01.06.25: 7. Ostersonntag

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder,
Im Kasernenviertel versammeln sich mindestens 4 verschiedene christliche Gemeinden zum Gottesdienst. Alle in Ihrer Tradition und mit Ihren besonderen Überzeugungen.
Was verbindet uns mit ihnen? Was macht uns zu Brüdern und Schwestern?
Wir bekennen uns in jeder Sonntagsmesse zu der katholischen Kirche – damit ist nicht römisch katholisch gemeint, sondern die Kirche, das Volk Gottes, das überall auf der Welt zusammenkommt, um Gott zu danken, weil er uns durch Jesus mit sich versöhnt hat. Deshalb rufen wir zu Christus:

Ansprache: Haben Sie das noch im Ohr, Liebe Schwestern und Brüder,
Jesus betet zu seinem Vater: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir: ich in ihnen und du in mir.

Durch diese Ausdrucksweise ist die Reihenfolge nicht auf Anhieb anschaulich: deshalb von innen her nochmal sortiert:
Der Vater ist „in“ Jesus. Jesus ist „in“ seinen Jüngern – also in uns heutigen – hier und jetzt.

Damit diese Einheit des Vaters mit Jesus auch zwischen Jesus und uns entsteht, hat Jesus uns die Herrlichkeit gegeben, die der Vater ihm gegeben hat – schon bevor das Universum wurde und es Menschen gab.

Denken sie nicht, das sei langweilig. Das ist höchst aufregend:

Wir, Jüngerinnen und Jünger Jesu sind nicht nur Menschen, die arbeiten und krank und wieder gesund werden, die trauern und sich freuen.
Vielmehr: Gottes Herrlichkeit ist in uns! – „Davon merke ich wenig!“ – denken sie?
Ob sie sich da nicht irren!

An Schluss der heutigen Textauswahl steht es in verständlichen Worten:
Die Liebe, mit der der Vater Jesus liebt, ist auch in uns!

Die Herrlichkeit Jesu: das ist die Liebe des Vaters zu ihm.
Unsere Herrlichkeit ist, dass Jesus uns so liebt, wie der Vater ihn liebt.

Und dadurch, liebe Schwestern und Brüder, Kinder Gottes,
entsteht das, was in den ersten Sätzen des Evangeliums „eins sein“ genannt wird.

Die Jünger Jesu, wir Glaubenden, sind eins, weil wir alle von Gott geliebt sind und weil wir daran glauben, dass wir von Gott geliebt sind.

Unterscheidet uns da von unseren Mitchristen in St. Matthäus und von den orthodoxen Christen?
Sicher nicht – daran glauben wir alle. Diese Einheit geht noch weiter:
Wir sind eins in der Zuversicht, dass wir alle bei Jesus sein werden und seine Herrlichkeit schauen: Also die Liebe des himmlischen Vaters zu seinem Sohn.

Liebe Schwestern und Brüder,
darum kann ich nicht erkennen, warum ein orthodoxer Christ nicht am evangelischen Abendmahl teilnehmen könnte. Sie sind doch eins im Glauben an die Liebe des Vaters zu Jesus und zu uns.
Und sie sind eins in der Hoffnung, bei Jesus zu sein.

Unterschiede in der Ausgestaltung des Lebens dürfen nicht über dieses fundamentale „Eins-Sein“ im „geliebt werden“ gestellt werden.

Ich werbe deshalb dafür, dass sie in den getauften Christen jeder Konfession ihre Schwestern und Brüder erkennen, die nicht weniger an Gottes Liebe glauben als sie und ich.

Und ich bin bereit, dafür einzustehen:
Die Anerkennung des Bischofs von Rom als Oberhaupt der Kirche ist kein ausreichender Grund einander zu verteufeln – und auch nicht, um einander von der Mahlgemeinschaft auszuschließen.

Wir sind eins im Glauben am Gottes Liebe und eins in der Hoffnung, dass wir bei Christus sein werden – in seiner Herrlichkeit!

Wir können auch eins sein in der Liebe zu den Menschen – besonders zu den Notleidenden und zu den Armen. Wir können eins sein im Einsatz für den Frieden und die Versöhnung.

Als Bild der Christenheit sehe ich deshalb nicht sich gegenseitig argwöhnisch beäugende Nachbarn,
sondern einen Weinstock, aus dem viele kräftige Rebzweige herauswachsen, die viele Früchte bringen, zur Freude der Menschen.

Wir sind eins durch Jesus: Orthodox und altkatholisch und römisch katholisch und evangelisch lutherisch mit allen, die von Jesus geliebt sind und an ihn glauben. Amen.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Gott, du bist die Liebe. Das Universum erfüllst Du mit Deiner Gegenwart. Wir beten zu Dir:

Gott, voll Liebe zu den Menschen        L/A: Erhöre unser Gebet

  • Wir beten für die Menschheitsfamilie: dass die Einsicht wächst, dass wir umso sicherer leben, je weniger Waffen es gibt.

Gott, voll Liebe zu den Menschen           A: Erhöre unser Gebet

  • Für die Christenheit: dass sie im Brotbrechen zusammen­findet, im Glauben an deine Liebe zu allen Menschen.

Gott, voll Liebe zu den Menschen           A: Erhöre unser Gebet

  • Für unseren Bischof Rudolf und alle Bischöfe: dass sie historische Traditionen nicht über den Glauben stellen.

Gott, voll Liebe zu den Menschen           A: Erhöre unser Gebet

  • Für uns und alle Christen: dass wir immer mehr Christus ähnlich werden und füreinander leben.

Gott, voll Liebe zu den Menschen           A: Erhöre unser Gebet

  • Für die Erstkommunionkinder: dass die Freude und die Freiheit des Glaubens sie erfüllt und sie auf dem Weg weitergehen.

Gott, voll Liebe zu den Menschen           A: Erhöre unser Gebet

Lektor/in: Vater, dich preisen wir zusammen mit deinem Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist – jetzt und in alle Ewigkeit.

  1. Amen.

12.01.25: Taufe Jesu

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Ich bin froh, dass wir in einer Zeit leben, in der niemand mehr gezwungen wird, das kirchliche Sonntagsgebot einzuhalten.
Wir sind freiwillig hier – um Gemeinschaft zu erleben,
um in Gebeten und Liedern Gott zu danken und zu preisen,
um unseren Glauben und unsere Hoffnung zu stärken.

Grüßen wir Christus, der uns das Wort des Lebens verkündet:

Herr Jesus Christus,
Du bist das Wort des Vaters für diese Welt.
Du bist unser Bruder im Leben und im Leiden.
Du bist unser Retter aus Sünde und Tod.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Trinken Sie gerne Wasser? – Sehr viele Menschen trinken nicht das reine Wasser, sondern genießen es lieber als Tee oder Kaffee oder Limonade oder Bier oder Wein usw.

Aber Wasser trinken wir alle – weil es ohne nicht geht. Wir würden nach wenigen Tagen sterben.

Das Wasser hat eine zweite Eigenschaft: Es umschließt alles und nimmt alles auf: In den Flüssen und Seen gibt es nicht nur vielerlei Lebewesen. Darin liegen Fahrräder und alle möglichen ins Wasser gefallene Sachen.

