Barmherzigkeit,
auf dass ihr sie an denen übt, die verfolgt und rechtlos sind;
ER erfülle euch mit seinem Segen,
auf dass ihr selbst zum Segen werdet.
ER schenke euch seine Gnade,
auf dass ihr mit seiner Hilfe ihm und den Menschen dient
und den Weg zu ihm findet.
Mit seinem Segen begleite euch
Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
(nach Heinz Pangels)
Danklied Nun singe Lob du Christenheit GL 487
Erarbeitet von Martin Müller, Regensburg