22.12.2019: 4. Adventsonntag

Hier geht es zu den Texten der Liturgie: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Bei der Predigtvorbereitung stieß ich auf eine Auslegung, die das Geschehen um die Geburt Jesu ungefähr so rekonstruiert:
Erst erschien der Engel Gabriel der Maria und verkündete ihr, dass sie schwanger werden würde. Als es schließlich offenbar war, überlegte Josef, der Verlobte Marias, wie er mit möglichst wenig  Schaden für alle, die Sache lösen könne. Aber da kam im Traum ein Engel zu ihm und weihte ihn ein – damit das Kind in den Augen der Welt einen Vater hat.

Ich bin zwar kein wissenschaftlicher Exeget – aber in einem bin ich mir sicher: So deutet man weder das Lukas noch das Mt. Evangelium richtig.

Mt. Erzählt eine ganz andere Geschichte über die Geburt Jesu als Lk.
Und beide sind wahr – nicht als Chronik, sondern als Verkündigung.

Im Lk. Ev. kommt Josef kaum vor. Im Mt. Ev. ist Josef der entscheidende:
ZU ihm kommt der Engel vor der Geburt und nach der Geburt, und rät ihm nach Ägypten zu fliehen und teilt ihm später mit, dass er nun wieder zurückkehren kann.
Die Geburt des Herrn erwähnt Mt. nur vorausschauend – wie hier und rückblickend in der Erzählung von den Sterndeutern. Als Jesus in Betlehem geboren worden war ….

Mt. setzt ganz andere Akzente als Lk., um zu verkünden, dass Jesus der verheißene Messias ist, dass Gott in ihm Mensch geworden ist und die Schriften erfüllt.

Auch in der Geschichte des Mt. geht es nicht darum, was Josef für ein Mensch war – Er verschwindet als Jesus 12 Jahre alt ist sang und klanglos.

Und Lk geht es nicht darum, was Maria für eine besondere Frau war, weil sie sagte: „Ich bin die Magd des Herrn“.

Beiden geht es allein und ausschließlich darum zu verkünden, wer Jesus war und ist. Und das verkündet der Engel:
Jesus ist vom Heiligen Geist. Er soll Jesus heißen (Gott hilft) Er wird das Volk von seinen Sünden befreien.

Und Mt. und Lk. machen klar: Gott braucht die Menschen, um das Heil zu wirken.

Bleibt noch die Frage nach dem Namen „Immanuel“ (Gott ist mit uns).

Wird das Kind zwei Namen haben? Jesus Immanuel?

Diese Vorstellung ist natürlich daneben. Aber so wird deutlich, dass wir uns damit nicht aufhalten brauchen: Das Kind heißt Jesus und es ist der Immanuel, weil er uns mit seinem ganzen Leben eines zeigt:
Gott ist mit uns. So endet auch das Mt. Evangelium:
„Ich bin bei euch, alle Tage, bis zum Ende der Welt“.

Liebe Schwestern und Brüder,
Heute können wir verschiedene Impulse auf uns selbst beziehen:

Auf der menschlichen Ebene:
Wenn Du meinst, dich hätte jemand hinters Licht geführt –
selbst wenn es vielleicht so ist, höre nicht nur auf die Stimme der Vernunft und der verlorenen Ehre: Höre auch auf die andere Stimme in dir:
Diese Stimme sagt dir, wie das Leben weitergeht.

Doch wem dies zu glatt geht, wer spürt, dass diese Auslegung am Eigentlichen vorbeigeht, kann die Geschichte so auf sich beziehen:

Gott ist immer bei uns, um sein Heil zu wirken.
Doch dafür braucht er die Josefs und Marias, er braucht uns Menschen.

Gott will sein Heil wirken durch uns.
Wir sollen nicht den Ehrgeiz haben, wie Gott zu sein,
sondern wir sollen den Ehrgeiz haben, dass Gott in uns und durch uns handelt.

Es gibt keine Konkurrenz zwischen uns Menschen und Gott –
vielmehr ist es ein Ineinander: Wo der Mensch Gott groß sein lässt,
da geschieht sein Heil.

Komm bald! Bußgottesdienst im Advent 2018

Hier ist ein Link zu dem Bild, auf das Bezug genommen wird: https://www.bildimpuls.de/bildimpulsart/komm-bald/

Komm Bald – Bußgottesdienst im Advent                     2018

Vorlage vom liturgischen Institut, Trier

ERÖFFNUNG

Lied                               Kündet allen in der Not                                  GL 221

EINFÜHRUNG                                                                                       Martin

Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus sei mit euch.