Die dritte Eigenschaft des Wassers ist das Reinigen. Mit dem Wasser kann man Schmutz und Dreck abwaschen.

Diese drei Kräfte des Wassers werden in der Taufe symbolisch gedeutet:

Durch den Glauben, den wir in der Taufe bekennen, empfangen wir das Leben Gottes.

Wir glauben, dass Gott uns annimmt, so wie wir sind und

Wir glauben, dass Gott uns von dem reinigt, was unsere Gotteskindschaft trübt.

Sie haben recht: das haben sie schon oft gehört. Das sind diese bekannten Glaubensformeln. Sie entsprechen aber genau tiefen Sehnsüchten, die zum Menschen gehören:

Wir möchten Leben und nicht sterben.
Zwar gibt es viele, die von sich bekennen: Ich brauche keine Hoffnung auf ewiges Leben, um einen Sinn in meinem Leben zu sehen. Ich lebe und versuche, ein guter Mensch zu sein. Wenn ich sterbe, ist es halt aus.

Ich möchte niemanden bekehren. Aber ist es wirklich so einfach?

Auch wer so denkt, steht  – genau wie wir Glaubenden – vor der Frage: was macht mich zu einem guten Menschen? Was macht mein Leben zu einem guten Leben?

Was ist „gut“? Es ist notwendig, dass wir uns verständigen können, was gut ist. Und wir brauchen eine Verständigung über die Grenzen des gemeinsam Verbindlichen.

Dass Menschen gemeinsam danach suchen, was eigentlich „gut“ ist, deutet schon darauf hin, dass es „Das Gute“ gibt, das wir gemeinsam suchen und finden möchten.

Dieses „Gute“ ist für mich eine Seite des Geheimnisses der Welt und des Lebens – das Gute ist gehört zum Wesen Gottes.

Das Gute hängt mit dem lebendig sein zusammen:
Gut ist es, das Leben zu stärken. Gut ist es, Leben zu zeugen.
Gut ist alles, was das Leben fördert.

Täglich aber müssen wir beobachten und ertragen, dass das Leben bedroht ist: von den Naturgewalten Sturm und Feuer und Wasser und wenn die Erde bebt. Der Mensch selbst bedroht das Leben anderer Menschen und bekämpft es sogar.

Das verbreitet Angst und Panik, es entsteht Wut und Zorn.
Das macht Menschen krank und stellt das Vertrauen in das Leben und in das Gute in Frage oder zerstört es sogar.

Lohnt es sich, gut zu sein? Lohnt es sich, das Gute zu suchen?

Die Frage stellt sich allen Menschen – Glaubenden und auch den Nicht-Glaubenden!

Wer an Gott glaubt, der gut ist und der das Leben in allem ist,
glaubt, dass das Leben immer wieder über die Bedrohungen siegen wird.
Der glaubt, dass es sich lohnt, sich für das Leben einzusetzen und für das Gute, wodurch das Leben gestärkt und geheilt wird.

Wer an Gott glaubt, der gut ist und der das Leben in allem ist, kann in der Hoffnung leben. Hoffnung aber bewirkt, dass ich Schlimmes geduldig ertragen kann und die Geduld gibt Kraft, immer weiter danach zu streben, selbst gut zu sein.

Ich jedenfalls lebe gut mit dem Glauben, dass Gott das Leben in uns allen ist und dass er unsere Zukunft ist, wenn wir alle in ihm vereint sein werden. Der Glaube an Gott hilft uns, an die Zukunft des Lebens zu glauben. Diesen Glauben möchte ich mit ihnen bekennen.

ALLGEMEINES GEBET

Lektor/in: Guter und lebendiger Gott, auf dich hoffen wir. Deshalb beten wir zu dir, für den Frieden und die Gerechtigkeit.
Guter und lebendiger Gott     L/A wir beten zu dir.

  • Wir beten für alle Kinder und Jugendlichen und Erwachsenen, die in diesem Jahr in unserer Pfarreiengemeinschaft getauft werden: dass der Glaube ihre Hoffnung stärkt.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für unsere beiden Pfarrgemeinden: dass wir nicht verzagen, sondern dankbar unseren Glauben miteinander teilen und leben.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für alle, die sich für den Frieden einsetzen und künftige und stabilere Friedensordnungen entwerfen: dass sie langen Atem haben, bis die Regierungen ihre Ideen umsetzen.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für alle Menschen, die voll Verzweiflung, voll Wut und Feindschaft sind, dass der Glaube an das Gute stärker bleibt.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.
  • Wir beten für die weltweite Staatengemeinschaft, dass es ihr gelingt, möglichst viele Menschen vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu beschützen.
    Guter und lebendiger Gott            L/A wir beten zu dir.

Lektor/in: Gütiger Gott, wir danken dir für das Geschenk des Lebens und für den Glauben, den dein Heiliger Geist in uns weckt und am Leben erhält. Gelobst bist du in Ewigkeit. (A) Amen.

31.12.24 und 01.01.25 Jahresschluss und Neujahr

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Wie wir das Jahr begonnen haben, so wollen wir es auch beschließen:

IM NAMEN DES VATERS ….

Wie geht es ihnen heute? War ihr Wohlstand am Jahresanfang größer? War ihre Gesundheit besser? War ihr Vertrauen größer? Ihre Hoffnung stärker? Ihre Liebe glühender?

Am Anfang des Jahres wünschen wir uns Gottes Segen. Es liegt nicht am mangelnden Segen, wenn wir Zersplitterung, Gewalt, Feindseligkeit und Unversöhnlichkeit bedauern müssen. Es liegt an der Verschlossenheit der Menschen, die sich selbst über andere stellen, die andere ausgrenzen und sogar bekämpfen.

Jesus hat gesagt: Bei euch soll es nicht so sein. Wer bei euch der größte sein will, soll sich in den Dienst der anderen stellen.
Diese Haltung prägt meistens unser Verhalten – aber nicht immer.

Deshalb bitten wir Gott im Schuldbekenntnis um Vergebung.

Vergebungsbitte
Der Blick zurück zeigt uns Gutes und Böses, Freude und Trauer und so bitten wir: Gott unser Vater schenke uns sein erbarmen. Er vergebe uns und führe uns zur ewigen Freude!

Ansprache: Liebe Schwestern, liebe Brüder, liebe Familie Gottes,
in Unterfranken wünschen sich die Leute einen guten Beschluss – also, dass das zu Ende gehende Jahr einen guten Abschluss bekommt.

Es passiert viel in 365 Tagen. Erfreuliches und Ärgerliches, Glück und Leid, Heilung und Erkrankung, Streit und Versöhnung. Die Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar kann nicht alles auf „Null“ zurückstellen.
Was heute unser Leben trägt und prägt, wird es auch morgen tun.

Aber es gibt den „Jahresabschluss“ nicht nur in finanziellen Dingen –
auch für sich persönlich.

