12.01.25: Taufe Jesu

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Ich bin froh, dass wir in einer Zeit leben, in der niemand mehr gezwungen wird, das kirchliche Sonntagsgebot einzuhalten.
Wir sind freiwillig hier – um Gemeinschaft zu erleben,
um in Gebeten und Liedern Gott zu danken und zu preisen,
um unseren Glauben und unsere Hoffnung zu stärken.

Grüßen wir Christus, der uns das Wort des Lebens verkündet:

Herr Jesus Christus,
Du bist das Wort des Vaters für diese Welt.
Du bist unser Bruder im Leben und im Leiden.
Du bist unser Retter aus Sünde und Tod.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Trinken Sie gerne Wasser? – Sehr viele Menschen trinken nicht das reine Wasser, sondern genießen es lieber als Tee oder Kaffee oder Limonade oder Bier oder Wein usw.

Aber Wasser trinken wir alle – weil es ohne nicht geht. Wir würden nach wenigen Tagen sterben.

Das Wasser hat eine zweite Eigenschaft: Es umschließt alles und nimmt alles auf: In den Flüssen und Seen gibt es nicht nur vielerlei Lebewesen. Darin liegen Fahrräder und alle möglichen ins Wasser gefallene Sachen.

Die dritte Eigenschaft des Wassers ist das Reinigen. Mit dem Wasser kann man Schmutz und Dreck abwaschen.

Diese drei Kräfte des Wassers werden in der Taufe symbolisch gedeutet:

Durch den Glauben, den wir in der Taufe bekennen, empfangen wir das Leben Gottes.

Wir glauben, dass Gott uns annimmt, so wie wir sind und

Wir glauben, dass Gott uns von dem reinigt, was unsere Gotteskindschaft trübt.

Sie haben recht: das haben sie schon oft gehört. Das sind diese bekannten Glaubensformeln. Sie entsprechen aber genau tiefen Sehnsüchten, die zum Menschen gehören:

Wir möchten Leben und nicht sterben.
Zwar gibt es viele, die von sich bekennen: Ich brauche keine Hoffnung auf ewiges Leben, um einen Sinn in meinem Leben zu sehen. Ich lebe und versuche, ein guter Mensch zu sein. Wenn ich sterbe, ist es halt aus.

Ich möchte niemanden bekehren. Aber ist es wirklich so einfach?

Auch wer so denkt, steht  – genau wie wir Glaubenden – vor der Frage: was macht mich zu einem guten Menschen? Was macht mein Leben zu einem guten Leben?

Was ist „gut“? Es ist notwendig, dass wir uns verständigen können, was gut ist. Und wir brauchen eine Verständigung über die Grenzen des gemeinsam Verbindlichen.

Dass Menschen gemeinsam danach suchen, was eigentlich „gut“ ist, deutet schon darauf hin, dass es „Das Gute“ gibt, das wir gemeinsam suchen und finden möchten.

Dieses „Gute“ ist für mich eine Seite des Geheimnisses der Welt und des Lebens – das Gute ist gehört zum Wesen Gottes.

Das Gute hängt mit dem lebendig sein zusammen:
Gut ist es, das Leben zu stärken. Gut ist es, Leben zu zeugen.
Gut ist alles, was das Leben fördert.

Täglich aber müssen wir beobachten und ertragen, dass das Leben bedroht ist: von den Naturgewalten Sturm und Feuer und Wasser und wenn die Erde bebt. Der Mensch selbst bedroht das Leben anderer Menschen und bekämpft es sogar.

Das verbreitet Angst und Panik, es entsteht Wut und Zorn.
Das macht Menschen krank und stellt das Vertrauen in das Leben und in das Gute in Frage oder zerstört es sogar.

Lohnt es sich, gut zu sein? Lohnt es sich, das Gute zu suchen?

Die Frage stellt sich allen Menschen – Glaubenden und auch den Nicht-Glaubenden!

Wer an Gott glaubt, der gut ist und der das Leben in allem ist,
glaubt, dass das Leben immer wieder über die Bedrohungen siegen wird.
Der glaubt, dass es sich lohnt, sich für das Leben einzusetzen und für das Gute, wodurch das Leben gestärkt und geheilt wird.

Wer an Gott glaubt, der gut ist und der das Leben in allem ist, kann in der Hoffnung leben. Hoffnung aber bewirkt, dass ich Schlimmes geduldig ertragen kann und die Geduld gibt Kraft, immer weiter danach zu streben, selbst gut zu sein.

Ich jedenfalls lebe gut mit dem Glauben, dass Gott das Leben in uns allen ist und dass er unsere Zukunft ist, wenn wir alle in ihm vereint sein werden. Der Glaube an Gott hilft uns, an die Zukunft des Lebens zu glauben. Diesen Glauben möchte ich mit ihnen bekennen.