„Komm, du Heiland aller Welt.“ Die Welt braucht Heilung:
Die vielen Wunden, die Menschen einander zufügen und sich selbst:
seelische Wunden und körperliche Wunden – verlangen nach Heilung.
Vom 17. Dezember an – die letzten 8 Tage vor Weihnachten – wird in Jesus in besonderer Weise angerufen als der, der Heil bringt und bringen kann. Diese 7 Messiastitel sollen uns heute zur Besinnung anregen.

KYRIE-RUFE

Herr Jesus, du lehrst uns den Weg zur Einsicht.
Herr Jesus, du bist denen nahe, die am Rand leben.
Herr Jesus, du bietest den Menschen deinen Frieden an.

GEBET
Gütiger Gott,
Bei dir ist Freude über jeden Menschen,
der umkehrt und Buße tut.
Denn du bist unser Vater, und hast für jeden ein Herz.
Lass uns darauf vertrauen und deinem Ruf folgen.
Hilf uns, dass auch wir einander vergeben,
wie du uns vergibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Bildbetrachtung
Warme, satte Farben erfüllen dieses Bild. Vor allem das gelbe Lichtspiel fasziniert, das sich von oben in den weinroten Bereich einsenkt, der wiederum wie eine Brücke über einen violetten Fluss anmutet.

Die halbrunde Wölbung nach oben in violett kann die Erde in Erwartung andeuten. Über der Wölbung schwebt gleichsam ein rechteckige Element. Es ragt in den roten Bereich hinein.

In dieses Rechteck ist eine sich weitende Spirale eingezeichnet, die von einem Ursprung her ihre Kreise zieht. Ähnlich wie bei den Jahresringen des Holzes wird hier die Zeit spürbar. So könnte die Spirale bedeuten, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, die Zeit erfüllt, dass ES geschehen kann: Dass sich Himmel und Erde berühren können.

Beim genauen Hinsehen sieht man am unterem Ende in dem gelben Lichtspiel die Spirale auch und sogar nochmal leicht angedeutet darüber mitten im Gelb, fast am hellsten Punkt.

Es ist so, also ob auch für das himmlische Licht nun der Punkt gekommen ist, um endlich die wartende Erde zu erfüllen.

Das Bild zeigt noch nicht die Begegnung oder Vollendung.
Es zeigt im Emporstrecken die irdische Erwartung,
im strahlenden Herniederkommen den göttlichen Aufbruch
aus den Höhen des Himmels.
Es zeigt das Herabsteigen Gottes als Antwort auf die Sehnsucht der Menschen, es zeigt seine bevorstehende Ankunft.

Das Bild drückt die Sehnsucht nach Licht und nach Gott aus.
Es lässt spüren, dass es wohl schön sein muss,
bei Seiner Ankunft dabei zu sein.

Der Messias kommt: die Weisheit Gottes, der Herr, der junge Trieb aus Isai, der Schlüssel zum Leben, der Morgenstern, der König der Völker, der wahre Immanuel. Gott ist mit uns.

Komm, Herr Jesus. Komm bald! (vgl. Offb 22,20)

Nach Patrik Scherrer: KOMM BALD, © Bildimpuls 2018

BUSSE – VERSÖHNUNG

Gesang                          Herr, send herab uns deinen Sohn              GL 761,1

1. O WEISHEIT
O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten,
die Welt umspannst du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest du alles:  Komm und lehre uns den Weg der Einsicht!

Lesung aus dem Buch der Weisheit (Weis 7,22-27)
Die Weisheit ist vernünftig und heilig. Sie ist einzig in ihrer Art und doch vielfältig, fein und beweglich, durchsichtig, fleckenlos und klar.
Niemand kann ihr etwas anhaben.
Sie liebt das Gute und durchschaut alles.

Nichts kann sie hindern.
Sie erweist den Menschen Wohltaten und meint es gut mit ihnen.
Sie kann alles, sie sieht alles;
sie durchdringt alle denkenden Geister, so fein sie sind.

