Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Einführung: Liebe Schwestern und Brüder!
es gibt einen flapsigen Spruch:
Jesus hat das Reich Gottes verkündet und gekommen ist die Kirche.
„Reich Gottes“ – „Herrschaft Gottes“
Was ist das eigentlich? Kommt es? Ist es da? Ist es verschwunden?
Wo ist es? Wie ist es da?
Unsere Sonntagsfeier drückt unseren Glauben an das Reich Gottes aus und sie stärkt und nährt ihn.
Grüßen wir Christus, durch den Gottes Reich in die Welt gekommen ist:
Ansprache:
Jetzt ist es soweit! – Was? Wie? Denke ich mir sofort!
Genau das ist die Spannung, die das Markusevangelium aufbaut mit den ersten Worten Jesu: Er sagt: Erfüllt ist die Zeit! Wie? Was?
Nahe ist Gottes Reich! Was heißt nahe? Was ist Gottes Reich?
Kehrt um und glaubt dieser frohen Botschaft!
Das ist eine Ansage! Das erste öffentliche Wort Jesu! Heftiger geht es kaum.
Sie hören das! Und nun? Weitergehen? Zuhören? Umkehren?
Was werden sie tun? Was haben sie getan?
Ich will mich ganz auf den ersten Aufruf konzentrieren:
Jetzt ist es soweit. Oder im Original: Erfüllt ist die Zeit!
Diese Worte erklingen vor etwa 2000 Jahren. Und damals war zwar alles anders als heute – aber dennoch war die Zeit nicht anders als Jetzt:
Der Tag dauerte 24 Stunden. Die Reichen bestimmen wo’s lang geht.
Die Völker führen Kriege gegeneinander. Krankheiten raffen Menschenleben dahin, Ehepartner streiten, Nachbarn unterstützen sich auf bewundernswerte Weise. Was macht die Zeit zur „erfüllten Zeit“?
Warum ist es „Jetzt“ soweit und nicht erst in 20 Jahren?
Jetzt ist das Himmelreich nahe! Dieses Jetzt ist universal.
Es ist niemals vorbei dieses „Jetzt“ und war immer schon da – dieses „Jetzt“.
Nahe ist das Reich Gottes – Jetzt! Nahe nicht in Sinne von 5 Minuten oder 2 Jahre. Nahe nicht im Sinn von Tegernheim ist nahe an Regensburg!
Nahe ist das Reich Gottes so wie das Wort in meinem Mund und das Lied auf meinen Lippen.
Jeder Augenblick kann ein Augenblick im Reich Gottes sein!
So wie ich jeden Augenblick sprechen kann. Ich brauche es nur zu tun!
Jetzt ist es soweit. Wir machen das Reich Gottes!
Solche Augenblicke haben sie alle schon ungezählte Male erlebt:
Ein Blick der Zuneigung! Eine helfende Hand! Das Erlebnis inniger Verbundenheit! Der Verzicht auf eine harsche Antwort!
Das ehrliche „Es tut mir leid!“.
Jetzt ist es soweit! Das Reich Gottes ist nahe! Es ist so nahe wie der Mensch, der ihnen begegnet!
Liebe Schwestern und Brüder!
Das Reich Gottes ist uns in die Hände gelegt. Wir können es aufdecken! Wir können ihm zum Durchbruch verhelfen. Jederzeit.
Das Reich Gottes kommt nicht wie der Tau vom Himmel!
Es wird nicht ausgerufen wie ein neues Gesetz.
Es kommt nicht mit einem übermächtigen Himmelszug.
Es ist immer schon unter uns und da!
Wenn ein Ehemann seiner kranken Frau die Stirn kühlt,
wenn ein Autofahrer freiwillig mit freundlichem Gesicht in der engen Straße dem anderen die Durchfahrt ermöglicht.
Vielleicht entzündet sich unsere Begeisterung an dieser Einsicht:
Jetzt ist es soweit! Das Reich Gottes ist uns nahe wie der Mensch, dem wir mit Wohlwollen begegnen.
Das ist ein Lebensplan!
Ich möchte es so machen wie es das Berufungsschema zeigt:
Ich will mich Jesus anschließen und möglichst vielen Menschen für diese frohe Kunde gewinnen: Es ist soweit! Das Reich Gottes ist nahe.
Wir brauchen es nur zu tun. Es ist in uns als die Sehnsucht nach Schönheit, nach Geborgenheit, nach Frieden und nach Wahrheit.
Schenken wir den Menschen, die uns begegnen und uns selbst viele erfüllte Augenblicke des Reiches Gottes. Es liegt in uns -ganz nahe.
Amen.