20.04.25: Ostersonntag

Hier geht es zu den texten der Liturgie:

Einführung:
Christus ist auferstanden!
Wir dürfen an diesem Vormittag miteinander Dank sagen:
für Jesus: für sein Leben, für seine Botschaft, für seine Barmherzigkeit mit den Sündern, für seinen Mut, für sein Lebensopfer, für seine Auferstehung.
Jesus lebt – mit ihm auch ich!
Diese freudige Zuversicht wird gestärkt durch die Feier des Osterfestes.

Loben und preisen wir unseren Gott.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
„Erinnert euch!“ hören die Frauen von zwei Männern in leuchtenden Gewändern. Dann zitieren sie Jesus: „der Menschensohn muss gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen!“

Und sie erinnerten sich! Jesus hatte mehrfach darüber gesprochen.

Er muss getötet werden, weil solche Menschen wie Jesus und die Propheten Israels auf Widerspruch stoßen und Feindschaft ernten;
weil Sie das Unrecht und die Ungerechtigkeit beim Namen nennen:
Unterdrückung, Ausbeutung und Betrug.

So war es auch bei Jesus! Die Propheten Gottes werden getötet.
Und doch retten sie die Menschheit und nicht die, die sie töten.

Am dritten Tag wird es offenbar!

Das Grab kann Jesus nicht festhalten – sowenig wie unsere Verstorbenen wirklich verbrannt werden oder im Erdgrab zerfallen. Der Mensch ist mehr als der Körper – wiewohl dieser Körper ein wahres Wunderwerk ist.

Erst recht Jesus nicht! Die Wahrheit seiner Lehre ist in seinem Tod nicht ausgelöscht, sondern erst richtig offenbar geworden! Das sind seine Worte:

Selig, die Menschen, die Gott für ihr Leben danken.
Selig die Menschen, die Frieden stiften.
Selig, die keine Gewalt anwenden und keine Hintergedanken haben.

Gott kennt jeden und er vergisst keinen. Sein unsterblicher Geist ist in allem Lebendigen.

Die Jüngerinnen und Jünger verhalten sich nach dem Tod Jesu sehr unterschiedlich. Sie möchten Abschied nehmen und den Leichnam Jesu salben. Sie sperren sich zusammen ein. Sie laufen weg, wie Kleopas und der andere Jünger. Sie gehen nach Galiläa  zurück, wo sie hergekommen sind.

Was immer sie auch unternehmen. Mitten in dem, was sie tun erscheint er ihnen – ungefragt und unvermutet. Sie erschrecken, sie erkennen ihn nicht und langsam erst bricht die Freude durch.

Bei den Jüngern war es so – warum sollte es uns anders gehen.

Zweifel gehören zum Glauben dazu: Was ist wirklich passiert?
Gibt es wirklich eine Auferstehung?
Hat vielleicht doch der Tod das letzte Wort?

Gegen das Zweifeln hilft die Erinnerung:
Wenn wir das Brot teilen – erinnern wir uns an seine Worte der Hoffnung.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter,
seine Regeln für das Miteinander: Wer der größte sein will, soll der Diener aller sein;
dass es nicht um Regeln, sondern darum, dem anderen Gutes zu tun.
Immer wieder fällt uns ein, wie Jesus gerade für die da war, die als verloren galten. Ihm war keiner aussätzig und keiner war ihm zu schlecht und für ihn war keiner tot.

Jeder ist von Gott mit göttlichem Leben beschenkt!

Liebe Schwestern und Brüder,
so wenig Jesus tot ist, so wenig werden wir tot sein.
So sehr Jesus auferstanden ist in die Herrlichkeit Gottes,
so sehr werden auch wir dort bei ihm sein.

Diese Welt ist bereits durchdrungen vom Glanz Gottes.
Jesus hat uns die Augen geöffnet und sehr viele tun dies bis auf den heutigen Tag, weil sie ihm vertrauen.

So viele werden anderen zum Hoffnungslicht.
Wie Jesus sehen sie nur den Menschen, der lebt und leben will.

Liebe Schwestern und Brüder,
da ich in Jesu Botschaft Gottes Stimme erkenne,
weil ich beim Zuhören sicher bin, dass es wahr ist, was er sagt,
deshalb kann es gar nicht anders sein:

Jesus lebt, er ist auferstanden in Gottes Herrlichkeit – und mit ihm auch sie und ich!

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Himmlischer Vater in österlicher Freude beten wir für die Menschen:

Gott, unseres Lebens        L/A Erhöre unser Rufen

  • Wir beten für alle Christen, die Ostern mit Sorgen und Angst vor Bomben und Kugeln und Soldaten feiern müssen: Dass sie das Vertrauen in deine Liebe nicht verlieren.
  • Wir beten für alle Getauften, die zweifeln, ob sie der Botschaft von deiner Auferstehung glauben können: Dass deine Botschaft und dein Leben sie überzeugt.
  • Gott, unseres Lebens        A Erhöre unser Rufen
  • Wir beten für alle, die sich im Glauben sicher sind: dass sie leben was sie glauben: dass zuletzt nur die Liebe zählt.

Gott, unseres Lebens        A Erhöre unser Rufen

  • Wir beten für alle Menschen, die sich selbst für fast fehlerlos halten: dass sie weiter voranschreiten in der Anstrengung die Mitmenschen zu lieben.
  • Gott, unseres Lebens        A Erhöre unser Rufen
  • Wir beten für die ganze Menschheit: dass der Glaube an die Liebe sie verwandelt und sie bereit macht für Frieden und Versöhnung.

Gott, unseres Lebens        A Erhöre unser Rufen

Lektor/in: Vater Jesu und unser aller Vater, wir loben und preisen dich, der du uns Anteil schenkst an der Auferstehung deines Sohnes Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. (A) Amen

02.02.25: Darstellung des Herrn

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Ansprache:
Was Maria und Josef in dieser Erzählung des Lukasevangeliums erleben müssen, ist eigentlich brutal:

Dieser Simeon, alt und betagt, kommt zu der Heiligen Handlung dazu,
spricht einen wundervollen Lobpreis, der bis heute zu unserem Gebetsschatz gehört.

Meine Augen haben das Heil gesehen! Jesus ist ein Licht – sogar für die Völker und er bringt Israel Herrlichkeit. Dann segnet er Mutter und Vater des Kindes und hängt dann diese Drohung an:

Jesus bringt in Israel viele zu Fall und richtet viele auf;
man wird ihm widersprechen.
Dir wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Die guten und bösen Gedanken vieler Menschen sollen offenbar werden.

Wie verstört muss Maria, muss Josef dadurch gewesen sein!
Ist der Mann irre, die Eltern des Kindes in eine solche Achterbahn der Gefühle zu schicken?

An dieser Stelle muss ich meine Gedanken bremsen und mich erinnern, dass das Evangelium Jesus verkünden will. Und was alle wussten ist: Jesus starb den Tod am Kreuz. Aber die Jünger Jesu verkündeten, dass er der Messias ist, durch den Gott die Menschen mit sich versöhnt, ihnen alle Schuld vergibt und ewiges Leben schenkt.

