31.01.2023: Jahresschlussfeier

Lesungen: Gen1,1.26-2,3 – Ev: Jo 15,9-12

Einführung:
Auch das Jahr 2023 war von den jährlich wiederkehrenden Festen geprägt. Besondere Ereignisse waren aber: das 60jährige Jubiläum der Kirchweih mit der Verabschiedung von Pastoralreferent Wolfgang Lamby und Pfarrer Sigmund Hums sowie der Neustart des Pastoralteams. Viele Menschen haben persönliche Einschnitte erlebt: KiGa, Schule, Studium/Ausbildung, Wechsel der Arbeitsstelle, neue Freundschaft oder Liebe, Verlust eines lieben Menschen, Ruhestand ….

Wir bitten Gott um sein Erbarmen: um Vergebung, um Kraft und Stärke, um Hoffnung und Zuversicht

Vergebungsbitte
Der Blick zurück zeigt uns Gutes und Böses, Freude und Trauer und so bitten wir: Gott unser Vater schenke uns sein Erbarmen. Er vergebe uns und führe uns zur ewigen Freude!

Tagesgebet
Gott, du bist der Herr unseres Lebens.
Jeden Tag gehst Du mit uns.
Aus deiner Hand empfangen wir jeden Tag.
Wir legen alles zurück in deine Hand
   und bitten dich:
Segne das Gute, das wir getan haben,
verzeihe uns Schuld und Sünde.
Dich loben und preisen wir zusammen mit Jesus Christus, in der Einheit des Heiligen Geistes,
jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
„Und siehe, es war sehr gut!“ Das sind sozusagen die Worte eines Beobachters, der Gott bei seinem
7-Tage Werk beobachtete. Das kann aber doch gar nicht sein, denn Gott war ja allein bei seinem Schöpfungswerk. ‑ Aber darum geht es mir jetzt nicht.

Mir geht er genau um diesen Satz: „Es war sehr gut!“, der das Zutrauen eines Menschen in die Schöpfung Gottes ausdrückt.
Trotz aller Erdbeben und Meteoriteneinschläge, trotz aller Verderbtheit des Menschen und der Gewalttätigkeit der Lebewesen, die sich von anderen ernähren, gilt: „Es war sehr gut!“

Dieses Zutrauen klingt auch in dem Gesang, mit dem sich die Engel in der Lukaserzählung von den Hirten verabschieden: „Friede den Menschen, die Gott wohl gefallen“. Es ist das Vertrauen, dass Gott in dieser seiner Schöpfung west und sie mit seiner Geistkraft erfüllt.

In diesem Vertrauen möchte ich mit Ihnen zusammen auf das vergangene Jahr schauen: Sozusagen mit dem liebenden Blick Gottes und in seinem Licht, in dem wir uns selbst und die Erde sehen.

Ich wähle eine Form, die in der Bibel manchmal vorkommt, wo Gott selbst das Wort ergreift und in der 1. Person als „ich“ spricht – auch wenn ich weit davon entfernt bin, zu meinen, ich könnte Gottes Gedanken ergründen.

Liebe Kinder, wird Gott sagen:
Ich habe Gefallen daran und freue mich über die Liebe, die ihr einander schenkt: Großeltern den Enkeln, Liebespartner einander. Nachbarn und Kollegen helfen einander und nehmen Rücksicht. So viel Gutes entsteht dadurch jeden Tag. Ihr gebt einander Geborgenheit und Vertrauen, Fürsorge und Unterstützung.

Liebe Kinder, ich teile mit Euch den Schmerz: die körperlichen Schmerzen, die Enttäuschungen, die Traurigkeit über eure eigene Schwäche.
Ich merke an eurem Schmerz und sogar an eurer Bitterkeit, wie sehr ihr euch nach Heil und Leben sehnt. Und bitte glaubt mir: Ich fühle mit euch und in euch eure Schmerzen – denn ich bin das Leben in euch.

Ich sehe euer Entsetzen über die Grausamkeiten in der Welt. Es ist mir ein Leid, dass ihr damit leben müsst, dass manche Menschen dem Hass Raum geben. Es tut mir leid, dass die Schöpfung im Werden ist und dass das Vergehen zu ihr gehört.
In mir ist in Ewigkeit alles bewahrt, was einmal war.

Ich wirke in euch meinen Kindern, das Bedauern über eure Lieblosigkeiten und führe euch so immer wieder auf den Weg des Lebens und wecke in euch den Hunger nach Gerechtigkeit und Frieden, die Freude an der Wahrheit und Lauterkeit und die Lust am Schönen und am Guten.

Meine Kinder, dass ihr nicht verzweifelt, sondern voller Hoffnung bleibt, das wirke ich in Euch. Ich überlasse euch nicht der Trostlosigkeit, sondern lasse euch das Leben spüren und lasse euch ahnen, dass ihr bestimmt seid für das Leben – für mein Leben. Ihr werdet darin eintauchen wie ein Wassertropfen ins Meer.

Liebe Kinder, das ist meine Botschaft an euch:
Ich war bei euch an jedem Tag und in jeder Stunde des vergangenen Jahres und ich werde bei euch sein in jedem Augenblick eures neuen Jahres – solange bis ihr einmal bei mir ankommt und die vergängliche Gestalt eures Leibes abstreift.
Dann seid ihr ganz bei mir und vollkommen seid.

Auf diese Rede Gottes möchte ich antworten:

Ja, gepriesen bist du mein Herr und Gott,
der du uns Menschen in deiner Schöpfung leben lässt.
Gepriesen bist du für das Leben und für alles Lebendige,
das es ohne dich nicht gäbe.

Du bist unsere Hoffnung, dass wir das Leben in Füller erlangen werden –
verbunden mit allen, die mit uns das Leben teilen.

Ehre sei dir o Herr. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Gott, du bist vor aller Zeit und du schaust mit Liebe auf uns und alles, was uns bewegt. Wir beten voll Vertrauen:

  • Wir beten für die Kinder die getauft wurden, für die Erstkommunionkinder, für die Neugefirmten, für die Hochzeitspaare des vergangenen Jahres. Begleite sie mit deinem Segen. Gott, Vater in Ewigkeit
  • Wir beten für die Verstorbenen des vergangenen Jahres:
    dass sie dein Licht schauen. Und wir beten für die Trauernden, dass sie den Schmerz überwinden und sich wieder am Leben freuen. Gott, Vater in Ewigkeit
  • Wir beten für unsere Pfarreiengemeinschaft: dass unsere Pfarreien einen guten Weg miteinander finden und sich gegenseitig bereichern. Gott, Vater in Ewigkeit
  • Wir beten für Pastoralreferent Wolfgang Lamby und Pfarrer Sigmund Humbs. Bleibe ihnen nahe und stärke sie mit deiner Kraft. Gott, Vater in Ewigkeit
  • Wir beten für alle, die in unseren Pfarrgemeinden Dienst tun: in der Seelsorge, in den Gremien und Gruppen und Vereinen in der Sorge für die Gebäude, in den Pfarrbüros und in der Liturgie: dass sie zusammenhalten und einander stärken und stützen Gott, Vater in Ewigkeit

Lektorin: Gott unseres Lebens, wir danken Dir für Deine Gnadengaben, die du uns im vergangenen Jahr geschenkt hast durch Christus, unseren Herrn. (A) Amen.