04.11.18: 31. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder,
Priester, Medizinmänner, Schamanen – überall gab es Männer und auch Frauen, in dieser besonderen Rolle: Sie bringen die Menschen –heilsam oder auch fluchend – mit übermenschlicher, mit göttlicher Kraft in Verbindung.

Die Priester brachten Gott Opfer dar: Tieropfer, Rauchopfer, Brotopfer – je nach dem. Nicht jeder konnte diese Lob-, Dank- und Bittopfer darbringen. Sondern man musste damit einen Priester beauftragen, der dafür ausgewählt und bestimmt war. Ihm war es vorbehalten, mit Gott in Verbindung zu treten.

Der Priester stimmte Gott durch das Opfer gnädig, versöhnte ihn mit dem köstlichen Duft, der aufsteigt, wenn Feuer frisches Fleisch von Tieren röstet und gart.

Christen haben mit ihrem Glauben dieses archaische Verständnis hinter sich gelassen. Gott verlangt keine Opfer, um gnädig gestimmt zu werden.
Es braucht keine Priester, die stellvertretend für ihre Auftraggeber Gott ein Opfer darbringen, um ihn zu loben oder um für ihre Verfehlungen Sühne zu leisten.

Ganz im Gegenteil: Gott ist in Jesus ein sterblicher Mensch geworden und hat mir uns den Tod geteilt. So hat er Versöhnung gebracht.

Es gibt nur einen Priester: Jesus Christus: alle, die glauben, dass er uns erlöst hat; haben an seinem Priestertum Anteil. Deshalb wird der Neugetaufte mit Chrisam gesalbt: der er hat Anteil an Christus, der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten in Ewigkeit.

Es gibt auch kein Opfer mehr, das wir Gott darbringen müssen, um ihm zu gefallen: Jesus hat das Opfer gebracht, weil er Gott ganz gehorsam war und seinen Willen erfüllte. Das ist das einzige Opfer, das Gott verlangt.

Trotzdem gibt es in unserer Kirche geweihte Diakone, Priester und Bischöfe?

Die deutsche Bezeichnung „Priester“ stammt von dem griechischen Wort Presbyter, was eigentlich Ältester bedeutet:

In der Urkirche haben die Apostel Älteste eingesetzt, damit sie die Gemeinde und auch die Eucharistiefeier leiten.

Besonders der Hebräerbrief wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass Christus der einzige Priester ist und verwendet dafür ein ganz anderes Wort, nämlich das Wort hieros.

Christus ist der einzige Priester (hieros). Die zum Leitungsdienst geweihten sind Diener des Volkes Gottes: Diakone, Älteste und Bischöfe.

Das einzige Opfer, das wir kennen, ist die Selbsthingabe Jesu an seinen Vater. Das feiern wir in der Eucharistie. Dabei wird es für uns immer wieder wirksam: es bestätigt und erneuert die Versöhnung, die Christus uns geschenkt hat.

Das einzige, was Gott uns gebietet ist eines:

Wir sollen Gott lieben, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Und dazu gehört untrennbar die zweite Seite der Medaille:
Dass wir den Nächsten, den Mitmenschen lieben, wie uns selbst.

Schwestern und Brüder,
Gott mit ganzem Herzen lieben und mit ganzer Kraft:
das heißt, die Liebe zu Gott können wir nicht begrenzen auf unsere Sonntagsmesse und unsere persönlichen Gebete. Die Liebe zu Gott soll immer und überall die Richtschnur sein – was immer wir auch tun:

Dankbare Liebe, wenn wir die Wohltaten der Schöpfung genießen;
engagierte Liebe, wenn wir der Not der Menschen begegnen;
geduldige Liebe, wenn wir die Last des Lebens erfahren;

Diese Liebe nimmt unsere ganze Existenz, unsere ganze Person in Anspruch: genau so verwirklichen wir, dass wir Anteil haben am Priestertum Jesu, der sein Leben eingesetzt hat, um den Willen Gottes zu tun.

Wir müssen Gott nicht gnädig stimmen, aber wir sollen unser ganz der Liebe zu Gott hingeben, wie Christus unser einziger und wahrer Priester.

4. September 2016: 23. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder,
Das Buch der Weisheit wurde im letzten Jahrhundert vor der Geburt Christi verfasst – es ist also eine der jüngsten Schriften der Bibel der Juden. Vielleicht ist es ein Werk, um jüdischen Jugendlichen jüdisches Denken in einer heidnischen Umwelt zu lehren.

Die Weisheit wird auf das höchste gepriesen – sie geht von Gott aus und ist bei Gott und bleibt immer bei Gott.

Welchen Nutzen hat die Weisheit für den Menschen?
Durch sie erkennt der Mensch Gottes Plan und er begreift Gottes Willen.

Von sich aus ist der Mensch dazu nicht in der Lage – der Mensch hat ja Mühe, zu verstehen, was auf der Welt vorgeht – und oft genug irrt er sich, er macht Fehler und trifft falsche Entscheidungen.

Die Seele des Menschen – ohne das göttliche Geschenk der Weisheit – ist sie erdenschwer: der Mensch muss sich dauernd um seine Existenz sorgen.

Doch die Weisheit, die göttliche, lässt uns Menschen Gottes Plan erkennen und tun: Wer im Buch der Weisheit weiterliest, erfährt zahlreiche Beispiele, vom Plan Gottes, die alle deutlich machen:
Die Weisheit Gottes überlässt den Menschen nicht dem Tod und Untergang, den er sich selbst dauernd zufügt. Die Weisheit Gottes rettet den Menschen und das Volk Israel.
Der Plan Gottes ist, dass der Mensch lebt und nicht, dass er untergeht.

Wir haben den Satz gehört: So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht – durch die Weisheit sind sie gerettet.

Liebe Schwestern, liebe Brüder,
jetzt ist er nur noch ein kleiner Schritt, dass wir erkennen, was unsere Aufgabe ist: Wir sollen einstimmen in den Plan Gottes, der die Menschen retten will. Und wir sollen um die Weisheit Gottes beten, um seinen Heiligen Geist, damit wir erkennen, wie wir dem Plan Gottes, das Leben der Schöpfung und des Menschen dienen können.

Christus, so haben wir erkannt, war erfüllt vom Geist Gottes, in ihm ist die göttliche Weisheit Mensch geworden.
Christus ist gekommen, daran glauben wir, um uns zu befreien von Angst und Sünde; er hat uns mit seinem Vater versöhnt.

Mit diesem Vertrauen in Christus will ich noch die Sätze des Lukasevan­geliums betrachten: Sie klingen vielleicht verstörend: Wer zu mir kommt, sagt Jesus, muss Vater Mutter, Frau und Kinder gering achten – wörtlich: hassen. Sonst kann er nicht mein Jünger sein.