Denn sie ist ein Hauch, der von dem allmächtigen Gott ausgeht,
ein reiner Ausfluss seiner Herrlichkeit;

Sie ist nur eine und kann doch alles;
selbst unwandelbar, erneuert sie alle Dinge.

In jeder Generation nimmt sie Wohnung
und macht Menschen zu Vertrauten Gottes und zu Propheten.

Fragen
Jesus ist die menschgewordene Weisheit Gottes. Er ist der Mund Gottes, der Gottes Weisheit verkündet.

  • Wie vertraut ist mir das Wort Gottes, das Evangelium von Jesus Christus?
  • Lese ich privat in der Heiligen Schrift?

Stille

Gesang                          0 Weisheit aus des Höchsten Mund            GL 761,2

2. O HERR
O Herr und Fürst des Hauses Israel.
du bist dem Mose erschienen in der Flamme des Dornbuschs,
und gabst ihm das Gesetz am Sinai.
Komm, o Herr, und erlöse uns mit starkem Arm.

Lesung aus dem Buch Deuteronomium
Mose sagte zu ganz Israel:
Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hören
und auf seine Gebote und Gesetze achten.
Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte,
geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Nein, das Wort ist ganz nah bei dir.
Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. (Dtn 30,10a.11-14)

Fragen
Gott hat Mose das Gesetz, die 10 Gebote gegeben.
Das Gesetz der Freiheit, für Israel.
Jesus hat das Gesetz erfüllt.

  • Versuche ich nach Gottes Wort zu leben?
    Ist Jesu Wort Maßstab für mein Handeln?
  • Gottes- und Nächstenliebe sind das wichtigste Gebot Jesu.
    Wie verwirkliche ich sie in meinem Alltag?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Adonai                                                      GL 761,3

3. O WURZEL JESSE
O Wurzel Jesse, gesetzt zum Zeichen für die Völker.
Vor dir verstummen die Mächtigen, zu dir rufen die Völker.
Komm, o Herr, und erlöse uns, zögere nicht länger.

Lesung aus dem Buch Jesaja.
An jenem Tag wird der Spross aus der Wurzel Isais
zum Signal für die Nationen; die Völker suchen ihn auf.
Er sammelt die vertriebenen Israeliten und führt nach Hause.
(Jes 11,10-12)

Fragen
Die Kirche ist das neue Volk Gottes ‑
gesammelt und geeint durch Jesus Christus.

  • Wie engagiere ich mich für die Kirche Gottes?
    Nehme ich nach meinen Möglichkeiten Teil am Gemeindeleben?
  • Versuche ich Gegensätze in der Kirche zu verbinden?
    Sehne ich mich nach der Einheit des Volkes Gottes
    und danach, dass die Spaltungen überwunden werden?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Wurzel Jesse                                             GL 761,4

5. O SCHLÜSSEL DAVIDS
O Schlüssel Davids und Zepter des Hauses Israel,
du öffnest und niemand kann schließen,
du schließt und niemand kann öffnen.
Komm, o Herr, und befreie, die gefangen sind
in der Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ich übergebe ihm den Schlüssel des Hauses David;
was er öffnet, kann niemand verschließen,
und was er verschließt, kann niemand mehr öffnen.
(Jes 22,22-23;)

Fragen
Jesus hat uns durch seinen Tod die Tür zum Leben geöffnet.
Niemand mehr kann sie schließen.
Er hat dem Todes Fesseln umgelegt. Niemand kann ihn daraus lösen.

  • Bin ich gefangen in Zwängen die mich daran hindern,
    meinem Gewissen zu folgen?
  • Wem habe ich die Türen verschlossen und schließe ihn aus meinem Leben aus?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Schlüssel Davids                                       GL 761,5

5. O AUFGANG
O Morgenstern, Glanz des ewigen Lichtes, du Sonne der Gerechtigkeit,
komm, o Herr, und erleuchte uns,
die wir sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Maleachi
Für euch aber, die ihr meine Gebote achtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
und sie wird eure Wunden heilen.
Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen,
wie Kälber, die aus dem Stall kommen. (Mal 3,20)

Fragen
Jesus ist der Morgenstern, der Aufgang des Lichts.
Schon hier und heute ist er unter uns und sein Licht leuchtet in der Welt. Wir sollen ihm treu sein und am Glauben festhalten,
dass das Gute das Böse überwindet.