Die Botschaft lautet: Der Gekreuzigte ist das Licht der Welt! Und genauso umgekehrt: Das Licht der Welt ist gekreuzigt worden.

Davon ist nicht die Rede, als die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkündeten. Eine zarte Andeutung war, dass Jesus in eine Futterkrippe gelegt worden war, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Jetzt spricht das Evangelium zum ersten Mal fast unverhohlen darüber, dass Jesus nicht wie ein Superheld die Welt auf seine Seite zieht, sondern dass die Menschen ihn schwierig finden und sogar töten, weil sie aus seinen Reden Anmaßung und Gotteslästerung heraushören.

Lukas erzählt also nicht eine verstörende Episode im Leben der jungen heiligen Familie, sondern er predigt darüber, dass Jesus das Licht der Welt ist, dass er das Heil bringt. Wer die Stimme Gottes aus Jesus sprechen hört, der kann in Frieden sterben – und leben,
weil er daran glaubt, dass Gott Heil schenkt: Leben in Fülle!

Und Lukas gibt dem traurigen Schicksal, das Jesus bevorsteht einen ersten Sinn: Die Gedanken vieler Menschen sollen offenbar werden.

An Jesus scheiden sich die Geister:

Seine Jünger erkennen in ihm die Liebe Gottes,
seine Feinde hören nur Anmaßung und Gotteslästerung und die Gefahr des Abfalls vom Glauben der Vorfahren.

Damit sind wir aber mitten in unserer heutigen Lage:

Viele ignorieren Jesus;
viele verstehen die christlichen Symbole, die sich überall finden, nicht;
Viele lehnen in und die Verkündigung der Kirchen ab und sagen, dass man das alles nicht glauben kann.

Viele aber glauben an ihn. Sie hören das göttliche in seiner Botschaft,
sie erkennen die Zuneigung zu den Menschen,
sie wollen den Weg der Mitmenschlichkeit gehen, den Jesus vorgelebt hat.

Was in unserer Zeit nicht mehr möglich ist:
Mitläufertum – irgendwie dabei sein, weil es sich gehört! Das funktioniert nicht mehr. Wenn wir uns heute zu Jesus bekennen, dann tun wir das aus bewusster Überzeugung.

Unsere Bischöfe sollen darauf achten, dass sie das Glauben nicht unnötig und mit falschen Gründen erschweren – im Gegenteil: Sie sollen die Menschen in die Freiheit des Christenmenschen führen.

Fürbitten

Lektor/in: Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt. Wir rufen zu dir:

  • Sei du das Licht für die Kinder, die heuer in unserer Kirche getauft werden und für die Jungen und Mädchen, die sich auf Erstkommunion und Firmung vorbereiten: Bring ihnen auch durch uns das Licht des Glaubens, damit sie immer an deine Liebe glauben.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel des Terrors, der Kriege und der Bürgerkriege: Bring auch durch uns Hoffnung und Erlösung für die Menschen in Afghanistan, in Palästina, in der Ukraine und überall, wo die Gewalt das Sagen hat.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Neid, Feindschaft und Hass: Bring auch durch uns Versöhnung in verfeindete Nachbar­schaften, Verwandtschaften und Gemeinden.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Hunger, Durst, Krankheit und Armut: Bring auch durch uns Hilfe zu den Menschen in Not.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns
  • Sei du das Licht im Dunkel von Trauer, Depression, Verlassenheit und Tod: Bring auch durch uns Licht zu Menschen, die nur noch das Dunkel sehen.
  • Pr:  Christus, höre uns                A:    Christus, erhöre uns

Lektor/in: Dann können wir dich preisen als das Licht, die Wärme und die Hoffnung unserer Welt: Jesus Christus, unser Freund und Bruder, heute und in Ewigkeit.

07.07.24: 14. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Lb. Schw. und Br.
Manche fordern „Mutproben“, damit jemand dazu gehören darf. Heutige Betriebe verlangen zuerst ein mehrmonatiges schlecht bezahltes „Praktikum“ bevor sie jemanden wirklich einstellen.
Skeptische Menschen sagen: „Das musst du mir beweisen.“

Jesus sagt: „Gut, dass es dich gibt! Du bist meine Schwester, mein Bruder.“

Dankbar rufen wir zu ihm, unserem Herrn und Gott:

Jesus, Menschensohn – Jesus, Sohn Gottes – Jesus, unser Heiland und Retter

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Wenn wir über diesen kurzen Abschnitt des Mk.Ev. nachdenken, müssen wir uns vor einem Kurzschluss hüten:
Das wäre zu sagen: die Kirche Jesu Christi wird heute genauso abgelehnt wie Jesus in Nazaret. Denn die Kirche, also wir die getauften Christen und erst recht nicht das Lehramt der Kirche sind nicht Jesus. Wir sind weit davon entfernt, uns mit ihm gleichsetzen zu können. Wir sind seine Jünger – hoffentlich mehr recht als schlecht – aber auch nicht mehr!

Es geht also nicht um uns, es geht um Jesus: Von ihm wird erzählt:

Die Menschen, die ihn von klein auf kannten, sein Dorf, war zwar beeindruckt von dem, was er in der Synagoge lehrte – aber sie lehnten ihn trotzdem ab, weil sie sagten: „Woher hat er das? Sein Vater kann gar nicht genannt werden. Er ist nur ein „Bauarbeiter“ und redet, als ob er direkt mit Gott gesprochen hätte. Er will, dass wir anders denken; wir würden nicht verstehen, wer Gott und wie Gott ist!“

Sie meinen zu wissen, wer Jesus ist, weil sie ihn seit seiner Kindheit kennen, ebenso wie seine Verwandtschaft kennen.

Wer aber ist Jesus wirklich?

Diese Frage stellt sich, weil er die Rede von Gott auf den Kopf stellte:
Die Glaubenslehrer sagten:
Gott straft die Menschen für ihre Sünden.
Du musst alle 613 Gebote halten, um rein zu sein und Gott zu gefallen.

Jesus sagte:
Gott verzeiht den Menschen ihre Sünden. Die Gebote sind eine Richtschnur, wie der Mensch leben soll, aber keine Bedingung, die man erfüllen muss, um sich Gottes Liebe zu verdienen.

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

Die Menschen aus Nazaret glaubten Jesus nicht.

Weil sie ihr Denken nicht ändern wollten. Schon gar nicht wegen einem, den sie so gut zu kennen glauben wie diesen Jesus.

Hat diese Episode in Nazaret uns heutigen etwas zu sagen?

Das ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort.
Besser:
Diese Episode stellt uns Fragen:

Glaube ich Jesus und seiner Lehre von Gott?
Glaube ich, dass seine Lehre stimmt?
Glaube ich ihm, dass Gott verzeiht und uns Menschen keine Bedingungen stellt, keine Prüfsteine in den Weg legt?

Wer ist Jesus für mich? Ein Irräufer oder Sohn Gottes?

Wie antworten sie und ich auf diese Frage?
Von Kindheit an haben wir gelernt und wurde uns gesagt:
„Jesus ist der Sohn Gottes.“

Das klingt nach einem Dogma, das man zu glauben hat.
Das klingt nach schwierigen Begründungen.