Hat Jesus nicht gesagt, wir sollen nicht nur Vater und Mutter, sondern auch unsere Feinde lieben?
Ebenso verstörend sie die beiden Gleichnisse vom Turmbau und vom Krieg gegen ein stärkeres Heer.
Das alles gipfelt in dem Satz: Keiner kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Das Evangelium fordert nicht dazu auf, den Angehörigen Schaden zuzufügen, sie zu verachten und sich von ihnen abzuwenden.

Jesus ist auch nicht dafür bekannt, dass er sich am Eigentum seiner Anhänger bereichert hätte.

Was aber das Evangelium sagt und meint:

Überlege dir, was es bedeutet Jünger Jesu zu sein.
Zu Christus gehören heißt für das Reich Gottes leben.

Man kann nicht Reichtümer für sich anhäufen, wenn es darum geht, dem Leben in der Schöpfung zu dienen.
Wer an Christus glaubt, dem geht es um Gottes Reich, um Gottes Gerechtigkeit: um den Mitmenschen, um den Armen, der genauso viel wert ist wie der Reiche, um Kinder und Waisen, die genauso Geborgenheit erfahren sollen wie Erwachsene und abgesicherte Menschen.

Wer sich Christus anschließen möchte, muss sich vorher überlegen, dass diese Entscheidung sein ganzes Leben unter ein neues Vorzeichen stellt.

Es gibt nichts größeres, als dem Plan Gottes, dem Leben der Schöpfung und der Menschen zu dienen. Das muss man sich immer wieder klar machen.

10. Juli 1016: 15. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder,
Ich finde diese Sätze aus dem Buch Deuteronomium anrührend:

Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte,
geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Es ist nicht im Himmel, Es ist auch nicht jenseits des Meeres,
Nein, das Wort ist ganz nah bei dir,
es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.

Das Buch Deuteronomium ist seit dem 6. Jahrhundert vor Christus in der Form überliefert, die wir heute lesen. Es ist das letzte der fünf Bücher Mose und enthält eine Sammlung von Reden des Mose und es endet mit der Nachricht über den Tod des Mose auf dem Berg Nebo in Moab.

Der Titel des Buches heißt übersetzt „2. Gesetz“. Es wiederholt noch einmal die Rechtsvorschriften, die Inhalt des Bundes sind, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hat. Diese Gesetze soll Israel halten – dann wird es Gottes Segen erfahren, dann wir es ihm gut ergehen.

Dieses Gebot geht nicht über deine Kraft! – daraus spricht eine große Empathie: Gott fordert nicht mehr, als sein Volk zu halten vermag.
Das Wort ist in seinem Herzen: Das heißt: das, was Gott dem Volk als Gebote gibt, entspricht der Sehnsucht seines Herzens nach Frieden und Ordnung, nach Gerechtigkeit und Weisheit.

Liebe Schwestern und Brüder,
weise Theologen erinnern bis heute daran, dass Gesetze, Gebote und Verbote, erfüllbar sein müssen. Man kann von niemandem mehr verlangen, als er erfüllen kann. – Scherzhaft gesagt: Ein Fisch kann nicht auf einen Baum klettern und deshalb wäre es Unrecht, das von ihm zu verlangen.

Ist es noch Recht, wenn die Gesetzesvorschriften so umfangreich und differenziert sind, dass selbst Fachleute sie nicht mehr überblicken?
Öffnet diese Überzahl an Gesetzen nicht Tür und Tor dafür, um das eine mit dem anderen außer Kraft zu setzen, so dass die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt?

Das Gesetz Gottes ist im Herzen des Menschen: daraus spricht ein großes Zutrauen in die Kraft des Menschen: der Mensch weiß, was recht ist und er sehnt sich danach.

Paulus nennt Jesus Christus, den Erstgeborenen der Schöpfung (2. Lesung) und das Haupt der Kirche. In Jesus ist kein Unterschied zwischen der Sehnsucht nach Gerechtigkeit und seinem Tun. Er ist die Gerechtigkeit Gottes, weil in ihm Gott handelt und wirkt und aus ihm spricht – wie wir an seinen Taten erkennen können.

Die Frage des Gesetzeslehrers: Welches Gesetz ist das wichtigste? gibt er ihm zurück. Der antwortet prompt: Das wichtigste ist, Gott, den Herr zu lieben und den Nächsten wie sich selbst.
Wer der Nächste ist, erläutert Jesus mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter, die uns so vertraut ist. Es kommt darauf an, dass ich mich dem anderen zum Nächsten mache, dass ich mit dem, was ich bin und kann, helfe und heile.

Liebe Schwestern und Brüder,
das Gesetz Gottes ist uns nah, es ist uns ins Herz geschrieben:

Es ist uns ins Herz geschrieben, nach dem zu suchen und uns zu sehnen und ihn zu verherrlichen, Gott, von dem alles Leben ausgeht

Die Liebe zu jedem Lebendigen folgt unmittelbar daraus:
denn Gottes Leben ist in jedem Lebendigen.

Das Gebot Gottes ist in unserem Herzen.
Wir können es halten. So wie Jesus zu dem Gesetzeslehrer sagt:
Geh und handle genauso.

19. Juni 2016: 12. Sonntag im Jahreskreis

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Liebe Schwestern und Brüder,
Wir haben gerade die Lesung aus dem Buch Sacharja (früher Zacharias) gehört. Sacharja ist ein Teil des sogenannten 12-Prophetenbuches am Ende des Alten Testaments. Auch die Juden haben bekanntlich eine Heilige Schrift, die Bibel. Bei den Juden bildet das 12- Pro-phetenbuch den Abschluss ihrer Hl. Schrift, die sie Tenach nennen. Nach der Niederlage im Krieg gegen die Römer im Jahr 135 n. Chr. wurde dieser Bestand festgelegt und seither nicht mehr verändert.

Aus welcher Zeit stammen die paar Sätze, die wir in der 1. Lesung hörten?
In welcher Situation verkündet Sacharja Gottes Botschaft?

Israel war etwa 475 v. Chr. aus der Gefangenschaft nach Israel, nach Judäa zurückgekehrt. Das Sagen hatten damals die Ptolemäer, die Herrscher in Ägypten waren. Immerzu sind Israel und die Hauptstadt Jerusalem und der Tempel auf dem Zionsberg bedroht von den kriegerischen Angriffen der großen Völker. Und Israel ist selbst immer und dauernd in Gefahr, sich vom Glauben an Jahwe, den einzigen und wahren Gott, abzuwenden und sich anderen Göttern zuzuwenden.

Den so angefochtenen Juden werden diese Sätze gesagt:
„Ich werde über die Bewohner Jerusalems den Geist des Mitleids und des Gebetes ausgießen.“

Den Juden wird also Mut gemacht: Der Herr hat noch etwas im Petto. Er hat Mittel und Wege, damit die Verheißungen wahr werden, die Israel seit Abrahams Tagen und seit Mose gegeben sind:

Der Geist des Mitleids und der Geist des Gebetes:
Das ist die Fähigkeit, die Not des anderen zu sehen und sie zu lindern oder zu wenden. Und der Geist des Gebetes, das ist das Vertrauen in den einzigen Gott, den Schöpfer des Universums. Der Geist des Gebetes, das ist auch die Bereitschaft, auf Gott zu hören und das zu tun, was in seinen Augen recht ist.