Ich frage mich, wie es uns geht: der Gemeinde St. Anton in der Pfarreien-gemeinschaft mit St. Albertus Magnus. Wie geht es uns als christlicher Gemeinde? Ich möchte sie mitnehmen und einbeziehen.

Fühlen wir uns wohl in unserer und als unsere Gemeinde?
Kommen sie gern in den Gottesdienst? Nehme sie neuen Mut mit, werden sie bestärkt, vielleicht sogar erheitert? Finden sie Frieden in dieser Stunde? Drängt es sie zum Lob Gottes in der Gemeinde der Glaubenden?
Freien sie auf die Leute, die auch hier sind?
Ist es vielleicht sogar ein fester Treffpunkt?

Ich kann die Fragen vor allem positiv antworten und hoffe, dass es ihnen ähnlich geht.

Worüber ich auch nachdenke ist, wie es um unseren Glauben steht. Ich habe die Vorstellung, dass es früher in mancher Hinsicht einfacher war, zu glauben. Die kirchliche Lehre war fest und wurde nicht hinterfragt.

Das ist anders geworden: Ich – und viele mit mir – fragen sich: Kann ich das glauben, dass Maria ein Kind empfangen hat – ohne einen Mann zu erkennen? Müssen Priester wirklich unverheiratete Männer sein?
Wird gelebte Homosexualität von der Kirche zurecht verurteilt?
Was bedeutet es, wenn wir sagen: Gott hat die Welt erschaffen?
Was stelle ich mir unter dem Ewigen Leben vor?

Unser Glaube ist nicht mehr selbstverständlich und gewiss. Er ist nicht mehr kindlich naiv. Das ist zugleich eine große Chance: Wir können uns den christlichen Glauben selbst aneignen. Die kirchliche Auslegung ist eine Hilfe dabei – aber keine strikte Vorgabe, der jeder in allem folgen muss.
Im Suchen und Fragen kann auch eine wirkliche eigene Beziehung zu Gott wachsen: dass wir ganz persönlich Gott vertrauen und ihm danken.

Welche Beobachtungen in unserer Gemeinde verursachen Sorgen?
Die größte Sorge ist, dass die Beteiligung so gering ist – und dass nur wenig Kinder und Jugendliche gerne hier zusammenkommen.
Nur sehr wenige von ihnen zeigen, dass sie an Jesus glauben, dass seine Botschaft ihnen Halt gibt und Verankerung. Woher nehmen sie die Kraft zur Nächstenliebe?

Gibt es Grund zur Hoffnung? Die Frage ist: Hoffnung worauf?
Wir würden uns das Leben selbst schwer machen, wenn wir erhoffen, dass in zwei Jahren wider wenigsten 20 junge Leute regelmäßig zu uns kommen und statt 100 dann 300 Christen sich hier versammeln.

Aber Hoffnung habe ich:
dass Gottes Liebe auch in Zukunft die Menschen erreicht.
Dass er auch in Zukunft den Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen nahe ist und dass er sie mit seiner Lebenskraft erfüllt.

Hoffnung habe ich, dass die Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit und Heimat und Gemeinschaft in den Menschen lebendig bleibt und dass sie in der Reich Gottes Botschaft dafür wieder Kraft finden.

Ich bin nämlich felsenfest davon überzeugt, dass Jesus der Menschheitsfamilie gerade heute den Weg weist:
Der Glaube, dass Gott jede und jeder unendlich lieb und teuer ist,
der Glaube, dass alle Menschen miteinander verbunden sind und
zusammengehören,
die Einsicht, dass mir das Wohl des anderen genauso wichtig ist wie das eigene,
das alles bringt der Menschheit Heil und Segen.

Dieser Botschaft vertraue ich – Sie soll unser Denken und Handeln prägen und lenken – im ganz persönlichen zwischenmenschlichen Verhalten und in den großen Fragen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Amen.

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Schwestern und Brüder, wir danken Gott für die frohe Botschaft, dass er uns, seine Kinder, mit ewiger Treue liebt. Wir vertrauen ihm und beten:

Liedruf: Gott, unser Vater! – Wir bitten dich, erhöre uns

  • Wir beten für unser Bistum Regensburg, in dem die Glaubenden vor großen Veränderungen ihrer Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften stehen.
  • Wir beten für die Kirche in Deutschland: dass sie Wege zu den Menschen findet und die frohe Botschaft wieder angenommen wird.
  • Wir beten für die ganze Kirche, die das Heilige Jahr 2025 begonnen hat.
    Dass dieses Jahr viele Früchte bringt und die Menschen zum Glauben ermutigt.
  • Wir beten für unser Land Deutschland: dass wir den Frieden in der Gesellschaft und mit unseren Nachbarstaaten bewahren.
  • Wir beten für die Staatengemeinschaft auf dem europäischen Kontinent: dass wir Frieden herstellen und immer besser lernen, den Frieden zu sichern.
  • Wir beten für die Menschen auf der ganzen Erde: dass es uns gelingt, für einen gerechten Ausgleich zu sorgen und eine wirklich menschliche Entwicklung überall in der Welt zu fördern.

Lektor/in: Gott steh uns bei, erfülle uns mit deiner Kraft und mit deiner Liebe durch Christus, unseren Herrn. Amen.

30.06.24: 13. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Wir dürfen hier miteinander die Messe feiern – beim Sommerfest des KGV.
Es ist jedenfalls ein Ausrufezeichen des KGV, dass er die Messfeier als festen Bestandteil des Sommerfestes ansieht.
Eucharistie – Danksagung
Dank für diese Anlage, dank für die Gemeinschaft,
dank für die erholsamen Stunden, für die Ruhe,
dank für den Ertrag der schweißtreibenden Arbeit.

Dank – vor allem für Jesus, den Wanderprediger aus Nazareth,
für sein Leben und für seine Zuwendung zu den Menschen.

Grüßen wir Jesus Christus, der uns seine Liebe schenkt:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
was macht man, wenn einer bei einem gemeinsamen Biergartenbesuch feststellt, dass er seine Börse vergessen hat? Genau: Man leiht ihm das Geld für die Rechnung oder man lädt ihn sogar ein!

Schulkinder werden angehalten, das Pausenbrot zu teilen, wenn ein anderes Kind nichts dabei und Hunger hat.

Teilen – empfinden wir ganz besonders als christliche Übung!

Ums Teilen geht es auch in den Zeilen des Paulus, die er an die Gemeinde in Korinth geschrieben hat: Er ruft die Christen in der reichen Hafenstadt Korinth auf, für die armen Christen in Jerusalem zu sammeln.

Zunächst macht er der Gemeinde Komplimente: Sie sind reich an Glauben, sie können hervorragende Reden halten und Erkennen die Gnade Gottes im Wirken Jesu klar und eindeutig und sie sind in der Liebe eifrig.

Paulus begründet die Bitte um Spenden für mit der Armut kämpfenden Jerusalemer Christen mit einem Hinweis auf Jesus:

Jesus hat es so gemacht sagt er: Er war reich: an Weisheit, an Erkenntnis Gottes, an Liebe zu den Menschen und begeisterte viele Menschen.