Aber es ist eigentlich ganz einfach:
Sohn Gottes heißt: Er hat verstanden, wer und wie Gott ist!

Das Evangelium des Markus beginnt mit der Taufe Jesus im Jordan und der Stimme vom Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn!

Und es endet mit der Zustimmung des röm. Hauptmanns unter dem Kreuz: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“

So leb ich und glaub ich und sterbe darauf:
Gott ist so, wie Jesus es sagt. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Jesus hat uns gezeigt, dass Gott unser Vater ist, der uns ohne Bedingungen liebt. In seinem Geist beten wir:

L/A: Erhöre unser Gebet

  • Wir beten für alle, die Jesu Botschaft verkünden: dass sie nicht hinzufügen und keine neuen Bedingungen erfinden. Gott, unser Vater
  • Wir beten für alle, die Jesu Botschaft hören: dass sie ihr Herz öffnen und glauben. Gott, unser Vater
  • Wir beten für alle, denen es zu leicht vorkommt, wenn sie nur an Gottes Liebe und Barmherzigkeit glauben – ohne eigene Leistung dafür: dass sie von ihrem inneren Zwang befreit werden. Gott, unser Vater
  • Wir beten für alle, die anderen Religionen angehören:
    dass sie auf die Stimme Gottes in ihrem Herzen hören, der zu Frieden und Versöhnung ruft. Gott, unser Vater
  • Wir beten für die Machthaber: dass sie ihre Religion nicht als Vorwand für Unterdrückung und Krieg missbrauchen.
    Gott, unser Vater
  • Wir beten für Regierungen, die ihre Soldaten in den Krieg schicken, dass sie die Gewalt beenden und den Frieden suchen. Gott, unser Vater

Lektorin: Jesus Christus, du hast gesagt: Selig sind die Barmherzigen und die den Frieden suchen. Wir danken dir, dass du uns in deine Nachfolge gerufen hast. Heute und in Ewigkeit. Amen.

30.06.24: 13. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Wir dürfen hier miteinander die Messe feiern – beim Sommerfest des KGV.
Es ist jedenfalls ein Ausrufezeichen des KGV, dass er die Messfeier als festen Bestandteil des Sommerfestes ansieht.
Eucharistie – Danksagung
Dank für diese Anlage, dank für die Gemeinschaft,
dank für die erholsamen Stunden, für die Ruhe,
dank für den Ertrag der schweißtreibenden Arbeit.

Dank – vor allem für Jesus, den Wanderprediger aus Nazareth,
für sein Leben und für seine Zuwendung zu den Menschen.

Grüßen wir Jesus Christus, der uns seine Liebe schenkt:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
was macht man, wenn einer bei einem gemeinsamen Biergartenbesuch feststellt, dass er seine Börse vergessen hat? Genau: Man leiht ihm das Geld für die Rechnung oder man lädt ihn sogar ein!

Schulkinder werden angehalten, das Pausenbrot zu teilen, wenn ein anderes Kind nichts dabei und Hunger hat.

Teilen – empfinden wir ganz besonders als christliche Übung!

Ums Teilen geht es auch in den Zeilen des Paulus, die er an die Gemeinde in Korinth geschrieben hat: Er ruft die Christen in der reichen Hafenstadt Korinth auf, für die armen Christen in Jerusalem zu sammeln.

Zunächst macht er der Gemeinde Komplimente: Sie sind reich an Glauben, sie können hervorragende Reden halten und Erkennen die Gnade Gottes im Wirken Jesu klar und eindeutig und sie sind in der Liebe eifrig.

Paulus begründet die Bitte um Spenden für mit der Armut kämpfenden Jerusalemer Christen mit einem Hinweis auf Jesus:

Jesus hat es so gemacht sagt er: Er war reich: an Weisheit, an Erkenntnis Gottes, an Liebe zu den Menschen und begeisterte viele Menschen.

Ein Beispiel für seinen Reichtum erzählt das Evangelium von der Heilung der seit 12 Jahre unter Blutungen leidenden Frau und des 12jährigen Mädchens, das scheinbar verstorben war.

Blutet nicht auch unsere Gesellschaft aus?
Die Herren über das Geld ziehen einen immer größeren Teil des Ertrags der Arbeit auf ihre Seite?
Der Respekt vor den anderen wird immer geringer: immer mehr Menschen neigen sogar zu körperlicher Gewalt.
Man holt sich, was man bekommen kann.
Die Leistungsbereitschaft wird immer weniger, weil man kaum vom Ertrag der Leistung leben kann.
Die Friedensgesinnung schwindet zugunsten der Kriegsbegeisterung.

In dieser Frau, die seit 12 Jahren blutet, erkenne ich unsere Gesellschaft wieder.

Diese Frau dachte sich: Wenn ich nur den Saum des Gewandes Jesu berühre, werde ich heil.

Bemerkenswert ist: sie konnte sich immer noch vorstellen, heil zu werden. Sie hatte Hoffnung!

Auch ich kann mir vorstellen, dass unsere Gesellschaft wieder heiler wird: dass die Suche nach Gemeinsamkeiten wieder zunimmt,
dass das Wohlwollen unter den Menschen stärker wird;
dass Umsicht und Rücksicht und Vorsicht das Miteinander prägen,
dass der Respekt wieder größer wird und man Beschimpfungen des anderen meidet.

Heilung suchte die Frau nach vielen Fehlversuchen bei Jesus:
Vielleicht, hofft sie, hat er die Kraft, sie zu heilen.

Liebe Schwestern und Brüder,
ich glaube, dass Jesus die Kraft hat, unsere Gesellschaft von ihren Leiden zu befreien: besonders vom Grundleiden, das wie ein allgegenwärtiger Virus uns alle befallen möchte:

Die Selbstbezogenheit, die Verengung des Blicks auf unsere Bedürfnisse, die daraus erwachsende Selbstsucht, die Angst vor Verlusten, der Neid und die Missgunst.

All das kostet uns unser Vermögen.
Das Immer mehr macht uns immer ärmer.

Wenn wir begreifen, was Jesus reich gemacht hat, wenn wir begreifen, dass wir reicher werden, wenn wir teilen,
wenn wir von Jesus lernen, dass die Liebe lebendig macht –
dann geht seine Kraft auf uns über und wir werden von ihm geheilt.

Kommen wir zu Jesus und lassen wir uns von ihm berühren – heute, wenn wir in der Kommunion seine Liebe empfangen. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Jesus hat alles mit uns geteilt: seinen Reichtum an Liebe und unsere Armut und unsere Schmerzen. In seinem Namen beten wir zum himmlischen Vater:

  • Wir beten für die Menschen, denen das Geld nicht bis zum Monatsende reicht: dass sie Hilfe finden und einen Weg aus ihrer Misere finden. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die mehrere Jobs nebeneinander haben, um über die Runden zu kommen: dass sie einen fairen Lohn bekommen. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die Drogensüchtig geworden sind: dass sie von ihrer Sucht loskommen. Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die den Glauben an die Kraft der Liebe verloren haben: dass sie wieder Hoffnung fassen können.
    Himmlischer Vater –
  • Wir beten für die Menschen, die sich für größere Gerechtigkeit einsetzen: dass es ihnen gelingt, die Verhältnisse zu ändern.
    Himmlischer Vater –
  • Wir beten für unsere Gesellschaft: für die Menschen in unserer Stadt und in unserer Region und in ganz Europa: dass wir Gemeinsamkeiten suchen und finden und den Frieden bewahren und mehren. Himmlischer Vater –

Lektorin: Himmlischer Vater, du bist eins mit Jesus, deinem Sohn und mit dem Heiligen Geist, der in uns ist. Wir danken dir für alle deine Gaben und preisen dich heute und in Ewigkeit. Amen.