Dieser Geist des Mitleids und Gebetes bewirkt, dass die Einwohner Jerusalems auf den schauen, den sie durchbohrt haben und sie werden um ihn weinen wie um den Erstgeborenen.

Wen der Verfasser damit meint? Dieses Rätsel ist nicht mehr aufzulösen.

Entscheidend ist jedoch, dass der Geist das Herz der Menschen bewegt, so dass sie das Unrecht bedauern und auf Gott hören,

Die Totenklage um diesen Durchbohrten ist nicht das Ende.
Vielmehr wird es eine Quelle geben, eine Quelle zur Reinigung von aller Sünde und allen bösen Absichten und Gedanken.

Liebe Schwestern und Brüder,
Wir Christen kennen den einen, der durchbohrt wurde von den Nägeln mit denen er ans Kreuz geschlagen wurde.
Wir entdecken diese Worte und staunen, wie gut sie auf Jesus Christus passen:

Wir glauben daran, dass Gott uns seinen Heiligen Geist geschenkt hat:
den Geist, der uns voll Dankbarkeit und Trauer auf Christus schauen lässt, der auch für uns gestorben ist:
Denn Untreue, Verrat, Spott, Ausgrenzung und Gewalt vergiften  immer noch unser Miteinander – sogar unter Christen.

Diese wenigen Zeilen aus Sacharja wecken in uns Christen also das Mitleid mit Jesus, der auch wegen unserer Bosheit durchbohrt wurde.
Es ist auch für uns nicht hinfällig um ihn zu klagen, denn immer, wenn Menschen ausgegrenzt und abgelehnt werden, immer wenn jemand den anderen verrät und verspottet, wird in ihm Christus durchbohrt.
Es ist zum Weinen.

Am Ende der Sätze wird aber etwas neues zugesagt: Eine Quelle zur Reinigung von Sünde und Unreinheit:

Schwestern und Brüder, im Glauben tauchen wir in diese Quelle ein, wie es in der Taufe symbolisch vollzogen wird. Der Glaube an Christus reinigt uns immer wieder von dem, was an uns unmenschlich und unbarmherzig ist. In der Messfeier dürfen wir immer wieder aus dieser Quelle trinken, die uns reinigt, so dass wir erfüllt werden vom Geist Jesu, vom Glauben daran, dass jeder von uns Gottes geliebtes Kind ist.

03. Januar 2016: 2. Sonntag der Weihnachtszeit

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Liebe Schwestern und Brüder,
Sie kennen sicher die 7 Gaben des Heiligen Geistes:
Weisheit ‑ Einsicht ‑ Rat ‑ Stärke ‑ Gottesfurcht ‑ Erkenntnis – Frömmigkeit.

Das sind die Gaben des Heiligen Geistes – sie kommen also von Gottes Geist – es sind also die Gaben Gottes.
Wir gehen wohl nicht in die Irre, wenn wir sagen: Gott verfügt selbst über diese Gaben, Eigenschaften und Fähigkeiten in vollkommener Weise – mehr als ein Mensch darüber verfügen kann.

Die Weisheit redet heute in der ersten Lesung: Aber nicht die Weisheit eines Menschen, sondern Gottes Weisheit spricht:

„Vor der Zeit hat er mich erschaffen und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht!“

Die Weisheit Gottes ist ewig, wie Gott selbst. ‑ Das ist nicht überraschend: wie sollte es anders sein. Aber was die Weisheit noch über sich sagt – DAS ist überraschend: Die Weisheit soll in Jakob wohnen, also in den Nachkommen des Jakobs, der seinem Bruder das Erstgeburtsrecht stahl und der dennoch zu einem Gottesmann heranreifte, der schließlich der Verheißung und dem Segen Gottes mehr traute als seinen durchaus respektablen menschlichen Fähigkeiten.

Die Weisheit Gottes fasste Wurzel heißt es, im Volk Israel – also in dem Volk, das Gott in besonderer Weise erwählt hat, um zum Segen für die Völker der Erde zu werden.

Da stocken meine Gedanken: Israel ist wahrlich nicht einfach zum Segen der Völker geworden: die Heilige Schrift erzählt ausführlich und häufig von den Kriegen und Schlachten, in denen Israel den Gegner niedermetzelte, ausrottete – Menschen und Tiere – und das auf Gottes Geheiß hin – jedenfalls in den Worten der Menschen, die die Heilige Schrift verfasst haben – obwohl sie die Weisheit Gottes nur unvollkommen erfassen konnten – wie durch fast undurchdringlichen Nebel.

Auch heute kann man die Politik des Staates Israel zu recht in Frage stellen und kritisieren: selbst Bürger des Staates prangern an, dass die Menschenrechte dort nicht allen Bewohnern des Landes gewährt werden.

Ist es nicht eher töricht, wenn Gott seine Weisheit in die Menschen einwurzeln lässt und sich so an die Menschen bindet, da die Menschen seine Weisheit verfälschen, verwässern, nicht erfassen, nicht aufnehmen, ja sogar verachten?

Doch allen diesen Verfehlungen zum Trotz:  dieses Volk, das Volk Jakobs, bewahrt die Weisheit Gottes: dass Gott der eine Schöpfer ist und dass alle Menschen in ihm ihren Ursprung haben. Dass niemand lebt und leben kann, außer durch Gottes Kraft und Geist.

In Jakob und dem ganzem gläubigen Volk Israel lebt die Weisheit, dass Gott Liebe ist und dass er alle seine Geschöpfe liebt, dass alle Völker seinen Segen erlangen sollen. Die Weisheit, dass der Mensch von Gott gerufen ist, seine Menschenfreundlichkeit zu lernen.

Schließlich und endlich erkennen wir in einem Sohn des Volkes Israel die menschgewordene Weisheit Gottes: Ein Nachkomme Jakobs wurde zum Retter und Erlöser aller Menschen. Wir, die auf ihn hören, die ihm seine Botschaft glauben, wir sind durch ihn zum Volk Gottes geworden:

Das Volk Israel wird immer das Volk bleiben, in dem Gottes Weisheit wurzelt. Jesus, der diesem von Gott erwählten und gesegneten Volkentstammt, hat uns Gottes Liebe und Barmherzigkeit offenbart und geschenkt.

So bleibt Gott sich und seiner Verheißung treu:

Seine Weisheit, die er wohnen lässt in den Nachkommen Jakobs, ist in Christus Mensch geworden. So können Menschen aus jedem Volk dieser Erde die Weisheit Gottes empfangen und aufnehmen – alle können Kinder Gottes werden und seine Herrlichkeit empfangen.

