14.07.24: 15. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Seit Jahrzehnten wird uns erzählt und ich tu es auch, dass Jesus verkündet hat, dass Gott barmherzig ist und dass er vergibt und uns als seine Kinder liebt!

Gerade aber haben wir gehört, wie Jesus seine Jünger ausgesandt hat zu verkünden und dabei die Anweisung gibt:

„Wenn man euch nicht hören will, geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie.“

Ist das nicht grob! Nicht einmal den Straßendreck will man an sich behalten. Wo bleibt da die Liebe?

Beim Seniorenausflug haben wir uns in einem Gespräch erinnert, wie das früher war, wenn man in einer Gaststätte war: man musste sich und die Kleidung danach waschen, weil alles nach Rauch gestunken hat.

Wenn in einer fremden Wohnung vermeidet, irgendetwas anzufassen, hat man Angst, sich die Finger schmutzig zu machen.

Warum sollen die Jünger, den Staub von ihren Füßen schütteln.
Was ist die Botschaft dieser Geste?

Jedenfalls nicht:
Wir legen euer Dorf in Schutt und Asche! Es ist auch keine Verfluchung.

Aber es ist deutlich: Ihr habt uns nicht aufgenommen –
Wir wollen von euch nichts mitnehmen. Nicht mal den Straßenstaub!

Bedenken wir, wie die Jünger in ein Dorf kommen:
Stundenlang durch die Hitze gewandert, durstig, verschwitzt – und niemand nimmt sie auf, damit sie sich frisch machen können.

Und dennoch: Wir wollen nicht mal euren Staub!

Eure Ablehnung soll uns nicht begleiten, wir lassen das bei euch zurück.
Es soll unsere Sendung nicht behindern; es soll uns nicht entmutigen.

Übrigens: Das Evangelium erzählt dann vom Erfolg der Jünger, die Dämonen austrieben und Kranke heilten.

Liebe Schwestern und Brüder,
wir Christen machen heute oft die Erfahrung, dass man von uns nichts wissen will:
Kinder, Freunde, Verwandte, Kolleginnen wollen nichts davon wissen, dass wir an Jesus glauben und uns zur Danksagung treffen.

Insofern gilt Jesu Anweisung auch für uns:
Das soll uns nicht daran hindern, an Jesus zu glauben
und seine frohe Botschaft mit anderen zu teilen.

Wir wollen uns nicht anstecken lassen von der Fixierung auf Lohn und Leistung und der Lüge um des eigenen Vorteils willen.

Stattdessen bekräftigen wir:

Wir danken Gott für das Leben!

Wir lieben das Leben der anderen genauso wie das Eigene.

Und wir gehen weiter und laden die Menschen ein,
mit uns an Gott und seine barmherzige Liebe zu glauben. Amen.

Fürbitten

Lektorin: Himmlischer Vater, Jesus sendet uns, seine Jünger, dass wir die Botschaft von Deinem Reich zu den Menschen bringen. Wir folgen ihm nach und beten:

L/A: Begleite sie mit deinem Segen.

Wir beten für alle, die Jesus nachfolgen und Gottes Reich verkünden: dass ihr Glaube stark und ihr Eifer groß bleibt. Gott unseres Lebens –

Wir beten für alle, die im Lehramt der Kirche wirken: dass sie der frohen Botschaft nichts hinzufügen, was es schwerer macht, ihr zu glauben. Gott unseres Lebens –

Wir beten für alle, die sich um die Erneuerung der Kirche bemühen: dass sie Erfolg haben und die Kirche von überflüssigem Ballast befreien. Gott unseres Lebens –

Wir beten für alle, die an Jesus glauben: dass sie von der Freude und Freiheit der Kinder Gottes erfüllt sind und dir, himmlischer Vater, von ganzem Herzen danken. Gott unseres Lebens –

Wir beten für die Regierung Russlands: dass sie den Krieg beendet und das Leben und die Freiheit der Menschen achtet. Gott unseres Lebens –

Wir beten für alle, die Kriege führen: dass sie der Gewalt überdrüssig und zu Freunden des Friedens werden.
Gott unseres Lebens –

Lektorin: Du Gott bist die Wahrheit, in dir ist der Friede, du schenkst uns Freiheit und erfüllst uns mit Leben. Wir preisen dich in Ewigkeit. Amen.