Ein Beispiel für seinen Reichtum erzählt das Evangelium von der Heilung der seit 12 Jahre unter Blutungen leidenden Frau und des 12jährigen Mädchens, das scheinbar verstorben war.

Blutet nicht auch unsere Gesellschaft aus?
Die Herren über das Geld ziehen einen immer größeren Teil des Ertrags der Arbeit auf ihre Seite?
Der Respekt vor den anderen wird immer geringer: immer mehr Menschen neigen sogar zu körperlicher Gewalt.
Man holt sich, was man bekommen kann.
Die Leistungsbereitschaft wird immer weniger, weil man kaum vom Ertrag der Leistung leben kann.
Die Friedensgesinnung schwindet zugunsten der Kriegsbegeisterung.

In dieser Frau, die seit 12 Jahren blutet, erkenne ich unsere Gesellschaft wieder.

Diese Frau dachte sich: Wenn ich nur den Saum des Gewandes Jesu berühre, werde ich heil.

Bemerkenswert ist: sie konnte sich immer noch vorstellen, heil zu werden. Sie hatte Hoffnung!

Auch ich kann mir vorstellen, dass unsere Gesellschaft wieder heiler wird: dass die Suche nach Gemeinsamkeiten wieder zunimmt,
dass das Wohlwollen unter den Menschen stärker wird;
dass Umsicht und Rücksicht und Vorsicht das Miteinander prägen,
dass der Respekt wieder größer wird und man Beschimpfungen des anderen meidet.

Heilung suchte die Frau nach vielen Fehlversuchen bei Jesus:
Vielleicht, hofft sie, hat er die Kraft, sie zu heilen.

Liebe Schwestern und Brüder,
ich glaube, dass Jesus die Kraft hat, unsere Gesellschaft von ihren Leiden zu befreien: besonders vom Grundleiden, das wie ein allgegenwärtiger Virus uns alle befallen möchte:

Die Selbstbezogenheit, die Verengung des Blicks auf unsere Bedürfnisse, die daraus erwachsende Selbstsucht, die Angst vor Verlusten, der Neid und die Missgunst.

All das kostet uns unser Vermögen.
Das Immer mehr macht uns immer ärmer.

Wenn wir begreifen, was Jesus reich gemacht hat, wenn wir begreifen, dass wir reicher werden, wenn wir teilen,
wenn wir von Jesus lernen, dass die Liebe lebendig macht –
dann geht seine Kraft auf uns über und wir werden von ihm geheilt.

Kommen wir zu Jesus und lassen wir uns von ihm berühren – heute, wenn wir in der Kommunion seine Liebe empfangen. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Jesus hat alles mit uns geteilt: seinen Reichtum an Liebe und unsere Armut und unsere Schmerzen. In seinem Namen beten wir zum himmlischen Vater:

  • Wir beten für die Menschen, denen das Geld nicht bis zum Monatsende reicht: dass sie Hilfe finden und einen Weg aus ihrer Misere finden. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die mehrere Jobs nebeneinander haben, um über die Runden zu kommen: dass sie einen fairen Lohn bekommen. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die Drogensüchtig geworden sind: dass sie von ihrer Sucht loskommen. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die den Glauben an die Kraft der Liebe verloren haben: dass sie wieder Hoffnung fassen können.
    Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die sich für größere Gerechtigkeit einsetzen: dass es ihnen gelingt, die Verhältnisse zu ändern.
    Himmlischer Vater –
  • Wir beten für unsere Gesellschaft: für die Menschen in unserer Stadt und in unserer Region und in ganz Europa: dass wir Gemeinsamkeiten suchen und finden und den Frieden bewahren und mehren. Himmlischer Vater –

Lektorin: Himmlischer Vater, du bist eins mit Jesus, deinem Sohn und mit dem Heiligen Geist, der in uns ist. Wir danken dir für alle deine Gaben und preisen dich heute und in Ewigkeit. Amen.

28.11.2021: 1. Adventsonntag Lesejahr B

Einführung:
Es gibt so viele Krisen und Gefahren und Katastrophen.
So viele Menschen (manchmal auch ich selbst) verhalten sich rücksichtslos, gleichgültig, nur auf sich selbst bezogen, sorglos und sogar verantwortungslos.

Wie wird das weitergehen? Wo wird das hinführen?

Was erwarten wir? Was wird kommen? Kann es gut werden? Gibt es eine Zukunft?

Lassen wir unsere Hoffnung stärken. Öffnen wir uns für Gottes Geist.
Das ist kein Geist der Verzagtheit sondern

Kyrie
Herr Jesus Christus, du führst uns den Weg.
Du machst uns Mut, auf dein Reich zu hoffen.
Du stärkst unsere Hoffnung auf Leben und Heil.

Tagesgebet:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
was wird in 3 Jahren sein oder in 20?
Diese Frage kann ich auf mich beziehen:  Was wird mit mir sein?
In 3 Jahren? Hoffentlich bin ich noch Pfarrer, hoffentlich kräftig und zufrieden und voller Pläne. In 20 Jahren allerdings, muss ich damit rechnen, dass ich vielleicht schon gestorben bin – aber nicht tot!
Ich glaube ja an das Leben in Gottes Ewigkeit.

Wie sehen Sie ihre Zukunft in 2 in 6 oder in 20 Jahren?

Diese Frage können wir aber auch auf unser Land beziehen, auf Europa, auf die Welt: Werden wir es schaffen, dass wir den Menschen in den Küstengebieten neuen Wohnraum schaffen – weil ihr bisheriger Lebensraum durch den steigenden Meeresspiegel unter Wasser ist?

Werden wir die Pandemie überwunden haben?

  • Werden die großen Machtblöcke der Erde einen Weg gefunden haben, friedlich miteinander zu existieren und sich gegenseitig zu nützen statt zu bekämpfen?
  • Werden die Atomwaffen abgeschafft sein?
  • Werden die Länder der EU es schaffen, ihre freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und ihre unterschiedlichen Interessen gerecht auszugleichen?
  • Wird die Lebensqualität besser geworden sein?
  • Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen.

Im Kern geht es um die Frage: Glaube ich an eine gute Zukunft für die Menschen? Trotz aller Krisen und Katastrophen, die es immer wieder geben wird? Glaube ich daran, dass der Mensch es schafft kann, einen Weg in die Zukunft zu finden?

Dieses Vertrauen und diesen Glauben an die Menschheit stärkt die 1. Lesung aus dem Buch Jeremia: Die gerechten Menschen werden Recht und Gerechtigkeit wirken. Israel kann in Sicherheit wohnen.

Damals war das auf das Volk Israel bezogen. Israel soll den Mut nicht verlieren. Es wird Recht und Gerechtigkeit geben im Land, weil sie wieder auf Gott hören.