Gottes Weisheit ist größer als wir Menschen denken können. Was in unseren Augen töricht ist, ist in den Augen Gottes weise: Er erreicht gerade dadurch das Ziel, in dem er seine Weisheit den Menschen anvertraut: durch alle Verfehlungen hindurch verwandelt die Weisheit Gottes den Menschen, so dass er ein Kind Gottes wird und Gottes Menschenfreundlichkeit in Menschen Fleisch werden kann.

26. April 2014: 4 Ostersonntag

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Liebe Schwestern und Brüder!
der Vergleich mit dem „Hirten“ klingt nach Überlegenheit. Zwischen dem Hirten und den behüteten Schafen liegt ein deutliches Gefälle:
Der Hirt kennt den Weg; er weiß wo Wasser ist und gute Futterstellen;
er gibt das Kommando zum Aufbruch und zum Rasten;
er heilt die verletzten Schafe und findet die verirrten.

Die Überlegenheit macht den Vergleich Jesu mit einem Hirten gefährlich:
als wollte Jesus sagen: Ihr seid die Schafe!

Das Evangelium will aber gar nicht die Überlegenheit des Hirten herausstellen. Das Evangelium will gar nicht betonen: Jesus weiß alles, auf ihn müsst ihr hören.

Bedenken wir: Die Propheten und die Psalmen bezeichnen Gott als den Hirten Israels: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen!
heißt es im Psalm 23 – beispielsweise.

Es geht um den Anspruch Jesu, dass ER der Hirte Israels ist – im Auftrag seines himmlischen Vaters – und nicht andere, die auch und fälschlicherweise beanspruchen, Hirten zu sein.

Diese anderen sind aber – so polemisiert das Evangelium – keine Hirten, sondern nur wie bezahlte Knechte, die weglaufen, wenn Gefahr droht.

Sie suchen nur ihren Verdienst, ihren Gewinn an den Schafen – während ihnen an den Schafen selbst nichts liegt.

Jesus aber ist der gute Hirt: ihm geht es um die Schafe. Mit seiner ganzen Person steht er für sie ein.

Das, liebe Schwestern und Brüder, ist der springende Punkt:
Jesus gibt sein Leben hin für die Schafe, weil er die Schafe kennt, das heißt, weil er sie liebt. Und wenn Jesus sein Leben gibt, dann wird er es ebenso wieder gewinnen und nehmen – denn der Tod hat keine Macht über ihn.

Schon immer werden in der Kirche die Bischöfe und Priester als die Hirten bezeichnet – im Gegenüber zu der Gemeinde. Man spricht vom Hirtenamt. Der Bischof hat einen Hirtenstab als Zeichen seines Amtes und Dienstes.

Wenn der Vergleich wegen der Überlegenheit schon auf Jesus bezogen in die Irre leiten kann – dann erst recht wenn die Amtsträger der Kirche sich als Hirten bezeichnen.

Es mag eine große Anerkennung sein, wenn das Volk Gottes von einem sagt: Du bist ein echter und guter Hirt! Doch sollten wir Pfarrer sehr zurückhaltend sein, uns selbst als Hirten zu bezeichnen.

Es wäre schon gut, wenn wir als erste der Stimme Jesu folgen;

es wäre schon gut, wenn wir nicht müde werden, das Wort des Lebens, die frohe Botschaft unentwegt zu verkünden und das Volk Gottes im Glauben zu stärken;

es wäre schon gut, wenn wir die Sakramente von Taufe bis Krankensalbung so mit den Christen feiern, dass wir nicht nur Riten vollziehen, sondern so, dass die Menschen im Herzen angesprochen sind und sie Stärkung und Trost erfahren – eine echte Begegnung mit Gott.

Liebe Schwestern und Brüder, die Bischöfe und wir Priester sollen und dürfen dem Volk Gottes dienen und für uns ist es angemessen zu sagen:
wir tun, was unsere Aufgabe ist und sind nicht mehr als Diener des Reiches Gottes – zusammen mit denen, in deren Dienst wir stehen.

Und gerade aus dieser Sicht, möchte ich sie, Schwestern und Brüder, ein wenig wachrütteln: es ist wichtig, dass Frauen und Männer sich entschließen, den Dienst der Verkündigung zu übernehmen!
Wir müssen dankbar sein für jede und jeden, der sein Leben in den Dienst des Reiches Gottes stellt.
Und wir sollten Gott darum bitten, dass junge Menschen diese Berufung in sich wahrnehmen und sich entscheiden: ich werde Religionslehrer, ich werde Pastoralreferentin, ich werde Priester, ich will in einer klösterlichen Gemeinschaft dem Reich Gottes dienen.

Liebe Schwestern und Brüder, im Kern geht es darum, ob wir uns darüber herzlich freuen, wenn ein Mensch Jesus als Erlöser und Heiland, als seinen guten Hirten erkennt und ganz bewusst aus diesem Glauben lebt – ob in einem weltlichem oder in einem kirchlichen Beruf.

3. April 2015: Predigt zu Karfreitag

Liebe Schwestern und Brüder,
Oft schon haben wir das Begräbnis eine Menschen miterlebt.
Ich erlebe die Bestattung des Verstorbenen als eine wichtige Zäsur:
der Abschied ist vollzogen. Der Vorgang ist an sein Ziel gekommen.
Die Aufregung legt sich und man wird ruhiger ‑ auch wenn der längere Teil der Trauerarbeit erst noch kommt.

So ähnlich empfinde ich auch jetzt, da ich gehört habe: „Sie setzten Jesus dort bei!“ Die schrecklichen Qualen, die Jesus zugefügt wurden, sind nun zu Ende. Er hat es geschafft. Es ist vorbei. Es kehrt ein wenig Ruhe ein.

Die Ruhe lässt einem Zeit, um Nachzudenken:
Sofort aber stehen wieder die Bilder vor Augen, weil sie noch so frisch sind: die Geschichte von Verrat, im Stich gelassen werden, mit Lügen konfrontiert werden, wehrlos ausgeliefert sein, die Folter, die Demütigungen, die unerträglichen Qualen, die brutale Gewalt.

Schwestern und Brüder, das gibt es jeden Tag in dieser Welt. Es gehört zur alltäglichen menschlichen Erfahrung. –
Auch wenn wir uns eine heile Welt wünschen und alles Mögliche unternehmen, um das Leben möglichst „perfekt“ zu gestalten und zu organisieren: Dabei haben wir in unserer Weltgegend beachtliches erreicht: Wer mit 70 Jahren stirbt, gilt bei uns noch als jung.

Wer sich Kinder wünscht, kann sie auf irgendeine Weise bekommen; wer keine will, kann es verhindern.

Selbst die bei uns als arm gelten, haben mehr als viele andere Menschen in der Welt. Was immer sich jemand wünscht, gibt es zu kaufen.