  • Wer und was stellen meinen Glauben an das Gute in Frage?
    Hege ich Zweifel, ob es sich lohnt, das Leben auf Gott hin auszurichten?
  • Bekenne ich mich zu meinem Glauben, oder verleugne ich ihn?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Aufgang, hell vor aller Zeit                      GL 761,6

6. O KÖNIG DER VÖLKER
O König der Völker, den sie alle ersehnen.
Du Schlussstein, der alles zusammenhält.
Komm, o Herr, und rette den Menschen,
den du aus Erde erschaffen hast.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ja, der Herr sorgt bei uns für das Recht.
der Herr gibt uns Gesetze;
der Herr ist unser König (Jes 33,22)

Fragen
Jesus ist unser König.
Er eint uns im Glauben an die Liebe des himmlischen Vaters.
Er gibt uns seinen Frieden – einen Frieden in dem keine Spaltung ist.

  • Bin ich ungerecht gewesen? Habe ich jemand bevorzugt oder benachteiligt? Habe ich jemand zu Unrecht beschuldigt oder verurteilt?
  • Was raubt mir den „Seelen-Frieden“? Unrast, Hektik?
    Habe ich zu hohe Ansprüche an mich und andere?
    Beneide ich andere?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 König, Sehnsucht der Völker                    GL 761,7

7. O IMMANUEL
O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung der Völker und ihr Heiland.
Komm, o Herr, und rette uns, Herr, unser Gott.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht;
über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.
Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude.
Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte.

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.
Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter;  man nennt ihn:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende.
Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich;
er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit,
jetzt und für alle Zeiten. (Jes 9,1-6)

Fragen
Jesus ist das Kind, dessen Geburt lauten Jubel erregt –
besonders bei denen, die von Gott vergessen schienen.

  • Habe ich einen Blick für die Menschen am Rand, die Not leiden?
  • Was macht mir Freude? Welche alltäglichen Kleinigkeiten?
    Freue ich mich über das Geschenk des Glaubens?
    Dass ich von Gott geliebt bin? Dass ich Gottes Kind bin?

Stille / Instrumentalmusik

GL 222,8                                                              0 „Gott mit uns“, Immanuel

SCHULDBEKENNTNIS – VERGEBUNGSBITTE – BUSSWERK

Wir sehnen uns danach, dass es uns gut geht, dass wir uns wohl fühlen, dass wir in Frieden leben und in Sicherheit. Wir sehnen uns nach Heil.
Gott schenkt uns das Heil.
Und er beruft uns, für das Heil in der Welt zu leben und zu wirken.
Er will durch uns sein Heil in der Welt sichtbar machen.

Manchmal oder auch öfter schwindet unser Vertrauen,
manchmal oder auch öfter – begrenzen wir unsere Liebe;
manchmal oder auch öfter verletzen wir andere, statt zu heilen;
manchmal oder öfter verursachen wir Streit statt Frieden zu stiften;
manchmal oder öfter schaffen wir Ungerechtigkeit statt Gerechtigkeit.

Wir bekennen darum nun vor ihm und voreinander, dass wir schuldig geworden sind, und bitten ihn, dass uns Vergebung schenkt und uns Mut zur Versöhnung schenkt.

Wir sprechen das Schuldbekenntnis: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, …

VERGEBUNGSBITTE
Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. – A Amen.

Kurze Stille

ZEICHEN DER UMKEHR
Immer wieder darf ich Vergebung erfahren. Der schönste Dank, den ich Gott dafür sagen kann, ist mein Tun, getragen vom Gebet. Umkehr und Erneuerung aber sollen konkret werde in unserem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir uns in einem Moment der Stille den eigenen persönlichen Vorsatz überlegen: – ein besonderes Gebet, – die Mitfeier der Heiligen Messe, während der Woche, – ein Besuch, – ein Brief, – die Unterstützung der Adveniataktion…

Stille (evtl. meditative Musik)

FRIEDENSGRUSS
Wir sehnen uns nach gelingendem Leben, nach Heil und Frieden – mit Gott und untereinander. Wir haben uns mit Gott versöhnt. So wollen wir uns nun auch untereinander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung geben.

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch. Und mit deinem Geiste.

Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

LOBPREIS UND DANK
Danken wir Gott. Er hat uns die Sünden vergeben. Singen wir das große Danklied, das einst Maria angestimmt hat, als sie von Elisabeth der Mutter des Johannes begrüßt worden war.