02.06.24: 9. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder,
Wozu sind Gesetze da?
Warum halten wir uns an die Gesetze?
Welche Gesetze stören mehr, als sie helfen?
Welche Gesetze sind überflüssig oder falsch?

Die Antworten, die wir uns auf diese Fragen geben, sind wichtig – sowohl für unsere Gesellschaft in Stadt und Land als auch für uns als Kirche Jesu Christi.

Denn Gesetze sollen Einigkeit schaffen und Gerechtigkeit.
Sie sollen dem Zusammenleben in der Gesellschaft dienen – nicht einzelnen oder kleinen besonders mächtigen Gruppen.

Die Gesetzte Gottes sind nicht viele.
Eigentlich nur eines. Wenn unser Herz und unser Wille und unser Verstand darauf ausgerichtet sind, Gott und den Mitmenschen zu lieben, dann brauchen wir keine anderen Gesetze.

Preisen wir Jesus Christus, der unser Augenmerk auf das Wesentliche lenkt, auf die Liebe, die Gott uns schenkt.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Darf man am Sonntag arbeiten? Juden schon! Denn für sie ist der Sabbat – in unserer Sprache der Samstag – der Ruhetag. Die orthodoxen Juden halten sich streng an die Sabbatruhe und vermeiden es sogar, elektrische Geräte einzuschalten.
Wir Christen halten die gebotene Arbeitsruhe hingegen am Sonntag, am Tag nach dem Sabbat, weil Jesus am Tag nach dem Sabbat von den Toten auferstanden ist.

Wie weit aber soll die Sabbatruhe gehen?

Im Buch Deuteronomium wird der Sabbat als Tag der Freiheit eingerichtet.
Als die Israeliten Sklaven waren, hatten sie keinen Ruhetag. Nun aber in Freiheit ist der Sabbat ein Tag der Freiheit für Menschen, Fremde und Einheimische, und sogar für die Sklaven und die Arbeitstiere.

Jesus stellt das Sabbatgebot in keiner Weise in Frage. Aber er stellt es in den richtigen Zusammenhang: Der Sabbat soll Freiheit bringen – aber er soll die Menschen nicht daran hindern, den Hunger zu stillen oder einem anderen Gutes zu tun.

Ich erspare es ihnen aufzuzählen, wer alles um Gottes willen am Sonntag seinen Dienst zum Wohl anderer Menschen leistet und leisten darf.
Aber ich stelle auch die Frage, ob unsere Gesellschaft den Sonntag inzwischen nicht doch dem Gelderwerb geopfert hat und sich so zum Sklaven des schnöden Mammons macht.

Die Vergnügung suchenden Menschen beschäftigen ein Heer von Bedienungen, Fahrgeschäftbetreibern, ‑

Durch die Hintertür verliert der Sonntag seinen Sinn als Tag der Freiheit, an dem die Menschen – und zwar alle – nicht dem Zwang der Arbeit unterliegen.

Nun ich weiß, wenn ich hier darüber spreche, trage ich Eulen nach Athen – für Sie ist der Sonntag ein Tag der Ruhe. Wir danken im Gottesdienst unserem Gott für das Leben in seiner wunderbaren Schöpfung.

Wir erinnern uns und bekräftigen uns gegenseitig darin, was der Sinn des Lebens ist: für andere da zu sein und anderen Gutes zu tun, damit Gottes Güte in dieser Welt spürbar und wirksam wird.

Eines ist mir in der Heilungsgeschichte aufgefallen:
Jesus hatte offenbar mit heftigen Gefühlen zu kämpfen: Da steht:
Er war voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz!

Was ist ein verstocktes Herz? Worin zeigt es sich?

Es zeigt sich im sturen Beharren auf starren Regeln, ohne zu überlegen, ob dadurch Schaden entsteht oder Gutes verhindert wird:
Es wird dann gesagt: „Wo kämen wir denn dahin.“
Oder „Das ist nun mal so.“

Verstockt sind Menschen, die keinerlei Beweggründe gelten lassen, um vom Gewohnten abzuweichen und die jede Veränderung ablehnen mit dem einzigen und wenig gewichtigem Grund: „Das war bei uns schon immer so.“ und: „Das haben wir noch nie so gemacht“

Der eigentliche Wert, den ein Gesetz hochhält, wird so mit dem Wortlaut der Vorschrift verwechselt.
Verbunden damit ist oft das Beharren auf der eigenen Macht:
man möchte sich nicht dreinreden lassen.
Die etwas verändern wollen, werden als Querulanten beschimpft.

Hüten wir uns davor, in dieser oder ähnlicher Weise, im Guten zu verhärten. Vermeiden wir es, ein „verstocktes Herz“ zu haben.

Vielmehr möchte ich darüber nachsinnen, was Menschen heilt, wie Gottes Geist wirken möchte, wohin er mich bewegen möchte.

Regeln sind nicht unveränderlich. Unveränderlich ist nur der Zweck der Regeln: sie sollen helfen, dass das Leben gut gelingt.

Dem dient auch die Sonntagsruhe: Dass es einen Tag gibt, um sich zu erholen und sich darauf zu konzentrieren, wofür man sich während der anderen Tage anstrengt und was im Leben wesentlich ist. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Gott des Lebens. Wir beten zu dir:

L/A: Schenke Heil und Leben

  • Wir beten, dass die Kriege führenden Staaten Wege zum Frieden suchen und den Mut haben, sie zu gehen.
  • Wir beten für die Regierungen: dass sie immer danach streben, wie das größtmögliche Wohl für möglichst viele Menschen erreicht werden kann.
  • Wir beten für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und unseres Landes: dass sie Gewalt verabscheuen und niemandem Gewalt antun.
  • Wir beten für die Menschen, denen auch in der Kirche Unrecht geschah, dass ihnen geholfen wird, den Schaden zu überwinden.
  • Wir beten für alle christlichen Kirchen, dass sie die Saat des Friedens ausstreuen und verfeindete Menschen ins Gespräch bringen.

Lektorin: Du Gott hast uns Frieden gebracht durch deinen Sohn, einen Frieden, der höher ist als alle Vernunft und den die Welt uns nicht nehmen kann. Wir danken dir und verherrlichen Deinen Namen, jetzt und immer. Amen.

14.01.24: 2. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Viele Nachrichten prasseln auf uns ein. Die meisten sind beunruhigend. Das macht unsicher und ängstlich. Auf wen kann man sich verlassen. Auf wen kann man hören?
Wie komme ich zur Ruhe, damit ich auf meinen inneren Kompass hören kann?