Wir versuchen das Paradies auf Erden herzustellen.

Doch ganz funktioniert es nicht: Manchmal ereilt uns ein Schrecken: die Natur spielt uns einen Streich oder die Technik versagt oder Menschen leben ihre Aggression aus und richten Unheil an oder das wohltemperierte Gleichgewicht von Finanzen und Wirtschaft gerät aus den Fugen.

Dann sind wir wieder auf dem Boden der Realität: diese Welt ist nicht und wird niemals das Paradies: Zu dieser Welt gehört der Tod!
Zu dieser Welt gehört die Gewalt, die Natur und Menschen verüben!

Und wenn wir genau überlegen hat unser fast paradiesischer Zustand in Mitteleuropa viel zu tun mit dem Elend in anderen Gegenden der Welt.

Heute ganz besonders, aber nicht nur heute, erinnern wir uns daran, dass Jesus Christus durch Unrecht und Gewalt getötet wurde. Damit stellen wir uns der Realität. Wir stellen uns der Herausforderung, wie wir mit Tod und Elend leben und dennoch an das Gute glauben können: daran, dass der gute Gott diese Erde aus Liebe erschuf und ihr deshalb auch Zukunft gibt.

Wie können wir inmitten von Unrecht und Gewalt an das Gute glauben?

Ich möchte fast sagen: wenn wir uns nicht zu Dienern des Todes machen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig. Denn nur wenn wir an das Gute glauben, nur wenn wir an das Leben und seine Zukunft glauben, nur dann haben wir die Kraft, der Gewalt und dem Unrecht zu widerstehen, die den Tod bringen.

Jesus Christus, der gelitten hat, ist der Grund, warum wir an das Gute und an das Leben glauben können: Er lebte ganz aus dem Vertrauen auf den himmli­schen Vater und seine treue Liebe.
In seinem Leiden wurde er auf die Probe gestellt bis hin zu dem Klageruf: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Sein Vertrauen war stärker als die Angst, der Zweifel und der Schmerz. Er ist der Versuchung nicht erlegen: der Versuchung, sich aus der Schlinge zu ziehen, sich davon zu stehlen oder gar zurück zu schlagen.

Er hielt fest an seinem Vertrauen bis zum Gebet: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. So hat er gezeigt: mitten im Schrecken der Welt kann man an das Gute und an den guten Gott glauben. In diesen Tagen feiern wir es: Gott hat ihn nicht im Stich gelassen. Sao ist Christus uns zum Erlöser geworden, der uns das Paradies aufgeschlossen hat.

Da wir aber an Christus glauben, der der Versuchung widerstand, haben wir zu Gewalt und Unrecht ein eindeutiges Verhältnis: Wir dürfen weder Gewalt noch Unrecht verüben, sondern müssen diese beiden Geißeln der Menschen, die den Tod bringen, in uns überwinden. Gewalt und Unrecht sollen in unserem Handeln keine Chance haben.

22. Februar 2015: 1. Fastensonntag

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Liebe Schwestern und Brüder,
Wann haben Sie den letzten Regenbogen gesehen?
Es ist faszinierend wenn sich dieses vielfarbige Band über das ganze Himmelsgewölbe spannt. Das passiert wenn – meistens im Sommer – es regnet und zugleich die Sonne scheint..

Ich kann verstehen, dass die Menschen vor ein paar tausend Jahren in dieses Naturschauspiel als göttliches Zeichen deuteten: als Zeichen dafür, dass Gott diese Erde nicht verwirft und das Leben und den Menschen nicht dem Untergang anheim gibt.

Die Geschichte wie Noah die große Flut in der Arche überstand, ist eine großartige Bildergeschichte, die im alten Orient in verschiedenen Kulturen so ähnlich verbreitet war – vielleicht als Erinnerung an zerstörerische Fluten wie wir sie 2002 an der Elbe oder 2013 in Niederbayern erlebt haben.

Der erste Petrusbrief sieht in der Rettung des Noah aus dieser Flut ein Sinnbild für die Taufe:
Die Taufe ist Zeichen dafür, dass wir durch Christus und seine Aufersteh­ung gerettet sind wie Noah durch die Arche gerettet wurde:
Obwohl wir einander und Gott so viel Liebe schuldig bleiben, nimmt er uns an und schenkt uns ewiges Leben – in seinem Licht und seiner Herrlichkeit.

Liebe Schwestern und Brüder,
gehen wir aber nochmal einen Schritt zurück: Die Geschichte von der großen Flut nennt einen Grund für diese Katastrophe: Man überlegte: Gott wollte das Menschengeschlecht vernichten, weil er die Schlechtigkeit der Menschen sah!

Es heißt: „Es reute den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.“

Manchmal klagen wir, dass es so viel Elend gäbe in der Welt. Wir werfen es Gott vor, dass er es nicht besser gemacht hat und zweifeln an seiner Allmacht und Liebe!

Wer so denkt, ist ganz nahe an den Vorstellungen dieser alten biblischen Bildergeschichte: Es wäre besser, wenn es diese Welt gar nicht gäbe!

In der Bibel heißt es aber: „Nur Noah fand Gnade in den Augen des Herrn.“

Die Zerstörungsgeschichte wird zugleich zu einer Geschichte des neuen Anfangs. Obwohl die Menschheit nach der Flut nicht besser war als zuvor und obwohl Not und Tod weiterhin das Leben und die Schönheit der Erde in Frage stellen, setzt sich die Erkenntnis durch:
Der Regenbogen ist das Zeichen dafür, dass das Leben auf der Erde weitergeht.

Es ist besser auf dieser von Not und Tod geprägten Erde zu leben, als dass sie gar nicht existieren würde!

Liebe Schwestern und Brüder!
können wir uns dieser Sicht anschließen?
Können wir ja sagen zu der Erde und zu uns selbst – ja zu ihrer Schönheit, ja zu unserer lebendigen und begrenzten Freiheit –
Können wir ja sagen – trotz der Schrecken der Natur und der Bosheit der Menschen?

Es ist eine Versuchung, diese Erde und das Universum und das Leben gering zu schätzen – weil es zugleich Schrecken und Tod und Bosheit gibt.

Es ist eine Versuchung nur auf das Negative zu starren.

Es ist eine Versuchung, die Erde mit Gewalt verbessern zu wollen.

Es ist eine Versuchung, die Erde als Besitz anzusehen, von dem man möglichst viel für sich gewinnen will.

Jesus war ganz und gar Mensch: auch er kannte diese Versuchungen.
Doch er sagte in seiner tiefsten Seele Ja zur Schöpfung Gottes und ihrer Gestalt – er sagte Ja zum Menschen und seiner Freiheit.

Aus diesem Ja heraus verkündete er die frohe Botschaft:
Diese Welt ist Gottes Welt. Gott ist euch nahe.
Er verurteilt nicht. Er ist da und er kommt! Kehrt um und glaubt!

