Einführung:
Die Sonntagsmesse gehört für uns, die wir jetzt zusammen sind zu unserer Sonntagskultur. Wir kommen nicht einfach aus Gewohnheit, schon gar nicht aus Angst oder auf Druck von anderen hin.
Sondern, wir möchten Gottesdienst feiern – weil ….
weil es uns gefällt, weil wir es schön finden, weil wir die Gemeinschaft im Beten und Singen suchen, weil unser Glaube gestärkt und belebt wird, weil es auch Freude macht, …
Grüßen wir Christus
Du rufst uns, dir nachzufolgen.
Du versöhnst uns mit unserem Vater im Himmel.
Du gibst uns Anteil an deiner Auferstehung.
Tagesgebet
Gott, du bist der Schöpfer
des ganzen Weltalls.
Schau liebevoll auf uns,
deine Töchter und Söhne.
Gib, dass wir deinem Reich der Liebe dienen
und die Kraft deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus
Ansprache:
In diesem Abschnitt des Mk stellt Jesus eine Frage und gibt daran anschließend eine Belehrung:
Die Frage ist: Wer bin ich für dich?
Und Belehrung handelt darüber, wie Jesus seine Zukunft sieht und was es bedeutet, sich ihm anzuschließen bzw. ihm nachzufolgen.
Versuchen wir uns auf beides einzulassen: Wer ist Jesus für mich?
Natürlich nennen wir Jesus den „Messias“, den Gott gesandt hat – so wie Petrus es im Namen aller Jünger bekannte.
Doch, wenn ich ihn wirklich als Messias Gottes glaube,
wird das mein Leben entscheidend beeinflussen:
Wenn irgendjemand außer mir selbst das Recht hat,
mir zu sagen, was ich tue – dann er!
Wenn irgendjemand mir den Weg zum Leben zeigen kann – dann er!
Wenn irgendjemand mir zeigen kann,
worum es im Leben wirklich geht – dann er!
Denn er ist nicht irgendjemand mit guten Gedanken, er ist nicht irgendjemand, der viele beeindruckt – er ist der Messias Gottes!
Allerdings: Ich bin nicht besser als Petrus. Obgleich ich dieses Bekenntnis ablege, möchte ich nicht wahrhaben, was der Messias Gottes über sich und sein Geschick in der Welt sagt.
Er soll Messias sein, wie ich es mir vorstelle: Er soll in der Welt das Regiment übernehmen, Gerechtigkeit durchsetzen, für das Wohlergehen der Menschen sorgen, dass sie gesund sind, keine Not leiden und in Frieden leben können.
Aber die Ansage des Messias ist anders:
Weil ich in dieser Welt die Stimme Gottes bin und weil ich die Menschen heile, die als von Gott gestraft gelten – und weil ich denen, die sich selbst verurteilen zeige, dass Gott sie nicht verurteilt – und weil ich keine Gewalt anwende – und weil ich dies im Namen Gottes tue – deshalb werden die mich verwerfen, die meinen, im Namen Gottes zu sprechen, wenn sie Menschen verurteilen und ihre Not und Krankheit als Strafe Gottes für ihre Sünden bewerten.
Liebe Schwestern und Brüder,
so ist es bis heute: Menschen werden mit Gewalt beherrscht und sie werden verurteilt, wenn sie nicht gehorchen.
Und die, denen es schlecht geht, bekommen gesagt: Du bist selber schuld.
Die dagegen angehen, die selbstlos helfen und auf Gewalt verzichten, werden lächerlich gemacht, verunglimpft und manchmal selbst Opfer von Gewalt.
Wir aber glauben, dass Jesus der Messias Gottes ist, weil er anders ist:
Franziskus, der Bischof von Rom macht uns vor, was das bedeutet.
Er sagt ganz klar:
Atombomben sind ein Verbrechen.
Die Anhäufung von unermesslichem Reichtum in der Hand weniger Menschen ist ein Verbrechen an den vielen, die Not leiden.
Die Beherrschung und Ausbeutung von Menschen durch wirtschaftliche und militärische Abhängigkeit ist ein Verbrechen.
Er hofft und glaubt und mahnt deshalb, dass die Menschheit es besser kann: Wahrheit, Güte und Schönheit, Gerechtigkeit und Liebe – lassen das Herz weit werden und sind die eigentliche Berufung des Menschen.
Es wird sich zeigen: die darauf setzen, die dafür auf Einkommen, Privilegien, Karriere und Bewunderung verzichten und stattdessen Spott und Verachtung und manchmal Gewalt erleben –
sie sind der Same für die Zukunft des menschlichen Geschlechts.
So stellt sich mir die Frage: Halte ich Jesus für den Messias Gottes.
Bin ich bereit, ihm zu folgen?
Fürbitten
Pr.: Wir können Gott nicht loben und danken, ohne auf die Not der Menschen in aller Welt zu sehen. Auch unsere eigenen Sorgen dürfen wir im Gebet vor Gott tragen. So beten wir:
- Für die Frauen und Männer und Kinder, die geschlagen werden, die verspottet werden, denen Schmerzen zugefügt werden: dass sie daran nicht zerbrechen und dass sie befreit werden.
- Für die Menschen, die versuchen, ihr Zuhause wiederaufzubauen, das ein Opfer der Naturgewalten wurde: dass sie Unterstützung erhalten und immer neuen Mut finden.
- Wir beten für die ganze Weltgemeinschaft, die gespalten ist in wenige sehr reiche und Milliarden von fast mittellosen Menschen: dass wir eine neue Ordnung finden, in der die Gräben überbrückt werden und die Güter der Erde gerecht verteilt werden.
- Wir beten für die Frauen und Männer, die vieles auf sich nehmen, um ihre kranken und alten Menschen zu betreuen und zu versorgen: dass sie immer wieder Kraft für ihre schwere Aufgabe bekommen.
- Wir beten für die Kinder und Jugendlichen, die ein neues Schuljahr beginnen: dass sie gesund bleiben, dass sie die Mühe des Lernens auf sich nehmen und sich gegenseitig anspornen und unterstützen.
- Wir beten für das Volk Gottes, das über alle Konfessionen hinweg im Glauben geeint ist: dass es seiner Berufung folgt und nach dem Vorbild Jesu den Menschen Gottes selbstlose Liebe spürbar macht.
Pr.: Himmlischer Vater, durch deinen Geist leben wir, in deinem Geist beten wir. Sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.