Gesang                          Den Herren will ich loben                              GL 395

ABSCHLUSS

SEGEN
Gott, steh Euch bei
und lass euch allezeit seine Hilfe erfahren.

Er erleuchte euch mit seinem Licht,
damit Ihr auf sein Wort hört
und seinen Willen erkennt.

Er schenke euch die Kraft, ihm zu folgen
und bewahre euch auf dem Weg, den er euch führen will.

Er stärke euren Glauben, eure Hoffnung und eure Liebe.

Dazu segne euch der allmächtige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

A Amen.

Komm bald! Bußgottesdienst in: Advent, Herausgeber: Deutsches Liturgisches Institut, Abbildung: © Jörgen Habedank: Lichtschmiede, 2015. farbige-kunst.de

18. Dezember 2016: 4. Adventsonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

  1. Lesung: Jes 7,1 – 25 (Zusammenfassung)

In Juda war Ahas König. Damals zogen Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der König von Israel, gegen Jerusalem heran. Sie griffen die Stadt an, konnten sie aber nicht einnehmen.

Im Königspalast wurde gemeldet, die syrischen Truppen stünden schon im Gebiet von Efraïm. Der König zitterte und mit ihm das ganze Volk, wie Bäume, die vom Sturm geschüttelt werden.

Da gab der HERR dem Propheten Jesaja den Auftrag: „Geh zu König Ahas hinaus und sag zu Ahas: ‚Bleib ruhig, hab keine Angst! Werde nicht weich vor dem Zorn Rezins und Pekachs; sie sind nur qualmende Brennholzstummel.

Die Syrer und die Efraïmiten planen zwar Böses gegen dich. Sie sagen: Wir wollen nach Juda hinaufziehen, den Leuten dort Angst einjagen, das Land an uns bringen und dort einen neuen König einsetzen!

Aber der HERR, der mächtige Gott, sagt: „Das wird ihnen nicht gelingen! Vertraut auf den HERRN! Wenn ihr nicht bei ihm bleibt, dann bleibt ihr nicht!“

Weiter ließ der HERR dem König sagen:
„Fordere doch als Bestätigung ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, ganz gleich, ob aus der Totenwelt oder aus dem Himmel!“

Ahas antwortete: „Ich verlange kein Zeichen, ich will den HERRN nicht auf die Probe stellen.“

Da sagte Jesaja: „Hört, ihr vom Königshaus! Es reicht euch wohl nicht, dass ihr den Menschen zur Last werdet! Müsst ihr auch noch die Geduld meines Gottes auf die Probe stellen?
Deshalb wird der Herr euch von sich aus ein Zeichen geben: Die Jungfrau wird ein Kind empfangen und einen Sohn zur Welt bringen, den wird sie Immanuël  nennen. Er wird Butter und Honig essen müssen, bis er Gutes und Böses unterscheiden kann.

Noch bevor er alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, wird das Land der beiden Könige verwüstet sein, vor denen du jetzt Angst hast.
Aber der HERR wird auch für dich, dein Volk und deine Familie eine Unglückszeit kommen lassen, wie man sie seit der Trennung Israels von Juda nicht erlebt hat. Das wird durch den König von Assyrien geschehen.“

Der Tag kommt, an dem der HERR die Feinde herbeiholen wird. Und sie werden kommen und sich im ganzen Land breit machen.

Wenn es so weit ist, wird der König von Assyrien von jenseits des Jordan kommen und euch völlig entehren.
Wenn diese Zeit kommt, wird jeder nur noch eine Kuh und zwei Ziegen haben. Wer dann noch im Land übrig geblieben ist, muss sich allein von Butter und Honig ernähren.
Wenn diese Zeit kommt, wird man die Weinberge ungepflegt lassen müssen, sogar solche, die tausend Weinstöcke tragen, jeder ein Silberstück wert. Sie werden von Dornen und Disteln überwuchert.

Das ganze Land wird voller Dornen und Disteln sein, man wird höchstens noch mit Pfeil und Bogen dorthin gehen, um zu jagen.
Auch die Hügel, die jetzt noch mit der Hacke bestellt werden, wird niemand mehr betreten aus Angst vor den Dornen und Disteln. Rinder wird man dort weiden lassen und Schafe werden den Boden zertreten.