1. Februar 2015: 4. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
das Evangelium des Markus finde ich ziemlich gewagt:
Das eindeutige Bekenntnis, wer Jesus ist, kommt von einem „unreinen Geist“. Es kommt aus der Angst: „Du willst uns Verderben stürzen?“

Ein Dämon ruft es Jesus zu – nicht die Menschen, die betroffen war von seiner Lehre. – Was war das für eine Betroffenheit?
Bewunderung oder Erschrecken?

Hat der Dämon vielleicht nur laut ausgerufen, was alle dachten?
Verleiht er der allgemeinen Betroffenheit vielleicht nur sprachlichen Ausdruck?

An diesem Tag bringt Jesus den Dämon zum Schweigen und der Mann ist geheilt.
Und so bleibt Jesus an diesem Tag Sieger. Doch der Widerstand dieser Widergeister ist nicht gebrochen. Ihre Stunde kommt – die Stunde, in der sie die Oberhand haben. – Auch wenn gerade dieser Stunde zur Stunde Jesu werden wird, in der Gott ihn verherrlicht!

Liebe Schwestern und Brüder,
Die Reaktion auf Jesu Botschaft ist von Anfang an zwiespältig:
Man spürt in seiner Predigt die „göttliche Vollmacht“!
Aber zugleich spüren die Menschen, wie sehr Jesus ihr bisheriges Leben in Frage stellt. Sie sind betroffen: Sie fühlen sich betroffen und sie merken:
Jesus stellt mich in Frage.

Das ist der Punkt, an dem auch wir heutigen Hörer der Botschaft ins Spiel kommen:

Jesus stellt uns selbst in Frage: Er verkündet uns, dass das Reich Gottes gekommen ist und ruft uns zur Umkehr.

Wenn wahr ist,
dass Gott wichtiger ist als alles andere,
wenn das Leben des anderen genauso wichtig ist, wie meines,
wenn die Liebe immer den Vorrang haben soll,

Wenn das wahr ist, dann fragt man sich, ob diese Botschaft unser gewohnte Leben nicht völlig über den Haufen wirft.

Wer Jesus ernst nimmt,
der merkt, dass nicht nur die anderen gemeint, sind, die als Sünder gelten,
der merkt, dass nicht nur die Reichen, nicht nur die Mächtigen gemeint sind.

Wenn ich Jesus ernst nehme, merke ich, dass ich gemeint bin:
Weil ich mich jeden Tag anpasse an das Denken, das Gott an den Rand drängt,
dass ich mich abfinde mit Kompromissen: dies und das tue ich ja nicht;
dass ich eben doch zuerst an mich denke und erst dann an die anderen.

Aber wenn ich wirklich ernst machen würde mit dem Reich Gottes, kommt dann nicht vieles ins Wanken?

Schwestern und Brüder, wir neigen dazu, Jesu Botschaft für unsere Zwecke zu vereinnahmen:
Er soll uns Hoffnung geben.
Er soll uns Frieden schenken.
Er soll uns beruhigen durch den Glauben an Vergebung und Nachsicht.

Doch Gottes Barmherzigkeit gilt zuallererst den Schwachen; denen, die wir abgeschrieben haben.

Jesu Botschaft birgt ein beunruhigendes Potential:
Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?
Bist du gekommen, um hier alles durcheinander zu bringen,
die gut eingespielten Wege der Macht und der Herrschaft,
die ausgetretenen Pfade des Eigennutzes und der scheinbar ausgewogenen Interessen,
die Sicherheit, die wir uns vorstellen – nur weil wir uns an so vieles gewohnt haben?

Jesu Botschaft heißt nicht: „Macht weiter so!“
Jesu Botschaft heißt und meint mich: „Ändert euch!
Werdet Menschen nach Gottes Willen!“

Bußgottesdienst im Advent 2014: Versöhnung finden

ERÖFFNUNG

Zur Eröffnung:  Macht weit die Pforten in der Welt        GL 360,1

Einführung:  Schwestern und Brüder!
Vielleicht haben Sie auch Schwierigkeiten mit dem Wort Buße?
Buße tun – das hört sich nach etwas Schlimmen an, das ich auf mich nehmen muss, um eine Schuld abzubüßen.
Darum geht es nicht. Buße ist eine tägliche Übung, in der wir versuchen uns beständig auf den Willen Gottes auszurichten.
Etwa wie ein Radfahrer, der durch kleine Gewichtsverlagerungen und Ausgleichsbewegungen dafür sorgt, dass er das Gleichgewicht behält und in der richtigen Richtung bleibt.

Heute Abend geht es auch um Versöhnung:
Um Versöhnung mit meinem Leben; um Versöhnung mit mir selbst; um Versöhnung mit den Mitmenschen und um Versöhnung mit Gott.

GEBET
Hilf uns, Gott, dass wir in diesen Tagen
die Ankunft deines Sohnes voll Freude erwarten.
Nimm alle Trägheit von uns
und mache uns bereit, zu wachen und zu beten,
damit uns Christus nicht schlafend findet,
wenn er kommt und anklopft.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Besinnung

Hinführung:
Ich lade sie ein unter drei verschiedenen Richtungen auf das eigene Leben zu schauen. Nach einem kurzen Impuls haben wir jeweils 3 Minuten Zeit zum Nachdenken im Gebet:
Das, was uns persönlich bewegt und beschäftigt hat, bringen wir dann im gemeinsamen Psalmgebet vor Gott.

  1. Was mich bedrückt und mir Kummer macht

Schauen wir auf unser eigenes Leben, auf uns selbst – als Person:
Es gibt vieles, was gut ist bei jedem von uns.
Worüber wir froh sind, dass es so ist:
Das sollte bitte nicht anders sein: ob es ein geregelter Tagesablauf ist oder die gesicherten Lebensverhältnisse.

Aber es gibt auch manches, was einem bekümmern kann:
Krankheit, die Krankheit eines lieben Menschen;
die nachlassenden Kräfte; Sorgen um die Altersversorgung;
Ein Übermaß an täglichen Aufgaben.

Machen wir uns bewusst:
Was ist gut in meinem Leben? Was tut mir gut?
Was macht mir Sorgen? Was bekümmert mich?
Was tut mir Weh oder was macht mir Angst?

Zeit zum Nachdenken – 3 Minuten Orgelspiel

Auch wenn wir viel Gutes erleben.  Manches bedrängt uns, macht uns unruhig, wir haben Angst.
Unsere Not dürfen wir vor Gott bringen und mit dem Psalm 71 beten:

Psalm 71 Gott, die Zuflucht bis ins Alter

V: Herr, ich suche Zuflucht bei dir. * Lass mich doch niemals scheitern!

A: Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, * wende dein Ohr mir zu und hilf mir!

V: Sei mir ein sicherer Hort, * zu dem ich allzeit kommen darf.

A: Du hast mir versprochen zu helfen; * denn du bist mein Fels und meine Burg.

