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Einführung:
Wie waren die letzten Tage?
Hatten sie Ärger, hat sie etwas gefreut?
Machen sie sich Sorgen oder sind sie um Sorgen erleichtert worden?
Macht ihnen etwas Angst oder ist neue Hoffnung gewachsen?
So kommen wir hierher.
Wir danken Gott für das Gute, wir beklagen das Schlechte,
wir bitten um Kraft und Hoffnung und darum, dass es gut wird.
Der Vater weiß, was wir brauchen.
Der Sohn zeigt uns den Weg.
Der Geist gibt uns Kraft und Mut.
Wir grüßen Christus, unseren Bruder und Herrn.
Ansprache:
Liebe Schwestern und Brüder,
Nach der Wandlung sagen wir: Geheimnis des Glaubens.
Aber jeder kann es wissen. Ist es dann noch ein Geheimnis?
Was ist denn ein Geheimnis?
Wenn jemand einen Plan hat,
der erst bekannt werden soll, wenn er durchgeführt wird.
Ein Versteck oder ein Wissen,
das nur ausgewählte Personen miteinander teilen.
Wenn man nicht verstehen kann, warum etwas so ist,
dann bleibt es ein Geheimnis.
Ein Geheimnis hat tatsächlich die Tendenz, dass es bekannt wird oder bekannt werden soll.
Heute feiern wir ein Glaubensgeheimnis, dass uns Christen von allen anderen Religionen unterscheidet. Wir sprechen in unseren Gebeten Gott den Vater an und Jesus Christus, seinen Sohn und wir beten zum Heiligen Geist, dass er uns erfüllt.
Zugleich ist mir bewusst: Wenn es in Gott eine „Aufteilung“ gäbe, eine Spaltung, wenn er nicht ganz eins mit sich wäre – wäre er nicht der ewige Gott, die Quelle des Seins.
Dass wir zum Vater und zum Sohn und zum Heiligen Geist beten, liegt an der Bibel – an der Heiligen Schrift: Jesus betet zum Vater. Er wird „geliebter Sohn“ genannt und er hat den Geist aus der Höhe, die Kraft Gottes zugesagt.
Sehr viele Christen denken immer wieder darüber nach:
Wie kann es einen Gott geben, der Vater ist und Sohn und Heiliger Geist?
Noch rätselhafter wird es, weil wir von einem Gott in drei Personen sprechen: Wie können drei Personen ein einziges Wesen haben?
Das Problem ist, dass das Wort Person in unserer heutigen Sprache eine ganz andere Bedeutung hat
Für uns ist eine Person ein Individuum mit menschlichem Körper. Eine Person hat einen eigenen Willen, ist selbstbewusst, vernunftbegabt, entwickelt Gefühle, kann etwas bewirken und hat mit seiner begrenzten Freiheit Verantwortung für seine Taten.
Wenn wir diese Merkmale einer Person auf den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist übertragen, dann sind sie drei Individuen – drei Götter – und nicht ein Gott.
Mit unserem alltäglichen Sprachgefühl, müssten wir eher von der einen göttlichen Person sprechen: eins im Wollen, eins im Handeln. Ein Gott eben.
Bleibt die Frage: Wie bezeichnen wir dann den Vater und den Sohn und den Heilige Geist?
In einem Buch habe ich es ungefähr so gefunden:
- Gott ist als Vater wie eine ursprunglose Quelle und teilt sich mit.
- Gott ist Sohn und Wort, weil das vom Vater Mitgeteilte wirklich ist;
- Gott ist Geist, weil der Vater den aus ihm hervorgehenden Sohn liebt und der Sohn den Vater, aus dem er hervorgeht.
Liebe Schwestern und Brüder,
ich muss gar nicht so viel nachdenken, wie Gott in sich ist und sich zu sich selbst verhält.
Ich kann es einfach das Evangelium gelten lassen: Es verkündet Jesus, der zu seinem Vater betet und der uns zusammen mit dem Vater den Geist Gottes, seine Kraft sendet.
Unsere christliche Gotteserfahrung ist dreifaltig:
Gott begegnet uns als Schöpfer von allem.
Gottes Sohn begegnet uns im Menschen Jesus Christus.
Gottes Heiliger Geist ist in uns, so dass wir in Gottes Kraft seiner Liebe antworten können und seine Liebe weiterschenken.
Wie auch immer: Es ist der eine Gott, derselbe – wo der Vater ist, ist auch der Sohn und wo die beiden sind, ist auch der Heilige Geist.
Allgemeines Gebet
Lektor/in: Gott, Du bist die Liebe und schenkst uns deinen Geist der Liebe. Angetrieben von dieser Liebe beten wir:
Gott, der du die Liebe bist L/A Wir beten zu dir
- Wir beten für die Christen aller Konfessionen: dass sie eins sind im Glauben an dich, den Vater, an dich, den Sohn, und an dich, den Heiligen Geist.
- Wir beten für die Angehörigen aller Religionen: dass sie in ihrem Glauben den Antrieb finden, den Frieden zu suchen.
- Wir beten für die Menschen, die nicht an Gott glauben, dass sie die Liebe als Grundkraft des Lebens erkennen.
- Wir beten für Leo, den Bischof von Rom und für alle Bischöfe:
dass sie auf das Volk Gottes hören und im Heiligen Geist die Kraft zu den notwendigen Änderungen finden. - Wir beten für unsere christliche Gemeinde: dass unser Glaube wächst, die Hoffnung erstarkt und die Liebe zum Mitmenschen uns erleuchtet.
Lektor/in: Dich Vater preisen wir. Dich, den Sohn rühmen wir.
Dich den Heiligen Geist loben wir. Jetzt und in Ewigkeit. Amen.
