24.06.2018: Hl. Johannes der Täufer

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Wissen sie noch, was der Name Johannes bedeutet? Gott ist gnädig!

Er lässt Gnade vor Recht ergehen.
Er verzeiht, statt zu strafen. Es ist bereit zu vergeben!
Er verschont, statt zu vernichten.
Er teilt seine Wohltaten aus, statt sie für sich zu behalten.

Gott ist ein gnädiger Gott, barmherzig und reich an Güte. (Ps 145) –
so wird Gott in den Psalmen dafür gelobt und gepriesen.

Gottes „gnädig sein“ zeigte sich darin, dass Elisabeth ½ Jahr vor der Geburt Jesu ihn, Johannes den Täufer geboren hat. Das ist übrigens der Grund, warum wir heute, am 24. Juni sein Geburtsfest feiern, am Tag der Sommersonnenwende. Johannes hat einmal gesagt: Ich muss kleiner werden, Jesus muss größer werden.
Von heute an werden die Tage wieder kürzer – dieser natürliche Verlauf ist wie ein Symbol für die Aussage des Johannes.

Gott ist gnädig gewesen zu Elisabeth und Zacharias, dass sie im hohen Alter noch dieses Kind empfangen konnten.

Gott ist gnädig, weil Johannes den Auftrag hatte, das Volk zur Umkehr zu rufen und es auf den Messias vorzubereiten.

Gott ist gnädig, weil er die Botschaft des Johannes auf offene Herzen treffen ließ, so dass viele zu ihm an den Jordan gingen, ihm ihre Sünden bekannten und sich von ihm taufen ließen.

Gott ist gnädig, wenn die Botschaft des Johannes uns heutige trifft und uns bewegt, dass wir in uns gehen, über uns und unser Handeln nachdenken, unsere Selbstsucht und Hartherzigkeit erkennen, um weiter dagegen anzukämpfen.

Gott ist dadurch gnädig, weil die Welt nur dann besser wird, wenn wir – jede Frau und jeder Mann versuchen, bessere Menschen zu werden.

Das, was in der Vergangenheit geschehen ist, was wir getan haben, können wir nicht mehr ändern. Das können wir nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen.

Doch das, was wir heute tun und morgen tun werden, das liegt in unserer Hand. Wir sollten immer daran denken, ob es vor Gott gut ist, was wir tun.

Gut und gerecht ist es,

  • wenn die, die viel haben, mit denen teilen, die wenig haben.
  • wenn die, die ihrer Not und ihrem Elend entfliehen, nicht weggeschickt sondern aufgenommen werden.
  • wenn wir andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen;
  • wenn wir uns denen zu Nächsten machen, die Hilfe brauchen;
  • wenn wir uns selbst an die Regeln halten, die dem Frieden in der Gesellschaft dienen;
  • wenn wir für die eintreten, die sonst keine Fürsprecher haben:
    die Kinder, die Alten, für die abgelehnt und ausgegrenzt werden.

 

Gott ist gnädig und barmherzig und reich an Güte,
denn er hat uns die Kraft geschenkt, seine Liebe anzunehmen und selbst andere zu lieben, in dem wir uns ihnen zum Nächsten machen.

So sorgt Gott dafür, dass Gerechtigkeit und Recht stark werden,
dass seine Barmherzigkeit und Güte die Menschen erreicht.

 

Wie Johannes dürfen wir sagen:

die Zeit in der wir Hartherzigkeit und Selbstsucht anklagen müssen, und Grausamkeit und Gegeneinander muss kleiner werden,
die Zeit der Zuwendung, der Güte, des Miteinanders muss größer werden.