Dazu sind wir jetzt hier: dass wir ausschnaufen, dass wir zur Ruhe kommen, dass wir uns wieder orientieren und die Richtung nicht verlieren. Unser Leben führt zu Gott.
Ihn suchen wir: den Frieden, die Schönheit, die Freiheit, die Gerechtigkeit, das Leben.

Bitten wir Gott, dass er uns den Weg des Lebens führt.

Ansprache:
Komm, ich muss dir was zeigen! – Die Chancen sind groß, dass der angesprochene mitkommt, denn die Mund zu Mund Werbung ist die beste Werbung, die es gibt.

So ähnlich erzählt es das Evangelium von Simon und Andreas. Dieser hatte Jesus kennengelernt. Danach sagt er zu seinem Bruder Simon, was er erlebt hat: Komm, wir haben den Messias gefunden!

„Wir haben den Messias gefunden!“ Haben sie den Messias gefunden?

Jedenfalls bekennen wir uns zu Christus: Ich glaube an Jesus Christus, den einzigen Sohn Gottes, geboren von Maria gestorben und auferstanden.
Wir haben gelernt zu glauben, dass Jesus uns durch seinen Tod und seine Auferstehung von Sünde und Tod erlöst hat.

Sind das mehr als Formeln, die wir wiederholen und wiederholen?
Berührt sie das? Löst es Begeisterung aus? Macht es sie glücklich?

Die Erwartung habe ich nämlich an meinen Messias: Die Begegnung mit ihm muss mich befreien, beflügeln, … Mein Messias muss mich und mein Leben weit machen, mir Mut geben und Zuversicht, dass es sich lohnt.

Wir haben den Messias gefunden!

Das ist viel Energie geladener als zu denken: wenn ich an Jesus glaube, komme ich nicht in die Hölle und werde für meine Sünden nicht bestraft. Es geht nicht um die Angst vor Strafe, sondern es geht um neue Horizonte!

Wir haben den Messias gefunden!

Liebe Schwestern und Brüder, Christen sind Menschen, die ihren Messias gefunden haben, auf den sie alle Hoffnung setzen. Kirche – das ist die Gemeinschaft, die sich daraus entwickelt hat: zuerst die eine, ungeteilte, daraus sind die sogenannten Ostkirchen und die Westkirche entstanden.
Später daraus die römisch-katholische, die evangelisch-lutherischen Kirchen und noch viele andere, die kaum alle aufzuzählen sind. Aus der einen Wurzel ist ein weit verzweigter Baum geworden und jeder seiner Äste trägt viele Früchte. Deshalb sollten wir alle froh und dankbar sein für jeden Ast und seine Früchte und wir sollten nicht vergessen:

Wenn ein großer Ast abbricht – gerät die Statik des Baumes in Gefahr, die offene Wunde belastet alle anderen Äste und Zweige und könnte vielleicht auch sie in Gefahr bringen, abzubrechen.

Wir haben den Messias gefunden!

An ihrer Stelle, würde ich jetzt denken:
Jetzt soll mir der da vorne doch bitte auch noch sagen, wie er das genau meint und versteht, dass Jesus sein Messias ist.

Ja, das bin ich ihnen schuldig, denn mein ganzer Beruf hat nur den einen Sinn, zu bezeugen: Ich habe den Messias gefunden und die Gemeinde zusammenzuhalten, die diesen Glauben mit mir teilt.

Ich will versuchen, es zu sagen, warum Jesus mein Messias ist, auch wenn ich mir bewusst bin, dass die Worte, die ich dafür finde, nicht ausreichen.
Und ich bin mir auch bewusst, dass das, was ich gefunden habe anders sein wird als das der anderen, die mit mir den Glauben teilen:

Nun also:
Durch Jesus habe ich verstanden, dass ich mir um mich selbst keine Sorgen machen brauche. Ich muss keine Bedingungen erfüllen. Ich bin und darf sein, weil Gott es will. Und das beste daran: Das gilt für jeden anderen genauso. Das ist Freude am Leben und Frieden mit meinem Gott und mir.

Dadurch bin ich frei und die Freiheit ist schier grenzenlos:
Ich darf und kann jeden Augenblick meines Lebens dafür nutzen, dieses unbedingte Ja dem anderen zu zeigen.

Darin steckt so viel Kraft: jeden Tag kann ich einen Schritt weiterkommen und lernen, dass ich gegen nichts und niemand kämpfe, dass ich mich nicht durchsetzen muss, sondern dass ich etwas tun kann, damit der Mensch, der mir begegnet ein Stück heiler wird, dass der Friede in ihm wächst.

Ich weiß, ich werde dabei nicht vollkommen werden –
aber ich kann es Tag für Tag ein wenig besser lernen.

Ich habe den Messias gefunden, den der mich mit Gott zusammenbringt und mich von jedem Zwang befreit. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Gott, Andreas hat seinem Bruder Simon zu Jesus geführt. Wir beten dankbar, dass du uns Jesus als Messias gesandt hast.

Gott des Himmels und der Erde           (A) Erhöre unser Gebet

  • Wir beten für alle christlichen Kirchen: dass sie lernen, sich über die anderen zu freuen und ihre Früchte schätzen.
  • Wir beten für unsere römisch-katholische Kirche: dass sie ihre Gesetze und Lehren nicht für wichtiger hält als die heilende Kraft Jesu.
  • Wir beten für unsere Pfarreiengemeinschaft: dass wir gut zusammen-finden und uns gegenseitig im Glauben bestärken.
  • Wir beten für unseren Bischof, dass er seine Begeisterung für Jesus mit den Menschen teilen kann.
  • Wir beten für alle Menschen dieser Erde in ihren vielen milliardenfachen Nöten: dass sie Erbarmen finden und Menschen, die ihnen auf dem Weg aus der Not beistehen.
  • Wir beten für die Christen, die Glauben mit Zwang und Gesetz verwechseln: dass sie die Freiheit der Kinder Gottes entdecken.
  • Wir beten für unser Land: dass wir die Freiheit und die Würde der Mitmenschen achten.

Lektorin: Gott schenke uns den Geist der Freiheit, damit wir andere Menschen zu Jesus dem Messias führen und sein Friede sich immer mehr ausbreitet. Amen.

06.01.24: Erscheinung des Herrn

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
Wir beginnen unseren Gottesdienst „Im Namen des Vaters …“

Der Chor singt heute die Pastoralmesse von Karl Kempter. Durch diesen Titel und seine eigenen Harmonien erinnert sie an die Auffindung des Jesuskindes durch die Hirten gemäß dem Lukasevangelium.

Im Mt. Evangelium erklären die Schriftgelehrten dem Herodes, dass der Christus in Betlehem geboren wird.
Er wird Hirt seines Volkes Israel genannt.
Jesus ist unser wahrer guter Hirt.
Er kämpft mit uns und für uns,
damit Hass und Verderben überwunden werden
und die Liebe und das Leben siegen.

Er ist unser Hirt, auf dessen Stimme wir hören
und dem wir folgen.