Paulus im 1. Thessalonicherbrief und auch die Stelle aus dem Lukasevangelium stärken auch das Vertrauen in die Zukunft und den Mut, bewusst auf diese Zukunft zuzugehen:

„Lebt so, dass euer Leben Gott gefällt!“ mahnt Paulus die Christen – also auch uns heutige:

Das Evangelium warnt uns davor, dass unsere individuellen Bedürfnisse und Ansprüche, unsere Wünsche nach Annehmlichkeit (Rausch und Trunkenheit) und die Sorgen des Alltags unser Tun bestimmen:

Denn wenn wir anfangen würden, Unrecht zu tun und selbstsüchtig zu handeln, würden wir nicht mehr an eine gute Zukunft glauben. Dann hätten wir aufgegeben. Wir hätten uns vom Glauben an Gott abgewandt.

Und wenn es dann soweit ist, dass in der Zukunft Mitgefühl zählen und Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Nachsicht mit den Fehlern der anderen.
Dann würden wir einsehen müssen, dass wir auf dem verkehrten Weg waren.

Schwestern und Brüder, wir sind Christen und glauben an die Botschaft Jesu vom Reich Gottes. Wir erwarten dieses Reich! Es ist im Kommen und es ist schon da, wenn wir auf Jesus hören.

Darum sollten wir geduldig und beharrlich bleiben und handeln, wie es dem Glauben an Gottes Reich entspricht:
Das Gemeinwohl ist wichtiger als meine selbtbezogenen Ansprüche;
Es ist wichtiger, dass alle satt werden, als dass ich meinen Besitz vermehre.
Es ist besser Rücksicht zu nehmen, als zu fordern.
Zuvorkommenheit macht das Miteinander geschmeidig, wie die Butter das Brot. Und Freundlichkeit versüßt das Leben wie der Honig die Speisen.

Liebe Schwestern und Brüder! Erwarten wir Gottes Reich und gehen wir weiter darauf zu. Es wird kommen – auch durch uns. Es ist Advent!

Fürbitten

Pr.: Vater im Himmel, wir leben in einer schwierigen Zeit. Wir sorgen uns um die Menschen, die krank werden und dass es so viele sind.
Wir spüren, wie sich die Menschen entzweien und einander verurteilen und einander nicht verstehen. Deshalb beten wir zu dir:

A: Guter Gott, dein Reich komme, dein Wille geschehe

  • Wir beten, dass Rücksicht und Nachsicht das Miteinander der Menschen erleichtern.
  • Wir beten, dass in den Menschen das Bemühen wächst, den anderen zuzuhören und seine Sorgen und Anliegen zu verstehen.
  • Wir beten, dass die Menschheit begreift, dass sie eine Familie ist, in der alle miteinander verbunden sind.
  • Wir beten, dass die Abscheu vor der Gewalt die Menschen davor bewahrt, anderen weh zu tun und Schaden zuzufügen.
  • Wir beten, dass die Zuversicht in eine gute Zukunft den Willen stärkt, geduldig und beharrlich das Gute zu tun.

Pr.: Du Gott hast Deinen geist in uns gelegt, den Geist der Hoffnung und der Geduld und der Zuversicht. Wir erwarten, dass dein Reich kommt und wir dich preisen werden zusammen mit allen Menschen. Amen.


21.03.2021: 5. Fastensonntag

Die österliche Bußzeit ist eine Zeit der Gewissenserforschung und der Einsicht in die eigenen Versäumnisse und Fehler. Dies versuchen wir, damit wir es in Zukunft besser machen. Dahinter steht die Überzeugung: Es geht Anders! Und es geht anders besser!

Das Evangelium deutet es an, wenn Jesus sagt: „Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen.“ Der Herrscher dieser Welt: damit meint das Johannesevangelium die gottlose Welt, die Welt, die sich dem Ruf des Lebens verweigert und auf den Tod setzt: auf Ausbeutung und Beherrschen, auf Gewalt und Stärke.

Es ist eine Ankündigung, die in der Erdenzeit niemals ganz wahr werden kann. Aber es ist eine Ankündigung, dass es jetzt schon anders ist und anders wird und anders geht.

In Bolivien entdecken Menschen, wie sie im Urwald des Amazonas eine Landwirtschaft betreiben können, die keine Brandrodung des Urwalds braucht, sondern den Urwald als Chance nützt. Es gibt vielfältigere Früchte und Gemüse, gute Ernten. Das ermöglicht ein gutes Leben, so dass die jungen Menschen in ihren Dörfern bleiben, statt in die Slums der Städte zu ziehen auf der Suche nach Arbeit. Es geht anders! Es geht besser!

Die Erziehung hat sich wesentlich verändert. Kinder werden heute nicht mehr mit Zwang und Gewalt erzogen. Heute werden sie gestärkt und gefördert. Sie lernen die Grenzen des Mitmenschen zu achten.
Es geht anders. Es geht besser!

Vor 50 Jahren stanken die Städte nach Abgas, Abwässer wurden in Bäche und Flüsse geleitet. Donauabwärts von Kelheim gab es keine Fische mehr. Heute steigern wir den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen, wir streben Klimaneutralität an und sorgen uns um saubere Gewässer. Es geht anders. Besser!

Bis jetzt noch werden für die Herstellung unserer Kleidung, unserer tech­nischen Geräte und von vielem mehr Menschen und Kinder ausgenützt und leiden gesundheitlichen Schaden: doch wir fangen an, dies zu ändern.

Es gibt neuerdings ein Lieferkettengesetz, das zum Ziel hat, dass bei der Gewinnung der Rohstoffe, der Herstellung der Zwischenpro­dukte und Endprodukte die Umweltschutzvorschriften und die Arbeitsschutz­vorschriften eingehalten werden. Es geht anders. Besser!

Vor hundert Jahren noch galt in unserem Land der Krieg als legitime Möglichkeit, die Interessen der eigenen Nation gegen andere durchzusetzen. Trotz aller Rückschläge und Rückschritte dürfen wir aber sagen: Die Mehrheit möchte heute keinen Krieg. Die Mehrheit wünscht sich ein friedliches Miteinander der Staaten. Es geht anders. Besser.

Die Aktion MISEREOR arbeitet seit Jahrzehnten daran, dass vieles anders und besser wird. Niemand hat gezählt, wie viele Menschen, wie viele Menschen in ihren Dörfern dadurch zu einem besseren Leben kamen.

Sowohl die Länder des Südens als auch die reichen Länder des Nordens der Erde werden angesprochen. MISEREOR macht uns aufmerksam, dass diese Ungleichheit miteinander zu tun hat.

Damit es besser geht, müssen gerade die reichen Länder lernen, dass es anders geht: ein gutes Leben, ein zufriedenes Leben, ein erfülltes Leben finden wir nicht durch Konsum und Rausch, nicht im Anhäufen von Reichtum.

Frieden und Zufriedenheit, Erfüllung finden wir, wenn wir Verbundenheit spüren, wenn es uns gelingt, die Interessen der anderen so ernst zu nehmen wie unsere eigenen, wenn es uns gelingt, einen Ausgleich zu finden, den alle als gerecht empfinden.

Dazu ist unsere Spende für MISEREOR wichtig und notwendend. Ich bitte Sie herzlich darum. Genauso wichtig ist, dass wir auf dem Weg bleiben und offen dafür sind, dass vieles anders geht und besser geht.