ALLGEMEINES GEBET

Lektor/in: Guter und lebendiger Gott, auf dich hoffen wir. Deshalb beten wir zu dir, für den Frieden und die Gerechtigkeit.
Guter und lebendiger Gott     L/A wir beten zu dir.

  • Wir beten für alle Kinder und Jugendlichen und Erwachsenen, die in diesem Jahr in unserer Pfarreiengemeinschaft getauft werden: dass der Glaube ihre Hoffnung stärkt.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für unsere beiden Pfarrgemeinden: dass wir nicht verzagen, sondern dankbar unseren Glauben miteinander teilen und leben.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für alle, die sich für den Frieden einsetzen und künftige und stabilere Friedensordnungen entwerfen: dass sie langen Atem haben, bis die Regierungen ihre Ideen umsetzen.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für alle Menschen, die voll Verzweiflung, voll Wut und Feindschaft sind, dass der Glaube an das Gute stärker bleibt.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für die weltweite Staatengemeinschaft, dass es ihr gelingt, möglichst viele Menschen vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu beschützen.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.

Lektor/in: Gütiger Gott, wir danken dir für das Geschenk des Lebens und für den Glauben, den dein Heiliger Geist in uns weckt und am Leben erhält. Gelobst bist du in Ewigkeit. (A) Amen.

24.06.2018: Hl. Johannes der Täufer

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Wissen sie noch, was der Name Johannes bedeutet? Gott ist gnädig!

Er lässt Gnade vor Recht ergehen.
Er verzeiht, statt zu strafen. Es ist bereit zu vergeben!
Er verschont, statt zu vernichten.
Er teilt seine Wohltaten aus, statt sie für sich zu behalten.

Gott ist ein gnädiger Gott, barmherzig und reich an Güte. (Ps 145) –
so wird Gott in den Psalmen dafür gelobt und gepriesen.

Gottes „gnädig sein“ zeigte sich darin, dass Elisabeth ½ Jahr vor der Geburt Jesu ihn, Johannes den Täufer geboren hat. Das ist übrigens der Grund, warum wir heute, am 24. Juni sein Geburtsfest feiern, am Tag der Sommersonnenwende. Johannes hat einmal gesagt: Ich muss kleiner werden, Jesus muss größer werden.
Von heute an werden die Tage wieder kürzer – dieser natürliche Verlauf ist wie ein Symbol für die Aussage des Johannes.

Gott ist gnädig gewesen zu Elisabeth und Zacharias, dass sie im hohen Alter noch dieses Kind empfangen konnten.

Gott ist gnädig, weil Johannes den Auftrag hatte, das Volk zur Umkehr zu rufen und es auf den Messias vorzubereiten.

Gott ist gnädig, weil er die Botschaft des Johannes auf offene Herzen treffen ließ, so dass viele zu ihm an den Jordan gingen, ihm ihre Sünden bekannten und sich von ihm taufen ließen.

Gott ist gnädig, wenn die Botschaft des Johannes uns heutige trifft und uns bewegt, dass wir in uns gehen, über uns und unser Handeln nachdenken, unsere Selbstsucht und Hartherzigkeit erkennen, um weiter dagegen anzukämpfen.

Gott ist dadurch gnädig, weil die Welt nur dann besser wird, wenn wir – jede Frau und jeder Mann versuchen, bessere Menschen zu werden.

Das, was in der Vergangenheit geschehen ist, was wir getan haben, können wir nicht mehr ändern. Das können wir nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen.

Doch das, was wir heute tun und morgen tun werden, das liegt in unserer Hand. Wir sollten immer daran denken, ob es vor Gott gut ist, was wir tun.

Gut und gerecht ist es,

  • wenn die, die viel haben, mit denen teilen, die wenig haben.
  • wenn die, die ihrer Not und ihrem Elend entfliehen, nicht weggeschickt sondern aufgenommen werden.
  • wenn wir andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen;
  • wenn wir uns denen zu Nächsten machen, die Hilfe brauchen;
  • wenn wir uns selbst an die Regeln halten, die dem Frieden in der Gesellschaft dienen;
  • wenn wir für die eintreten, die sonst keine Fürsprecher haben:
    die Kinder, die Alten, für die abgelehnt und ausgegrenzt werden.

 

Gott ist gnädig und barmherzig und reich an Güte,
denn er hat uns die Kraft geschenkt, seine Liebe anzunehmen und selbst andere zu lieben, in dem wir uns ihnen zum Nächsten machen.

So sorgt Gott dafür, dass Gerechtigkeit und Recht stark werden,
dass seine Barmherzigkeit und Güte die Menschen erreicht.

 

Wie Johannes dürfen wir sagen:

die Zeit in der wir Hartherzigkeit und Selbstsucht anklagen müssen, und Grausamkeit und Gegeneinander muss kleiner werden,
die Zeit der Zuwendung, der Güte, des Miteinanders muss größer werden.