 

Ansprache:  Liebe Schwestern und Brüder,
„Die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären. Sie wird ihm den Namen Immanuel – Gott mit uns – geben.“

Das Mt. Ev. zitiert diesen Satz aus dem Buch des Jesaja ganz selbstverständlich, als ob da eine alte Verheißung erfüllt würde – doch ehrlich gesagt: Es ist ein wenig anders:

Als Jesaja dies sagt, schließt er daran die Unheilsankündigung:  Bevor das Kind sechs Jahre alt ist, wird sowohl Israel, als auch Syrien und dann auch Juda vernichtet sein.

Jesaja sagt: Ihr wiegt euch in Sicherheit, eure jungen Frauen bringen Kinder zur Welt und  – ihr denkt: Gott ist mit uns – doch ihr täuscht euch:
Weil ihr nicht auf Gott vertraut, sondern fremden Mächten und euch vor ihren Göttern niederwerft, werden diese euch aus dem Land vertreiben und euch alles wegnehmen.
Ihr denkt, Gott ist mit uns – doch habt ihr euch von Gott abgewandt. Ihr unterwerft euch dem König von Assur und stellt seine Götterbilder in eurem Tempel auf. Ihr werdet merken, dass euch das Schaden bringt:
Der König von Assur wird euch unterwerfen und euch alle Ehre nehmen!

Liebe Schwestern und Brüder, die das Mt. Ev. geschrieben haben, kennen natürlich den ganzen Jesaja Text – nicht nur den einen Satz vom Kind, das von seiner Mutter „Immanuel“ genannt wird Es löst aber diesen einen Satz aus seinem Zusammenhang heraus und bezieht ihn auf Maria und ihr Kind. Das Evangelium verkündet:
Jetzt ist es anders als zur Zeit des König Ahas: Das Kind, das Maria unter ihrem Herzen trug, das Kind, das von Josef den Namen Jesus erhalten hat, Dieser Jesus ist wirklich und tatsächlich der Immanuel: In ihm ist Gott mit uns.

Jesus ist der Immanuel, Weil Maria sagte: „Ich  bin die Magd des Herr, mir geschehe nach deinem Wort!“ und weil Josef die Mutter und das Kind zu sich nahm und als sein Vater gilt, im Vertrauen auf Gott, der ihm diesen Auftrag ins Herz legte.

Schwestern und Brüder, „Gott ist mit uns!“
zwar trägt Jesus nicht diesen Namen, aber ER ist dieser „Gott mit uns“.
Ich möchte bei diesem Namen, bei dieser Aussage verweilen:

Trauen wir Christen in Regensburg, in Herz Jesu uns zu sagen:
„Gott ist mit uns?“ Glauben wir das wirklich? Sind wir uns sicher?

Viele Menschen, mit denen wir täglich zusammenkommen, die mit uns im Supermarkt an der Kasse stehen, viele unserer Freunde und Bekannten, selbst in unseren Familien, interessieren sich kaum für den christlichen Glauben – und wissen nicht viel davon. „

Es muss etwas geben. Gott hat uns lieb. Jesus hatte die Menschen lieb.“
Sehr viel mehr wissen viele Menschen nicht vom Christentum.
Was Gottes Wille ist, darüber denken sie wenig nach.

Ich könnte vieles aufzählen, was nicht gerade darauf hindeutet, dass Gott mit uns ist.

Sind Beifall und am Zuspruch die Anzeichen dafür, ob Gott mit uns ist?
Jesus wurde schließlich verfolgt und getötet, ebenso viele Christen bis auf den heutigen Tag.

„Gott ist mit uns“ das haben wir durch und an Jesus Christus erkannt.
Denn in ihm hat Gott unser Leben mit uns geteilt:
Jesus hat an Gottes Liebe geglaubt und seinen himmlischen Vater und die Menschen geliebt – bis in den Tod.

So hat er uns die Tür geöffnet für den neuen Weg,
dass wir das Heil davon erwarten, dass Gottes Wille geschieht:

Durch uns, die wir auf ihn hören und an die Macht der Liebe glauben,
da Gott die Liebe ist. Dass Gott mit uns ist, merken wir, wenn wir Gottes Werke tun, wenn wir Not und Elend lindern und die Menschen um uns so annehmen, wie Gott uns annimmt.

Gott ist mit uns, er hat Jesus zu uns gesandt,
Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott wir Gottes geliebte Kinder sind,
dass Gott mit uns ist. Amen.