Tagesgebet
Gott, du schenkst das Leben und willst, dass
   Menschen aus allen Völkern
durch Jesus zu dir finden.
Wir folgen Jesus nach.
Führe uns durch ihn
in dein Licht für alle Ewigkeit.
Durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Musste Maria Jesus in eine Futterkrippe legen oder konnte sie ihn in ein wohl vorbereitetes Bettchen legen? Matthäus und Lukas sind sich darüber nicht einer Meinung. – Das hat einen ganz bestimmten Grund:
Lukas erzählt von Jesus, dem Messias der Armen und Kleinen und Verachteten. Matthäus erzählt von Jesus als dem Messias besonders auch der Heiden, der von seinem eigenen Volk abgelehnt wurde.

Das schließt sich nicht gegenseitig aus -aber es führt zu ganz verschieden gestalteten Geburtsgeschichten Jesu.

Was ist an dieser Sterndeutergeschichte Offenbarung. Wort Gottes?
Was kann diese Geschichte uns heute noch sagen?

Zunächst ist es die Botschaft über Jesus. Das Evangelium verkündet den Glauben an Jesus: Er ist der Hirt des Volkes Gottes, der Christus und Messias. Ist Jesus der Retter, der Messias?
Jeder beantwortet für sich selbst diese Frage, ob er an Jesus glaubt, der ihn erlöst und mit Gott versöhnt hat und dem er die Auferstehung zum ewigen Leben verdankt.

Ich erlaube mir, liebe Schwestern und Brüder, einen Aspekt in der Geschichte herauszuheben, der ihnen sicher nicht ganz neu ist:

Sehr oft wird darauf hingewiesen wird, dass die Begegnung mit Jesus die Sterndeuter dazu bewegt, auf einem anderen Weg heimzukehren. Und die Predigt ruft dazu auf, sich durch die Begegnung mit Jesus verändern zu lassen.

In Wirklichkeit ist aber die Wegänderung der Sterndeuter – ähnlich wie der Binsenkorb bei Mose – nur dem Ziel geschuldet, die göttliche Hilfe zur Rettung des Kindes hervorzuheben.

Entscheidend ist: Die Sterndeuter sahen den Stern und machten sich auf den Weg, um den neugeborenen König der Juden anzubeten.
Wie gesagt: Die Sterndeuter müssen keine historischen Menschen sein – im Mt. Ev. stehen sie für die nichtjüdischen Menschen, die in Christus ihren Messias erkennen, den sie als ihren Gott anbeten und ihm ihre Gaben bringen: ihre Schätze, ihr Anbetung und ihr Leben und Leiden.

Unter uns sind gewiss viele, die es genauso tun, wie es von den Sterndeutern beschrieben wird:

Sie bringen ihre Schätze – spenden für die vielen notleidenden Gotteskinder im Jemen, in Gaza, in der Ukraine, in Eritrea, in Rumänien, in Deutschland und vielen anderen Ländern. Das Hilfswerk MISSIO bittet heute um unseren Spenden.

Viele unter uns erkennen, dass die Botschaft Jesu göttlich ist, weil sie zur voraussetzungslosen Liebe ermutigt, zur Feindesliebe sogar – einfach deshalb, weil jeder Mensch ein von Gott geliebter und gewollter Mensch ist. So glauben wir an Jesus und versuchen anderen gut zu tun.

Viele unter uns haben gar kein leichtes Leben: Krankheiten, Erfolglosigkeit, kaum zu tragende Belastungen durch die Sorge für Angehörige. Das sind viele Leiden, die Menschen ertragen. Auch dies kann zum Geschenk an den Erlöser werden, wenn es angenommen und durchlitten wird und trotzdem die Sehnsucht nach Freude und Geborgenheit lebendig und wirksam bleibt.

Liebe Schwestern und Brüder, gerade der letzte Punkt: für den Mitmenschen, für die Nachkommen Lasten zu tragen fällt heute vielen so schwer. Wir wurden seit vielen Jahrzehnte erzogen, unsere Ansprüche zu steigern und durchzusetzen. Die stärkeren setzten sich immer mehr durch.
Wir brauchen die Bereitschaft, um der Zukunft willen, um der Menschen in den Inselstaaten willen, und für unserer Mitgeschöpfe unsere Ansprüche zu verkleinern. Wir brauchen die Einsicht, dass es gut ist, für eine gute Zukunft des Lebens Opfer zu bringen.

Bei unseren Geschenken sollte die Myrrhe, die Bereitschaft für das Leben auf manches zu verzichten, nicht fehlen.

Jesus selbst gab sein Leben, weil ihm das die Liebe gebot.
Genau deswegen hat Mt. Diese Sterndeutergeschichte geschrieben. Amen.

Liebe Schwestern und Brüder,
Jesus wird als der Messias offenbart
1. Durch die Anbetung der Sterndeuter
2. Bei seiner Taufe im Jordan und
3. Bei der Hochzeit zu Kanaan

Wegen dieser drei Erzählungen von der Offenbarung der Gottheit Jesu werden am heutigen Fest Weihrauch und Kreide und Wasser gesegnet:

Der Weihrauch erinnert an die Schönheit der Botschaft Jesu.
Die Anschrift mit Kreide verkündet ihn als Segensbringer.
Und das Wasser erinnert an seine Taufe im Jordan, in der er als Geliebter Sohn Gottes geoffenbart wurde.
Sie sind herzlich eingeladen, nach dem Gottesdienst Weihwasser, Weihrauch und Kreide mit nach Hause zu nehmen.

V: Der Name des Herrn sei gepriesen.
A: Von nun an bis in Ewigkeit.

Wasser: Lasset uns beten: Gott, du hast das Wasser als Element des Lebens geschaffen. Dein Sohn hat sich im Wasser des Jordan taufen lassen. Im Wasser der Taufe hast du uns als deine Kinder angenommen.
Segne alle, die mit diesem Wasser besprengt werden und erfülle sie mit deinem hl. Geist durch Christus, unseren Herrn. Amen

Kreide und Weihrauch:
Gütiger Gott segne auch die Kreide und den Weihrauch.
Lass uns nicht vergessen, dass Christus uns am Kreuz erlöst hat. Er schenke uns seine Gegenwart und mache unsere Häuser zu einem Ort der Gemeinschaft und des Friedens. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

20.02.2022: 7. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Schwestern und Brüder,
einerseits bin ich versucht, meine Gedanken weiterzuführen zu unserer Kirche, zur Leitung unserer Kirche und zu den Veränderungen, die im synodalen Weg diskutiert werden.

Bei der letzten Versammlung vom 3. bis 5. Februar wurde ein erster Grundlagentext beschlossen. In diesem Grundlagentext heißt es ganz klar, dass die deutsche Kirche – auch die 2/3 Mehrheit der Bischöfe sich dafür einsetzt, dass verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden.

Außerdem heißt es da unter der Überschrift: Zugang von Frauen zum Amt:

„Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, dass Dienste und Ämter in der Kirche für alle Getauften und Gefirmten zugänglich gemacht und entsprechend ihren Charismen und Berufungen, ihrer Eignung, Befähigung und Leistung besetzt werden.
Wir regen eine synodale Verständigung auf weltkirchlicher Ebene an.
Wir sind überzeugt: Die neue Klärung der Zugangsvoraussetzungen schafft eine Grundlage dafür, dass die Gaben des Geistes, die der Kirche geschenkt sind, besser zur Wirkung kommen und das Zeugnis des Evangeliums an Kraft gewinnt.“

Diese Aussagen wurden auch von 70% der Bischöfe positiv verabschiedet!