07.02.2021: 5. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Wir Christen, sind wir nicht nur vernetzt, sondern verbunden mit der ganzen Kirche – genau genommen mit allen, die mit uns an Christus glauben.
Ab und zu einmal müssen wir deshalb auch im Gottesdienst – im Licht des Evangeliums – unseren Blick auf unsere Kirche richten. Der Zustand, das Wohl und Wehe, dieser Kirche geht uns an:
Es ist ja unsere Kirche, wir sind diese Kirche – und wenn ein Glied dieser Kirche leidet, leiden wir alle mit.

Rufen wir zu Christus um sein Erbarmen, dass wir in seinem Geist und in seiner Nachfolge die Wege finden und gehen, damit unsere Kirche ihre Sendung in der Welt erfüllen kann.

Herr Jesus Christus, du bist das Haupt der Kirche.
Herr Jesus Christus, du unser einziger guter Hirte.
Herr Jesus Christus, Licht unseres Lebens

Zum Evangelium:
die ganze Stadt kam zum Haus des Petrus, weil Jesus sich dort aufhielt.
Er verkündete das Evangelium, er heilte die Kranken und den Dämonen, von denen er die Menschen befreite, verbot Jesus zu sagen, dass sie wussten, wer er war.

Verkünden – Heilen – Menschen von dem Befreien, was sie von sich selbst entfremdet: So erregt Jesus Aufsehen. Und immer wieder verbietet er, zu sagen, wer er ist. Warum dieses Schweigegebot?

AUs der Sicht des Mk-Evangeliums kann Jesus solange lebt und wirkt, nicht als Messias und Sohn Gottes erkannt werden, der Sünde und Tod überwindet. Als Sohn Gottes wird er erst offenbar, als er von den Toten auferstanden ist. Dann wird auch im Rückblick auf sein Leben verständlich , warum er die Kranken heilte und die Dämonen austrieb.

Solange er aber lebt, ist wichtiger, dass er das Reich Gottes verkündet: Die Menschen sollen nicht Angst haben, sondern sich freuen und daran glauben, dass Gott ihnen nahe ist.

Liebe Schwestern und Brüder, gerade jetzt ist es wichtig, den Menschen Mut zu machen: Wir sind nicht von Gott verlassen. Sein Geist weist uns die Wege, wie wir diese Menschheitsgeißel überwinden.

Stattdessen gibt unsere römisch-katholische Kirche in unserem Lande leider gerade jetzt ein erbärmliches Bild ab:

die Zahl der Glaubenden wird immer weniger: aus verschiedenen Gründen:

  • viele glauben nicht mehr an Jesus Christus und an Gott und den Heiligen Geist und meinen, dies sei mit einem aufgeklärten und natur-wissenschaft­lichen und vernunftgeleiteten Weltbild unvereinbar;
  • viele lassen sich von den Anforderungen des Alltags, von der Hetze und auch von der Suche nach immer neuen beglückenden Erlebnissen so in Anspruch nehmen, dass für Gott kein Platz mehr bleibt.
  • viele sind beeindruckt von all dem Schlechten, das über die Kirche, genauer über die Päpste und Bischöfe und Priester gesagt wird; dass viel Unrecht von Priestern verübt wurde, dass dies vertuscht wurde und dass nun manchmal versucht wird, unter den Teppich zu kehren, dass vertuscht worden ist.

Schlimmer als all das ist: viele Bischöfe und Priester und MitarbeiterInnen in der Seelsorge, scheinen selbst nicht mehr zu glauben, dass wir uns nicht fürchten müssen, weil Gott uns und allen Menschen nahe ist. Dabei ist es doch ihr Auftrag, den Glauben zu stärken und zu wecken.

Sie handeln aus Angst:
Sie haben Angst davor, sich und die Regeln in der Kirche zu ändern,
Sie vertrauen nicht mehr darauf, dass sie die Vollmacht haben,
die Kirche zu gestalten;
das wichtigste sind ihnen die geltenden Strukturen – wichtiger sogar als dass die frohe Botschaft die Menschen erreicht. Wenn jemand sagt: Macht das doch endlich anders – es geht nicht mehr so weiter, erheben sie den Vorwurf, jemand wolle nur Strukturen ändern, statt Evangelisierung zu befördern. Tatsächlich behindert aber das ängstliche Festhalten an den Strukturen und ihre Verteidigung die Evangelisierung.

Die Kirche wird nicht daran zugrunde gehen, wenn es verheiratete Priester gibt;

die Kirche wird nicht zugrunde gehen, wenn das Priesteramt auch Frauen offen steht;

die Kirche wird nicht zugrunde gehen, wenn sie die jungen Menschen dabei begleitet, ihre Sexualität als beglückende Kraft und Sprache der Liebe zu entdecken, anstatt an Verboten festzuhalten und an der Warnung vor der Sünde, die von Gott trennt.

Ich bin froh, dass auch im Fernsehen Religionslehrer zitiert werden, die dies den Bischöfen sagen, um ihnen die Augen zu öffnen – in etwa mit den Worten: Wissen Sie eigentlich, dass sich die jungen Leute nicht mal darüber ärgern, was sie über Sexualität lehren?

Und ich wünsche mir, dass die Bischöfe und wir alle endlich verstehen:
Unsere Sendung ist nicht, den Menschen zu sagen, was alles Sünde ist.

Unsere Sendung ist, dass wir verkünden und sichtbar machen:
Gottes Reich ist uns nahe. Es ist mitten unter uns, denn Gott ist in uns.

Das ist das Evangelium und wir dürfen es nicht verfälschen durch selbstgemachte und für göttlich erklärte Gesetze.
Wenn wir, die Glaubenden, die Diakone, Priester und Bischöfe uns nicht bekehren, machen wir uns selbst überflüssig.

06.12.2020: 2. Adventsonntag 2020

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Liebe Schwestern und Brüder,
heuer gab es keinen Bußgottesdienst: in der Fastenzeit waren öffentliche Gottesdienste verboten und jetzt im Advent möchte ich ehrlich gesagt keine zusätzlichen Gottesdienste anbieten.
Und: wenn ich ganz ehrlich bin, frage ich mich, ob es überhaupt jemandem abgeht – dieses Nachdenken über die eigenen Sünden.

Dabei ist das eine Grunderfahrung der Menschheit und jedes Menschen:
wir sind nicht immer gut, sondern wir sind oft auch böse und tun Böses.

Dabei bleibt es sehr schwer, festzulegen, was genau böse ist, was eine Sünde ist. Die Messlatte kann sehr verschieden angesetzt werden.

Ist es nur eine Sünde, wenn ich jemand anderem oder mir selber absichtlich und vermeidbar Schaden zufüge?
Dann gibt es tatsächlich gar nicht so viele Sünden: denn wer stiehlt schon? Wer betrügt schon?

Oder sündige ich auch schon, wenn ich nachlässig bin, wenn ich vergesse Gutes zu tun (beten) oder zu wenig von meinem Besitz mit denen teile, die weniger haben als ich. Ist es schon eine Sünde, weil mein Vertrauen größer, meine Hoffnung stärker und meine Gottes- und Nächstenliebe stärker brennen könnten?