V: Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, * meine Hoffnung von Jugend auf.

A: Für viele bin ich wie ein Gezeichneter, * du aber bist meine starke Zuflucht.

V: Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, * verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden.

A:Manche reden schon über mich. / Sie sagen: „Ach dem geht es schlecht. * Dem kann niemand mehr helfen.“

V: Gott, bleib doch nicht fern von mir! * Mein Gott, eil mir zu Hilfe!

A: Auch wenn ich alt und grau bin, * o Gott, verlass mich nicht,

V: damit ich der Nachwelt verkünde, * mit welcher Kraft du mich gerettet hast.

A: Mein Gott, Du ließest mich viel Angst und Not erfahren. * Belebe mich neu, / führe mich herauf aus den Tiefen der Erde!

V: Bring mich wieder zu Ehren! * Du wirst mich wiederum trösten.

A: Ich will deine Treue preisen; *mein Gott, du Heiliger Israels,

V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist

A: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen

Lied: O Heiland reiß die Himmel auf, GL 231,1+2

  1. Wer mir Kummer bereitet und über wen ich zornig bin.

Zum Glück gibt es Menschen um uns herum, die uns achten und mögen und die gut mit uns sind.
Wir dürfen Anerkennung Erfahren
und oftmals die Hilfe einer guten Seele.
Wir freuen uns über Gemeinschaft und Zuwendung.

Doch es gibt auch schlechte Erfahrungen mit anderen:
Angehörige lassen den Kontakt zueinander abreißen.
Jemand zeigt uns die kalte Schulter.
Wir werden allein gelassen und keiner ist da, der hilft.
Manchmal erleben wir auch Feindschaft
und es fügt uns jemand tatsächlich Schaden zu.
Es gibt böse Worte, die die Ehre kränken
und Verachtung zum Ausdruck bringen.

Wagen wir es, auch diese Erfahrungen anzuschauen:

Welche Menschen machen mir Freude.
Mit wem bin ich gerne zusammen.
Wer ist für mich da und hilft mir?

Wer hat mich verletzt?
Wer hat mich traurig gemacht oder zornig?
Wer hat mir Schaden zugefügt – vielleicht sogar mit Absicht?
Wer macht mir das Leben schwer?

Zeit zum Nachdenken – 3 Minuten Orgelspiel

Auch wenn es nicht viele sind, so gibt es doch die Menschen, die uns nicht gut sind, die es nicht gut mit uns meinen, vor denen wir uns in Acht nehmen müssen. In unserer Not beten wir mit dem Psalm 17.

Ps 17 Gebet in der Verfolgung

V: Herr, ich suche Gerechtigkeit, * achte auf mein Flehen, ich lüge nicht!

A: Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; *  denn deine Augen sehen, was recht ist.

V: Du kennst meine Gedanken. * Heute Nacht wirst du kommen,

A: du wirst mein Innerstes durchforschen * und nichts finden, was du tadeln müsstest.

V: Ich befolge deine Gebote * ich weiche nicht davon ab.

A: Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. * Habe ein offenes Ohr für mich, höre auf meine Worte!

V: Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, * birg mich im Schatten deiner Flügel

A: vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, * vor den Feinden, die mich wütend umringen.

V: Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, * sie lauern mir auf, sie haben gegen mich Böses im Sinn.

A: Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, * vor denen, die im Leben schon alles haben.

V: Du füllst ihren Leib mit Gütern, / auch ihre Kinder werden satt * und sogar ihre Enkel beerben sie.

A: Ich aber will keine Schuld auf mich laden. / Vielmehr sehne ich mich danach, * dass ich dein Angesicht schaue,

V: Wenn ich wach werde, * will ich mich satt sehen an Dir.

A: Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist

V: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen

Lied: O Heiland reiß die Himmel auf, GL 231,3+4

  1. Wie ich es an Liebe fehlen lasse

Im Alltag versuchen wir nach unserem Gewissen zu handeln: Wir machen unsere Arbeit, wir gehen zur Kirche und beten zu Gott. Wir versuchen hilfsbereit zu sein und Verständnis zu haben.
Wir sind auch nicht geizig, sondern spenden, wie es uns richtig erscheint.
Wir wollen in Frieden leben und gut miteinander auskommen.

Doch nicht immer gelingt es uns.
Wir halten manchmal unsere Zunge nicht im Zaun.
Leicht finden wir Ausreden, dass wir nicht helfen müssen.
Wir wollen unsere Wünsche erfüllen  und sind blind für das, was andere wollen.
Wir urteilen über andere und erzählen von ihren Fehlern.
Wir könnten vielleicht noch großzügiger Spenden.
Gerne sehen wir unsere Vorurteile bestätigt.
Es kann sein, dass wir etwas sagten oder taten und deshalb jetzt noch ein schlechtes Gewissen haben.

Fassen wir Mut und sind wir ehrlich gegen uns selbst. Denken wir über uns nach:

Wer hat Grund, über mich verärgert zu sein und warum?
Wann war ich egoistisch?
Habe ich jemand Schaden zugefügt oder jemanden gekränkt?
Habe ich ein Versprechen gebrochen?
Was muss ich mir vorwerfen?

Zeit zum Nachdenken – 3 Minuten Orgelspiel

Es ist eine echte Not, wenn wir merken, dass wir selbst lieblos oder ungerecht oder teilnahmslos waren. Bringen wir auch diese Not vor Gott mit dem Psalm 51

Psalm 51 Ein Lied Davids.

V: Gott, du bist reich an Liebe und Güte; / darum erbarme dich über mich, * vergib mir meine Verfehlungen!

A: Nimm meine ganze Schuld von mir, *  wasche mich rein von meiner Sünde!

V: Ich weiß, ich habe Unrecht getan, * meine Fehler stehen mir immer vor Augen.

A: Nicht nur an Menschen bin ich schuldig geworden, * gegen dich selbst habe ich gesündigt;

V: ich habe getan, was du verabscheust. / Darum bist du im Recht, wenn du mich schuldig sprichst; * deinen Richterspruch kann niemand tadeln.

A: Ich bin verstrickt in Verfehlung und Schuld * seit meine Mutter mich empfangen und geboren hat.

V: Das war mir verborgen; du hast es mir gezeigt. * Dir gefällt es, wenn jemand die Wahrheit erkennt.

A: Nimm meine Schuld von mir, dann werde ich rein! * Wasche mich, dann werde ich weiß wie Schnee!

V: Lass mich wieder Freude erleben und mit deiner Gemeinde jubeln. * Du hast mich völlig zerschlagen; richte mich doch wieder auf!

A: Sieh nicht auf meine Verfehlungen, * tilge meine ganze Schuld!

V: Gott, schaffe mich neu: / Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört, * und einen Geist, der beständig zu dir hält.

A: Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe, * entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist!

V: Mach mich doch wieder froh durch deine Hilfe * und gib mir ein gehorsames Herz!