Andererseits möchte ich über die Bedeutung der Texte der Hl. Schrift für unser heutiges Leben nachdenken und sie auslegen – gerade bei diesen Texten, die wir heute gehört haben:

Das erste Buch Samuel schildert, wie König Saul nach dem Leben trachtet, weil er durch ihn seine Macht gefährdet sieht. David musste vor ihm fliehen. Er wurde zum Anführer einer kampfbe­reiten Söldnertruppe.

Doch als er die Möglichkeit hatte, Saul, der ihn verfolgte, zu töten, tat er es nicht – weil er in ihm den von Gott erwählten König achtete.
Diese Geschichte ist im Hinblick auf das Evangelium ausgewählt.

Jesus spricht die an, die ihm zuhören, also uns, die wir an ihn glauben.
Was er uns ans Herz legt, ist eine völlig neue Weise des Menschseins.
Es wird nicht mehr zwischen Freund und Feind unterschieden.

Das Liebesgebot, also der Impuls, dem anderen zu helfen und ihm Gutes zu tun umfasst alle Menschen – auch die, die sich feindselig verhalten.

Jesus geht soweit, dass er sagt, wir sollen uns nicht gegen Unrecht wehren, das uns angetan wird.

Liebe Schwestern und Brüder, so unglaublich dieses neue Menschsein ist,
so sehr es mich überfordert in meinem Handeln und Verhalten ‑ dies ist einer der Gründe, warum ich zu Jesus halte und versuche, ihm zu folgen:

Dieses neue Menschsein ist die Zukunft. Barmherzig sein, die Schuld erlassen, Gutes tun – auch dem Feind, nicht richten und nicht verurteilen.

Schon jetzt und seit jeher gibt es dies unter uns Menschen – sonst gäbe es keine Menschen mehr! Die Menschheit wird weiter bestehen und diese Erde wird weiter unser Lebensraum sein, je mehr wir dieses neue Menschsein verwirklichen:

Wir werden lernen, die Wünsche des anderen zu achten wie unsere eigenen und ja: dies wird auch für die Beziehungen zwischen Staaten und Bündnissen gelten. Dann wird es keinen Krieg mehr geben, bei dem so viele Menschen, Tiere und kostbare Güter vernichtet und zerstört werden.

Menschen werden nicht mehr verurteilt und ausgeschlossen und abgewertet, weil sie anders leben, anders sind oder anders lieben.

Jesus sagt: Wir Menschen können das – lernen!

Umso verheerender ist es, dass Männer, die diese Botschaft verkünden sollen, selbst anderen Schaden zugefügt haben. Umso verheerender ist es, dass es einigen immer noch schwerfällt, ihre Verwicklung zuzugeben.

Wir sind mitverantwortlich: dass auch wir dafür eintreten und unsere Stimme erheben, dass sich unsere Kirche so verändert, dass in unserer Mitte solches Unrecht nicht vorkommt und wenn es vorkommt, aufgedeckt wird und die Betroffenen Hilfe und Gerechtigkeit erfahren und den Schutz der Gemeinschaft unseren Schutz.

Verheiratete Priester: ja ‑ Frauen als Priester: Ja; eine menschenfreund­liche Haltung zur Geschlechtlichkeit in all ihren Ausprägungen. Ja

22.04.2018: 4. Sonntag der Osterzeit

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Wer sind die anderen Schafe, die Jesus auch führen muss, die Schafe aus einem anderen Stall?

Diese Frage enthält bereits eine Feststellung:
Jesus ist der einzige gute Hirte!
Die Schafe, für die er sein Leben hingibt, sind die Apostel, denen er die Füße gewaschen hat und von denen er sich in dieser Rede verabschiedet.

Wer sind aber dann die anderen Schafe?
In der Sicht des Evangeliums sind es die Heiden – also die Menschen, die nicht an Jahwe glauben, dein einen und einzigen Gott, sondern an andere Götter. Doch diese Götter gibt es nicht. Sie sind Nichtse.

Das Evangelium hat eine sehr weite Perspektive:
Alle Menschen – egal, was sie glauben und denken und wie sie leben und wo sie zuhause sind und herkommen: Jesus sieht sich als der Hirt aller Menschen.

Das Johannesevangelium sagt: Sie werden auf Jesus hören.
Dann wird es nur noch eine Herde geben und einen Hirten.

Menschen aus allen Völkern hören auf Jesus! – Das ist wahr geworden.
Aber nicht alle Menschen hören auf Jesus.

Die eine Herde hat sich aufgeteilt. Die einen folgen der lila Fahne, die anderen der gelb weißen, die anderen folgen dem Duft des Weihrauchs. Und es gibt unzählige kleine Teilherden, mit ganz verschiedenen Gewohnheiten und Sitten.

Doch in dem Bild Jesu gesprochen:
Sie alle erkennen Jesus als ihren einzigen und wahren guten Hirten an.
Sie sind die eine Herde, in der Nachfolge der Apostel.

Und es gibt noch Menschen anderer Herkunft, anderen Glaubens, mit anderen Sitten.
Ist es nicht vermessen, dass Jesus auch ihr Hirte sein will?

Jesus will sie niemandem wegnehmen. Er ist kein Dieb und kein Räuber. Er hat keine Armee. Kein Militär.
Jesus hat nie jemand zu etwas gezwungen.
Jesus zwingt niemandem, sein Jünger zu werden.

Aber Jesus will, dass Menschen aller Herkunft den Weg zu Gott finden. Den Weg zu Versöhnung und Frieden und Gemeinschaft.

Sein Leben lebt er für alle, nicht nur für die, die er schon gewonnen hat.
Seinen Tod stirbt er für alle, nicht nur für die, die ihm gefolgt sind.
Seine Auferstehung öffnet die Tür für alle, die hindurchgehen wollen.

Deshalb ist es uns aufgetragen, dass wir Jesu Hirtenruf zu Gehör bringen:
dass wir locken, dass wir ihn bekannt machen und das wunderbare seiner Botschaft:
Das erste und wichtigste ist die Liebe.

In unseren Tagen ist das eine fast vermessen anmutende Perspektive.

Doch: Jesus möchte tatsächlich, dass nicht nur wir, sondern alle Schafe auf seine Stimme hören und ihm folgen.
Er möchte alle führen, damit es nur noch eine Herde gibt und einen Hirten.
Dieser eine Hirte, der alle, die auf ihn hören zum Leben führt.

18. Dezember 2016: 4. Adventsonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

  1. Lesung: Jes 7,1 – 25 (Zusammenfassung)

In Juda war Ahas König. Damals zogen Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der König von Israel, gegen Jerusalem heran. Sie griffen die Stadt an, konnten sie aber nicht einnehmen.

Im Königspalast wurde gemeldet, die syrischen Truppen stünden schon im Gebiet von Efraïm. Der König zitterte und mit ihm das ganze Volk, wie Bäume, die vom Sturm geschüttelt werden.

Da gab der HERR dem Propheten Jesaja den Auftrag: „Geh zu König Ahas hinaus und sag zu Ahas: ‚Bleib ruhig, hab keine Angst! Werde nicht weich vor dem Zorn Rezins und Pekachs; sie sind nur qualmende Brennholzstummel.