Jeder kann sich selbst fragen:
Habe ich jemand anderem oder mir selbst Schaden zugefügt? War ich ungerecht?

Habe ich das rechte Maß nicht eingehalten – beim Arbeiten und Ruhen, beim Essen und Trinken und beim Fasten, beim Streit und beim Vermeiden eines Streits?

War ich klug genug, um nachzudenken, welche Wirkungen mein Reden und Handeln hat und habe ich abgeschätzt, ob ich den anderen richtig verstehe. Kümmere ich mich darum, was dieser Gesellschaft hilft, menschlicher zu werden oder ist es mir einfach egal? Leiste ich einen Beitrag dazu?

Bin ich zu feige, um für meine Wertvorstellungen einzutreten?
Gebe ich schnell auf, wenn ich merke, dass es anstrengend und schwierig wird?
Vermeide ich alles, was Anstrengung und Ausdauer kostet?

Und es stellt sich die Frage:
Warum bin ich so? Könnte ich anders?
Was könnte ich ändern?

Denn eines steht fest:
So sehr auch jeder einzelne an sich arbeitet, ein immer besserer Mensch und Christ zu werden – wir werden immer auf die Vergebung anderer und auf die Vergebung Gottes angewiesen sein.

Unser Liebe könnte immer noch heller leuchten
unsere Hoffnung stärker und unser Vertrauen größer sein.

Die Botschaft Johannes des Täufers ist:
Kehrt um zum Herrn – immer wieder –
bleibt nicht stehen auf dem Weg, als Kinder Gottes sein Reich aufzubauen.

Denn: Gott hat Erbarmen. Er vergibt euch eure Sünden, wenn ihr auf dem Weg bleibt:
er vergibt euch euer zu wenig und er vergibt euch sogar das Böse –
wenn ihr nur auf dem Weg bleibt und immer wieder umkehrt zu eurem Gott.

19.07.2020: 16. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie: schott

Konzentrieren sie sich bitte auf ihre guten Ansichten und Gedanken.
Sie haben sicher schon eine Menge getan, damit sie Wirklichkeit werden:

Sie haben gespendet für einen guten Zweck – und nicht nur, dass diese Spende ihren Zweck erfüllt – alle diese Spenden sind auch eine Kundgabe:
Wir wollen, dass niemand hungert, dass Tiere geschützt werden, dass Menschenrechte geachtet werden, dass das Theater weiterspielen kann, u.s.w.

Oft denken wir: mit meinen wenigen Mitteln kann ich nicht viel bewirken.
Was helfen meine paar Eure, was hilft meine Postkarte an einen Politiker, was bewirke ich, wenn ich in der Diskussion dafür eintrete!

Wir fühlen uns ohnmächtig und klein.

Und so könnten wir auch denken, wenn es um die Sache Jesu geht, um das Reich Gottes: Wir sind doch nur noch so wenige, immer mehr wenden sich ab. Wir sind auf verlorenem Posten.

Die 10 % der Menschen, die am meisten Geld haben, die bestimmen, was geschieht!

Durch diese Gedanken und Zweifel machen wir uns selber schwach und wirkungslos. Wir bremsen uns, berauben uns selbst der Kraft.

Es ist genau anders:
Ein paar Salzkristalle, ein wenig Zucker, ein wenig Pfeffer machen die Speise schmackhaft. Da braucht es keine Mengen dafür.

Noch deutlicher ist sogar das Beispiel, das Jesus wählt:
Ein wenig Sauerteil durchsäuert eine große Menge Mehl – lässt es selbst zu Sauerteig werden – infiziert es sozusagen dass es  gut schmeckt und bekömmlich ist und haltbar.

In den letzten Monaten wurden wir geschult, wie wir Infektionen vermeiden können.

Doch wenn es um die guten Absichten und Gedanken geht, dürfen wir hoffen und darauf vertrauen, dass sie ansteckend sind. Dass wir einander und andere damit anstecken können und werden.

Die Fridays for future Bewegung ist ein Beispiel dafür!
Die Friedensbewegung – im Moment zwar nicht so populär aber nach wie vor aktiv – zieht immer wieder Menschen in ihren Bann.

Entscheidend ist, dass wir uns viral verhalten:
dass wir davon reden, was wir hoffen und glauben und wofür wir leben.

Liebe Schwestern und Brüder,
wir Christen sind berufen, es ist der Sinn unseres Lebens,
dass wir mit unserem Vertrauen auf Gott andere anstecken,
dass unser Glaube an den Sieg der Liebe auf andere überspringt,
dass unsere Hoffnung auf die guten Kräfte im Menschen und eine gute Zukunft für die Menschheit auch andere Menschen verwandelt und sie unsere Hoffnung teilen und sie selbst verbreiten.

Überlassen sie es nicht den Bischöfen und Pfarrern,
nicht den Politikern ihres Vertrauens,
und schon gleich gar nicht denen, die Misstrauen säen.

Seien sie selbst viral, ansteckend, mit ihrem Vertrauen und ihren Hoffnungen und ihren guten Gedanken.

Betlehem: Bußgottesdienst im Advent 2019

Einzug in Stille

zur Eröffnung          Macht hoch die Tür                                     GL 218/1+2

Einführung:
Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Mitchristen!
„Wo wohnt Gott?“, so fragte einmal ein jüdischer Rabbi seine Gäste.
Sie lachten ihn aus und sagten:
Was redest du! Die Welt ist doch voll von seiner Herrlichkeit!
Der Rabbi beantwortete seine Frage selbst und sagte:
Gott wohnt da, wo man ihn einläßt!

Gott will unter uns wohnen. Deshalb wurde er Mensch in seinem Sohn Jesus. Der Überlieferung nach ist er in Betlehem geboren.

Betlehem kann überall sein: Wer Gott bei sich einläßt, der wird sozusagen selbst zum Stall in Betlehem. Da wird Gott Mensch!

Gebet:
Gott, wir sind hierher gekommen, um über uns nachzudenken.
Gib, dass wir uns selbst erkennen,
dass wir unsere Schuld und Sünde einsehen.
Denn wir wollen, dass du bei uns wohnen kannst.
Wecke in uns das Vertrauen zu dir, unserem Vater,
stärke die Hoffnung auf unsere Zukunft
und die Liebe zu dir und zueinander.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 Lesung aus der Offenbarung des Johannes
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr.

Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her
aus dem Himmel herabkommen;
sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat.

Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen,
und sie werden sein Volk sein;
und er, Gott, wird bei ihnen sein.

Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen ,
Der Tod wird nicht mehr sein,
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.

Er, der auf dem Thron saß, sprach:
Seht, ich mache alles neu.

Und er sagte: Schreib es auf,
denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.

Lied:                       O Heiland reiß die Himmel auf

Besinnung
Betlehem, der Ort, an dem Gottes Sohn geboren wurde. Buchstabieren wir das Wort Betlehem in unser Leben hinein. Wir wollen Gott bei uns aufnehmen. Von ihm erwarten wir das Heil.