A: Gott, du bist mein Retter! Ich habe den Tod verdient, *  aber verschone mich! Dann werde ich laut deine Treue preisen.

V: Herr, nimm die Schuld von mir und löse mir die Zunge, * dann kann ich deine Güte vor allen rühmen.

A: Du willst kein Bußübungen, die doch nur dafür gedacht sind, * vor den Menschen wieder Ehre zu erlangen.

V: Aber wenn ein Mensch dir Herz und Geist hingibt, * wenn er sich dir nicht mehr verschließt, dann weist du ihn nicht zurück.

A: Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist

V: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen

Lied: O Heiland reiß die Himmel auf, GL 231,5+6

Evangelium: Die Heilung eines Gelähmten Lk 5,17 -26

Ansprache: Liebe Schwestern Liebe Brüder,
ein Politiker wurde zum Tod des ehemaligen Ministerpräsidenten Albrecht befragt und dabei auf dessen Entscheidung für Gorleben als atomares Endlager angesprochen. Der SPD Mann sprach ins Mikrofon: „Auch solche Fehlentscheidungen gehören zum erfüllten Leben eines Politikers.“

Er hatte ein erfülltes Leben – das ist ungefähr das Beste, was man über einen Menschen sagen kann. Was ist ungefähr damit gemeint?

Erfüllt hat gelebt, wer in seinem Leben etwas hatte, wofür er lebte und was ihn ausfüllte. Erfüllt war das Leben eines Menschen, der im Großen und Ganzen im Einklang mit sich selbst leben konnte. –
Ein Leben im Einklang mit uns selbst – das wünschen wir uns – Frieden.

Kummer und Schmerz, Hilflosigkeit und Schwäche sind dafür eine arge Herausforderung: Wir klagen darüber und können uns nicht damit abfinden: wir finden es ungerecht. Wir sind in Gefahr, verbittert zu werden und unser eigenes Leben nicht akzeptieren zu können.
Wir liegen im Streit mit uns und unserem Leben.

Jesus reicht uns die Hand: Er hat sich besonders der Kranken angenommen. Viele hat er geheilt – wie diesen Gelähmten.

Jesus selbst hat die Schmerzen seiner Folter ertragen und am Ende seiner Qual gebetet: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.Von ihm können wir lernen, dass wir Gott vertrauen können –auch in der Krankheit ist ER uns nahe. Gott ist auch dann der Ursprung unseres Lebens und unser Ziel. Jesus gibt uns die Zuversicht, dass Gott uns Heil schenken wird wenn wir zu ihm kommen.

So können wir uns mit unserer Lebensgeschichte versöhnen: Wir können unser ganzes Leben annehmen – mit all seinen Beschwerlichkeiten – weil auch Gott uns annimmt und mit seiner Liebe bei uns bleibt.
So finden wir auch die Kraft, um die Gesundheit zu kämpfen und aus jeder Situation das Beste zu machen.

Im Einklang mit uns selbst zu bleiben, wird besonders schwer, wenn uns ein Unrecht geschieht: Es stellen sich Gefühle ein von Niedergeschlagen­heit, Demütigung, Schwäche, Zorn, Wut und Hass und auch Rachegelüste.
Wie können wir da wieder Frieden finden?

Es mag gehen, wenn der der uns Unrecht tat, sein Unrecht anerkennt und die Verantwortung auf sich nimmt. Wenn er um Vergebung bittet.

Aber wenn nicht?
Wenn Versöhnung und Annäherung unmöglich erscheinen?
So wie es bei Jesus war, der dem Hass seiner Feinde zum Opfer fiel?

Jesus hoffte, dass Gott Gerechtigkeit schafft. Vor Gott ist das Unrecht offenbar, vor Gott kann niemand etwas leugnen. Gott steht auf der Seite der Opfer und setzt sie wieder ein in ihrer Ehre, ihrer Unversehrtheit.

So wird bei Gott Versöhnung möglich: Wenn wir wiederhergestellt sind, können wir denen vergeben, die uns Unrecht taten. Dann können wir Wut und Rache hinter uns lassen. Im Blick auf die Versöhnung bei Gott können wir uns bereits jetzt nach Versöhnung sehnen und danach, dass wir nie­mandem Böses wünschen – auch denen nicht, die uns Böses getan haben.

Wir selbst haben viele verschiedene Wege, um unsere Augen davor zu verschließen, dass wir selbst Unrecht tun: Wir sagen: „Es ging nicht anders“ oder „Sie ist selbst schuld.“ Wir entschuldigen uns mit Missver­ständnissen; wir sagen, dass wir an diesem Tag überfordert waren …

Doch wissen wir genau: Ich will das Gute und tue es nicht.
Ich will den Frieden und kämpfe doch mit Worten und Winkelzügen.
Ich habe Unrecht getan. Diese Erkenntnis kann uns für lange Zeit den Frieden rauben. Wir stehen nicht im Einklang mit uns selbst.

Das verursacht schlimme Gefühle: man verachtet sich selbst, hat Angst vor dem, was die anderen sagen, bedauert es vielleicht ein Leben lang. Wir müssen erkennen, dass wir auf Vergebung angewiesen sind.

Jesus hat eine tröstende: Umkehr ist möglich. Gott vergibt. Gott kann auch das wieder gut machen, was wir verschuldet haben.

Das verleiht Mut und Kraft, um Verzeihung zu bitten
das gibt uns Mut und Kraft, uns selbst wieder anzunehmen.

Buße und Versöhung

Schuldbekenntnis – Vergebungsbitte

Liebe Schwestern und Brüder, Jesus schenkt uns Versöhnung und Frieden durch seine Leben, durch sein Vorbild, und ja, besonders durch sein Sterben und Auferstehn.
Gott will unser Heil. Er will, dass wir im Einklang stehen, mit ihm, mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen.
Deshalb wollen wir Gott und einander unsere Schuld bekennen und miteinander und füreinander um Vergebung bitten.

Wir sprechen das Schuldbekenntnis:

Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. – A: Amen.

Lied:  Singet Lob unserm Gott GL 829,1-3

VATERUNSER — FRIEDENSGRUSS

Durch Jesus haben wir jene Freiheit erlangt, in der auch wir Gott unseren Vater nennen dürfen. So wollen wir nun beten:

A: Vater unser im Himmel …

ABSCHLUSS

Gebet
Himmlischer Vater,  wir danken dir, dass du ja zu uns sagst.
Du bist eins mit deinem Sohn  und mit dem Heiligen Geist.
Eins im Wollen, eins in der Liebe, eins im Vollbringen.
Hilf uns, dir immer ähnlicher zu werden, und in Einheit zu leben.
Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen

SEGEN

Der barmherzige Gott hat uns den Glauben an das Kommen seines Sohnes geschenkt;
Er segne und heilige euch durch das Licht seiner Gnade.

Das gewähre euch der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. –
A: Amen.