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Liebe Schwestern und Brüder,
Johannes hatte zu den Leuten gesagt: Nach mir kommt einer, der ist größer als ich. Er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
Nun kommt Jesus zu ihm und lässt sich taufen. Was dann geschieht ist genauso wunderbar und schön erzählt wie in den anderen Evangelien die Geburtsgeschichten: Der Geist kam WIE eine Taube auf ihn herab. Eine himmlische Stimme spricht: „Du bist mein geliebter Sohn!“
Bei Lukas sagt der Engel: „Das Kind wird Sohn Gottes genannt werden.“
Und im Mt. Ev. sagt der Engel zu Josef: „Das Kind, das Maria erwartet, ist vom Hl. Geist“
Das ist die Botschaft: Jesus kommt von Gott. Er hat Gott erkannt. Er zeigt uns, wie Gott und wer Gott ist: Sein Vater und unser Vater.
Gott hat Gefallen gefunden an Jesus. Das bezieht sich auf das ganze Leben Jesu, das Markus in seinem Evangelium erzählt. Und in allen Geschichten, die er erzählen wird, verkündet und entfaltet Markus den Glauben:
Jesus ist der geliebte Sohn Gottes, der Gott gefällt, weil er seine Werke tut: Vergeben, heilen, versöhnen, Vertrauen wecken und Hoffnung schenken.
Als Jesus seinen Geist aushaucht, erzählt das Evangelium wie der römische Hauptmann bekennt: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“
Darum geht es dem Evangelium und darum, wie Jesus als Sohn Gottes, als Mensch, gelebt hat und was er seine Jünger gelehrt hat.
Der Weg des Sohnes Gottes führt von der Taufe im Jordan zu einer ganz anderen Taufe: Sein Leiden am Kreuz. Man hoffte, dieser gewaltsame Verbrechertod eines Gotteslästerers werde alles zerstören.
Es war nicht erträglich für Herodes und für die führenden Männer im Tempel, dass dieser Mann – unbekannter Herkunft – aus einer schlechten Gegend kommend – die Menschen begeisterte, dass ihm sogar die Sünder folgten und ihr Leben änderten. Diese schöne, starke Bewegung und Gemeinschaft um Jesus erschien ihnen wie eine Bedrohung.
Das konnten sie nicht mit anschauen. Er wird einen Aufstand anzetteln!
Er übertritt die Gebote und lehrt sie zu übertreten- Er bringt alles durcheinander. Er hat keine Achtung vor dem Tempel Gottes. Er macht sich selbst zu Gott.
So drücken sie ihre Ängste aus und rechtfertigen damit, ihren Beschluss, Jesus zu verurteilen und Jesus und seiner Gemeinschaft ein Ende zu bereiten. – Wo aber der Geist Gottes am Werk ist, wo Gottes Kraft wirkt, da ist das Leben stark und kann nicht aufgehalten werden.
Nach der Hinrichtung Jesu ging es erst richtig los. Seine Jünger machen weiter und sie werden immer mehr.
Das erinnert mich an diese eine Palme in unserer schön gestalteten Krippe, die in der Krone einen Stein trägt. Darüber gibt es nämlich eine Geschichte:
Ein Mensch konnte nichts Schönes und Gesundes sehen. Als er in einer Oase einen jungen Palmbaum im besten Wuchs fand, nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem hämischen Lachen ging er weiter.
Aber die Palme versuchte, die Last abzuwerfen. Sie schüttelte und bog sich. Vergebens.
Sie krallte sich tiefer in den Boden, bis ihre Wurzeln verborgene Wasseradern erreichten.
Diese Kraft aus der Tiefe und die Sonnenglut aus der Höhe machten sie zu einer königlichen Palme, die auch den Stein hochstemmen konnte.
Nach Jahren kam der Mann wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu erfreuen. Da senkte die kräftigste Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte: „Ich muss dir danken. Deine Last hat mich stark gemacht!“
Nach Pater Franz Gypkens
Liebe Schwestern und Brüder: Jesus ist der geliebte Sohn, seine Lebensgeschichte, nach dem Mk. Ev. wird uns wieder durchs Jahr begleiten bis zum nächsten Advent. Wir werden bestärkt in der Entscheidung für das Leben in der Nachfolge Jesu, denn in ihm ist Gottes Leben und durch den Glauben ist sein Leben in uns.