Die Syrer und die Efraïmiten planen zwar Böses gegen dich. Sie sagen: Wir wollen nach Juda hinaufziehen, den Leuten dort Angst einjagen, das Land an uns bringen und dort einen neuen König einsetzen!

Aber der HERR, der mächtige Gott, sagt: „Das wird ihnen nicht gelingen! Vertraut auf den HERRN! Wenn ihr nicht bei ihm bleibt, dann bleibt ihr nicht!“

Weiter ließ der HERR dem König sagen:
„Fordere doch als Bestätigung ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, ganz gleich, ob aus der Totenwelt oder aus dem Himmel!“

Ahas antwortete: „Ich verlange kein Zeichen, ich will den HERRN nicht auf die Probe stellen.“

Da sagte Jesaja: „Hört, ihr vom Königshaus! Es reicht euch wohl nicht, dass ihr den Menschen zur Last werdet! Müsst ihr auch noch die Geduld meines Gottes auf die Probe stellen?
Deshalb wird der Herr euch von sich aus ein Zeichen geben: Die Jungfrau wird ein Kind empfangen und einen Sohn zur Welt bringen, den wird sie Immanuël  nennen. Er wird Butter und Honig essen müssen, bis er Gutes und Böses unterscheiden kann.

Noch bevor er alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, wird das Land der beiden Könige verwüstet sein, vor denen du jetzt Angst hast.
Aber der HERR wird auch für dich, dein Volk und deine Familie eine Unglückszeit kommen lassen, wie man sie seit der Trennung Israels von Juda nicht erlebt hat. Das wird durch den König von Assyrien geschehen.“

Der Tag kommt, an dem der HERR die Feinde herbeiholen wird. Und sie werden kommen und sich im ganzen Land breit machen.

Wenn es so weit ist, wird der König von Assyrien von jenseits des Jordan kommen und euch völlig entehren.
Wenn diese Zeit kommt, wird jeder nur noch eine Kuh und zwei Ziegen haben. Wer dann noch im Land übrig geblieben ist, muss sich allein von Butter und Honig ernähren.
Wenn diese Zeit kommt, wird man die Weinberge ungepflegt lassen müssen, sogar solche, die tausend Weinstöcke tragen, jeder ein Silberstück wert. Sie werden von Dornen und Disteln überwuchert.

Das ganze Land wird voller Dornen und Disteln sein, man wird höchstens noch mit Pfeil und Bogen dorthin gehen, um zu jagen.
Auch die Hügel, die jetzt noch mit der Hacke bestellt werden, wird niemand mehr betreten aus Angst vor den Dornen und Disteln. Rinder wird man dort weiden lassen und Schafe werden den Boden zertreten.

 

Ansprache:  Liebe Schwestern und Brüder,
„Die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären. Sie wird ihm den Namen Immanuel – Gott mit uns – geben.“

Das Mt. Ev. zitiert diesen Satz aus dem Buch des Jesaja ganz selbstverständlich, als ob da eine alte Verheißung erfüllt würde – doch ehrlich gesagt: Es ist ein wenig anders:

Als Jesaja dies sagt, schließt er daran die Unheilsankündigung:  Bevor das Kind sechs Jahre alt ist, wird sowohl Israel, als auch Syrien und dann auch Juda vernichtet sein.

Jesaja sagt: Ihr wiegt euch in Sicherheit, eure jungen Frauen bringen Kinder zur Welt und  – ihr denkt: Gott ist mit uns – doch ihr täuscht euch:
Weil ihr nicht auf Gott vertraut, sondern fremden Mächten und euch vor ihren Göttern niederwerft, werden diese euch aus dem Land vertreiben und euch alles wegnehmen.
Ihr denkt, Gott ist mit uns – doch habt ihr euch von Gott abgewandt. Ihr unterwerft euch dem König von Assur und stellt seine Götterbilder in eurem Tempel auf. Ihr werdet merken, dass euch das Schaden bringt:
Der König von Assur wird euch unterwerfen und euch alle Ehre nehmen!

Liebe Schwestern und Brüder, die das Mt. Ev. geschrieben haben, kennen natürlich den ganzen Jesaja Text – nicht nur den einen Satz vom Kind, das von seiner Mutter „Immanuel“ genannt wird Es löst aber diesen einen Satz aus seinem Zusammenhang heraus und bezieht ihn auf Maria und ihr Kind. Das Evangelium verkündet:
Jetzt ist es anders als zur Zeit des König Ahas: Das Kind, das Maria unter ihrem Herzen trug, das Kind, das von Josef den Namen Jesus erhalten hat, Dieser Jesus ist wirklich und tatsächlich der Immanuel: In ihm ist Gott mit uns.

Jesus ist der Immanuel, Weil Maria sagte: „Ich  bin die Magd des Herr, mir geschehe nach deinem Wort!“ und weil Josef die Mutter und das Kind zu sich nahm und als sein Vater gilt, im Vertrauen auf Gott, der ihm diesen Auftrag ins Herz legte.

Schwestern und Brüder, „Gott ist mit uns!“
zwar trägt Jesus nicht diesen Namen, aber ER ist dieser „Gott mit uns“.
Ich möchte bei diesem Namen, bei dieser Aussage verweilen:

Trauen wir Christen in Regensburg, in Herz Jesu uns zu sagen:
„Gott ist mit uns?“ Glauben wir das wirklich? Sind wir uns sicher?

Viele Menschen, mit denen wir täglich zusammenkommen, die mit uns im Supermarkt an der Kasse stehen, viele unserer Freunde und Bekannten, selbst in unseren Familien, interessieren sich kaum für den christlichen Glauben – und wissen nicht viel davon. „

Es muss etwas geben. Gott hat uns lieb. Jesus hatte die Menschen lieb.“
Sehr viel mehr wissen viele Menschen nicht vom Christentum.
Was Gottes Wille ist, darüber denken sie wenig nach.

Ich könnte vieles aufzählen, was nicht gerade darauf hindeutet, dass Gott mit uns ist.

Sind Beifall und am Zuspruch die Anzeichen dafür, ob Gott mit uns ist?
Jesus wurde schließlich verfolgt und getötet, ebenso viele Christen bis auf den heutigen Tag.

„Gott ist mit uns“ das haben wir durch und an Jesus Christus erkannt.
Denn in ihm hat Gott unser Leben mit uns geteilt:
Jesus hat an Gottes Liebe geglaubt und seinen himmlischen Vater und die Menschen geliebt – bis in den Tod.

So hat er uns die Tür geöffnet für den neuen Weg,
dass wir das Heil davon erwarten, dass Gottes Wille geschieht:

Durch uns, die wir auf ihn hören und an die Macht der Liebe glauben,
da Gott die Liebe ist. Dass Gott mit uns ist, merken wir, wenn wir Gottes Werke tun, wenn wir Not und Elend lindern und die Menschen um uns so annehmen, wie Gott uns annimmt.

Gott ist mit uns, er hat Jesus zu uns gesandt,
Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott wir Gottes geliebte Kinder sind,
dass Gott mit uns ist. Amen.