  1. Barmherzigkeit:
    Betlehem ist, wo wir barmherzig miteinander sind!
    Barmherzig ist, wer ein Herz für seinen Mitmenschen hat:
    gerade für den in seiner Nähe!
    Barmherzig ist, wer im Mitmenschen seine Schwester, seinen Bruder erkennt ‑ gleich, ob arm oder reich, ob jung oder alt, gleich ob sympathisch oder nicht.

Gott, du bist barmherzig mit uns,

  • Kann ich nachsichtig sein mit den Fehlern anderer? Kann ich verzeihen?
  • Hab ich Geduld mit denen, die langsamer sind, die schwächer sind?
  • Werde ich schnell ungeduldig, wenn jemand etwas nicht so gut kann?
  1. Ehre sei Gott
    Betlehem ist, wo Gott die Ehre gegeben wird!
    Gott ehren ‑ das heißt: Gott den Platz im Leben geben, der Gott gebührt.
    So gewinnen wir den Blick auf das Wesentliche in dieser Welt. Wir erkennen auch unseren Platz: wir bleiben davor bewahrt, uns selbst und unsere Wünsche allzu wichtig zu nehmen.

Gott, du bist in allem und über allem:

  • Bin ich zufrieden mit meinem Gebet? Ist es zu wenig? Zu viel?
    Zu oberflächlich?
  • Denke ich beim Gebet nur an meine Sorgen denke
    und vergesse, für andere zu beten!
  • Versäume ich Gott für das Gute zu danken

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

  1. Tägliches Brot
    Betlehem ist, wo Menschen das tägliche Brot mit anderen teilen.
    Wir beten im Vater Unser um das tägliche Brot. Damit ist mehr gemeint als nur das Brot: Essen können statt hungern, trinken können statt dürsten; warm haben statt zu frieren; Schutz finden in einem Haus; Arbeit haben; seine Kraft einsetzen können – das alles ist tägliches Brot.

Gott, du schenkst uns, was wir zum Leben brauchen.

  • Lasse ich Lebensmittel verderben? Werfe ich Lebensmittel weg?
  • Gebe ich einen großzügigen Teil meines Geldes für Menschen in Not?
  • Denke ich zu viel an mich und meine Bedürfnisse?

 

  1. Leben
    Betlehem ist dort, wo das Leben geschützt wird.
    Alles was lebt, hat das Leben von Gott empfangen. Deshalb ist das Leben heilig! Wer das Leben hochachtet, achtet Gott selbst.
    Leben ist mehr als Wohlstand und Annehmlichkeit.
    Dem Sinn unseres Lebens begegnen wir in Freundschaft und Liebe, in Treue und Glück, im geben und nehmen, im schenken und empfangen.

Gott du bist der Lebendige.

  • Verwechsle ich das Leben mit Besitz und Konsum?
  • Denke ich zu oft ans Geld und wie ich es vermehren kann?
  • Neige ich dazu, das Schlechte zu sehr zu betonen?
  • Achte ich das Leben auch von Ungeborenen, von Alten und Kranken?
  • Schade ich mir selbst durch Übermaß von Fernsehen oder Alkohol oder
    Nikotin oder Arbeit oder Essen?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

  1. Eintracht
    Betlehem ist, wo Menschen in Eintracht und Frieden miteinander leben! Doch immer wieder gibt es Streit, Ärger, Empfindlichkeit, Beleidigungen …
    Wenn die Eintracht fehlt, wird das Leben schwer: in der Familie,
    an der Arbeitsstelle zwischen den Kollegen und Mitarbeitern,
    in jeder Gemeinschaft.
    Eintracht entsteht, wenn man gemeinsame Ziele hat, den anderen anders sein lässt, den Bereich des anderen respektiert.

Gott, die Liebe ist dein Gebot an uns Menschen

  • Lehne ich Fremde aus anderen Ländern und Erdteilen ab?
  • Kann ich mich in eine Gemeinschaft einfügen und dafür Abstriche von meinen Ansprüchen machen oder will ich möglichst viel bestimmen?
  • Bin ich zu empfindlich? Bin ich misstrauisch? Fällt es mir schwer Vertrauen zu schenken?
  • Habe ich jemand gekränkt?

6. Hoffnung
Betlehem ist, wo Menschen Hoffnung haben können.
Wir Christen blicken nicht mit Angst und Schrecken in die Zukunft.
Vor uns sehen wir das Leben. Wir erwarten den neuen Himmel und die neue Erde: Gerechtigkeit und Friede! Unsere Hoffnung sollte sich in unserem Verhalten widerspiegeln. Oft handeln wir anders.

Gott, du bist unsere Hoffnung.

  • Raube ich anderen den Mut ?
  • Finde ich mich mit dem Unrecht ab?
  • Bin ich bereit, an Verbesserungen mitzuwirken?
  • Glaube ich an das Reich Gottes, das da ist und kommen wird?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

7. Ehrlichkeit
Betlehem ist, wo Menschen ehrlich zueinander sind.
Die menschliche Gemeinschaft kommt nicht ohne Ehrlichkeit aus.
Ehrlichkeit ist wichtig in der Sprache, wenn es um Eigentum und Geld geht, und überall, wo Menschen miteinander Vereinbarungen eingehen.

Gott, du bist die Wahrheit der Welt.

  • Habe ich jemand durch eine Unwahrheit geschadet?
  • Täusche ich andere über meine Absichten und Ziele?
  • Setze ich andere unter Druck, um meine Ziele zu erreichen?
  • Habe ich Vertrauen missbraucht?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

8. Menschwerdung
Betlehem ist, wo Menschwerdung geschieht. Jesus hat vorgelebt, was „Mensch-Sein“ heißt! Er vertraute seinem himmlischen Vater, er hatte Erbarmen mit den Menschen, er schenkte Versöhnung, er eröffnete neue Lebensmöglichkeiten, er war ehrlich in seinem Reden und Verhalten, er machte den Menschen Hoffnung!
Er ruft uns, ihm nachzufolgen:
Er ruft uns, dass wir nach seinen Grundsätzen und Regeln leben;
dass wir Mensch werden – wie er!

Wir haben seinen Ruf in unserer Besinnung wieder neu gehört und wollen ihm folgen. Deshalb wollen wir miteinander beten, dass Gott uns vergibt und uns die Kraft zu neuem Anfang schenkt.

Schuldbekenntnis

Vergebungsbitte:
Gott, wir haben dich als unseren Vater erkannt.
Du sprichst uns an und rufst uns beim Namen.
Du kennst unseren guten Willen,
aber auch unser Versagen.
Du weißt alles, du weißt auch; dass wir dich lieben.
Vergib uns unsere Schuld!
Befreie uns von allem Bösen in uns und führe uns zu dir,
in dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lied:           Nun danket alle Gott

Vater Unser
Am Ende unseres Bußgottesdienstes vertrauen wir uns selbst und alle Menschen Gott an und beten miteinander und füreinander mit den Worten, die Christus gelehrt hat:

Friedensgruß

Segen
Der Herr segne euch und behüte euch
er lasse sein Angesicht über euch leuchten
und sei euch gnädig
er wende euch sein Angesicht zu
und schenke euch seinen Frieden

Schlusslied:    Komm du Heiland